Dass die eigenen Kinder immer wohlerzogen sind ist halt die Sicht durch die rosarote Brille der Eltern. Habe ich früher immer wieder im Elterngespräch erlebt und erlebt meine Frau jeden Tag wieder aufs Neue im Schuldienst - selbst wenn es wie gestern um schwere Körperverletzung bei Mitschülern geht. Leider sehen das Außenstehende wie Lehrer, Nachbarn, Pax zurecht ganz anders. Ich habe in verschiedenen Ländern unterrichtet und bin 2 Mio km auf dem Erdball unterwegs gewesen - deutsche Kinder sind meiner Erfahrung nach die schlecht erzogensten und durch keine Nation zu toppen (weder in den USA, noch in Südamerika oder Russland). Besuche in aufgezählten Ländern mal ein klassisches Konzert, gehe ins Ballett oder die Oper oder mache einen Inlandstrip mit dem Flugzeug, Zug oder Bus: trotz eines wesentlich größeren Anteils Kinder und Jugendlicher meistens himmlische Ruhe. Ein kleines deutsches partnerschaftlich erzogenes Individuum führt dagegen selbst mit dem Großraumjet zu einem Horrorflug. Sage ich als jemand mit Pädagogikexamen. Gutes Beispiel drüben bei der Konkurenz: ein Fielvlieger dort erklärte dort in einem Post, wie wohlerzogen und ruhig doch seine Kinder auf einem bestimmten Transatlantikflug waren - leiden waren ein paar Kollegen mit an Bord und erzählten die Sache im selben Thread ganz anders :mrgreen:
Wenigstens jemand, der bei LH gut behandelt wird - wenn schon nicht die gut zahlenden Statuskunden :mrgreen:
Ich werde auch als gut zahlender Statuskunde gut behandelt. Wer nicht gut behandelt wird, sind "geiz ist geil" Flieger.......
Sage ich als jemand mit Pädagogikexamen. Pädagogen sind mir von Haus aus suspekt - und vielfliegende erst recht :mrgreen:
Warst Du nicht derjenige, der sich (zurecht) vom Geplapper der Stewardessen gestört fühlte? Mir wären die immer noch lieber als Deine drei "wohlerzogenen" Kinder in Reichweite :lol:
Wenn ich die Beiträge der Forumsteilnehmer hier lese, muß ich feststellen, dass die Werbung seitens Lufthansa doch sehr "erfolgreich" ist, weil man darüber sehr kontrovers diskutiert. Somit ist die LH wieder in aller Munde. Ziel erreicht ;-)
Was hast du denn da unterrichtet , hoffentlich kein Deutsch ? Die Erkenntnis , daß deutsche Kinder die schlechtest erzogenen sein sollen gewinnt davon abgesehen den Somkiat Ehrenpokal " Stuß der Woche " . Das Vorum gratuliert .
Es ist gut, dass offensichtlich den Anforderungen nicht gewachsene Paedagogen rechtzeitig assortiert werden. S
Das stimmt, aber es besteht zumindest die Hoffnung, dass die schmlimmsten Faelle aussortiert werden. Und wenn es auch nur durch die Selbsterkenntnis geschieht den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Manchmal hat ein Burn Out auch einen positiven Effekt...... S
Der geschätzte dfw-sen - 1 Tag wieder im Dienst hier und schon ist die ruhige Zeit im Forum vorbei und es wird weitergestänkert. Zu Deiner Info: freiwillig aufgehört (und nicht aussortiert) und danach eine Dozentenstelle angenommen (Lehrerausbildung), nichts mit Burnout oder so. Einfach dauerhaft der bessere und einfachere Job gewesen statt Dschungelkrieg im Ruhrgebiet. Ich bleibe dabei nach Erfahrungen in verschiedenen Schulen und unzähligen Reisen - deutsche Eltern erziehen ihre Kinder am schlechtesten, wenn man in diesem Lande überhaupt noch von Erziehung reden kann. Der Lehrer in der Schule kann da auch nicht mehr viel richten und die Lehrerausbildung beschränkt sich heute hauptsächlich nur noch auf Psychologie, Soziologie, Schulrecht, ein bisschen Pädagogik und auf wenig Fachwissen. Dazu hatte ich dauerhaft keine Lust mehr und selbst meine ausdauernde Frau denkt ans Aus/Zurückwandern bei deutlich geringerem Gehalt in der Ukraine.
