Business CC bei Insolvenz: Vorsicht, Haftungsfalle

Dieses Thema im Forum "Amex, VISA, Mastercard - Kreditkartenanbieter" wurde erstellt von testero, 9. Dezember 2008.

  1. zardi

    zardi Diamond Member

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    Jeder durchschnittlich gebildete Bürger der BRD sollte aber auch wissen,
    dass Empfindungen keine Grundlage von Vertragsabschlüssen sind.
    Jeder erwachsene Mensch weiß doch, wenn er ein Schriftstück unterschreibt,
    dass damit immer irgend eine Haftungsverantwortung (welche auch immer)
    verbunden ist. Sonst müsstest du ja nicht unterschreiben. Insofern ist es
    schon ein Stück weit naiv zu glauben, dass du mit deiner Unterschrift keine
    Verpflichtungen eingegangen bist. Auf der anderen Seite gebe ich dir natürlich
    auch recht: Wer kann denn mit sowas rechnen? Ich will nicht behaupten, dass
    mir das nicht auch hätte passieren können. Gehört aber wohl eher zur
    Kategorie "Dumm gelaufen, Pech gehabt". Mal sehen was rauskommt. Ich
    wünsche dir viel Glück; das wirst du brauchen.
     
  2. testero

    testero Gold Member

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    Werde ich wohl machen, falls die DKB es weiter versucht, das Geld bei mir einzutreiben. Erstmal habe ich der Forderung unter Hinweis auf das gegen AmEx ergangene Urteil widersprochen.

    Nun, dafür gibt es bezüglich der Haftung in Kapitalgesellschaften ja genaue Regelungen, die je nach Position ebendiese begrenzen. Ein "leitender Angestellter" ohne Prokura ist entsprechend nur sehr begrenzt in Anspruch zu nehmen. Und selbstverständlich ist dieser nicht für Kosten verantwortlich, die er im Rahmen seiner Tätigkeit für die Firma verursacht. Nur versuchen die Kreditkartenunternehmen, diese Begrenzung zu umgehen.
     
  3. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Und noch ein Tipp: Behalte in nächster Zeit einmal Deine Schufa-Einträge im Auge.

    Einem Bekannten von mir hatte eine Bank vor Jahren einmal wegen einer ähnlichen Sache einen Negativeintrag wegen gekündigter Kreditkarte eintragen lassen. Es war für ihn ein Riesenaufwand, das wieder zu korrigieren.
     
  4. testero

    testero Gold Member

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    Danke, das wäre natürlich auch ganz gross...
     
  5. sixpack

    sixpack Silver Member

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    Wobei ich mal segen muss das ich (ich habe grade schnell nach den entsprechenden AGBs gewühlt) den Punkt als Nichtjurist (und offensichtlich fälschlicherweise) zum einen als formalie damit ich den Kredit teil der Karte einsetzten kann gesehen habe, zum anderen um bei mißbräuchlicher Nutzung eingrifen zu können.

    Wobei man in DE / der EU die AGBs lesen sollte aber im Normalfalle alle den "Kunden" (Kaufmann - Kunde, Kaufman-Kaufmann ist eine andere Geschichte) benachteiligenden Regelungen ehhh nicht durchsetzbar. Mir hat mal einer unserer Anwälte sinngemäß gesagt: AGBs dienen dazu Leuten die sich nicht wehren Rechte abzunehmen die Sie immer haben. Ich hätte / habe es überlesen (und bin bei Insolvenz sowieso mit "dabei" :oops:) und sehe für einen MA ehh keine Wahl da raus zu kommen.

    Ich gehe nicht davon aus das der Anspruch durchsetztbar ist, aber würde äußerst genau auf meine Schufa schauen ...

    VIEL GLÜCK!!!! (Von wegen Job bei der CC Geschichte mache ich mir keine Sorgen)
     
  6. skywalkerLAX

    skywalkerLAX Diamond Member

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    Auch von mir erst einmal alles Gute fuer das berufliche ! Scheint ja manchen vor lauter Rechtspolterei entfallen zu sein :roll:

    Bei AMEX verhaelt es sich soweit ich weiss etwas anders. Hier werden gesondert Kreditkarten speziell fuer die Firmennutzung herausgegeben auf der dann auch der jeweilige Name der Firma eingedruckt ist. Diese Option gab es bei der M&M CC bei meiner letzten Nachfrage jedenfalls nicht.

    Viele Kreditkarten in Deutschland verhalten sich nach dem Muster, dass der Kunde/Karteninhaber eine natuerliche Person sein muss.

    In den letzten Jahren kommen verbreitet Kartenprodukte auf den Markt die dem Zweck der Firmennutzung mehr entsprechen. Air Plus ist eine Variante, weiterhin ist nun auch BCD Travel mit einer entsprechenden Karte vertreten. Ich habe mich mit der Antragsstellung noch nicht befasst da meine Kunden dies bisher noch nie zu einem Thema gemacht haben (moeglicherweise mit Grund), aber in beiden Varianten steht der Firmenname auf der Karte. Rechtlich gesehen sollte die Angelegenheit bei diesen Produkten eindeutiger sein wie bei einer "Privaten" Kreditkarte, auch wenn sie sich "Business" nennt.

    Es ist dem OP hier kein Vorwurf zu machen. Was fuer eine Alternative hat er denn ? Auf eine spezielle Karte draengen (z.B. Air Plus) kann man wohl schlecht wenn der Chef sich querstellt. Sich weigern in Vorleistung zu treten mit Verweis auf die persoenliche / zukuenftige Finanzlage kann unangenehme Folgen haben, wenn vermutlich auch keine direkte Kuendigung (zumindest Arbeitsrechtlich). Bleibt die Variante eines Vorschusses in Bar und die generelle Abwicklung aller Reisekosten ueber ein Reisebuere auf Rechnung zur Ueberweisung. Ich kenne Unternehmen die so arbeiten. Aber wenn Mitarbeiter ins Ausland mit anderen Zeitzonen reisen und ggf flexibel reagieren muessen bringt einen das Reisebuero in Taka Tuka Land auch nicht weiter um 3 Uhr in der frueh.

    Ich empfehle 2 Dinge, zuerst den Insolvenzverwalter befragen. Da brauchst du nicht lang auf eine Antwort warten, frag einfach nach seiner Meinung und wie es ueblicherweise laeuft. Sollte dir die Antwort nicht gefallen oder komisch vorkommen, schalte einen Anwalt ein, ggf mit Erfahrung im Insolvenzrecht.

    Druecke die Daumen in jeden Sinne,
    Seb.
     

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