Wir sollten hier die Themen nicht vermischen. Wenn ich eine Erklärung unterschreibe und dann grob fahrlässig handle, ist das meine Schuld und muss die Verantwortung tragen. Hier geht es jedoch um die Situation, dass ich aufgrund einer EU-Richtlinie meinen Laptop aushändigen muss und diese mich daher in Konflikt mit einer Erklärung bringt. Ich persönlich würde die Herausgabe meines Laptops verweigern und auf eine richterliche Verfügung bestehen. Ob sie diese ohne begründeten Verdacht erhalten, wage ich zu bezweifeln. Wenn ein Richter die Herausgabe meines Laptops verfügt, dann bin ich wenigstens seitens meiner Erklärung nicht im roten Bereich.
Darüber hinaus kann es wohl nicht so sein, dass ich wegen einer EU-Richtlinie (Herausgabe meines Laptops) eine IT-Infrastruktur aufbauen muss, die mich deren Prüfung bestehen lässt. Das sehe ich nicht ein - schon wegen der Kosten nicht.
anla meint bestimmt DAS HIER. Oder auch HIER DAS ACTA = Anti-Counterfeiting Trade Agreement Erstaunlich, dass das nicht lauter durch den Medienwald rauscht...
Das Thema ist nicht nur sehr interessant, sondern auch längst durchgekaut, weil Amiland bereits seit Jahren Laptops bei der Einreise durchsucht und kopiert. Entsprechende Gegenmaßnahmen haben alle potenziell Betroffenen deshalb längst ergriffen - oder aber es ist ihnen egal, daran ändern dann vermutlich leider auch der neue Wahnwitz nichts.
Also - irgendwie verstehe ich das jetzt alles nicht mehr: (a) Ihr nehmt vertrauliche Daten UNGESICHERT und UNKRYPTIERT auf einem Laptop mit - nach dem ihr dem Kunden versprochen habt, dass ihr diese Daten nie und nimmer jemand anderem zugänglich machen werdet? Was passiert, wenn das Laptop geklaut wird / vergessen wird / verloren geht? (b) Ihr habt Angst, dass der US Zoll oder auch die CBP die Festplatte Eures Laptops innerhalb von fünf Minuten mittels USB-Verbindung kopiert und so dann US-amerikanischen Konkurrenz-Unternehmen zur Verfügung stellt - habt Ihr über die Machbarkeit eines solchen Unterfangens schon mal mit Eurem IT-Department gesprochen ? Nutzt doch einfach ein duales Betriebssystem - das eine zum Zeigen bei der Einreise, das andere zum Arbeiten. Das noch kryptiert (sollte eh Standard sein), dann kann doch nichts passieren - selbst wenn die NSA die Einwanderungsbehörde unterwandert hat und in Bundestrojaner-Manier all Eure geheimen Daten stehlen will. Aber vielleicht ist einfach die beste Idee, nicht mehr nach USA zu fliegen War einer von Euch schon mal in Singapur ? Da fragen Sie dich nicht mal freundlich am Flughafen nach deinem Laptop, sondern kommen, wenn Du gerade essen bist, einfach in dein Hotelzimmer und klonen den Rechner. Da ist mir dann die freundliche Frage des Einreisebeamten in den USA 10 mal lieber.
Es ist schön, daß DU dieses Thema schon durchgekaut hast. HIER wurde jedenfalls noch nicht ausführlich darüber diskutiert und insofern ist die Bemerkung, daß das Desinteresse überraschend sei, durchaus berechtigt. Die meisten Reisenden aus diesem Forum wird es wohl auch nicht betreffen, da sie keine sensiblen Daten mitführen. Mich würde interessieren, was mit den kopierten Daten geschieht? Wer wertet die aus und welche Konsequenzen sind denkbar?
Heute steht ein interessanter Artikel auf der Homepage des ORF: http://futurezone.orf.at/it/stories/286097/ Interessant ist, dass hier von einer Verschlüsselung abgeraten wird, weil sie den Verdacht auf den Laptopbesitzer lenkt.
Genau, wer nichts zu verbergen hat, verschlüsselt nicht, ergo: wer verschlüsselt, ist ein Terrorist. :roll: Und wer seine Wohnung abends zusperrt, vermutlich auch.
Schwer bedenklich finde ich die Tatsache, dass der Kontrollierte stundenlang auf seinen Laptop warten muss, während die Festplatte kopiert wird. Da kann man ja den Kundentermin gleich absagen. Wer übernimmt dafür die Kosten?
Interessanter Beitrag des ORF. Hauptzielrichtung sind demnach Terroristen und Kinderschänder und man hofft wohl, diese durch das Ausspähen der Festplatten zu erkennen. Jetzt verstehe ich langsam, warum viele der Thailandfahrer nicht mehr nach Bushland fahren. :idea: