kerosinzuschleige bleiben

Dieses Thema im Forum "Alle Alles" wurde erstellt von Guest, 9. September 2008.

  1. Guest

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    Airlines wollen Preise vorerst nicht senken

    Ölpreise fallen - Kerosinzuschläge bleiben hoch
    Innerhalb der vergangenen 18 Monate hat sich der Preis für Flugbenzin nahezu verdoppelt. Infolgedessen stiegen auch die Kerosinzuschläge für die Passagiere. Inzwischen sind die Ölpreise wieder gefallen. Doch die Airlines denken vorerst nicht über eine Senkung der Flugpreise nach.

    Von Jürgen Döschner, WDR

    [Bildunterschrift: Trotz fallender Ölpreise haben die deutschen Fluggesellschaften nicht vor, auch ihre Flugpreise zu senken. ]
    Die Luftfahrt gehört ohne Zweifel zu den Branchen, die von dem rasanten Anstieg des Ölpreises am härtesten getroffen wurden. In nur 18 Monaten verdoppelte sich der Preis für Flugbenzin nahezu. Viele Verbraucher hatten deshalb Verständnis dafür, dass die Airlines ihre so genannten Kerosinzuschläge, mit denen die Preissteigerungen aufgefangen werden sollten, immer wieder anhoben. Doch nun fällt der Ölpreis seit Wochen. Und man könnte meinen, auch die Kerosinzuschläge würden nun gesenkt. Doch weit gefehlt.

    Keine der größeren deutschen Fluggesellschaften hat in den letzten Wochen die Kerosinzuschläge gesenkt, und es hat auch niemand die Absicht, dies zu tun. Nikolaus Nowak, Sprecher von Air-Berlin, sagt dazu: "Im Moment denken wir noch nicht in diese Richtung. Auch wenn der Ölpreis an den Börsen vorübergehend sinkt, ist das noch keine Aussicht, die mittel- oder langfristig bewertet werden kann." Bislang wisse die Fluggesellschaft nicht, wie sich der Ölpreis in den nächsten Monaten oder im nächsten Jahr entwickeln wird.

    Preiserhöhungen im Monatsrhythmus
    Ähnlich äußerten sich die Sprecher von Lufthansa, Germanwings und TUIfly. Als es allerdings um die Anpassung nach oben ging, haben die Fluggesellschaften sehr wohl kurzfristig reagieren können. Die Lufthansa hat zum Beispiel ihren Treibstoffzuschlag für innerdeutsche Strecken im ersten Halbjahr dieses Jahres fast im Monatsrhythmus erhöht und von 14 auf 27 Euro pro Strecke beinahe verdoppelt. Air-Berlin, die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft, hob ihren Aufschlag von 18 Euro im Mai auf nun 25 Euro im nationalen Verkehr an.

    Mit Blick auf diese schnelle und kräftige Anhebung der Zuschläge verblasst auch das zweite Argument der Branche, mit dem sie jetzt eine Senkung der Zuschläge verweigert: "Der Ölpreis ist nicht der Kerosinpreis. Das raffinierte Produkt bewegt sich also nicht analog zum gehandelten Rohölpreis. Deswegen sind dazu langfristige Kalkulationen notwendig", so Nowak weiter. In der Tat ist der Kerosinpreis in den letzten Wochen nicht in gleichem Maße gefallen wie die Notierungen für Rohöl. Doch dieses Phänomen galt eben auch, als der Ölpreis nach oben ging.

    Versteckte Preiserhöhung für die Kunden
    Für die Fluggesellschaften hat sich inzwischen der Kerosinzuschlag zu einer wichtigen Einnahmequelle entwickelt. Für die Kunden ist er jedoch nichts anderes als eine schleichende und versteckte Preiserhöhung. Als die Lufthansa zum Beispiel diesen Zuschlag im August 2004 einführte, lag er für innerdeutsche Strecken gerade mal bei zwei Euro. Inzwischen sind es 27 Euro, bei Interkontinentalflügen sogar 97 Euro pro Strecke.

    Für die Airlines sind die Zuschläge doppelt bequem. Zum einen werden sie meist extra ausgewiesen und vertuschen somit die wahre Höhe des Flugpreises. Zum anderen sind reguläre Ticket-Preiserhöhungen wegen der vielen unterschiedlichen Tarife kompliziert und werden in der Regel nur einmal pro Jahr vorgenommen. Über die Kerosinzuschläge dagegen lassen sich die Preise sehr kurzfristig anpassen – bislang allerdings eben ausschließlich nach oben.
     

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