Die Krise wird fühlbar: Geschäftsreisen jetzt in eco

Dieses Thema im Forum "Economy" wurde erstellt von UncleSamDavid, 18. Dezember 2008.

  1. Tirreg

    Tirreg Diamond Member

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    Es ist verdammt kalt draußen. Heute hier in Frankfurt -16,5°C, irgendwo in Dunkeldeutschland -29°C, Schnee an der Côte d`Azur, 30cm Neuschnee in Mailand,...

    ... und das alles nur, weil die Vögel von A.T. Kearney meinen nun Eco fliegen zu müssen fürs Klima. Was, wenn McKinsey auf Eco umsteigt oder die Vorstände von GM den Linienfliger nutzen? Wirds dann nie wieder Sommer?
     
  2. Guest

    Guest Guest

    Bei KPMG reisen auch Partner innereuropäisch Eco.
    Ich arbeite zwar nicht bei dem Trachtenverein aber einer meiner besten Freunde ist Partner dort.
     
  3. db8us

    db8us Bronze Member

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    Hi,

    ich arbeite fuer ein Unternehmen mit 17.000 Mitarbeitern. Die generelle Regel lautet schon immer, dass Eco geflogen wird, aber wenn der Flug laenger als 6h ist und direkt am Ankunftstag ein Meeting und der direkte Vorgesetzte das absegnet darf business geflogen werden.

    Mein Boss hat die Entscheidung ueber meine eigenen Fluege komplett an mich selbst delegiert. Ich fliege also Eco oder Business, je nachdem wie ich es fuer sinnvoll und vertretbar halte.

    Da ich ca. einmal im Monat von BOM nach FRA bzw HEL oder ARN fliege, bekomme ich genug Meilen, um oefter auch ECO zu buchen und zu upgraden.
    Ferner ist meine Courtesyupgradeqoute hoch, da auf den FRA-BOM Fluegen oft Eco ausgebucht ist. Von 6 legs auf der ECO wurden 3 oder 4 in business upgegradet. Ich bin da zufrieden mit LH. Eigene Meilen verwende ich dann fuer das Upgrade nach Deutschland und hoffe auf Rueckflug auf courtesy upgrade :)

    Prkatisches Beispiel:
    Ich habe Montags nen Termin in FRA, dann fliege ich Sonntag abend business oder aber Freitag abend eco und besuche meine Eltern.

    Ich kann auch den Pune-FRA business jet buchen, weil mir z.B. die Fahrerei nach Mumbai in der Monsunzeit zu gefeaehrlich ist oder ich bis spaet abends hier im Buero meetings habe.
    Dann fliege ich den business Jet direkt ab PNQ nach FRA. Das spart mit insgesamt 6h im Auto (hin und rueck) und nochmals 4h am Flughafen (2h hin und rueck) und ich wohne nur 10Min von PNQ entfernt und checkin etc dauert keine 5Min bis man alles erledigt hat und in der lounge hockt.
    Ich bin auch schon business geflogen, weil ich mich nicht wohl fuehlte und einfach schlafen wollte.

    Ich finde da hat meine Firma eine flexible und trotzdem kostenbewusste Loesung anzubieten.
    Fuer so einen Arbeitgeber macht es Spass zu arbeiten. Kostenbewusst, aber nicht geizig.

    Und noch als Info:
    Ich hatte davor 20 Jahre meine eigene Firma, da bin ich auch beides geflogen, also eco und biz je nachdem was mir gerade sinnvoll erschien.

    Viele Gruesse

    Micha
     
  4. sixpack

    sixpack Silver Member

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    Weder das eine noch das andere, aber bei 2 Level unter Partner kenne ich einige UN in der (trotz massiven Sparens) gilt unter 4h Eco, 4 - 6,5 BIZ,6,5+ First.

    Wobei ich geil finde das die Jungs aus LHR über FRA nach JFK fliegen (wollen)... so nen zufall, >6,5h :mrgreen:
     
  5. tenere

    tenere Diamond Member

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    Super Sache, nur gibt es heutzutage Firmen wie die, bei der ich arbeite. 65.000 MA, das business modell basiert auf networking (kein strikten klaren Regeln wie bei einer deutschen Firma), viele "globale" jobs, mit virtuellen team around the world. Das ganze Business modell basiert auf Geschäftsreisen, wobei sich MA untereinander vernetzen und Probleme am Tisch lösen.

