Und wenn er dann etwas für's Umbuchen auf eine/n andere/n (möglicherweise schlechtere/n) Airline/Flug haben möchte, halte ich das nicht für einen "Zwergenaufstand", sondern für ein durchaus "normales Verhalten". Aber vielleicht bin ich da nur eine "exotische Ausnahme". :cry:
Zumal das volle VDB auch gilt, wenn man nur auf einen späteren Flug mit derselben Airline umgebucht wird, was gerade bei LAX manchmal bedeutet, dass man komfortabler (Airbus) und direkter ans Ziel (zB MUC) kommt. Trotzdem wird die Entschädigung immer angeboten. Dass dies hier nicht der Fall war, kann ich eigentlich nur darauf zurückführen, dass man mit dem Reizwort Streik eine Art Ausnahmesituation schaffen wollte, die jedes Mittel rechtfertigt. LH hatte jedenfalls keine Möglichkeit, den OP ohne Kompensation und gegen seinen Willen auf eine andere Maschine umzubuchen. Aber sie haben es halt versucht, war ja klar, weil durch den Streik täglich eine der beiden LAX-FRA-Maschinen verloren haben, und die gestrandeten Reisenden (unter ihnen auch SENs mit Anhang), mussten natürlich irgendwie verteilt werden. Und ehe man einen SEN oder Vollzahler zur Konkurrenz schickt, probiert man es halt lieber mit den weniger "guten" Kunden. Hat auch den Vorteil, dass die vielfach schneller an Märchen glauben.
Gehe ich recht in der Annahme, daß es die VDB-Kompensation nur gibt, wenn sie ausdrücklich angeboten oder vereinbart wird? Eine Umbuchung und dann spätere Geltendmachung geht wohl nicht?
Richtig. VDB ist freiwillig (V = voluntary), das exakte Angebot ist nicht rechtlich vorgeschrieben, im Gegensatz zu IDB, wo es je nach Markt und Gesetzgebung Vorschriften gibt, siehe unsere berühmte EU-Verordnung. Bei VDB kann also jede Airline wie auf dem Viehmarkt anbieten, was sie möchte, und das Angebot auch schrittweise je nach Situation versüßen. Bei LH gibt es aber Regeln, die festlegen, was grundsätzlich angeboten werden soll, natürlich je nach Streckenlänge. Wie gesagt, das ist eine freiwillige Geschichte, die ja gerade dazu dient, IDBs zu vermeiden. Man möchte natürlich nur jene Paxe umbuchen, die damit kein Problem haben oder vielleicht sogar glücklich darüber sind, noch eine bezahlte Nacht länger Urlaub zu haben und nebenbei mehrere 100 EUR pro Nase einzustreichen. Wenn jemand aber freiwillig ohne weitere Kompensation eine andere Airline nimmt, kann er nachträglich nichts mehr geltend machen. Das Angebot bestand in diesem Fall eben darin, mit AB anstelle von LH zu fliegen, und wer das annimmt, wird dafür seine Gründe haben. Vielleicht wohnt er ja in DUS und kommt so schneller und direkter heim als via FRA und MUC. Manchmal kann man anstelle von Geld auch ein Upgrade beim Alternativflug rausschlagen. Oder sogar beides. Reine Verhandlungssache, wenn man da souverän und charmant auftritt (und evtl. noch Status hat), ist erfahrungsgemäß einiges möglich.
Leuchtet ein. Wurde zu meinen Studentenzeiten häufig in Asien VDB rerouted. Via SIN oder HKG. Gab immer ein Upgrading und üppige Verpflegungsvoucher. Eine Geldforderung meinerseits hätte ich als unanständig empfunden.
Deshalb wird das Geld ja auch stets angeboten. Und zwar in Form von Vouchern, die man entweder auf künftige Flüge (oder auch Onboard Duty Free Shopping) anrechnen kann (dann ohne TSC zu bezahlen) oder sich bar auszahlen lassen kann. Die Barsumme ist dabei etwas geringer als die Gutscheinsumme.