Ich stänkere nicht. Aber Du wirst wohl kaum abstreiten, dass "Pädagogen" mit einer solch negativen und abwertenden Einstellung gegenueber Deutschen Kindern (und deren Eltern) nicht geeignet sind an Schulen zu unterrichten. Insofern ist es absolut begrüßenswert, wenn ein natuerlicher Ausleseprozess dafuer sorgt, dass diese sich einen anderen Beruf suchen. S
Wer eine solche negative Grundeinstellung zu den potentiellen Schülern hat, ist wohl grundsätzlich nicht zum Beruf des Lehrers geeignet. Erst recht nicht für die Lehrerausbildung bzw. Fortbildung. Ich kenne die Lehrerausbildung in NRW zwar nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass diese heute noch in Fortbildungskursen, wie ftlsenhon (welch ein Name für einen Pädagogen!) behauptet, stattfindet. Auch in NRW findet die Lehrerausbildung an Universitäten statt und nicht an irgendwelchen Akademien. Ich kenne aus meiner Schulzeit nur hochmotivierte, hochgebildete und heute noch geschätzte Lehrerpersönlichkeiten, die uns sehr, im positiven Sinne, geprägt haben. Und ich kenne sehr, sehr viele junge Gymnasiallehrer, die gerade ihre berufliche Laufbahn beginnen und vor denen ich absolute Hochachtung habe und die über ein exzellentes Fachwissen verfügen. Und sie brennen für ihren Beruf und für ihre Schüler und ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich ein wenig neidisch bin, ob der vielen Möglichkeiten, die die Schulen heute haben. Vielleicht habe ich Glück gehabt und bin, im Gegensatz zu vielen Nerds hier, in einer intakten, sozialen Umgebung aufgewachsen (zum Glück nicht in Bayern) und wahrscheinlich kenne ich heute auch nur die positiven Ausnahmen. Das glaube ich aber nicht.
Bei Gelegenheit scanne ichs ein, ist aber für die Diskussion um nicht erzogene Schüler nebensächlich. Einfach mal im täglichen Leben die Augen aufmachen.
Vielleicht kommst Du mal aus Deinem Schloss oder Deiner F-Lounge heraus und schaust nicht nur auf irgendwelche Privatgymnasien in Bayern. Probiers mal einen Tag an einer öffentlichen Schule im Ruhrgebiet und frag dort mal nach der hohen Motivation der Kollegen und positiver Grundeinstellung. Aus meiner Schulzeit kannte ich auch sehr viele hochmotivierte und nette Lehrer, deshalb wollte ich immer auch einer werden. Nebenbei gesagt, habe ich nicht in NRW Examen gemacht, sondern an einer "Akademie" (PH) in einem anderen Bundesland, wo ich später auch gearbeitet habe - bis sie zugemacht wurde. Seit die Lehrerausbildung überall an die Unis verlagert wurde, ist es eher schlechter geworden. Ich habe keine "Abneigung" gegen deutsche Kinder (selbst das hätte ja nichts mit einer Fachwissenschaftsausbildung für Lehrer zu tun), sondern ich sehe nicht ein, warum der Erziehungsauftrag in diesem Land immer mehr weg von den Eltern auf verschiedene Institutionen verlagert werden muss. So etwas kann nicht nicht gutgehen, da die Erziehungsstile überall anders sind und keine klare Linie für die Kinder erkennbar ist. Deutschland war schon immer das Land der Bildungsideologien und das Resultat ist deutlich zu sehen: die Eltern fühlen sich nicht mehr für Erziehung zuständig, durch den KITA-Wahn sitzen dort größtenteils un- oder kurzausgebildete Leute und die Schulen können es aufgrund von Personal- und Geldmangel auch nicht leisten. Als erzieht niemand.
Da hast im Prinzip eigentlich recht: nur kommt diese negative Grundeinstellung recht schnell bei allen Kollegen. Die werden es aber eher untereinander zur Kenntnis geben und nicht in der Öffentlichkeit und bleiben schon aus Geldgründen im Beamtenverhältnis. Und frage bitte nicht wie raksa nur Gymnasiallehrer in "anständigen" Bundesländern. Hier gab es sogar den Fall, dass ein Kollege seitens der Bezirksregierung dienstrechtlich genötigt wurde, als dieser das NRW-Schulsystem auf einer politischen Veranstaltung arg gerügt hatte. Das war schon bald wie zu DDR-Zeiten - selbst Gehaltsabzug wurde diesem angedroht, nur weil er gesagt hat, was die meisten Lehrer denken. Hier in NRW sind die Sonderschulen abgeschafft, die Hauptschulen werden es nach und nach, hoher Migrantenanteil bis 100% in den Städten (der Rekord bei meiner Frau liegt bei 80%) und alles tümmelt sich demnächst oder schon jetzt in einer Realschulklasse oder Gesamtschule. Wo soll da bitte noch die Motivation herkommen, wenn die heutigen Lehrer für so etwas ursprünglich gar nicht ausgebildet sind?
ftlsenhon was mich an Deiner Argumentation -die ich in Teilbereichen nachvollziehen kann- ein bisschen stört, sind zwei Punkte: 1. Du scherst alle deutschen Kinder über einen Kamm. Wenn ich schreibe, dass meine 3 Kinder wohlerzogen sind, sich in 3*Restaurants, 5*Hotels und in der C+F Klasse unauffällig verhalten, dann kannst Du das mit pauschalen Hinweisen auf die Erziehung deutscher Kinder nicht widerlegen. 2. Deine Argumentation (deutsche Eltern kümmern sich zu wenig um Ihre Kinder) ist widersprüchlich, wenn Du darauf verweist, dass Kinder aus Russland, Ukraine und US besser erzogen sind. Zumindest die beiden ersten Länder sind doch dafür bekannt, dass bereits die Säuglinge in Krippen untergebracht werden, weil die Mütter voll arbeiten.
