Weder "schwarz" noch "weiß" ist wirklich richtig, seitdem es die Möglichkeit gibt, einen Status mit einem einzigen (billigen) Langstreckenflug zu erhalten.
Anscheinend war mein letzter Beitrag für einiger Mitleser nicht begreifbar. Das ist bedauerlich. Deshalb noch einmal in einfachen Hauptsätzen, nur wenige hundert Prozent über BILD-Niveau: "Vielfliegen" bedeutet nicht "oft starten und landen", sondern weite Strecken mit dem Flugzeug zurücklegen. "Vielfahren" bedeutet ja auch nicht "oft ins Auto steigen", sondern beschreibt eine hohe Jahreskilometerleistung. Nun klar? Das wäre schön, dann dann könnten die ewigen Nörgler, die über ihren M&M-Status jammern, obwohl sie doch zweimal pro Monat sensationelle 500 km im Flieger pendeln, endlich mal Atem holen und die Situation mit etwas Abstand betrachten. Wer nach LAX fliegt, legt pro Strecke gut und gerne 10.000 km zurück. Das entspricht etwa 20 innerdeutschen Flügen. Einmal LAX und zurück sind also 20.000 km, aber nur zweimal Einchecken, nur zweimal in die Lounge - der ganze Overhead pro Flug fällt in der Tat nur zweimal an. Dem stehen 40 innerdeutsche Loungebesuche, CI-Vorgänge, evtl. auch Gepäckverladungen etc. gegenüber, um mit innerdeutschen Pendelflügen ebenfalls auf 20.000 km zu kommen. Welche Kunde ist der Airline da wohl lieber? Nach der absonderlichen "Logik" der Nörgler hier wäre jemand, der jeden Tag mit dem Auto jeweils zum Bäcker, Metzger, Supermarkt und Postamt um die Ecke fährt, ein Vielfahrer. Einer, der mit dem Auto einmal pro Woche von Hamburg nach Berlin und wieder zurück fährt, den Wagen sonst aber nicht anrührt, wäre es dagegen nicht.
@flysurfer: Ich glaube Du machst zumindest einen kleinen Denkfehler. Derjenige Kunde, der in Billig-Eco nach Lax fliegt bringt der Airline ca. 700 EUR retour, derjenige der 20x innerdeutsch fliegt zumindest roughly 2,000 EUR. Die gleiche Logik kannst Du bei anderen Buchungsklassen nehmen. Ich denke auch, dass dieser Mehrpreis die hoeheren Aufwendungen fuer Check-In, Lounge-Besuch etc. aufwiegt.
1x Starten und Landen und dann nur schöner Reiseflug gegenüber 20 Inlandsflügen?? DIE Rechnung wird für die LH einfach sein, da reichen auch 2000 EUR nicht... :?
Richtig. Zumal der echte Billig-LAXer (W-Klasse) nur 50% Meilen bekommt. Und es auf Langstreckenmaschinen prozentual mehr Paxe gibt, die full-fare in F, C und Y bezahlen, da kann man sich die Billigheimer eher leisten als auf einem FRA-DUS-Trip, der natürlich nur deshalb existiert, um DUSler via FRA in die weite Welt zu verfrachten (und wieder zurück). Der Treibstoffverbrauch ist auf der Langstrecke pro Pax auch wesentlich niedriger als auf der Kurzstrecke. Start- und Landegebühren fallen zudem auch auf der Kurzstrecke an, ebenso Fixkosten pro Flugsegment (z.B. Crew-Briefing, Flugvorbereitung, FMS-Programmierung, Cateringfahrten, Administration, Flugplaneinreichung, Check-in, Boarding, Gepäckverladung, Loungekosten etc.) - kostet alles Zeit und Aufwand, der bezahlt um umgelegt werden will, ob der Flug nun 40 Minuten oder 14 Stunden dauert. LH hat dennoch keinen Bedarf, solche "Verlustreduzierer" für ihre "Treue" mit teuren Statusperks zu belohnen. Denn für sich genommen bringen die Billgheimer (die wir ja alle gerne sind) keinen Gewinn. Und sie sind austauschbar, denn Kunden, die zum Spottpreis fliegen wollen, findet LH immer. Die muss man wirklich nicht mit teuren Statusperks heranzüchten. Status gibt es deshalb vorwiegend für Kunden, die Gewinne bringen, also zB lange Strecken zu normalen Tarifen fliegen, oder kurze Strecken mit full-fare-Tarifen (P,B,Y,C). Es steht außer Frage, dass der 700 EUR Pax nach LAX (nonstop) und retour mehr Gewinn abwirft (bzw. weniger Verluste bringt) als ein Pax, der 20x für 100 EUR innerdeutsch retour fliegt. Am meisten Verlust bringt freilich ein leerer Sitz, nur deshalb gibt es bei LH ja auch die tollen Sonderangebote.
