In USA sollen weniger Daten länger gespeichert werden

Verzeihung, aber auch das ist ein Allgemeinplatz. Nur weil es "nichts besseres" gibt nimmt man eine Lösung mit mehr negativer als positiver Wirkung? Ich werde jetzt nicht die Zeit aufwenden um mir zu überlegen ob das in die Kategorie "Anspruchslosigkeit" oder "Einfältigkeit" einzuordnen ist.

Wenn diese Massnahmen wenigstens ihre massiven negativen Auswirkungen auch nur ein wenig kompensieren würden - aber nein: sie sind lästig UND bringen nichts! Sie dann einzuführen, bloss weil es nichts besseres gibt, führt zu einer Dynamik, für die es ein treffendes Wort gibt: Verschlimmerung. Jedenfalls schon ein ziemliches Armutszeugnis, wenn man schwachsinnige Massnahmen nur deshalb aufrecht erhält, weil man nicht in der Lage ist, bessere zu finden.

Das zum einen. Zum zweiten haben viele andere Leute Vorschläge gemacht, wie man es besser machen kann. Und selbst ich habe weiter oben Möglichkeiten aufgezeigt: "intelligente" Geheimdienste, die zB Fremdsprachen verstehen, anstatt nur wie vor dem 11. September irrwitzige Datenmengen an mitgeschnittenen Telefongesprächen hatten - aber niemanden, der sie verstehen konnte (weil auf Arabisch). Oder auch: keine ans tageslicht geratene Diskorausschmeisser an den Sicherheitskontrollen, sondern Leute die verstehen, dass ihre Unaufmerksamkeit beim Schwätzchen viel gefährlicher ist als mein etwas zu gross geratener Gefrierbeutel für den Flüssigkeitentransport.

Zum dritten: Kritisieren ist nicht einfach. Eine über mehrere Gedankengänge führende Analyse mit Identifizierung der Schwachpunkte verbundene Kritik ist sehr viel schwieriger als einfach nur sagen: "die Attentäter am 11. September hatten oneway-Tickets, folglich sind ab jetzt alle Inhaber von oneway-Tickets verdächtig." Das ist einfach. Zu einfach. Und deshalb auch sinnlos. Aber a) lästig und b) nicht mit meinem Rechtsempfinden und dem von vielen anderen vereinbar.

So gesehen ist Deine Anregung "es gibt nichts besseres" auch aufgegriffen: es gibt etwas besseres, nämlich sinnlose Massnahmen einzustellen. Einfach so. Und erst dann mit neuen Sachen kommen, wenn sie sinnvoller sind und ihre Nachteile übersteigen.

 

Schön das es noch ein paar klar denkende Menschen gibt! Dachte schon ich wäre der einzige hier der diesen "Sicherheitsunsinn" einfach nur lächerlich findet. Einige haben ja erkannt das es hier nicht darum geht das man sich klaglos den Regeln eines anderen Landes unterwirft nur weil dorthin Reisen muss. In diesem speziellen Fall hier fragen sich zum Glück täglich mehr Menschen AUS JENEM Land was der Schwachfug soll. Die zuständigen Regierungsstellen erkären das diese Maßnahmen Terroranschläge verhindern sollen. Nur hat man bisher mit all diesem irrwitzen Unfug nicht einen einzigen Terroristen überführt. Viele der bekanntgewordenen Kriterien zur "Terroristenidentifizierung" sind einfach lächerlich. Mein Al-quaida Handbuch vom Frühjahr 2007 gibt klare Anweisung für mein Flugverhalten: kein Vielfliegerprogramm, immer round-trip buchen, Mindestvorrausbuchungsfrist 7, besser 10 Tage. Immer nur mein Name im PNR. Immer mit unverdächtiger Kreditkarte zahlen oder wenn nicht verfügbar über ein Reisebüro buchen...
Die US Behörden stellen aber heute noch auch anhand solcher Faktoren mein Risikoprofil zusammen. Dann kommt der Unsinn mit dem Flüssigkeitsverbot. Die deutsche Normalfamilie Vater/Mutter/2Kinder darf auf Ihrem Flug nach Florida keine Getränke mehr mit an Bord nehmen weil der technisch intelligente 13jährige Sohn vielleicht eine Bombe an bord zusammen mixen könnte...
Noch eine Anmerkung zur geplanten Nutzung der Daten hier bei uns: ich gehe mal davon aus das nach dem Einrichten einer solchen Datenbank hier auch alle Ausländer, sprich US-Amerikaner, ihre relevanten Daten VOR Abflug übermitteln müssen. Auf das Geschrei freue ich mich heute schon!

