Das jetzt zu erörtern sprengt den Rahmen hier. Denn hierzu und darüber werden sich mehrere Anwälte und Richter in vielen Sitzungen auslassen.
naja, also Juristen sind zu vielem in der Lage, die können ein seit vielen Jahren eingespieltes System über Nacht kippen. Andererseits, mal rein vom juristischen Standpunkt: wenn der Pax ein Ticket kauft und dann auf den ersten Teil der Leistung (sprich Hinflug) freiwillig verzichtet und nur den Rückflug antritt, ist das juristisch völlig korrekt. Vergleichen kann man das mit einem Fussballfan, der sich eine Eintrittskarte kauft und dann erst zur zweiten Halbzeit erscheint; niemand wird ihm den Zutritt verwehren, schliesslich hat er seinen Sitz für die vollen 90 Minuten bezahlt.. Nur ist es immer so, dass, wenn Juristen in die Ökonomie eingreifen, die Ökonomie darauf reagiert, und das wird dann auch bei den Airlines und ihren Tarifen passieren.. Der Wellensittich
Was ich auch vollkommen nachvollziehen kann, da Transport A-B und B-A zwei Teilleistungen des Vertrags sind. Anders sieht es meiner Meinung nach aus, wenn man ein einzelnes Segment des Hinflugs verfallen läßt, denn der Vertrag lautet ja auf Transport von A nach B (via C) und nicht auf C nach B. Wiederum anders sieht es meiner Meinung nach aus, wenn man A-C mit Stopover, dann C-B bucht. Dann sind die einzelnen Segmente wiederum Teilleistungen des Vertrags, die einzeln angetreten werden können. Die LH wird das natürlich anders sehen, und inwieweit die Gerichte über diese Sachen bereits entshieden haben, weiß ich nicht. HTB.
Nochmals: Der eine Fall ist ein nichtangetretener Hinflug und der andere Fall ist ein Hinflug, bei dem aber der Flug nicht am originalen Abflugort angetreten werden soll, sondern bei einem Stop zwischen Abflugort und Zielort. Das sind zwei ganz verschiedene Dinge. Deshalb das eine nicht mit dem anderen vergleichen.
also wenn die gültigen Tarifbestimmungen demnächst wirklich auf den juristischen Prüfstand gestellt werden, denke ich, dass dann eine sehr liberale Regelung rauskommen wird. Wenn ich ein DB-Ticket Frankfurt-Berlin buche, voll bezahle und dann aber doch erst in Kassel zusteige, gibt es nicht die geringsten Probleme, ich habe halt freiwillig auf einen Teil der gebuchten Leistung verzichtet. Der DB wird es tendenziell sogar recht sein: mehr Platz im Zug und trotzdem volle Kasse. Das Problem bei Flug-Tarifen entsteht ja speziell durch die Pricing-to-the-market-Strategie der Airlines, durch die oft sehr krasse Preisdifferenzen entstehen und vor allem Mehrleistungen durch längere Flüge mit Zwischenstops dadurch deutlich billger werden als kürzere, direktere Verbindungen.. Der Wellensittich
Aber hier hinkt leider der Vergleich da ja das Tix ex Kassel günstiger wäre als ab Frankfurt, folgedessen hat die DB einen Mehrwert - bei den Airlines ist es aber umgekehrt - der Heimmarkt ist protektioniert - da von dort aus Nonstop angeboten wird - aber im Auslandsmarkt vom gleichen Carrier nur eine Umsteigeverbindung angeboten werden kann - sprich discount und eben nicht Mehrpreis wie im Beipiel mit der der DB. Cheers Thomas
Naja, das ist Auslegungssache. Wenn ich as erste Segment eines Tickets weglasse und erst ab dem 2. Ort fliege hatte die Airline auch hier einen klaren Mehrwert: einen pax weniger, weniger Gewicht beim Flug, weniger Gepäck zu händeln, weniger Getränke verbraucht, 1 x weniger Toilettenbenutzung..... Ganz zu schweigen von überbuchten Flügen bei denen mein nicht genutzter Sitz von jemand anderem genutzt wurde! Wenn man der Airline das Recht gibt Ticketpreise kaumännisch zu kalkulieren wie im Auslandsbeispiel hier sollte dann der Passagier nicht auch das Recht haben seine Tickets kaufmännisch "einzukaufen"? Die Airlines wechseln den Ground Abfertiger wegen 18 Euro Preisdifferenz je abgefertigtem Flieger, warum sollte ich also meine Tickets nicht ex-Athen kaufen?
Du hast ja schon recht. Leider scheitert Deine Argumentation bereits daran, daß die Airline dir den Service "Benutzung der Checkin Counter in Frankfurt" bei einem Ticket ex-ATH gar nicht mitverkauft, sondern ausschließlich den Service "Benutzung der Checkin Counter in Athen". Anders sieht es mit einem Stopover in Frankfurt aus. Dabei ist ausdrücklich das Einchecken in Frankfurt vorgesehen (LH wird aber bis auf weiteres trotzdem Deinen gesamten Flug stornieren, wenn Du in ATH nicht eincheckst). (Seit Online-Checkin ist obige Argumentation zumindest bei Nur-Handgepäck nicht mehr ganz so schlüssig.) HTB.