Endlich einmal hat jemand ein wenig Licht in diesen ökonomischen Kindergarten gebracht, danke flysurfer, auch wenn sich die meisten anderen immer noch über die ihnen vorgeworfenen, aber dennoch kritisierten Meilen-Perlen freuen 8)
Völlig richtig! Insofern erwarte ich dass man bei LH sehr wohl Bestrebungen hat, diese Klientel mittelfristig besser zu stellen als die "Lumpensammler", die sich über kostengünstige Umwege für einen höheren Status qualifizieren. An 5.000,-- €-Egypt-Air-Senatoren, die dank Companion-Award effektiver Meilen einsetzen und die Lounges frequentieren kann LH nicht interessiert sein. Folglich erwarte ich bei der nächsten Enhancement-Runde entweder eine Einschränkung der bisherigen Vorteile oder eine Umstellung der Quali analog der zum HON (Bsp: 75k Meilen auf LH/LX etc.). Eine Art PPS-Programm bzw. anderweitiges abkupfern von SQ wäre natürlich auch eine Möglichkeit.
Aber es sollte eigentlich auch ausser Frage stehen, dass der 700 EUR Eco-Pax nach LAX und retour nicht mehr Gewinn abwerfen kann als der 700 Business-Pax von HAM nach MUC und retour. Dennoch bekommt letzterer wesentlich weniger Meilen gut geschrieben.
Der typische innerdeutsche C-Vollzahler kauft dieses Ticket ja auch nicht wegen der Meilen, sondern weil er ganz toller Hecht ist, Business-Kaspar eben. Den braucht man nicht mir Meilen ködern, solange er trotzdem zahlt. Sollte der Business-Kaspar nur noch wegen der Meilen C buchen, wird LH sie ihm schon nachwerfen. Bei vielen C-Paxen handelt es sich aber um Leute auf einem interkontinentalen Zubringer, und so ein Kunde bekommt dafür dann sogar wieder überproportional viele Meilen quasi umsonst nachgeworfen. :idea: Denn der Tarif ändert sich dadurch ja nicht (wird ex AMS sogar noch viel billiger als ohne den C-Zubringer). Das Meilensystem ist eben genauso ungerecht wie das Tarifsystem. Etwas anderes zu erwarten, wäre ja auch naiv. Komischerweise beschweren sich die HONs und andere Leute hier aber nicht über das Tarifsystem, das bekanntlich vollkommen bizarr gestaltet ist. Nein, das Tarifsystem nutzen wir hier gerne aus, mit netten Trips ex CAI, RTWs es Asien, US-Flügen ex AMS usw. Aber beim eigentlich viel gerechteren Meilensystem wird gejammert. Komisch. Auch die 1500 EUR F-Tickets mit MS sind doch kein M&M-Problem, sondern eine Tariffrage. Auch LH bietet ex BKK und anderenorts sensationell günstige Tarife an. Angeblich ist das Marktwirtschaft.
Ist es auch. Und wie Du weißt, kann man die Marktwirtschaft zu seinem Besten ausnutzen, oder halt eben rumjammern wie ungerecht doch alles ist. Für nen guten Deal jammere ich halt im Gegenzug auch nicht über die Zeit, die ich zusätzlich brauche, um mein Billigticket anzufliegen. Im Gegenteil, die Zeit nutze ich, um mich über die extra Meilen zu freuen.
Und ich mach überall Stopovers und freue mich über neue Destinationen, die ich noch nicht kenne aber immer schon mal kennenlernen wollte.
Genau. Stopovers an Orten, wo man hin will, sind ja Direktflüge eben zu diesen Orten, wo man hinwill. :idea: Nur Transferflüge sind nicht direkt. Die vermeide ich, gelingt mir auch ganz gut.
MUC wird glücklicherweise immer interessanter und somit kann man mittlerweile FRA in der Regel vermeiden
Ich habe die Diskussion mal überflogen und wundere mich, dass ihr soviel darüber diskutiert, welche Flüge (Kurz- oder Langstrecke) für LH profitabler sind. Schaut euch doch einach mal die nächste BPK von LH auf n-tv an. Ihr werdet aus berufenen Mund, nämlich vom Vorstand erfahren, dass die Kurzstrecken nur ein Zubrot darstellen. Wirkliches Geld wird nur auf der Langstrecke verdient. Das sind doch Fakten. Warum das jetzt im Einzelnen so ist, halte ich für sekundär. Man mag über die Gründe trefflich diskutieren können, es ändert aber doch nichts am Ergebnis. Obwohl: Flysurfer hat ja schon die wesentlichsten Gründe genannt. Und selbst wenn er unrecht hätte und die Gründe andere wären: Es ist so wie er sagt.