    Jetzt könnt ihr euch ja vorstellen, dass bei einem strikten Reiseverbot (nur noch in direkter Relation mit Produkt-Lieferung) erst einmal alles wie gelähmt ist und keiner weiss wie er denn jetzt den job machen soll ohne die internen Besuche und ohne Lieferantenbesuche ("supply chain angucken").

    Für die Businessflüge wurden reiheweise ärztliche Atteste herbeigeschafft - im Resultat flogen die angeblich kranken Vielflieger Business was die Kosten noch mehr nach oben trieb. Ganz zu schweigen von den 5* Hotels, die dann ausgewählt wurden (Businessclass fliegen und dann 4* geht ja nicht)

    Es wird eine Zeit dauern und dann wird sich herauskristalisieren, welche Reisen wirklich nötig sind und welche die letzen Jahre nur gemacht wurden, weil es halt einfacher (und zudem noch nett was die Welt zu sehen) war und die Firma nicht auf die kosten schauen musste....

    .. dann könnte man zu einer Regelung kommen, die db8us beschreibt.
     
  6. kixtxlnrt

    kixtxlnrt Silver Member

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    Wie schon häufiger erwähnt, innereuropäisch Biz zu fliegen ist ziemlicher Blödsinn, da die Mehrwertleistung in keinem Verhältnis zum Preis steht.
    Und das vielzitierte Argument der "Umbuchbarkeit" trifft nach meiner Meinung auch auf nur ganz, ganz wenige zu. Eine solide Planung und zur Not ein
    gutes Buch, wenn man mal ne Stunde oder zwei auf den nächsten Flieger warten muss wirken oft Wunder.

    Anders sieht dies bei langen Interkontinentalflügen aus. Auf meinen Rennstrecken zwischen D und Japan finde ich aufgrund der 8 Stunden Zeitumstellung und der meist 18stündigen Reisezeit ( Berlin-Tokyo door-to-door) das eingeklemmt-Sein in der ECO eine Zumutung. Zudem schlafe ich mindestens 6 bis 7 Stunden in der Biz und 0 Minuten in der Eco wobei mir hierbei noch nach Tagen der Rücken extrem schmerzt.

    Ich persönlich habe auch bereits schonmal eine Position abgelehnt bei der ich im Monat drei Langstreckenflüge ( primär Südamerika und Fernost) absolviert hätte, diese aber alle in der Eco. Wenn ich private Langstrecke fliege verwende ich zudem meist Meilen für ein Upgrade oder buche ein billiges Biz-Ticket,
    das ruhig auch mal einen Sidetrip nach Athen oder Istanbul enthalten kann.

    Anstatt prinzipiell allen Mitarbeitern die Biz auf der Langstrecke zu verbieten, macht es nach meiner Meinung mehr Sinn einfach mal zu prüfen wer denn alles reist und welche Mitarbeiter unterwegs sein müssen, denn bei all meinen bisherigen Jobs gab es immer Leute die reisen um neue Aufträge an Land zu ziehen und vor Ort wirklich Geschäfte machen und dann gab es die "Touristen" die einfach mal für 6 Tage nach Singapur reisten weil sie sehen wollten wie man da so arbeitet, der Firma aber ausser Spesen nichts gebracht haben .

    Und wer Fernost kennt wird wissen, dass dort Telefon- und Videokonferenzen nicht viel bringen, da noch immer der persönliche Kontakt den Ausschlag gibt und
    vielleicht spart man kurzfristig am Reisebudget aber langfristig wird man so Aufträge verlieren und es bringt nichts zuvor gespart zu haben.
     
  7. themrock

    themrock Bronze Member

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    Ein Bekannter von mir, ein relativ hoher leitender Dr. Dipl. Ing. bei Rolls Royce Triebwerke , muß schon seit Jahren Eco in die USA nehmen und Ryanair innereuropäisch.
     