 

Neuregelung erweist sich als Mogelpackung

Mehr Informationen im Spiegel-Artikel:
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1 ... 37,00.html

 

Der hier gemachte Vorschlag, nicht mehr in die USA zu reisen, wenn einem die neuen Sicherheitsbestimmungen nicht gefallen, ist genauso dämlich, wie die Bemerkung, wer nichts zu verbergen habe, könne doch gerne seine Daten übermitteln lassen und die neuen Sicherheitsstandards erfüllen. Beides hätte von unserem behinderten Innenminister kommen können (Körperliche Behinderung oder die Teilnahme am deutschen Völkermord sind übrigens ein Einreiseverweigerungsgrund).

Selbstverständlich haben die hier schreibenden Vielleser mit den neuen Sicherheitsstandars keine Probleme, schließlich werden die Meilenflüge ja Monate im voraus gebucht und Mutti hat ausreichend Zeit die Zahnpasta umzufüllen und in Klarsichtbeuteln zu verpacken.

Hier ein kleiner Bericht, wie die neuen Standards schon heute Beruf und Familie behindern:

Der von mir und meinem Cousin für letzten Sonnabend gebuchte Flug mit KLM/NWA ex TXL wurde versäumt; eine Umbuchung des Business-Class-Tickets wurde von KLM verweigert (wieso eigentlich?), da dieses Ticket über ein Reisebüro gebucht wurde und das Reisebüro war am Sonnabend nicht erreichbar.

Wir dachten, nicht weiter tragisch, wir haben ja über das Laptop eine schnelle Verbindung ins Internet und buchen ein neues Ticket und ändern das Reiseziel: Jetzt soll die Strecke TXL-JFK-TPA mit Delta für circa 3.800 Euro geflogen werden.

Für mich endete die Reise, da auf Grund der neuen Sicherheitsstandards für Reisende mit Wohnsitz außerhalb der USA Internetbuchungen bei Delta mit weniger als 24 Stunden Vorlaufzeit nicht mehr möglich sind. Mein Cousin durfte buchen, da er US-Amerikaner ist; ich begleitete ihn am Sonntag nach Tegel, checkte mit seinem Reisepass sein Gepäck (zwei Rimowa-Koffer) ein, beantwortete alle Fragen schnell und korrekt und bekam Platz 1 F zugeteilt; dass wir keinerlei Ähnlichkeit haben, fiel dem qualifizierten Personal nicht auf. Der Cousin kaufte zwischenzeitlich einen weiteren Rimowa-Koffer im LH Worldshop. Der Delta-Flug verließ TXL pünktlich und landete sogar vor der geplanten Ankunftzeit in JFK; der Cousin hatte somit 120 Minuten für den Transfer. Zum Verhängnis wurden ihm die drei Rimowa-Koffer, wovon einer leer war, und der Rimowa-Bordcase. Er wurde einer verschärften "Einreiseinspektion" unterzogen. Besonders verdächtig war noch zusätzlich der Umstand, dass an seinem Rimowa-Bordcase ein blauer Textilanhänger mit der Aufschrift "Luftwaffe" angebracht war. Ihm wurde unterstellt, dass es sich um ein Behältnis zum Transport von Waffen handele, schließlich sei ja deutlich das Wort "Luftwaffe" an dem Bordcase angebracht. Er verpasste seinen Anschlußflug, saß deri Stunden in der Lounge und kam entsprechend gestresst in Tampa an.

Ich kann meine betagten Familienangehörigen erst am kommenden Wochenende in den USA besuchen und das für diese Woche geplante Geschäftstreffen mit Kollegen in den USA wird nach FRA verlegt.

Ich werde darauf achten, nicht mehr als zwei Rimowa-Gepäckstücke mitzuführen, keine Anhänger mit dem Wort Waffe mitzuführen, nicht in der Reihe 1 zu sitzen, das Ticket sollte acht Tage im voraus ausgestellt werden und werde hoffen, dass meine Angegörigen dann noch leben.

Ich habe aber ein gutes Gefühl dabei, denn ich helfe durch mein umsichtiges Verhalten bei der Verhinderung von Terrorakten.

 

Okay, für KLM können die Amis nichts.
Mein Passbild unterscheidet sich auch ausserordentlich von meinem jetzigen Aussehen; vor zwei Wochen wurde ich in Chicago schon darüber befragt. Dass das "ausserordentlich geschulte Personal" in Deutschland sitzt und den Job evtl. nicht ganz so genau nahm, ist eine andere Sache und nicht entschuldbar (evtl. waren es ja nur desinteressierte deutsche Mitarbeiter...soll ja vorkommen...).
Und die Schwierigkeiten mit dem Gepäck verstehe ich irgendwie nicht (aber ich habe ja, zugegebenermassen, keine Ahnung): zwei Gepäckstücke sind erlaubt; warum dann drei? "Luftwaffe"? Gab es einen speziellen Grund dafür, diesen Sticker dranzulassen? Sei mir nicht böse, aber das wäre ohne Grund dämlich, denn "Waffe" können die meisten noch verstehen (gefährlich...), aber dass es sich bei der Luftwaffe um die "Bundeswehr" handelt dürfte im Ausland nicht vorausgesetzt werden.
Natürlich ist es bitter, wenn so etwas passiert, aber da sehe ich, zumindest nach dieser Schilderung, auch etwas Eigenverschulden.

