Fliegen auf Höhe Null - Der Transrapid

Dieses Thema im Forum "On The Road" wurde erstellt von UncleSamDavid, 26. Oktober 2007.

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Transrapid nach MUC - ja oder nein?

  1. Absolut ja - deutsche Hochtechnologie muss endlich auch hier in den kommerziellen Einsatz

    0 Stimme(n)
    0,0%
  2. Ja, der Transrapid soll gebaut werden, obwohl die Strecke Hauptbahnhof-MUC eigentlich zu kurz ist

    41,9%
  3. Neutral - für den erwarteten Nutzen finde ich das Projekt zu teuer - ich bevorzuge eine S-Bahn-Expre

    21,0%
  4. Ich bin gegen den Bau, denn die Nachteile überwiegen die Vorteile bei diesem Projekt. Bei anderen St

    14,5%
  5. Ich bin generell gegen den Transrapid, hier und anderswo - zu laut, zu teuer, zu umweltschädlich.

    19,4%
  6. Ich habe dazu keine Meinung

    3,2%
  1. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Als Münchner muss ich mich dazu natürlich äussern: Der Transrapid soll den Hauptbahnhof und MUC verbinden. Die Bayerische Staatsregierung forciert den Bau, die Stadt München ist strikt dagegen.

    Wer den Transrapid mal "live" in Shanghai erlebt hat, kann eigentlich nur fasziniert sein - oder doch nicht?

    Wie ist eure Meinung dazu?
     
  2. Peruaner

    Peruaner Diamond Member

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    juhu ertser:)
     
  3. Guest

    Guest Guest

    Für mich war die Transrapidfahrt in Shanghai eines der bewegendsten Erlebnisse - ich bin direkt hinter dem Zugführer gestanden. Echt unglaublich.

    Allerdings bin ich der Meinung, daß der Transrapid auf längeren Strecken mehr bringt als auf solchen Kurzstrecken wie in München.

    Wenn da eine normale - direkt - Zugverbindung zwischen MUC und München HBH eingerichtet wird mit vielleicht nur 1 Stopp ( ähnlich Stanstead - LON ) dann kostet das zwar ein paar Minuten mehr an Zeit, aber es spart Unsummen an Investitionen .

    Die andere Seite der Medaille ist natürlich der Technologievorsprung und als Vorzeigeobjekt für interessierte/potentielle Kunden.

    Nach dem jahrzehntelangen Rumgeeiere bin ich letztendlich froh, daß die Strecke nun gebaut wird - denn nur mit solchen Innovationen stärken wir den Wirtschaftsstandort Deutschland

    Grüsse

    Jürgen
     
  4. Guest

    Guest Guest

    Ich bin in Shanghai damit gefahren, als der Transrapid dort noch im Testbetrieb war. Keine Frage, dass das schon beeindruckend ist. Trotz allem finde ich, dass die Investitionskosten für eine solche "Kurzstrecke" wie in München im Verhältnis zu hoch sind. Hingegen könnte ich mich für eine Strecke ZRH-MUC erwärmen. Schliesslich fahren dort auf der Bahnverbindung mangels Elektrifizierung der Strecke noch immer Dieselloks. :evil:
     
  5. Mr.Radar

    Mr.Radar Gold Member

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    Relevant wäre hier noch, ob denn recht viele Leute mit der Bahn nach MUC fahren, die dann auch den Transrapid nutzen würden, oder ob mehr Paxe mit Zubringerflug oder Auto zum Airport kommen.
    Und ich könnte mir vorstellen, dass Münchner, die öffentlich nur recht umständlich - mit 3x umsteigen o.ä. - zum Hbf kommen würden, dann angesichts des sicher nicht gerade günstigen Transrapid-Tickets dann doch lieber mit der Karre fahren.
     
  6. Selenum

    Selenum Gold Member

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    Bin klar für den Trans-Rapid in Deutschland.
    Die Diskussion um den Trans-Rapid ist doch nur ein Beispiel dafür, dass in Deutschland alles auf Mittelmass und darunter nivelliert wird/werden soll.
    Werfe exemplarisch das deutsche Bildungssystem in den Raum - Pisa-Test unteres Mittelmass - Unis zu wenig Studenten und international nicht wettbewerbsfähig.

    So und jetzt bin ich auf die Diskussion gespannt. :D
     
  7. Guest

    Guest Guest

    Gute Umfrage :lol:

    Ich bin absolut für den Bau. Milliarden wären jährlich in den Bergbau gesteckt. Der ja bekanntlich "nichts bringt". Dann doch lieber Beträge in "Zukunftsinvestitionen" stecken.

    Auch ein klasse Idee. Wär ich auch sehr dafür.
     
  8. vbeck1

    vbeck1 Gold Member

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    Bin auch im Mai Transrapid in Shanghai gefahren, ein Super Erlebniss..

