Ryanair missachtet Montrealer Abkommen - skandalöser Service

Dieses Thema im Forum "Reiserecht" wurde erstellt von B.Hamann, 28. September 2013.

  1. B.Hamann

    B.Hamann Newbie

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    Ryanair: Skandalöse Behandlung von Fluggästen - katastrophaler Service!

    Dies ist eine Warnung! Eine Warnung an alle Flugreisenden davor, mit der irischen Fluggesellschaft Ryanair zu fliegen. Was nun folgt, ist ein Tatsachenbericht. Zeitpunkt: August 2013

    Reiseziel war Riga. Von Düsseldorf Weeze würde der Flieger starten. Vier Stunden vor dem Start war ich bereits am Flughafen, da ich nun doch eine Tasche aufgeben musste. Die erste Überraschung: Am Schalter bekam ich den kurzen Hinweis, ich müsse zu einem Service-Terminal und das Gepäck dort einbuchen - Kosten: 100 Euro! Vielen Dank, Ryanair. Eine kleine Tasche, die ich vier Stunden vor dem Abflug aufgegeben hatte, kostete mich 100 Euro zusätzlich!

    Im Flugzeug von aufdringlichem Service-Personal belästigt, das mir permanent irgendetwas verkaufen wollte, landeten wir schließlich in Riga. Nun die zweite, noch bösere Überraschung: Meine Tasche lag geöffnet auf dem Gepäckband! Nach genauer Prüfung musste ich feststellen, dass etliche Kleidungsstücke fehlten. Da ich auf dem Weg zu einem Segeltörn war, hatte ich auch hochwertige Funktionskleidung dabei. Geschätzter Schaden: 1300 Euro!

    Unmittelbar nach der Feststellung des Schadens meldete ich diesen beim Lost&Found-Schalter. Eine ausgesprochen freundliche Lettin half mir schnell und unkompliziert. Der Verlust war gemeldet, ich hatte alle Papiere dazu in der Tasche und war nun sicher, meine Pflicht getan zu haben.

    Im Hotel angekommen, habe ich mich über mein Smartphone ins Internet begeben, um den Schaden nun auch Ryanair zu melden. Ich wurde fündig. Es gab ein Formular auf der Homepage von Ryanair, das ich vollständig ausfüllte und absandte - sogar mit Fotos von der am Flughafen erhaltenen Verlustmeldung. Rechnungen konnte ich ja nun nicht einschicken, da ich nicht zuhause war. Direkt auf der Homepage von Ryanair wurde mir angezeigt, dass die Schadenanzeige erfolgreich übermittelt worden sei.

    Es folgte nun die dritte Überraschung: Ryanair schwieg, und schwieg, und schwieg. Ich bekam keine Email mit einer Bestätigung meiner Schadenmitteilung. Keinerlei Reaktion. Das würde schon alles seine Richtigkeit haben - dachte ich.

    Ich war nun zwei Wochen auf Reisen, u.a. auf einem Segelboot auf der Ostsee. Gelegentlich gecheckte Emails blieben ohne Ergebnis. Ryanair schwieg, und schwieg, und schwieg.

    14 Tage später, nach der Rückkehr nachhause, die nächste Überraschung: Ein Anruf bei der Hotline von Ryanair, die natürlich nicht zuständig für solche Fälle ist - warum auch!?! - teilte man mir mit, man habe keine Schadenmeldung von mir erhalten.

    Bitte, was?!

    Das sei aber kein Problem, ich solle einfach ein anderes Formular nutzen (Lob/Tadel), da könne ich schildern, was geschehen sei etc. Gesagt, getan. Dokumente musste ich auch hochladen. Dies scheiterte allerdings an der Dateigröße, da nur 512kb möglich waren. Willkommen in der Zukunft! 512kb!? Also musste ich zahlreiche Emails schicken, für die ich nun auch tatsächlich eine Empfangsbestätigung bekam - warum auch nicht, handelte es sich hierbei doch um Lob/Tadel, und nicht um eine Schadenmeldung. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

    Das Kuriose: Auch jetzt bekam ich außer der Empfangsbestätigung keine Antwort von Ryanair - keinerlei Reaktion! Tage vergingen... nichts geschah.

    Nun gut. Der nächste Schritt. Die gute alte Post: Ich hatte alle Unterlagen zusammen gepackt und ab ging die Reise per Einschreiben - nach Irland.

    Siehe da: Schon am zweiten Tag nach Ankunft des Einschreibens (das man natürlich nicht so einfach ignorieren kann wie eine Email!) dort erhielt ich eine Email, in der mir freundlich aber deutlich mitgeteilt wurde, dass man den Verlust bedaure, aber nun, da die Meldefrist von 7 Tagen abgelaufen sei, leider nicht mehr reagieren könne.

    Bitte, was!?