Schönen Tag noch

fh2roko

 

Ich sehe hier auch ein Eigenverschulden. Besonders die Sache mit den Anhängern war ja wohl selten dämlich. Germanstud13 hat als Wohnort BKK angegeben. Er fliegt sicher auch nicht nach Thailand und hat z. B. irgendwelche Anhänger mit der Aufschrift "Drogen" am Koffer. Die verstehen da auch keinen Spaß.

Ich habe übrigens nur positive Erfahrungen bei meinen Einreisen in die USA gemacht (auch nach dem berüchtigten 11. September 2001). Die Grenzbeamten waren immer freundlich und bemühen sich um eine schnelle Abfertigung. Zumindest kann ich das von den Flughäfen DFW und SFO sagen.

 

Dass der KLM-Flug versäumt wurde, ist ausnahmsweise nicht GWB anzulasten. Dass Delta 24h vorher keine Tickets für gemeine Ausländer ausstellt, ist ein DL-Problem. Eine Buchung mit einer richtigen Airlines (zB LH) hätte hier wohl keine Probleme bereitet.

Die Schikanen bei der Einreise in die USA betrafen einen US-Bürger, somit fallen sie nicht in die Kategorie "US-Behörden terrorisieren arme Ausländer". Vielmehr war hier ein Bürger bei der Einreise in sein eigenes Land betroffen, was zumindest die Vermutung nahelegt, dass die zuständigen US-Behörden, wenn sie denn zuschlagen, nichts Spezielles gegen ausländische Besucher haben, sondern einfach nur grundsätzlich dämlich sind.

Ich persönlich habe (als gefährlicher Ausländer mit Visum) in den letzten 8 Jahren bei zahllosen Einreisevorgängen allerdings in die USA nie wirkliche Probleme oder gar Schikanen erlebt. Auch wurde mein Gepäck kein einiges Mal vom Zoll durchsucht. Ganz anders in Australien und Neuseeland, wo jedesmal alles peinlich genau durchleuchtet und durchsucht wurde, in NZ sogar verbunden mit einem spannenden Verhör. Hat mich allerdings auch nicht weiter gestört, da sie mich am Ende ja doch laufen lassen mussten and als einzige Trophäe zwei vergessene Mini-Sandwiches in Zellophanfolie aus der TG-Lounge in HKG konfiszieren konnten.

 

In NZ habe ich das auch schon erlebt. Vor mir in der Reihe waren zwei Rucksacktouristen. Die hatten in den Profielen ihrer Wanderschuhe noch etwas Lehm oder Erde. Sie wurden dann von einem Beamten mitgenommen. Wie ich später erfahren habe, mussten Sie ihre Schuhe in einem besonders dafür eingerichteten Raum reinigen.

In NZ haben sie Angst vor irgendwelchen Krankheiten die auf diesem Wege ins Land kommen könnten und ihre Landwirtschaft schädigen. In den USA haben sie Angst vor Terroristen. In beiden Fällen sicher übertrieben, aber man kann es auch nicht ändern.
Wir als Deutsche schon gar nicht.

 

In Südafrika geht merkwürdigerweise die Angst vor "Honig" um. :shock:
Wurde uns bei der letzten Einreise aber nicht wirklich erklärt, warum dies so ist.

 

Stimmt das wirklich? Das höre ich heute zum 1mal.

Honig zählt auch zu den landwirtschaftlichen Produkten. Eventuell hat Südafrika die gleichen Änsgste wie NZ. :?:

 

Uns ist das früher auch noch nie untergekommen - wurde nur so in der Schlange vor der Immi kolportiert (und niemand konnte erklären, wieso das so sein soll). Da wir keinen Honig dabeihatten, hat's mich auch nur eher theoretisch interessiert.

Gibt's so etwas wie eine Seite, die auflistet, was in den einzelnen Reiseländern so alles "unerwünscht" oder gar "verboten" ist? Oder muß man sich das alles mühsam einzeln heraussuchen?

 

Mit dieser Empfehlung rennst du bei mir offene Türen ein!


