Lufthansa und Iberia einigen sich mündlich auf Übernahme

Das mag der Fall sein, aber auch noch in 20 Jahren ist Lateinamerika ein ziemlich kleiner Markt. Und zudem wird der "Gesamtbrocken" angeblich massiv groesser.

Wesentlich interessanter sind nebenbei die Wachstumsprognosen fuer den asiatisch-pazifischen Raum.

Unter diesem Gesichtspunkt muesste man sich einmal das (nunmehr fiktive) Szenario eines Kaufs von QF vorstellen - die Oneworld waere dann wirklich im Mark getroffen worden, SQ waere ebenfalls aus den zuweilen arroganten Dornroeschenschlaf aufgewacht und die Unternehmenskulturen waeren wohl kompatibler als beim IB Szenario.

 

Mhm, im asiatisch-pazifischen Raum bin ich weniger "bewandert", aber wären es denn mengenmässig sehr viele neue Strecken, die die*-A dann mit QF anbieten könnte, die jetzt nicht abgedeckt werden? Der Schwerpunkt wäre doch sicherlich Routen nach Australien, die aber jetzt via SIN mit SQ angeboten werden..

Der Wellensittich

 

Ein großes Problem bei Airlinekaufs über Grenzen hinweg ist immer die nationale Gesetzgebung bzgl. nationaler Inhaberschaften. Die USA haben da ja ein sehr restriktives Gesetz (nur 25% der Anteile dürfen Ausländer halten), keine Ahnung wie es da mit anderen Ländern aussieht. Auch die Verkehrsrechte sind ein Problem, Es kann bei einem Kauf passieren, das die kaufende Fluggesellschaft bestimmte Verkehrsrechte nicht hat und somit slots für die gekaufte Airline verloren gehen können.
Daher bietet sich ein Zukauf in der EU natürlich immer zu erst an, weil es vom verkehrsrechlichen Standpunkt einfacher ist.

 

Es wird weiter gepokert: Drei Sätze aus der F.A.Z. (klick):

 

Und das ist ja beim Iberia-Deal gegeben. Aufgrund des ja mittlerweile recht einheitlichen EU-Rechts sollten sich alle Rechte, die jetzt Iberia auf ihren Routen innehat, problemlos auf LH übertragen lassen.

Der Wellensittich

 

Und wenn die Anteile noch teurer werden, dh. die Taktik von LH aufgeht, dann wird auch BA nie und nimmer ihr Vorkaufsrecht - ich glaube fuer rund weitere 30 % der Anteile - wahrnehmen 8)

 

Das würde ich so pauschal nicht ausschließen wollen. Hier geht es nicht um kurzfristige Kapitalanlagen zur Erziehlung eines maximalen ROI, sondern um strategische Entscheidungen in einem sich konsolidierenden Markt, bei nur begrenzten Kaufoptionen. Da kann es schon gut sein, daß das eine oder andere Unternehmen einen ordentlichen Zusatz auf den eigentlichen Unternehmenswert investieren wird, um sich einen erhofften Marktvorteil zu sichern.

 

Wie dem auch sei, heute heisst es denn nun, daß BA die Iberia übernehmen will ....

 

Das Pokerspiel geht halt in die (dritte?) Runde.

 

Ich hoffe doch sehr, dass sich LH letztendlich nicht abschütteln lässt und das Rennen macht, ohne dabei die Aktien zu sehr zu überzahlen..

Der Wellensittich

 

Davor müssen wir wohl wirklich keine Angst haben.

 

Hallo!

Ich würde den südamerikanischen Markt so oder so nicht unterschätzen. Gerade Chile verzeichnet seit einigen Jahren starkes Wirtschaftswachstum. Auch LAN Chile hat sich zu einer starken Fluggesellschaft gemausert, die sich nicht zu verstecken braucht (nur die Eco bei denen ist schlecht - viel zu enge Sitze ). Ebenfalls zeichnet sich in anderen Ländern ein stetes, wirtschaftliches Wachstum ab (außer Bolivien oder Venezuela - aber das liegt hauptsächlich dort an den Präsidenten :roll: ).
Der Kauf der Iberia wäre für die *Alliance, speziell für die LH, ein großer Erfolg, vor allem weil die Strecke FRA-GRU-(SCL) notorisch überbucht ist. Nur, wie schon erwähnt, müßte dann die LH der Iberia in Sachen "Service" ziemlich auf Schwung bringen.

maxfly

 

:?:

 

Mhm, hab ich jetzt irgendwie ins Zitat hineingeschrieben??

