Easyjet verdreifacht seinen Verlust

Dieses Thema im Forum "Low Cost Carrier" wurde erstellt von Guest, 7. Mai 2008.

  1. Guest

    Guest Guest

    Riesenminus trotz steigender Passagierzahlen: Dem britischen Billigflieger Easyjet macht der hohe Ölpreis zu schaffen. Die Fluggesellschaft flog im ersten Geschäftshalbjahr einen dreimal so hohen Verlust ein wie im Vorjahreszeitraum.

    London - Easyjet teilte am Mittwoch in London mit, dass die höheren Ölpreise sowie die Kosten für die Integration von GB Airways sich extrem belastend auswirkten. Der Vorsteuerverlust stieg nach Angaben des Unternehmens von 17,1 auf 57,5 Millionen Pfund an. Der Umsatz sprang um 24 Prozent auf 892,2 Millionen Pfund. Die Zahlen lagen im Bereich der Erwartungen von Analysten.

    Easyjet-Maschine: Größerer Verlust trotz steigender Passagierzahl
    Bei Nicht-Berücksichtung der Integrationskosten verbucht Easyjet einen Vorsteuerverlust von 48,4 Millionen Pfund. Hauptverantwortlich waren hier die gestiegenen Kerosinkosten, die in dem Zeitraum um 67 Millionen Pfund anstiegen. Der Preis für Kerosin sei im Jahresvergleich um 80 Prozent geklettert.

    Die gestiegenen Erdölpreise stellten die größte Herausforderung dar, erklärte Easyjet. Firmenchef Andy Harrison betonte aber, Easyjet sei im Vergleich zu Wettbewerbern besser auf die steigenden Kerosinpreise vorbereitet. Das Wachstum bei den Passagierzahlen halte an und die Buchungen für den Sommer lägen über dem Stand des Vorjahres. Im April steigerte die Fluggesellschaft die Passagierzahl um 13,4 Prozent auf 3,55 Millionen.

    Harrison sagte, keiner wisse, ob der steigende Ölpreis von kurzfristigen Spekulationen getrieben werde oder wie lange der Anstieg noch dauern werde. "Sicher ist nur, dass, sollte der Preis weiter zunehmen, viele unserer schwächeren Konkurrenten von der Bildfläche verschwinden oder kleiner werden, während Easyjet gestärkt hervorgehen wird."

    Als Gründe für seine Zuversicht nannte er die das Geschäftsmodell der Airline, "unsere Kostenvorteile, unsere sparsame Flugzeugflotte und unser starkes Streckennetz".

    Die Aktie von Easyjet gab an der Londoner Börse leicht nach.
     
  2. Guest

    Guest Guest

    *prust* Frei nach dem Motto: "Wir verlieren pro Passagier nur 15 EUR, aber bei uns macht's halt die Masse" :lol:

    Es ist doch ganz klar, dass die echten Billigflieger bei permament hohem Ölpreis sterben werden. Mausetot. Um das zu begreifen, muss man auch nicht studiert haben, braucht nichtmal Abi oder sonst einen Schulabschluss. Jedes Kind kann eigentlich verstehen, dass BILLIGFLIEGEN nicht mehr funktioniert, wenn Fliegen an sich durch höhere Kosten eben nicht mehr BILLIG ist. Wo wollen die Billigflieger denn bitte noch sparen? Eben! Da ist keine Luft mehr drin - und am Kerosin sparen funktioniert nicht, außer man bleibt am Boden, aber das ist dann eben auch das buchstäbliche Ende.

    Die einzige Alternative sind also Preiserhöhungen, aber dann fallen automatisch viele Kunden weg, die sich das einfach nicht mehr leisten wollen oder können. Zumal man dann kein Billigflieger mehr ist, sondern höchstens noch "relativ billig", aber bei deutlich schlechterem Service als die "etablierte" Konkurrenz. Und genau die ist die Gewinner, zumindest die Großen wie die Lufthansa. Die haben nämlich auch weiterhin die zahlungskräftige F- und C-Kundschaft (plus Vollzahler Y und B auf Geschäftstarifen), mit denen sie ein Kontingent von Billigtickets quersubventionieren kann, dessen Preis deutlich unter dem Durchschnittspreis liegt, den Billigflieger verlangen müssen, um keinen Verlust zu machen.

    Sie Servicekomponente macht eben einen immer kleineren prozentualen Anteil an den Gesamtkosten aus. Somit verliert die traditionelle Unterscheidung zwischen Billigflieger (kaum Service) und Traditionsairline (full service) in Sachen Kostenvorteil immer mehr an Bedeutung, sprich: die Billigflieger operieren in Prozentunterschieden gar nicht mehr so viel billiger wie die etablierten, haben aber ein ganz anderes Image und ganz andere Kundenstrukturen.

    Kurzum: Billig funktioniert nur so lange wie man ein Produkt auch billig herstellen kann. In Zeiten von Öl bei 120 Dollar geht das aber nicht. Gewinner sind jene, die traditionell auch viele Kunden haben, für die der Preis nicht das Hauptargument ist. Dagegen gucken die Kunden der Billigflieger vor allem auf den Preis, dann auf den Preis und dann noch einmal auf den Preis.
     
  3. somkiat

    somkiat Diamond Member

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    Wobei unter Umstaenden der Billigflieger auf die billigfliegenden Nassauer verzichten kann , die bei 10 € surcharge entsetzt abwinken .
     
  4. Guest

    Guest Guest

    Wenn er gerne leer abhebt, schon. Billigflieger haben ja fast nur Nassauer als Kunden, sonst wären sie ja keine Billigflieger mehr. Dann müssten sie aber das Konzept ändern und einen Service bieten, der auch normale, vernunftbegabte Menschen interessiert, also FFP, Lounges, Priority-Services, Premiumklassen, Upgrades - eben was den Nicht-Nassauer erfreut, der für derlei Komfort auch gerne mal ein paar EUR mehr bezahlt.
     
  5. Guest

    Guest Guest

    Nur billig find ich Easy meistens eh nicht mehr. Germanwings und LH sind häufig wesentlich günstiger...
     
  6. Guest

    Guest Guest

    Deshalb ja auch der Verlust. Viele Kunden wandern ab oder bleiben zuhause.
     

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