Leider ist TXL von der LH schlecht mit US verbunden und da bot sich der DL-Flug nach JFK an. Darüberhinaus haben Amisgroße Bedenken in ein LH-Flugzeug zusteigen: Aus Sicherheitsgründen und aus Angst vor schlechtem Service! Wobei LH noch weit vor AF rangiert! :!:

 

HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Und da steigt man dann besser bei Delta ein??????????

:shock: :shock: :shock:

Jetzt brauch' ich aber erst mal 'nen Schnaps!!!

Hihi, haha, hoho; DAS kann doch nicht wirklich ernst sein, oder????

 

Der kleine Reisebericht sollte nur zeigen, dass es jeden treffen kann. Auch natürlich Amerikaner! Der inkriminierte "Luftwaffe"-Anhänger ist so ein Stoffetzen in blau, ähnlich den "Remove before flight" - Anhängern an den Bordtüren in LH-Flugzeugen.

Wenn ich jetzt hier die These aufstellen würde, es könnte auch etwas mehr Gelassenheit im Umgang mit der vermeintlichen Terrorgefahr guttun, würde ich wahrscheinlich öffentlich und in Farbe als Islamistenfreund gesteinigt werden.

 

Wir sind letzten Oktober mit Delta in BIZ MUC-San Diego geflogen und waren sehr zufrieden mit dem Service; deshalb kann ich dies jetzt nicht unbedingt verstehen. Sollten in der längeren vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht worden sein ist das okay, aber vor einem halben Jahr war es sehr gut.

 

Mit Sicherheit nicht, aber das Thema Terrorgefahr hatten wir ja schon reichlist diskutiert :wink:

 

Doch. LH und AF gelten bei vielen Geschäftsreisenden in den USA als gefährlich und der Service wird als unfreundlich empfunden! Und das ist nicht die Überzeugung von hillybillies.

 

Jedenfalls dürfte mein Cousin jetzt als Sicherheitsrisiko gespeichert sein. Ich wahrscheinlich auch, weil ich mich hier öffentlich negativ zu den höheren Sicherheitsstandards geäußert habe.

 

Bei AF kann ich das ja gerade noch verstehen, aber LH bietet doch nun wirklich sehr guten Durchschnitt bei besonders gutem technischen Zustand der Maschinen. Im Vergleich zu meinen Flügen mit US-Carriern (Interkontinental in American Airlines, Delta und Continental und Domestic in vielen anderen auch noch - auch LCC) ist LH auf jeden Fall um Längen besser, AF kenne ich nur aus Eco, das will ich jetzt nicht vergleichen. Seltsam finde ich dann nur, dass die Biz von LH - zumindest wenn ich geflogen bin - voller Amerikaner ist und man selbst als deutscher Passagier beim Einsteigen mit größter Selbstverständlichkeit auf Englisch angesprochen wird!?!

Exkurs: Außerdem finde ich, dass das amerikanische Volk zu mindestens 50 % sehr wohl aus geistigen Hillybillies besteht - auch wenn viele davon teure Anzüge tragen. Das sind nämlich die, die auch den Cowboy zweimal gewählt haben. Denen nehme ich sogar ab, dass sie ernsthaft daran glauben, dass LH "gefährlich" ist...

 

Ich finde, man kann Amerikaner garnicht genug vor LH warnen. Insbesondere vor der grottigen First Class.

Die Amerikaner sollten deshalb schön AA, UA, US, DL, NW und CO fliegen, da sind nur die Sitze besser, sondern auch das Essen, der Service, die Flugzeuge, die Wartung und natürlich die Sicherheit - denn ein Terrorist würde doch nie auf den Gedanken kommen, einen Anschlag gegen eine US-Airline zu verüben. Wenn dann suchen die sich doch AF oder LH aus, hinter denen die Kriegstreibernationen Frankreich und Deutschland stehen.

Überhaupt kann ich verstehen, dass Amerikaner bei der Einreise nach Deutschland oder Frankreich in Panik verfallen. Bei der Abreise kontrolliert niemand ihren Pass, niemand verhört sie wegen ihres Gepäcks, niemand kontrolliert das nicht benötigte Visa. Im Flugzeug müssen sie kein Zollformular ausfüllen - und auch kein Einreiseforumlar! Bei der Einreise gibt es keine langen Schlangen, was ja nur bedeuten kann, dass die Kontrollen völlig unzureichend sind. Was sich auch sofort bestätigt, denn keiner macht Fotos, niemand nimmt Fingerabdrücke, stellt komische Fragen, sucht nach landwirtschaftlichen Produkten. Sogar das Gepäck wird zum endgültigen Ziel durchgecheckt, und niemand heftet dem verunsicherten irgendwelche Papiere in den Pass. Niemand bellt die Ankömmliche an, um sie in die "richtige" Einreiseschlange zu weisen, sogar das Telefonieren mit dem Handy ist erlaubt! So viel Freiheit! Was für ein Horror!