Die besten Alternativen zum Brennerpass – stressfrei über die Alpen mit Wohnmobil oder Wohnwagen

Dieses Thema im Forum "Alle Alles" wurde erstellt von Liliane, 10. November 2025.

  1. Liliane

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    Wer von Deutschland oder Österreich in Richtung Südtirol, Gardasee oder Norditalien reist, kennt ihn: den Brennerpass. Als wichtigster Alpenübergang zwischen Österreich und Italien gilt er als die meistgenutzte Route – insbesondere für Camper, Wohnmobilfahrer und Urlauber mit Wohnwagen. Doch wer schon einmal in der Hauptreisezeit über den Brenner gefahren ist, weiß, dass die Strecke oft zur Geduldsprobe wird. Lange Staus, hohe Mautkosten und dichter Verkehr gehören dort fast zum Alltag. Auch die zusätzliche Sondermaut auf der Brennerautobahn (A13/A22) macht die Strecke teuer. Kein Wunder also, dass viele Reisende nach Alternativen zum Brennerpass suchen, um entspannter ans Ziel zu kommen.

    Warum sich Alternativen zum Brenner lohnen

    Der Brenner ist zweifellos bequem und gut ausgebaut, doch mit wachsendem Verkehr und regelmäßigem Baustellenaufkommen wird er immer unattraktiver. Besonders während der Sommer- und Winterferien kann sich die Fahrt über den Pass um mehrere Stunden verlängern. Auch Umweltaspekte spielen zunehmend eine Rolle: Die Brennerautobahn gilt als eine der am stärksten befahrenen Alpenstrecken, und viele Reisende möchten bewusst auf weniger frequentierte Routen ausweichen.

    Eine Brenner Alternative bietet oft nicht nur weniger Stau und geringere Kosten, sondern auch die Möglichkeit, die Alpenlandschaft abseits der Hauptverkehrsadern zu erleben. Viele dieser Übergänge führen durch malerische Täler, vorbei an glitzernden Seen, alten Dörfern und beeindruckenden Gebirgsketten. Für Wohnmobil- und Wohnwagenfahrer ist das eine willkommene Abwechslung – schließlich gehört das bewusste Reisen und Genießen zur Philosophie des Campings.

    Der Reschenpass – die klassische Alternative
    Eine der beliebtesten Alternativen zum Brenner ist der Reschenpass. Er führt von Landeck (Österreich) über die B180/SS40 in Richtung Meran. Besonders bekannt ist die Strecke für den Reschensee mit seinem versunkenen Kirchturm – ein Highlight für jeden, der mit der Kamera unterwegs ist. Der Reschenpass ist technisch unkompliziert, gut ausgebaut und auch für Wohnwagengespanne problemlos befahrbar. Zwar verlängert sich die Fahrzeit im Vergleich zum Brenner um etwa 1,5 Stunden, doch die Route ist landschaftlich reizvoll und bietet zahlreiche Rastmöglichkeiten.

    Ein weiterer Vorteil: Auf dieser Strecke entfallen hohe Sondermautkosten, und die Straßen sind weniger staugefährdet. Gerade für Reisende, die Südtirol oder das Vinschgau ansteuern, ist der Reschenpass daher eine echte Empfehlung.

    San Bernardino und Gotthard – komfortabel durch die Schweiz
    Wer bereit ist, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen, findet in der Schweiz zwei hervorragende Alternativen: den San-Bernardino-Tunnel und den Gotthard-Tunnel. Beide Verbindungen sind bestens ausgebaut und für alle Fahrzeugtypen geeignet. Der San-Bernardino führt von Chur über die A13 nach Bellinzona, während der Gotthard über die A2 eine direkte Nord-Süd-Verbindung schafft.

    Diese Routen sind besonders interessant für Camper, die aus Süddeutschland kommen und den Verkehr am Brenner umgehen wollen. Die Schweizer Autobahnen sind vignettepflichtig, dafür aber in exzellentem Zustand. Vor allem der Gotthard-Tunnel punktet durch seine einfache Topografie und ist im Winter jederzeit befahrbar – ein echter Pluspunkt gegenüber steilen Alpenpässen.