Bei "logischer" Fortsetzung einiger Argumente könnte man dann zu folgendem Schluss kommen: Bei VW kostet ein Auto nur 25.000,- Euro. Warum soll ich bei Mercedes für ein Auto 50.000,- Euro bezahlen? Ich will das auch bei Mercedes für 25.000,- haben, sonst gehe ich zum Anwalt und klage das ein.
Was will uns der Künstler damit sagen? "Logisch" erscheint mir das zwar nicht, sondern eher weit hergeholt. Aber Logik ist ja letztlich auch etwas subjektives. Oder wie du sagen würdest: Es kommt immer auf den Standpunkt an. :wink:
Hallo, Mahlwerk, ich wollte das Thema ja nur ein wenig auflockern. Bei der Menge der Argumente ist mein weit hergeholtes Beispiel nicht allzu weit hergeholt. hihi. Schöne Ostern wünscht "der Künstler".
Ich würde das Beispiel gerne ein wenig modifizieren. Es ist ja nicht so, dass ein riesiger Leistungsunterschied etwa zwischen Fra-CCS und Ath-CCS klafft, Leistungen sind weitgehend vergleichbar. Daher muss man es so sehen: Den VW will keiner (=Eco), alle wollen den Mercedes (=Biz). Aber warum, so fragt sich der kaufmännisch handelnde Fluggast, soll man für den Mercedes hier in D 50.000€ zahlen, wenn man ihn in Athen für 25.000€ bekommt. Und dann kommt Arbitrage ins Spiel.. Der Wellensittich
Kein Problem. Du wirst aber nicht erwarten, daß Daimler dir den Mercedes in Frankfurt zur Abholung zur Verfügung stellt. Du wirst ihn schon in Athen abholen gehen. Ein sehr guter Vergleich ;-) HTB.
zumal ja in der Tat beim Automarkt Arbitrage schon seit Jahrzehnten Gang und gäbe ist.. Sprich: in Land A ist derselbe Wagen teurer als in Land B. Allerdings muss man erst ins Land B reisen, den Wagen dort abholen,was Kosten provoziert, und möglicherweise werden Einfuhrgebühren fällig..man wägt dann ab, was günstiger ist.. In der Fliegerei ist´s nicht anders.. Der Wellensittich
Hallo! vielleicht ist es wirklich so, dass diese "Masche" irgendwann nicht mehr klappt, wenn man sie exsessiv ausnutzt. Aber mir scheint, dass die Computervernetzung der Airlines da noch nicht lückenlos ist. Zum Thema gemeines oder unfaires Verhalten (miles-and-points): Aus eben diesem Grunde habe ich sogar nach Ankunft aus BKK - zugegebenermaßen aber nur zwei Mal - die Damen am check in in Zürich darauf hingewiesen, dass sie mich für den Weiterflug nach FRA streichen können. Die haben sich gefreut und bedankt, das käme ja eher selten vor, dass ein Kunde sich "abmeldet". Die Meilen gab´s dann trotzdem. :wink: Lieben Gruß, paulberlin
naja, und wenn vielleicht der Flug ZRH-FRA ohnehin sehr ausgelastet oder sogar überbucht war, hatte die Dame in dem Moment wirklich allen Grund, sich zu freuen und wird dann nicht über den LH-Tarifdschungel nachgedacht haben.. Der Wellensittich
Naja, das ist natürlich Unsinn. Im diskutierten Beispiel würde ich ja im GLEICHEN Flieger in der GLEICHEN Klasse vielleicht sogar im GLEICHEN Sitz auf der GLEICHEN Route zum GLEICHEN Datum fliegen, müsste aber falls ich nur einen KLEINEREN Teil des Vertrages nutzen würde ( erstes/letztes Segment des Fluges weglassen ) mehr bezahlen. Um bein Autobeispiel zu bleiben: mein neuer X5 ist mit Dachgepäckträger deutlich BILLIGER als ohne, bestelle also einen mit Dachgepäcktäger. Beim Abholtermin aber habe ich entschieden das der mit Träger hässlich aussieht, montiere ihn ab und SCHENKE ihn dem Händler, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Antwort des Händlers: Ohne Dachgepäckträger ist aber teuer, jetzt musst du nachzahlen!
Da wäre dann die frage welche Masche genau gemeint ist! Die Masche der LH dem neben mir in der FRA-JFK Maschine sitzenden Fluggast das Ticket zu 55% meines Preises verkauft zu haben nur weil er noch zwei ZUSÄTZLICHE Flügsegmente ( zum Beispiel ATH ) dazugebucht hat?
