Keine Reservierung mehr von Plätzen am Notausgang?

Was ja auch zeigt, dass es sich dabei um sehr seltene Ausnahmen handelt, immerhin kutschierst du ja täglich 500+ Leute herum.
Von so etwas auf "den Kunden" zu schließen oder gar abzuleiten, dass man "den Kunden" ja eigentlich wie Cargo behandeln kann/sollte, ist nicht angebracht. "Friss oder stirb" ist nicht die optimale Methode, Kunden zu begeistern.
Noch ungebrachter ist die Fokussierung auf den SEN oder HON als besonders "bösen Kunden". Es sind immer noch eure besten, und in der Regel sind sie pflegeleichter als die Wenigflieger. Dass einige auch anspruchsvoller sind bzw. reizbarer (vielleicht auch aufgrund zahlreicher unschöner Erlebnisse mit LH oder wg. Stress im Job als Vielflieger), stimmt sicher, aber man kann sich seine guten Kunde halt nicht aussuchen. Solche Leute brauchen eben "besondere Betreuung" im Sinne von Personal, das auch mit nervigen Leuten oder Kotzbrocken umgehen kann. Und wie gesagt: So richtig schlimme Ausfälle wie die von dir geschilderten sind wirklich selten, geben aber schöne Anekdoten her, die man immer wieder gern erzählt und sie sich dann entsprechend schnell rumsprechen.

 

Auch meine Meinung. Wer im Service ist, muss sich darauf einstellen, sonst hat er den falschen Beruf. Meine Lebensgefährtin ist Hausdame in einem großen Hotel, sie erzählt auch immer wieder die tollsten Geschichten wenn sie abends nach Hause kommt. Was im Flieger die Statuskunden sind in den Hotels die Stammkunden, die meinen sie haben das Zimmer mit Personal gebucht.

 

Die Vorstellung, einen Anspruch auf ausschließlich nette, pflegeleichte, folgsame, einfühlsame und freundliche Kunden zu haben, ist zweifellos verfehlt - auch dann, wenn man alles Ernstes glaubt, vor allem für die "Sicherheit" verantwortlich zu sein.

Die eigene Leistungsfähigkeit in einem Serviceberuf zeigt sich doch erst im Umgang mit Problemkunden. Das sind Herausforderungen, die man positiv denkend angehen sollte. Ein Topchirurg will doch auch nicht immer nur Mandeln und Blinddarm machen. Der will Herzen transplantieren oder am Gehirn rumschnibbeln, und am Ende soll der Patient leben!

 

Grundsätzlich bin ich eher froh eine "robust" reagierende LH FB zu sehen, wenn solche Idioten meinen sich aufzuplustern, als eine asiatische FB die aufgrund des Servicegedankens meint, dass Lächeln und sehr passives Verhalten immer angebracht ist.

Ich möchte aber Jürgen dennoch fragen, wie man die Vielflieger wieder auf die Notausgangsplätze bekommt und die, die da gar nicht hingehören wegzubekommen.

 

Och, die Asiatinnen sind doch nicht wirklich alle so devot, ständig unterwürfig und alles hinnehmend, wie es sich manche (Vorurteile? Wunschdenken?) so vorstellen. Das "typisch asiatische" Lächeln finde ich persönlich normalerweise ganz schön (im Gegensatz zum manchmal etwas "derben" Charme der "Matronen" auf euroäischen Maschinen); aber ich weiß natürlich auch, daß es für Europäer recht schwer ist, hinter dieses (manchmal auch etwas "starre") Lächeln zu blicken.

Aber nützt es für die Situation (und die hiesige Fragestellung) wirklich weiter, die angeblichen (optischen) Vorzüge oder Nachteile von Flugbegleiter/inne/n nach Herkunftsländern zu "ordnen"? Ich finde "hochnäsig agierendes" Personal, das sich weigert, dem Service-Gedanken dieses Berufes nachzukommen, einfach nur ätzend (ganz gleich, aus welchem Teil dieser Erde es nun stammen mag). Dasselbe gilt für die "ewigen Jammerlappen", die sich darüber "beschweren", eben nicht als so "besonders" wahrgenommen zu werden (wie sie zu sein glauben).