    Dort wollte man die Strecke verlängern, ist aber an den Einwohnerprotesten ( man bedenke: CHINA) gescheitert.

    So was heute in Europe zu bauen, wird schwer sein.Man sollte es aber versuchen, es ist einmalig.

    Ob man es fertig bringt, eine Langsterckenverbindung hinzubekommen, bezweifle ich stark, auch wegen den Kosten und daher resultierend der hohe Fahrpreis.

    Wenn man es in Deutschland fertig bringen könnte, ein Bahnnetz wie TGV in Frankreich zu bauen, währe eigentlich der Transrapid auf der "Langstrecke" überflüssig. Wer fliegt innerhalb in Frankreich noch? Sollte uns ein Beispiel sein.
    Selbst Spanien (AVE) scheint schon weiter zu sein wie Deutschland, finde dieses alle aus Deutscher Sicht erschreckend.

    Grüsse aus Teneriffa - Volker
     
  9. Selenum

    Selenum Gold Member

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    Könntest Du die Vorteile des TGV gegenüber dem ICE bzw. ICE-Express kurz erläutern? Habe die beiden Systeme bisher für gleichwertig gehalten.
     
  10. Mr.Radar

    Mr.Radar Gold Member

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    Er meint wohl, dass der TGV ein dichteres Netz an "grand vitesse"-Strecken hat als in Deutschland der ICE. (Nicht überall wo der ICE fährt, fährt er auch mit Hochgeschwindigkeit)
     
  11. sPaCePiR8

    sPaCePiR8 Silver Member

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    nicht nur das, der TGV hat auch deutlich weniger Zwischenhalte als ein ICE. so schafft man die gut 700km von Paris nach Marseille z.b. in 3 Stunden (eben ohne Zwischenhalt wenn ich das auf der TGV-Seite richtig sehe)...
    Hamburg - München ist von der Streckenlänge sehr ähnlich, das schafft der schnellste ICE in ca. 5:30h...
    interessant ist auch die neue Verbindung nach Paris...auf deutscher Seite mindestens drei Zwischenhaltestellen, in Frankreich maximal eine

    ich finde es auch irgendwie putzig wie die Bahn ihre tollen "Super-Hochgeschwindigkeitsstrecken" anpreist...München - Nürnberg in 1 1/4 Stunden - sind rund 160km, das schafft man auch mit dem Auto in der Zeit. Fahre diese Strecke öfter und auch von 250 oder gar 300 km/h hab ich noch nicht soviel mitbekommen. wenn mans durchrechnet kommt ja auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von grandiosen 120 km/h - und das auf der neuesten "Vorzeigestrecke". aber klar, so ein sinnvoller Zwischehalt wie Ingolstadt kostet eben Zeit. Aber mit dem ICE ist man schließlich auch 6min schneller als mit der Regionalbahn ;)

    zum eigentlichen Thema:
    bin definitiv für den ICE...erstens ist es einfach eine Qual mit der S-Bahn die 45min zum Flughafen raus zu fahren und zweitens finde ich es schon sehr verwunderlich, dass bis nach China fahren muss, um diese in Deutschland entwickelte Technik nutzen zu können (die Teststrecke im Emsland lasse ich mal außen vor - fährt ja zur Zeit nix zum Mitfahren soweit ich weiß und ist nicht kommerziell)
     
  12. Selenum

    Selenum Gold Member

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    Deutschland ist schon dichter besiedelt als Frankreich. Daher vielleicht die öfteren Zwischenhalts auf der Strecke?
     
  13. vbeck1

    vbeck1 Gold Member

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    Gratulationen zu Deinem 1.000 Beitrag hier, Selenum.

    Grüsse aus Teneriffa - Volker
     
  14. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Ich glaube, das liegt eher daran, dass jeder Dorfbürgermeister meint, er leite eine Millionenmetropole und müsse daher natürlich auch einen ICE-Bahnhof haben. Manche ICE-Haltebahnhöfe sind auch mit politischem Proporz zu erklären, so muss bei einer bestimmten Streckenführung eben jedes Bundesland seinen Halt haben, ob sinnvoll oder nicht. Montabaur mit immerhin 12.000 (!!!) Einwohnern ist so ein Beispiel. Während also unsere lokalpatriotischen Politiker hier ihren Schw***vergleich machen, bleiben die Reisenden auf der Strecke - buchstäblich.