Sorry.. ist irgendwie schiefgelaufen.

Der Wellensittich

 

@Wellensittich
Kein Problem! (siehe PN)

 

@Wellensittich
Die Iberia in kurzer Zeit auf LH-Linie zu bringen halte ich für zu optimistisch. D.h. die Mitarbeiter müssen alle mitspielen, denn Service bekommt man nur über die Personen, nicht verordnete Programme. D befürchte ich dass die Iberia Mitarbeiter als Teil eines gekauften Unternehmens bestimmt erst einmal zurückhaltend sind wenn es um Vorgaben aus Deutschland geht. Ich würde mal sagen 2-3 Jahre dauert es. Selbst die Swiss hat an manchen Stationen immer noch so komische Leute sitzen die etwas komisch reagieren wenn man mit einer LH SEN Karte kommt...

 

@Meilensucher
Ich glaube, daß das Swiss-Personal ein besonderes Problem mit der LH-Übernahme hat. Ende letzten Jahres bin ich mit der Swiss von FRA nach SCL via ZRH geflogen. Ich konnte sowohl bei den anderen, als auch bei mir feststellen, daß das Personal auf Lufthansa-Vielflieger sehr unterschiedlich reagierte. Jedoch im Ganzen waren die Eidgenossen nicht sehr gut auf die LH-Flieger anzusprechen. Ein Crew-Mitglied verriet mir, daß viele seiner Kollegen ein Image-Problem hätten und er war "erstaunt" darüber, daß man dies merken würde :? .

 

Kann dies nur bestätigen: seit ich in der Schweiz wohne und meine HON-Karte ein Schweizerkreuz oben links hat statt eines LH-Kranichs ist vieles bei LX in der Tat "leichter". Und dabei spreche ich noch nicht einmal Hochdeutsch mit denen...

Zurück zum Thema: ich kann die Attraktivität des südamerikanischen Marktes in Teilen nachvollziehen. Aber mit IB kauft man sich ja auch ein Kont-Netzwerk in Europa, das durch die vielen Billig- und Ferienflieger die gen Spanien düsen mächtig unter Druck gekommen ist. Vorsicht vor einem Fass ohne Boden.

Noch ein Aspekt: würde man IB und JK evtl. fusionieren können? Oder würde LH seinen JK-Anteil abstoßen? Oder hausintern JK gegen IB anfliegen lassen - ist ja nicht wie bei 4U vs. LH, sondern zwei "Voll"servicelinien (sic) gegeneinander?

 

Sind durchaus interessante Aspekte, die wohl bedacht werden müssen, so der IB-Deal denn wirklich zustandekommt.

Es ist schon richtig, dass man durch die Übernahme auch innereuropäische Routen kauft, die vielleicht schon durch die bisherige *-Alliance gut abgedeckt sind oder die wirtschaftlich nicht rentabel sind.
Allerdings hat ja nach der Komplettübernahme LH das alleinige Sagen, man kann also letztlich mit den IB-Fliegern machen, was man will, d.h. für mich eben auch, einzelne Routen zu streichen und die Flugzeuge dann woanders einzusetzen, wo gerade der Schuh drückt.

Gemäss EU-Recht könnte man etwa IB-Jets auf der Route FRA-LHR einsetzen, wenn da Kapazitätsengpässe sind. Oder IB-Jets umlackieren und LH-Jets draus machen. Oder ggf. IB-Mittelstreckenflieger nach Südamerika verlagern und dort innerkontinentale Verbindungen anbieten, in Konkurrenz zu TACA, COPA und LAN.

Der Wellensittich