Andererseits finde ich Mitarbeiter/innen "tough", die den übelsten Auswüchsen von so manchen Passagieren schlagfertig entgegentreten (und glaube, daß man diese Leute durchaus auch unterstützen sollte). Wie immer gilt also auch hier: wenn beide Seiten auch nur annähernd "menschlich" agieren (und die Crew-Mitglieder noch ein Stückchen professioneller - schließlich verdienen sie ja ihr Geld an Bord, während die Paxe ihre Anwesenheit bezahlen), dann sollte das Miteinander auf normalem Niveau kein großes Problem mehr sein.

Zum Notausgang:
Wenn jedem Passagier, der einen "exit row"-Platz nutzen will, die Anforderungen klar sind (bzw. gemacht werden) - und eine "Kontrolle" an Bord (wo denn auch sonst) selbstverständlich dazu führen kann, daß ein "untauglicher" Pax den Platz notfalls wechseln muß, dürfte der Vergabe an Status-Kunden doch nichts im Wege stehen.

 

Genauso sehe ich das auch! Sollen wir eine Unterschriftensammlung starten, am besten in den SEN Lounges der Republik oder am besten an den Check In Schaltern.

 

Oder eine Demo in FRA so wie heute Verdi.

 

Wir hängen uns da einfach mal mit dran!! :mrgreen:

 

Richtig. Oder an die Nichtstatuskunden. Oder sie für einen höheren Preis verticken. Können sie machen wie sie wollen - die Begründung ist halt doof, aber sie haben sich für ihre Variante entschieden, finde ich okay.
Zum Thema

: glaube ich nicht - Wenigflieger habe ich noch nie in der Art und Weise auf ihre Rechte pochen hören, wie HONs und SENs, die ihren Status auch regelmäßig im Streitgespräch betonen... noch schlimmer sind freilich die FTLs, siehe auch "Nicht denken, Mädchen" viewtopic.php?f=7&t=4240&p=75000

 

die Idee mit Senatorvergabe am Telefon wie bisher und ggf. Rückweisung der Personen in Flugzeug finde ich gut!! Hausrecht des Piloten muss halt notfalls nachhelfen

 

Flysurfer, die Beispiele oben, ie ich nannte, sind leider Sachen, bei denen ich live dabei war!
Das kommt öfters vor, als man sich das so vorstellt, daß ich Paxe daneben benehmen. Richtig ist auch, je gringer der Stauts bei LH, desto größer fühlt sich der Pax.
Heißt:
Am liebsten sind die HONs (hatte jetzt ert einmal den Fall, das der HON etwas eigenartig war), die sind am angenehmsten.

SENs haben schon die eine oder andere "Macke"-ich denke nur daran, als ein SEN versuchte, daß Kapitäns-Handy, daß er CPT aus Versehen auf 1C liegen ließ, zu klauen. Es fiel uns auf, als wir wieder vorne im Cockpit waren. Der SEN war der einzige in der C, und wollte es nicht gesehen haben. Als ich dann mit anrief lag es UNTER DEM Handgepäck des SENs im Bin,war an, bereits auf englische Sprache umgestellt und es wurde versucht eine externe Nummer anzurufen! DIE CA konnte beobachten, daß der Sen zuerst sein Handgepäck ins Bin packte und anschließen nochmals aufstand und noch mal was an seinem Gepäck rummachte.

Am schlimmsten sind FTLs, die meinen, weil die den Status haben, müßte man sie als persönlichen Buttler betreuen.
Das ist natürlich jetzt sehr allgemein beschrieben, aber die "Ausfälle" an Paxen wächst proportional zum sinkenden Status!
Erstaunlicherweise sind normale Paxe recht handzahm, die trauen sich nicht so viel, weil viele davon nicht allzuoft fliegen und nict so Bescheid wissen.

Ich hoffe, ich greife jezt keinen Statuskunden hier an, aber das sind Beobachtungen, die sich über die Jahre hin ergeben.

