Wie die "Geiz ist geil"-Methode nach hinten schiessen kann, zeigt ein Erlebnis in einem "gehobenben" Münchner Restaurant vor einigen Wochen, in das ich eine Runde von zehn Leuten eingeladen hatte. Rechnung kommt, fast 2.000 EUR, präsentiert vom Inhaber/Chef, was auch immer. Ich ziehe meine KK. "Nehmen wir nicht" - "???" - "Wir nehmen keine Kreditkarten, nur ec." - "Habe ich nicht." - "Tja, dann Bargeld" - "Aber wieso nehmen Sie denn bitte keine Kreditkarten? Ich habe doch keine 2.000 EUR in bar dabei?" - "Sie können ja die Rechnung teilen (deutsche Krankheit: genau aufdröseln, wer wie viel gegessen/getrunken hat)" - "Nein, diese Leute sind meine Gäste" - "Wir nehmen keine Karten, das kostet zu viel. 3,5% auf den Rechnungsbetrag" - "Die können Sie doch auf die Preise schlagen" - "Nein, das wird zu teuer, dann kommen die Leute nicht mehr" - "Bei Ihnen kostet eine Hauptspeise 32 Euro. 3,5% davon sind 1,12 EUR. Die Leute die bereit sind, 32 EUR zu zahlen, können auch 33,12 EUR bezahlen, oder?" - "Nein, das wird dann zu teuer, die Leute schauen sehr auf ihr Geld" - "Na gut, wenn sie mich für so geizig halten, dann will ich sie nicht enttäuschen. Ich hätte ca. 200 EUR Trinkgeld da gelassen, aber ich bin ja geizig und werde daher null Trinkgeld geben". Dann sind wir zu mehreren zum Geldautomaten (keine Karte spuckt 2.000 EUR) und haben dann schön in bar gezahlt.
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