In USA sollen weniger Daten länger gespeichert werden

Dieses Thema im Forum "Lufthansa" wurde erstellt von bogart, 21. Juni 2007.

  1. Guest

    Guest Guest

    Mir ist es egal ob die USA meine Daten sammeln oder nicht. Sollen sie doch weiter ihre Ressourcen dem "Kampf dem Terrorismus" widmen.

    Jetzt da es den Kommunismus nicht mehr gibt, braucht es ja ein neues Feindbild um den militärisch-industriellen Komplex weiter zu füttern.

    Wenn ich geschäftlich in die USA muss, mache ich das ohne Probleme.
    Urlaub kommt für mich dort nicht in Frage. Ich mag einfach deren "Kultur" nicht

    Aber meine NZ Flüge nach AKL buche ich grundsätzlich über Asien. Es ist mir immer noch ein Rätsel warum die keinen Transit machen können.
     
  2. Guest

    Guest Guest

    Oh ja!!! Warum geht in den USA kein normaler Transit?? Diese Frage hat mir auch schon schlaflose Nächte und unzählige lästige Immigrations beschert...

    Geht doch sonst überall auf der Welt... :roll:

    Der Wellensittich
     
  3. carlo

    carlo Gold Member

    Beiträge:
    749
    Likes:
    0
    Schäuble will Speicherung auch in Europa


    FAZ.net
     
  4. fh2roko

    fh2roko Silver Member

    Beiträge:
    334
    Likes:
    0

    Ist doch okay. Wer nichts zu verbergen hat, braucht sich vor nichts fürchten...und ganz ehrlich gesagt: wir sind doch eh schon gläsern. Über Handy und Laptop sind Aufenthalte recherchierbar und mit CC ist auch alles feststellbar.
    WHO CARES?!!?

    Gruss vom durchsichtigen fh2roko
     
  5. bogart

    bogart Silver Member

    Beiträge:
    402
    Likes:
    0

    Derjenige, der mal über den heutigen Tag hinaus denkt.

    Was Du zu verbergen hast ?
    Wann Du das letzte mal falsch geparkt hast, irgendwo um 15 km/h zu schnell gefahren bist, beim Zoll die Stange Zigaretten vergessen hast ...
    Alles natürlich harmlos.

    Interessant wird es, wenn man aus Deinen Daten Profile erstellt und aus diesen auf Dein zukünftiges mögliches Verhalten schließt.
    (ach so, gibt es ja schon : Payback, Schufa ...)

    Das lässt sich alles beliebig ausbauen, und was technisch möglich ist, wird auch irgendwann gemacht (ach so, gibt es ja auch schon, z.B. Rasterfahndung).

    Und für alle, die immer noch nichts zu verbergen haben, sollten sich mal über den zunehmnenden Identitätsdiebstahl informieren. So kann Dir ein Böswilliger Dein noch so sauberes Profil ganz schön fleckig werden lassen.
    Und vielleicht merkst Du es gar nicht mal sofort ...
     
  6. txl

    txl Bronze Member

    Beiträge:
    245
    Likes:
    0
    Und das ist genau der springende Punkt: Ich bin gerne bereit, die angeforderten Angaben zu machen, eben weil ich nichts zu verbergen habe. Kritisch wird das Alles aber, wenn einzelne Fragen und entsprechende Antworten dazu führen KÖNNTEN, dass ein Profil erstellt wird, welches mich beispielsweise als "gefährlich" einstuft, sei es, weil ich immer sehr kurzfristig tickets buche o.ä.

    Wenn mir die Garantie gegeben würde, dass genau dieser Fall nicht eintreten wird, wäre ich beruhigt. Aber als unbescholtener Bürger u.U. bei der immigration in Zukunft mich für etwas zu rechtfertigen, "nur" weil ein vermeintlich korrektes Profil automatisiert erstellt wurde und mir Dinge unterstellt werden, ginge entschieden zu weit und fände auch wenig Unterstützung bei mir.
     