Klar sind das trotzdem alles Kunden, aber man muß sich schon einiges bieten lassen als Crew bis hin zu Beleidigung des CPTs durch Statuskunden, die sind ja immer besonders in Eile und da wird der Cpt schon mal persönlich für Nebel in MUC verantwortlich gemacht.

Wie gesagt, ich gab euch ja recht, wenn ihr sagt ich wäre abgestumpft, aber das kommt ja nicht aus heiterem Himmel. Es gibt aber immer wieder extrem nette Leute an Bord, und da ist das immer was anderes. Es ist auch im Flieger der Grundsatz "wie ich in den Wlad rufe, so schallt es heraus" gültig.
Nun ja, lassen wir es dabei. Ich habe wieder mal versucht euch mal die Sicht der anderen Seite näherzubringen.
Das ihr euch nur als einzelnen Kunden seht, ist doch normal. Nur wie gesagt, es sind am Tag bei uns 500-600 Leute, und da sind dann halt mal nicht ein, zwei SENs an Bord sondern man hat manchmal eine Liste von weit über 10 -15 Statusunden. Und das da nicht alle nett/freundlich sind, brauch ich nicht zu erwähnen.
Man erinnert sich aber an diese LEute besonders, anstatt eben an die netten Momente und Erfahrungen mit den Kunden, z.B.ein HON, der darauf verzichtete, mit dem Porsche zum Terminal zu fahren, er nahm lieber an der Außenposition den PAx- Bus, weil er meinte, auch nur normaler Pax zu sein und nichts besoderes. So fuhr der Porsche unverrichteter Dinge wieder weg.

 

Da könnte man doch im M&M Profil neben der Adresse und der Kreditkartennummer auch eine Sport- oder gar Fliegeräztliche Untersuchung hinterlegen. :roll:

Vielen Dank für den Hinweis. Es ist wohl vernünftig so.

 

Dieselben Beobachtungen, die ich auf meinen -etwas weniger- Flügen gemacht habe.
Und da ich oft über Monate dieselbe Strecke fliege, kenne ich die Mitreisenden und sehe bei den meisten den Status auch ohne roten oder silbernen Tag am Koffer.

Am Beispiel "man will 2-3 Gepäckstücke mit an Bord nehmen":
- die HONs sind cool & freundlich, klar - denen nimmt man den Koffer ja auch nicht weg. Beim Rest versucht man es zumindest:
- unter den SENs gibt es eine Gruppe, die den Tag auf der Busfahrt abreißen und das Gepäck mit an Bord nehmen und eine Gruppe, die lautstark auf den Status hinweist.
- bei den FTLs gibt es schon Gemecker, wenn es ein Flug mit Delivery at aircraft ist (fliege ich zurzeit ständig... vielleicht kann Jürgen oder sonstwer mal erklären, warum an einigen Flughäfen/Flugzeugen ein delivery at aircraft möglich ist und bei anderen der Koffer getagt werden muss?!? Richtung Prag und Budapest ist das nie ein Problem, ansonsten habe ich das nur selten erlebt - trotz Außenposition), weil sie nicht wissen, dass der Koffer direkt beim Aussteigen wieder zurückkommt. "Ich bin Vielflieger, weil ich 20 Mal im Jahr fliege " :roll: Oder wie vorletzte Woche "UND WER GARANTIERT MIR, DASS NACH DEM FLUG NOCH ALLES IM KOFFER IST???" - oh Mann...
- bei den Normalos gibt es kein widersprechen. Die machen einfach alles was man ihnen sagt.

Für mich ist das Beispiel übrigens unverfänglich: bei im Schnitt 2,3 Flügen/Woche habe ich überhaupt keine Lust auf Diskussionen, keine Lust auf schleppen, keine Lust auf Laptoptaschen in dem engen Fußraum und keine Lust meine Flüssigkeiten auf 10 mal 0,1 Liter zu beschränken: ich tagge, was ich kann und lasse meinen Fahrer dann eben 5 Minuten länger warten. :mrgreen:

 

Klar, die wissen ja auch nicht, was alles schiefgehen kann.