    Für Abenteurer: Maloja-, Bernina- und Ofenpass
    Wer landschaftliche Abwechslung liebt und fahrtechnisch versiert ist, findet in den Schweizer Alpen gleich mehrere spektakuläre Alternativen. Der Maloja-Pass (Schweiz–Italien) verbindet das Engadin mit Chiavenna und besticht durch seine grandiosen Panoramablicke. Auch der Bernina-Pass gehört zu den schönsten Alpenrouten überhaupt – er führt von Pontresina nach Tirano und verläuft entlang der UNESCO-geschützten Berninabahn.

    Etwas ruhiger, aber nicht weniger beeindruckend ist der Ofenpass. Er verläuft durch den Schweizer Nationalpark und bietet unberührte Natur fernab der großen Verkehrsströme. Diese Strecken sind allerdings anspruchsvoller, was Fahrpraxis und Motorleistung betrifft. Wohnmobilfahrer sollten vorab prüfen, ob ihr Fahrzeug für die Höhen und Steigungen geeignet ist.

    Felbertauernstraße und Arlberg – österreichische Routen mit Komfort
    Auch innerhalb Österreichs gibt es Alternativen, die den Brenner elegant umgehen. Die Felbertauernstraße (zwischen Mittersill und Lienz) führt durch das Herz der Hohen Tauern und gilt als eine der landschaftlich schönsten Alpenstraßen. Die Mautkosten liegen mit rund 11 Euro deutlich unter der Brennergebühr, und die Strecke ist ganzjährig geöffnet.

    Der Arlbergtunnel verbindet Tirol mit Vorarlberg und bietet eine bequeme, schneesichere Route – allerdings ist der Pass selbst für Wohnwagengespanne gesperrt. Beide Optionen eignen sich vor allem für Reisende, die Richtung Westösterreich, Schweiz oder Bodensee unterwegs sind.

    Tipps für eine sichere Alpenüberquerung
    Egal, für welche Route man sich entscheidet – eine gute Vorbereitung ist entscheidend. Wer mit einem Wohnwagen fährt, sollte vor allem auf die Steigfähigkeit des Zugfahrzeugs achten und regelmäßig Pausen einlegen, um die Bremsen zu schonen. Die Motorbremse ist auf Gefällestrecken Pflicht, um Überhitzung zu vermeiden. Auch das richtige Tempo und eine vorausschauende Fahrweise sind wichtig, da viele Alpenpässe enge Kurven und wechselnde Sichtverhältnisse bieten.

    Darüber hinaus lohnt sich ein Blick auf die aktuelle Verkehrslage, etwa über ASFINAG, Autobrennero oder Google Maps. Besonders in der Ferienzeit hilft es, früh zu starten oder alternative Reisetage (z. B. Dienstag oder Mittwoch) zu wählen.

    Fazit: Entspannt ans Ziel mit der richtigen Route
    Der Brennerpass bleibt eine der schnellsten Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen – aber nicht unbedingt die angenehmste. Wer Stau, Stress und hohe Mautkosten vermeiden möchte, findet zahlreiche attraktive Alternativen. Der Reschenpass überzeugt durch gute Befahrbarkeit und schöne Landschaft, während Tunnelrouten wie Gotthard oder San Bernardino mehr Komfort und Wettersicherheit bieten. Abenteuerlustige genießen die spektakulären Panoramastrecken über Maloja oder Bernina.

    Am Ende hängt die Entscheidung von Fahrzeug, Fahrstil und Reiseziel ab. Doch egal, ob klassisch oder abenteuerlich – wer sich für eine Brenner Alternative entscheidet, wird mit mehr Ruhe, weniger Verkehr und eindrucksvollen Alpenblicken belohnt. So wird die Anreise schon zum ersten Highlight des Urlaubs.
     

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