    Manche Bürgermeister scheinen auch einfach etwas dagegen zu haben, dass Menschen schnell von A nach B gelangen. München und sein OB ist da führend. Man kann zwar jederzeit Trödel-Tram-Gleise in die Mitte zweispuriger Straßen klotzen und für die begleitenden Ampelanlagen (natürlich auf "Rote Welle" geschaltet) ist auch immer genügend Geld da, aber wehe es soll ein Verkehrsmittel wie den Transrapid geben, das Passagiere schnell befördern kann; da geht man doch sofort instinktiv in eine pawlowsche Abwehrhaltung. Und der grüne Koalitionspartner wird sicher irgendeine Breitmaulgraulangschwanzwiesenmaus finden, die durch die Transrapid-Trasse akut vom Aussterben bedroht ist.
     
  15. miles-and-points

    miles-and-points Nach Verwarnungen dauerhaft verreist
    (User ist permanent gesperrt)

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    Solange die späteren Nutzer einer "innovativen" Technik auch entsprechend an den Kosten beteiligt werden (und sich ihren Komfort nicht von der Allgemeinheit bezahlen lassen), hat doch wohl niemand etwas gegen solche Projekte, die auch solche (von manchen als "bescheuert" angesehenen) Aspekte wie die bestmögliche Bewahrung unserer Umwelt mit berücksichtigen.
     
  16. Mr.Radar

    Mr.Radar Gold Member

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    Wobei ich zur Causa TGV noch erwähnen möchte, dass nicht alles gold ist, was glänzt. Viele der TGV-Strecken sind gar nicht oder nur zu einem Teil auf Hochgeschwindigkeitstrassen gebaut. Trotzdem streift die SNCF die Reservierungsgebühr von den TGV-Reisenden ein.
     
  17. duesentrieb

    duesentrieb Bronze Member

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    Den Beitrag von UncleSamDavid koennte auch ich geschrieben haben. Habe selbst fast 25 Jahre in Muenchen gelebt und kann die dort herrschende Gartenzwerg-Mentalitaet (siehe Hochhaus-Diskussion) nur unterstreichen. Wozu der technische Groessenwahn eines Herrn Stoiber gut sein soll, der ja auch nicht fuer die Folgekosten aufkommen muss, entzieht sich meiner Kenntnis. Wieso soll ich in 10 Minuten vom Hauptbahnhof zum Flughafen kommen, um dann 30 Minuten im Sicherheitscheck zu vertroedeln ? Wer verdient hier eigentlich an wem ? Es gibt eine S-Bahn-Trasse, die mit weit weniger Aufwand und ohne Stops zu einer Schnellverbindung umgeruestet werden koennte.

    Stellt sich die Frage, ob diese technische Entwicklung nicht ein totgeborenes Kind ist. Bin in Shanghai mit dem Maglev gereist und war nicht begeistert. Was nuetzt es mir, mit ca. 400 km/h durch die Reisfelder zu rasen, um dann am Ende wieder muehsam ein Taxi zu ergattern, das mich ueber eine Stunde durch Staus zum Hotel bringt ? Vorab muss man ja muehsam sein Gepaeck zu dem Bahnhof schleppen und bei der Ankunft wieder zum Taxistellplatz. Dazu war die Fahrt fuer chinesische Preisverhaeltnisse sauteuer (ich glaube ca. 40 Euro). Haette gleich ein Taxi nehmen sollen.
     
  18. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Also, wir haben von Longyang bis Downtown die U-Bahn genommen. Ist schnell, sauber und sicher (und man läuft nicht Gefahr, von den Taxifahrern übers Ohr gehauen zu werden). Aber generell hast Du Recht, die Strecke von PVG nach Longyang ist eigentlich nur 2/3 der benötigten und sollte eigentlich Downtown / am Bund enden.

    Also ist es nicht nur in Deutschland so: Gut gedacht, schlecht gemacht.

    Weitere Streckenvorschläge: MUC-FRA; HAM-TXL; FRA-TXL
    Hätte man alles schon längst machen können, statt der langsamen ICE-Trassen, und mit der DB und LH im Boot. Schliesslich bastelt man schon seit den Siebzigern am Transrapid rum... :shock:
     
  19. vbeck1

    vbeck1 Gold Member

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    Und wie lange bastelt man schon an der Bahn in Deutschland? über 120 Jahre mindestens, und bis heute haben wir noch keinedurchgehenden Schneltrassen wie in Frankreich z.B.

    Liegt das vieleicht am zentralistischen System unseres Nachbarn im Gegensatz zu unsrem?

    Grüsse aus Teneriffa - Volker
     
  20. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Möglich. Vielleicht auch daran, dass in D jeder Hansel gegen Verkehrsprojekte klagen und dann durch reine prozessuale Verzögerungstaktiken jedes Grossprojekt manchmal jahrzehntelang blockieren kann (Beispiel Autobahn A20). Nichts gegen das gute Recht des Einzelnen, vor Gericht zu gehen, aber muss es denn unbedingt jedes Mal ein zig-Jahre dauernder Instanzenmarathon sein? Ich meine: 1. Instanz, Berufungsinstanz, und dann muss es aber auch gut sein.
     

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