Dass aufgegebenes Gepäck beschädigt, verloren oder gestohlen wird, ist ein alter Hut. Deshalb ersetzen die Airlines ja keinen Cent für verlorene, gestohlene oder beschädigte Wertsachen wie Laptops, Kameras, Elektronik, Schmuck etc. - all das soll man stets im Handgepäck transportieren.

Folgt man diesem Rat und verstaut alles Wertvolle und Wichtige im Handgepäck, ist dies der Airline dann freilich zu groß und vor allem zu schwer. Und schon wird das Handgepäck, das nun alles Wertvolle enthält (evtl. auch noch den Pass und Geld) dem Pax entrissen und zwangseingecheckt. Es kam schon öfter vor, dass diese überrumpelten Paxe bei der Ankunft dann ohne Pass dastanden und nicht einreisen konnten, denn ihre Papiere befanden sich natürlich im Handgepäck.

Auch bei DAA wird manchmal geklaut, bietet sich ja auch an, schließlich sind im Handgepäck bevorzugt Wertsachen.

 

Eine sehr gute, wichtige und sinnvolle Frage. Die Airline garantiert nämlich für nichts.

 

DAA ist eigetlichne ganz einfach Sache:

Gepäck, daß für den Flugzeugtyp zu groß ist um es in den Bins zu verstauen, CRJ, ATR, Dash8 z.B., wird mit dem DAA Tag hinten auf das aufgegebene Gepäck gelegt.
Wenn man sich allerdings halbwegs an die vorgegebenen Maße für´s Handgepäck hält, dann passt das Gepäck auch dort in der Regel ins Bin (unsere Pilotenkoffer, also die alten Modelle, ohne die Rentner-Rollen, passten).
Der Bordtrolley passt da leider nicht mehr. Gäbe eben dann nur die Möglichkeit, das Zeugs unter dem Sitz zu verstauen, aber das macht ja keiner, daher DAA.

Naja, die Chance, daß DAA ausgeraubt wird, davon hab ICH noch nichts gehört.
Das Gepäck wird sofort nachdem die Paxe eingestiegen sind, eingeladen- in BUD wird das soagar gefilmt! Da ja noch der Rampi das ganze überwacht und die Jungs in der Regel ihren Job nicht verlieren wollen (das Vorfeld ist Kameraüberwacht, da können die dir beim popeln in der Nase zusehen), ist die Chance extremst gering, das da was abhanden kommt. Wie gesgat, hab ich noch nie gehört noch selbst erlebt.

Übrigens:
Wenn du in die USA fliegst, lässt du deine Koffer ja auch offen und die Herren und Damen da drüben von Homeland Security schnüffeln in deine Koffer rein.
Die Loader heir haben nict die Zeit dazu, die Handgepäckstücke zu durchschnüffeln, weil das ja in der Regel das letzte ist, was vor dem Triebwerksstart noch aufhält.
Daher: Dauert das Einladen des DAA zu lange, geht das Delay auf die Loader und die bekommen dann den Hintern voll!

 

Das weiß doch aber jedes Kind! Wenn Du keinen Gepäckabschnitt bekommst, dann haftet weder die Airline noch Deine Reisegepäckversicherung.


Warum die Taschen durchwühlen? Man kann doch den Inhalt mit Tasche mitnehmen.

Es gibt spezielle "Tags" (Gepäckabschnitte) für dieses Gepäck. Wenn diese nicht ausgegeben werden, dann nehme ich meinen "Schrankkoffer" mit.


Wieso sind euch die Plätze am EXIT so wichtig, daß ihr Dutzende von Posts dazu verfaßt?

 

Ich schon, lies mal auf FT.
Es gibt ja auch noch andere Airlines als die LH. Und die Welt ist groß. Da kann mancherorts einiges passieren.

 

Richtig, aber da ich eben nur den Kranich mit Anhang kenne, kann ich auch nur darüber schreiben.

 

Der Fachbegriff dafür ist übrigens Betriebsblindheit