  8. BadMat

    BadMat Gold Member

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    Der Reiher nutzt doch nicht mal RR Triebwerke! :shock:
     
  9. Weltenbummler39

    Weltenbummler39 Gold Member

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    Wieviel Unternehmen denken denn noch langfristig? Würde es mir wünschen wenn das mehr Unternehmen täten, aber wie lautet eine alte Regel:" Der Spatz in der Hand ......"
    Schon vor den"Heuschrecken" wurde oftmals nur an den kurzfristigen/ schnellen Gewinn gedacht. Aber mit so einer "Heuschrecke" im Nacken ist das noch viel schlimmer geworden.
    Wer heute noch in einem "gesunden" Unternehmen arbeitet soll beten, das es dabei bleibt, wenn erst einmal eine Private Equity Gesellschafft einsteigt, dann sieht es düster aus...

    Gruß WB
     
  10. Guest

    Guest Guest

    Ja, leider kaum noch eines.
     
  11. tenere

    tenere Diamond Member

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    Eco in Europa ist unsinnig aber was macht "man" wenn die Eco ausgebucht ist?

    z.B. passiert das öfters auf der Strecke VIE-KSC (2 Mal täglich von Wien und return) zu den "angenehmen" Reisezeiten also die Nachmittagsflüge. Alternative wären dann die sogn. "Red-eye-Flights" um 22:55 los und zurück um 4:15 morgens (natürlich nicht der Folgetag).... wer noch weiter in die Ukraine muss, für den ist die zumeist "günstigere" Variante eben nicht unbedingt günstiger, weil die Hotels in Kaschau (Kosice) recht hochpreisig sind und weil ich für 3h Schlaf (4:15 Flug) auch nicht unbedingt die Notwendigkeit sehe, 150 EUR hinzulegen (mit Frühstück, das natürlich nicht eingenommen werden kann um 3:00 morgen.
     
  12. tenere

    tenere Diamond Member

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    Jetzt mal ein Frage an die Moralapostel hier:

    Wegen der Grundsatzregel "auch Übersee in Eco" bei uns in der Firma sind letztes Jahr einige Viel-Eco-Flieger dazu übergegangen, sich vom Arzt Ateste schreiben zu lassen, die eine längere Reise nur in Business erlauben. Diese Ateste führten nach erneueten Untersuchung durch den Betriebsarzt in den allermeisten Fällen zu generellen Businessclassgenehmigung für die betreffenden Personen.

    Nun wurde das Reisebudget für 2009 zusammengestrichen was bedeutet hätte, dass diese Personengruppe mit ihren C-Übersse-Reisen einen Großteil des verbleibenden Budgets innerhalb ein paar Monate "verzehrt" gehabt hätte. Deshalb wurde noch im Dezember verfügt, dass die "Kranken" Kollegen nur noch in absoluten Ausnahefällen fliegen dürfen und deren Aufgaben andere aus dem Team erledigen sollen, die in Eco Übersee fliegen, weil sie eben nicht "krank" sind.

    Ich denke, daß der Grundsatzgedanke "wer krank ist muss nicht noch 10 Mal im Jahr 12-14h oneway nach Übersse reisen" durchaus zu solchen Regeln führen sollte (schon vor der Budgetkürzung) :roll:

    Ihr könnt euch vorstellen, was jetzt gerade diese Tage passiert: die "Kranken" werden wie von Jesus geheilt plötzlich wieder gesund. Die gehen zum Arzt und lassen sich bestätigen, dass alles wieder ok sei, weil man ja die letzen 10 Flüge in C gefolgen sei :lol:

    Ehrlich gesagt müsste ein gewissenhafter Arzt weiterhin aus Gesundheitsgründen von Langstreckenreisen abraten. Wäre ich der Budgetverantworliche, der die Regel für die C-Erlaubnis-Reisende aufgestellt hat, würde ich aus "Schutz der Gesundheit im Dienst" die Reisen für solche "Geheilten" weiterhin einschränken.
     
  13. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Ich verstehe nur nicht, wieso die Kollegen nach der von Dir beschriebenen Regelung nun alle plötzlich wieder "gesund" werden. Wenn ich als Arbeitnehmer die "Wahl" habe zwischen Langstrecke eco oder nicht fliegen; dann fliege ich natürlich nicht. Oder hängt die Höhe des Gehalts der betreffenden Kollegen von ihrer Reisetätigkeit ab?
     