  7. fh2roko

    fh2roko Silver Member

    Beiträge:
    334
    Likes:
    0
    Ich schliesse mich Eurer Meinung vollkommen an; mir ging es nur um die grundsätzliche Einstellung...und da sind wir ja anscheinend beieinander.
    Hier habe ich aber mehr Vertrauen in die "deutsche Gründlichkeit" als in die amerikanische. Bei uns gibt es genügend Datenschützer etc., die schon im Vorfeld entsprechend agieren.
    Aufgrund der, leider auch bei uns, zur Realität gewordenen Gefahr stehe ich dem Ganzen aber offen gegenüber.

    Gruss

    fh2roko
     
  8. Guest

    Guest Guest

    Man muss eben hier sorgfältig den Mehrnutzen einer solchen Totalkontrolle gegen die Mehrbelaastung der Passagiere und den Zeitverzug, der dadurch resultiert, abwägen..

    Der Wellensittich
     
  9. kasi

    kasi Diamond Member

    Beiträge:
    3.659
    Likes:
    3
    Muß man gar nicht. Ist Zeitverschwendung. Denn so etwas interessiert keinen Politiker auf der Welt. Und nur die entscheiden über die notwendigen Gesetze.
    :p
     
  10. miles-and-points

    miles-and-points Nach Verwarnungen dauerhaft verreist
    (User ist permanent gesperrt)

    Beiträge:
    48.788
    Likes:
    1
    Leider deckt sich nicht immer das, was manche Politiker als "notwendig" ansehen, mit einer tatsächlich vorhandenen "Notwendigkeit".

    Ein "notwendiges Gesetz" kann man ja diskutieren - das, was manche Politiker (nicht alle, sondern nur die, über die wir hier reden) als "notwendig" erachten und uns ständig als "notwendig" einreden wollen, steht leider meist außerhalb jeder Diskussionsmöglichkeit.

    Deshalb ja wohl auch die oft recht "barsche" Sprache bei diesen Problemen.
     
  11. Guest

    Guest Guest

    "Wer nichts zu verbergen hat".... ein vor dem aktuellen Hintergrund ziemlich dämlicher Allgemeinplatz.

    Denn: es gibt ja genügend Fälle von Reisenden, die bei der Einreise in die USA Schwierigkeiten bekommen haben wegen Reisen in muslimische Länder (extrem verdächtig!), oder weil sie ihre Tickets kurzfirstig gekauft haben (das rückt einen in die Nähe des Terrors!), etc.

    Das führt also dazu, dass man schon als völlig harmloser Reisender mit z.B. einem spontan gekauften Ticket auf einmal "etwas zu verbergen hat".

    Solange sich das "nichts zu verbergen haben" auf tatsächliche Straftaten und Gefahrenpotenziale bezieht, kein Problem. Aber wenn man in seiner Bewegungsfreiheit schon so weit eingeschränkt ist, dass man bei normalem Verhalten gleich Konsequenzen/Schwierigkeiten befürchten muss, dann bin ich dagegen.

    Um einmal ein ganz ganz plakatives und drastisches Beispiel zu nehmen: vor der NS-Zeit hatte man einfach politisch Andersdenkende bei sich zu Gast, und man hatte "nichts zu verbergen". Während der NS-Zeit war es gefährlich, sich mit Regimekritikern zu treffen oder sie zu beherbergen, man hatte "etwas zu verbergen". Sind die Verbergenden die Bösen? Oder waren die Kriterien für "Gut und Böse" verrutscht?

    Fazit: die USA haben die Kriterien für "nichts zu verbergen" zu eng gefasst. Gepaart mit der Überzeugung, die ersten und einzigen Terror-Opfer in der Weltgeschichte zu sein und wenig kulturellem Feingefühl führt das oftmals zu widerlichen Situationen bei der Einreise.
     
  12. Reiseonkel

    Reiseonkel Gold Member

    Beiträge:
    697
    Likes:
    0
    Wenn etwas dämlich ist, dann ist es dein Vergleich mit der NS-Zeit.

    Terroristen die z. B. mit Flugzeugen in Hochhäuser fliegen (oder Bombenanschläge verüben) sind keine politisch Andersdenkende. Das sind Verbrecher.

    Dieser Vergleich ist eine Frechheit allen Opfern der NS-Zeit gegenüber.
     