    Interessant daran: Ich erhielt eine Email, keinen Brief. Und: In der Betreff-Zeile der Email stand: Leider können wir derzeit keine Emails an diese Adresse empfangen. D.h. im Klartext: Ryanair ist nur über Briefpost erreichbar. Emails gehen nicht. Fax ist nicht möglich (auch danach hatte ich gefragt; es findet sich im Internet zwar eine Fax-Nummer, diese sei aber inzwischen ungültig, wie mir eine Mitarbeiterin am Telefon bestätigte). Telefonisch bekommt man nur Standardhinweise und wird an die irische Postadresse verwiesen. Über das Kontaktformular kann man zwar etwas schreiben, aber man bekommt keine Antwort.

    Mein Fazit: Ryanair versucht die Kontaktaufnahme gezielt zu verhindern! Man macht es dem Kunden so schwer wie möglich, Kontakt aufzunehmen. Dies ist dann nur kostenpflichtig und umständlich möglich (Einschreiben/Post).

    Ein absoluter Skandal!

    Nun wieder zurück zum Fall: Ganz davon abgesehen, dass ich den Schaden ziemlich umständlich im Urlaub gemeldet habe, gibt es noch zwei Dinge, die hier sehr merkwürdig sind:

    Wie ist es Reisenden (!) zuzumuten, binnen 7 Tagen via Internet (denn das ist die einzige Möglichkeit!) einen Verlust direkt und unter Vorlage aller Dokumente (d.h. Rechnungen etc.!) bei Ryanair zu melden und nach Verstreichen dieser Frist jegliche Haftung abzulehnen? Reisende sind nun mal auf Reisen! Ryanair bestreitet nun den Eingang meiner Schadenmeldung. Wie soll ich diese auch beweisen? Soll mich der T.... holen, wenn das kein fauler Trick ist!

    Bei Ryanair heißt es, dass man beschädigtes Gepäck innerhalb von 7, verlorenes Gepäck innerhalb von 21 Tagen melden muss. Ein Teil meines Gepäcks ging faktisch verloren - man bezieht sich jetzt aber auf die 7-Tage-Frist, die eigentlich für beschädigtes Gepäck gilt. Mein Gepäck ging verloren! Würde man dies so anerkennen, läge ich sogar nach Absenden meines Einschreibens nach Irland noch in der Frist von 21 Tagen! Dies lehnt man aber bei Ryanair ab.



    Nach dem ablehnenden Bescheid aus Irland habe ich ein zweites Einschreiben in die Firmenzentrale von Ryanair geschickt. Inzwischen sind mehrere Woche vergangen. Ohne Reaktion. Ein Skandal. Ein absoluter Skandal, wie dieses Unternehmen mit seinen Kunden umgeht. Unglaublich.

    Das Montrealer Abkommen zu Fluggastrechten wird konsequent mit Füßen getreten. Ryanair versucht mit allen Mitteln, internationale Regeln zu umgehen. Wie finden eigentlich Verbraucherschutzzentralen diese Geschäftspraxis? Wie findet das Luftfahrtbundesamt dieses skandalöse Verhalten von Ryanair?


    Mein Fazit: Ein abgelegener Flughafen in Weeze (übrigens mit horrenden Parkgebühren!), überhöhte Preise für aufgegebenes Gepäck, Gepäckverlust, mehr als 1000 Euro Schaden - und schließlich wird man von der Airline namens Ryanair auch noch um die gesetzlich geregelte Schadenregulierung betrogen! Nur Ärger, Ärger, Ärger! Wie lobe ich mir da den Rückflug mit der Lufthansa!



    Die geschilderten Vorfälle wurden inzwischen sämtlich dem Luftfahrtbundesamt (LBA) und der Verbraucherschutzzentrale gemeldet. Sofern Ryanair nicht einlenkt, werde ich in Kürze Klage gegen Ryanair einreichen und diese - sofern nötig - bis zur letzten Instanz fortsetzen.

    Für mich ist klar: Nie wieder Ryanair. Nie wieder! Ich kann nur alle davor warnen, sich von den vermeintlich billigen Preisen blenden zu lassen. Die Rechnung kommt zum Schluss - und nur Ryanair verdient, der Kunde ist der Verlierer!


    Nie wieder Ryanair!




    Hier noch eine Linkliste mit aktuellen Presseberichten zur Skandal-Fluggesellschaft Ryanair:


    http://www.bild.de/geld/wirtschaft/...andiert-ryanair-strauchelt-32567086.bild.html


    http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ryanair-will-mieses-image-aufpolieren-a-923948.html


    http://www.aerotelegraph.com/drei-r...e-an-einem-tag-kabinendruck-triebwerk-ausfall


    http://www.sueddeutsche.de/wirtscha...r-soll-beim-gewicht-getrickst-haben-1.1554452

    http://www.focus.de/finanzen/karrie...tsbedenken-und-wird-gefeuert_aid_1072639.html
     
  2. Simon115

    Simon115 Lotse

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    Tja, das beste ist immer nur das allernötigste. Tut mir leid, das zu lesen.
     

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