Besser lesen, m&p: ich habe geschrieben am SONNtag, am SAMStag waren beide in use, die LH hat sich für die 23 entschieden (Axel Raab ist der offizielle Sprecher der DFS).
Ironischerweise sind ja auch nur die Notrutschen nur bis zu einer gewissen Windgeschwindigkeit zertifiziert. Man kann durchaus davon ausgehen, dass sich bei den Winden vom Wochenende die eine oder andere Rutsche nicht entfaltet hätte, was windbedingte Unfälle natürlich noch etwas pikanter macht. Denn wenn unter solchen Bedingungen dann wirklich was passiert, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch Probleme bei bei der Evakuierung gibt, durchaus erhöht.
das ist doch typisch deutsch. jetzt ging das schon mal gut und irgendwelche Behörden oder sog. Experten suchen jetzt für den Vorfall wieder einen Schuldigen.
Eine Suche nach den Ursachen für einen derartigen Vorfall ist "typisch deutsch"? Dann kann man sich ja tatsächlich mal wieder freuen, in diesem Land zu leben. 8)
Kannst du die Situation etwa befürworten? Ich beim besten Willen nicht! Das ist bestenfalls wie Politik --> keiner will einen gemeinsamen Konsens finden und schiebt dem anderen nur die Schuld in die Schuhe... aktuelles Beispiel: Koalitionsbildung Hessen SPD & Linke / CDU. aber das wird nun OT. Gute Nacht...
Die Schlagzeilen "Beinahe-Katastrophe in HAM", "Bundesverdienstkreuz für den Piloten", "Pilot ein Versager" sind natürlich bescheuert, aber ja (leider) nichts Ungewöhnliches. Medien brauchen halt oftmals entweder Helden oder Versager - oder noch besser beides - alles andere ist unspektakulär. Dass dazu noch (selbsternannte) Experten im Fernsehen ihre Meinung zu allem und jedem abgeben ist natürlich auch wenig hilfreich, aber dass Behörden die Geschehnisse untersuchen ist doch absolut notwendig.
Wenn Du mit der "Situation" die möglichst genaue Untersuchung des Vorfalls meinst: Ja. Das Hin- und Herreden in den diversen Talkshows, die Artikel (zwischen "amüsant" und "blödsinnig", "interessant" und "überraschend" angesiedelt) und die so unterschiedlichen "Experten"-Meinungen sind wohl tatsächlich unserer "medialen Gesellschaft" geschuldet...
Jetzt hat sich der Kerner auch noch eingemischt?!?!? :shock: Ich warte auf die Bundestagsdebatte zu dem Thema "Fliegen bei starken Winden" und ob man den Flugverkehr dann nicht gleich grounded... Manchmal geht mir dieses Land auf den Senkel...
Wenn du von TWR gesagt bekommt, der der Windwinkel auf der 23 und 33 identisch ist (ob auf der 23 von rechts oder auf der 33 von links ist unerheblich), dann nimmst du die Bahn mit dem besseren Anflug (die 33 hat übrigens einen LOC DME und kein VOR DME, da hatte ich mich vertan). Ich weiß nicht, wo die Gust 55 kts herkommen, die höchsten Gusts, die im METAR gemeldet werden sind 49 kts, und das ist nur ein Ausreißer nach oben, alles andere ist dann deutlich weniger. Wenn man ein ILS fliegt, dann braucht man kein GPS, die älteren A320er (-P...))der LH haben übrigens auch gar keines. Und selbst wenn, der Anflug auf die 33 ist ein LOC, da ist der LOC genauer als das GPS. Der Unterschied ist halt "nur", daß du keine Höhenführung auf der 33 hast, auf der 23 sehr wohl. Ein ILS wird IMMER genutzt, wenn es geht. Es kommt das nicht auf Sicht an oder sonstiges. Richtig, du bekommt den Wind mit der Landefreigabe, die ich solchen Fällen immer recht früh kommt. Dann bekommt man in der Regel noch einen Windcheck kurz vor der Landung, meist so zwischen 300, 400 ft und 1000ft. Je nach dem, wie sich der Wind ändert.
Halte ich für ausgeschlossen- hoffe nicht, daß ich mich irre. Aber wenn ich gerade so eine Situation gedanklich durchspiele, ist das für mich nicht vorstellbar. Der Sidestick ist beim Takeover in einer Neutralstellung, sobald du den Button drückst, hast du die Kontrolle und kannst fliegen und dann werden deine Inputs vom Flieger richtig verarbeitet. Die Turbulenzen sind in der Höhe bei solchen Bedingungen am wenigsten schlimm. Da hängt einfach damit zusammen, daß in Bodennähe der Bodeneffekt, also lokale Gegebenheiten, wie Wälter, Gebäude, Hügel usw. noch zusätzlich Windspitzen erzeugen oder Verwirbelungen erzeugen, was dann bei den lezten 400, 500 ft über Grund noch wackeliger werden kann, obwohl der Wind in der Regel etwas abnimmt. Aber bei sochen Bedingungen ist das nicht sonderlich viel und kann vernachlässigt werden. Der Winkel war keineswegs zu groß. Das ist einfach normal und bei Airbus die X-Wind Landetechnik, die auch in dem Video angewendet wurde- mit Winkel aufsetzten und dann Nase "gerade ziehen". Der Flieger kann selbst mit Autopilot in einen beachtlichen Winkel aufsezten!
Jürgen, vielen Dank für die umfangreichen und kompetenten Informationen zu dem Event. Deine Ausführungen sind besser als alles, was in den Medien zu lesen war. Apropros Medien: Ich hatte schon in dem anderen Thread geschrieben, dass es doch erstaunlich ist, wie diese Landung es in die Medien schaffte: Nämlich über You Tube und Foren wie airliners.net und diesem. Der Flughafen HAM und die LH haben nach meinem Informationsstand keinerlei Infos von sich aus veröffentlicht. Das ist schon etwas erstaunlich.
Wundert mich überhaupt nicht. Alle Beteiligten hätten das doch nur allzu gern unter den Teppich gekehrt. Ähnliche Landungen gibt es ja recht häufig. Die wenigsten schaffen es in die Nachrichten.
Ja, super, dass man hier wirkliche Expertenmeinungen und -informationen zum Thema lesen kann. Vielen Dank Jürgen!