  13. Guest

    Guest Guest



    Vielleicht liest Du meinen Beitrag ja noch einmal, bevor Du hier gleich Entrüstung versprühst. Nichts von dem, was Du kritisierst, habe ich geschrieben. Und schon gar nicht "politisch Andersdenkende" mit Terroristen verglichen. Käme ich nicht dazu.

    (mich dünkt, ich hätte ein Beispiel aus einem anderen Land, zB Kuba/Zimbabwe/Irak unter S. Hussein nehmen können, wahrscheinlich wäre das richtig durchgelesen und nüchterner kommentiert worden).

    Na ja, so eine Antwort ist vielleicht auch nicht gerade eine Respektserklärung an abstraktes Denkvermögen oder gegenüber dem, was ich geschrieben habe...
     
  14. miles-and-points

    miles-and-points Nach Verwarnungen dauerhaft verreist
    (User ist permanent gesperrt)

    Beiträge:
    48.788
    Likes:
    1
    Auch hier noch einmal (und immer wieder paßt es bestens) das Zitat aus dem lesenswerten Stern-Interview (klick) mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar (P. Sch.).

    Auszug:
    Natürlich muß man (wieder) "den Anfängen wehren".
    Auch und gerade angesichts der aktuellen Vorfälle. Leider.
     
  15. Guest

    Guest Guest

    MAP und Mozart haben selbstverständlich Recht mit ihrer Analyse. "Ich habe nichts zu verbergen" ist in der Tat ein lächerlicher Spruch, denn selbstverständlich hat jeder von uns eine Privatsphäre und somit etwas zu verbergen.

    Nur geht es bei der Datenübermittlung um wesentlich mehr als um einen momentanen Einblick in das Reiseverhalten Einzelner, auch wenn diese in rührender Naivität und abgründiger Ignoranz erst einmal erklären: "Kein Problem, ich hab nix zu verbergen, guckt euch meine Daten ruhig alle an."

    Um was es wirklich geht: Was geschieht anschließend mit diesen Daten, wohin werden sie übertragen und wie und wie lange gespeichert, wie werden sie kombiniert, was wird aus ihnen konstruiert, und welche Konsequenzen ergeben sich daraus letztlich für den Reisenden?

    Hier kommt man unter Einbeziehung bisheriger Erfahrungen recht schnell zu der Erkenntnis, dass gespeicherte Daten in den USA bislang alles andere als sicher waren. Solche Daten gingen bereits mehrfach "verloren" oder wurden gestohlen, was zunächst einmal bedeutet, dass alle, die davon betroffen sind, damit rechnen müssen, dass ihre Daten von "dunklen Kanälen" missbraucht werden, sei es für Kreditkartenbetrug oder Identitätsdiebstahl. Für das organisierte Verbrechen ist dies ein Bombengeschäft mit unglaublichem Profitpotenzial, sodass man die kriminelle Energie nicht unterschätzen sollte, mit der entsprechende Kreise versuchen werden, in den Besitz von Kopien solcher Daten zu gelagen. Und wie gesagt: Bisher haben sich die US-Behörden (sowie einige Banken) beim Schutz derartiger Daten alles andere als mit Ruhm bekleckert.

    Der zweite Aspekt ist die potenzielle Kriminalisierung, die sich daraus ergibt, dass Datensätze von Computern ausgewertet und nach obskuren Regeln kombiniert werden. Ein "ungewöhnliches" Reiseverhalten (Mileage Run, One-Way-Ticket, viele VDBs oder ungenutzte Segmente, viele Zwischenstops, ungewöhnliche Abflugorte etc.) kann hier schnell zu einer Bewertung als Terrorverdächtiger führen, sodass man beispielsweise auf der unrühnlichen No-Fly-Liste landet, die offiziell geheimgehalten wird, sodass man sich nicht gegen sie wehren kann. So wird aus einem, der "nichts zu verbergen hat" schnell jemand, der Probleme bei der Einreise bekommt oder evtl. nicht mehr mit dem Flugzeug verreisen darf - bzw. nur noch nach umfassenden zusätzlichen Sicherheitschecks.

    Das Hauptproblem ist dabei, dass die Auswertungskriterien für die übertragenen Daten geheim sind. Man kann sich also insbesondere als Ausländer nicht dagegen wehren, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, im Raster hängen bleibt und fortan grobe Schikanen über sich ergehen lassen muss. Aus unserer Sicht ist solch ein Verfahren nicht rechtsstaatlich und folglich zu kritisieren.
     