  14. octopus07

    octopus07 Gold Member

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    Was heißt nicht fliegen? Soll derjenige sich auf seine "Krankheit" festlegen? Was macht er dann wenn wieder Budget für C da ist? Spätestens dann bricht doch die Argumentation zusammen. Sicher ist es aus taktischen Gründen unklug Y zu akzeptieren, da versucht man dann doch besser mit Upgrade aus eigener Kasse die harte Zeit zu überbrücken.
     
  15. tenere

    tenere Diamond Member

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    Ja, teilweise werden bis zu 4h täglich Reisezeit zu den 8h AZ bezahlt, am Wochenende wird bis zu 16h bezahlt (also An-/Abreise aufs Wochenende legen!). Das macht dann schon nen Brocken mehr im Monat, bzw. der fehlt jetzt ohne die Reiserei. Bei den Vielfliegern wurde aber meist ein AT-Vertrag vereinbart, der die Reisen includiert (keine Extrazahlung)

    Ausserdem wurde die Reiserei meines Erachtens zumindest in einem Fall fest in die Lebensführung eingeplant (wohnt weit weg vom Arbeitsort, aber nahe Flughafen): wenn er nicht mehr jede 2te Woche für 1-2 Wochen reisen darf bricht seine Planung zusammen. Ausserdem definieren sich hier manche nach LH-Status und wer viel unterwegs ist, scheint nach aussen wichtiger als die "Idioten", die wochenlang im Büro sitzen und Excel files analysieren :roll:

    Könnte teuer werden aber als SEN bekommst du eh meist umsonst upgrades (aber die Flüge werden ja bald nicht mehr so voll sein.... ok bis die wieder die Kapazizät von 2002 nach China haben und man - wie damals - wochenlang im voraus buchen muss :shock:
     
  16. hlewen

    hlewen Gold Member

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    Ich finde man macht sich unglaubwürdig, wenn man jetzt auf einmal wieder ECO fliegen kann. Also ich denke nicht, dass so einfach ein Weg zurück führt zum C fliegen nach der Krise. Natürlich könnte man argumentieren, dass die Gesundheit, die ja durch C fliegen besser geworden ist, durch Y fliegen wieder schlechter geworden ist, aber es ist schon arg offensichtlich. Andererseits ist es verständlich, dass die Leute im Office vielleicht leichter austauschbar sind. Es ist am Anfang gut gepokert worden, aber jetzt sollte man die Karten nicht überreizen. Kann natürlich auch sein, dass alle wissen, wie der Hase läuft, und es den kranken C-Fliegern keiner übel nimmt.
     
  17. octopus07

    octopus07 Gold Member

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    du hast völlig recht, so sehe ich es auch. jeder weiß wie es läuft und in guten zeiten waren/sind die geschäftsreisen mit verlängerten days off immer auch eine art informeller bonus. diejenigen die nur im office sind machen auch etwas falsch aus meiner sicht es sind ja nicht nur vertriebler die reisen sondern projektleiter etc. das gesundheitsargument ist sehr schwach, das dürfte jedem einleuchten. da aber idR diejenigen die über reisebudgets entscheiden selbst lieber C als eco fliegen, dürfte es sich bald wieder erledigt haben :)
     
  18. hlewen

    hlewen Gold Member

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    Immerhin. Ich glaube bei uns entscheiden Leute über diese Dinge, die wahrscheinlich noch nie C geflogen sind und Y höchstens mal im Urlaub charter unter 3h :lol:
     
  19. miles-and-points

    miles-and-points Nach Verwarnungen dauerhaft verreist
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    Man muß doch nicht ständig selbst Business fliegen, um entscheiden zu können, ob's der eine oder die andere Mitarbeiter/in (in fachlicher und wirtschaftlicher Hinsicht) "verdient", auf Firmenkosten in C zu fliegen. :shock:
     
  20. tenere

    tenere Diamond Member

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    Doch, die Travelmanager sollten ruhig mal 12-14h in der Eco Mittelreihe eingequetscht zwischen 2 Dicken fliegen, damit die verstehen, dass man danach 2 Tage Erholung im Soy Cowboy in BKK braucht :lol:
     

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