  16. bogart

    bogart Silver Member

    Beiträge:
    402
    Likes:
    0
  17. Reiseonkel

    Reiseonkel Gold Member

    Beiträge:
    697
    Likes:
    0
    Es war zu erwarten, dass es hier in Europa auch so kommt. Mit steigender Terrorgefahr werden wir auch irgendwann amerikanische Verhältnisse (was das sammeln von Daten angeht) haben. Da müssen sich flysurfer, m-a-p und Mozart eine neue Heimat suchen.
     
  18. Guest

    Guest Guest

    Wenn mich jemand davon überzeugt, dass die Erkenntnis "hat Ticket kurz vor Abflug gekauft" oder "hat in bar bezahlt" oder "hat Prämienflug nach Cairo gemacht" den nächsten Bombenanschlag in der U-Bahn vereitelt, dann unterstütze ich das und brauche keine neue Heimat, sondern würde mich hier sicherer fühlen.

    Sobald aber eine Verdachtsatmosphäre aufgrund von irrelevanten Kriterien aufgebaut wird und Behörden mehr oder minder unkontrolliert verfahren können, werde ich auch in dieser Heimat bleiben, aber mich dazu äußern, dass ich es a) unverhältnismässig finde und b) Leute mit der "mehr Überwachung führt zu mehr Sicherheit"-Einstellung gefährlich finde.

    Aber gut, vielleicht gehört unser Onkelchen ja zu denen, die sich tatsächlich sicherer fühlen, wenn sie bei Flugreisen ihre Zahnpasta in max. 100ml-Portionen in Plastiktütchen packen und nur noch Hin- und Rücktickets kaufen (dann hat man ja "nichts mehr zu verbergen"), und bei Zuwiderhandlung in Kauf nehmen, in Guantanamo zu landen. Und vielleicht findet er es ja auch mit dem gesunden Menschenverstand vereinbar, wenn Passagiere, die auf ein- und demselben Sitzplatz in ein- und demselben Flugzeug von A nach B reisen beim Zwischenstop in C aussteigen und Immigrationskontrollen durchlaufen müssen.

    Die verschärften Sicherheitsregeln haben gezeigt, dass sie nicht greifen: der nicht besonders intelligente Umgang mit Daten hat schon zahlreiche Fehltreffer ergeben und Leute vom Reisen abgehalten, obwohl sie ganz normale Reisende waren. Richtige Treffer noch keine. An den Sicherheitskontrollen stehen immer noch hirnamputierte Rohlinge die wegen einer Schulterklappenatrappe einen kleinen Machtrausch bekommen und an denen bei jedem Test serienmässig wirklich gefährliche Gegenstände (z. B. Waffen) vorbeigeschmuggelt werden. Die aufgezwungene Einreise in die USA bei Zwischenlandung dort bringt ja auch nur skurriles: was, wenn einem Passagier die Einreise verweigert wird? Ist ihm auch wurscht, er wollte ja eh nicht einreisen, sondern weiter fliegen!

    Auch ich habe "nichts zu verbergen", verabscheue Terroristen und bin für mehr Sicherheit. Aber ich bin gegen sinnloses Einsammeln von irrelevanten Daten und gegen Sicherheitsschikanen an Flughäfen, die eh nichts bringen. Die Qualität macht's, nicht die Quantität (intelligentere Geheimdienste statt Informationsflut, gesunder Menschenverstand an der Sicherheitskontrolle statt verspätete Selbstbestätigung durch Macht von Sozialfällen).
     
  19. Reiseonkel

    Reiseonkel Gold Member

    Beiträge:
    697
    Likes:
    0
    Ich bezweifele auch die Effektivität dieser Maßnahmen. Leider habe ich aber noch vom keiner Seite geöhrt, wie es besser geht. Kritisieren ist sehr einfach.
     
  20. Guest

    Guest Guest

    Da musstu vielleicht einfach mal besser zuhören.
    Und Kritisieren ist alles andere als einfach. Das kann ich beurteilen, habe schließlich jahrelang als Kritiker gearbeitet. :p
     

Diese Seite empfehlen