Das ist sicher richtig. Das Bedürfnis nach Rechtsstaatlichkeit und Wahrung der Menschenrechte ist trotzdem ein universelles.
Weiterhin besteht - meines Erachtens - der Haupt-Nachteil einer Militärdiktatur in einem auf Dauer mangelhaften Interessensausgleich. Solange alles im Sinne der Betroffenen läuft, prima. Wenn dies allerdings nicht mehr der Fall ist, hat man keine Möglichkeit zu protestieren, ohne - im schlimmsten Fall - in der Folterkammer des Regimes zu enden. Weiterhin tendieren Menschen nun mal dazu, sich nach einer Weile der Machtausübung, nicht mehr an die Versprechen der Vergangenheit zu erinnern, selbige wieder abzugeben.
Nach der langen Phase der politischen Instabilität ist die Sehnsucht nach einer straffen autokratischen Führung sicherlich verständlich. Zumal sich diese recht erfolgreich um die drängenden tagespolitischen Probleme kümmert, nachdem die Parteien so lange meist mit sich selbst beschäftigt waren. ABER: Eine langfristige Lösung sollte man sich davon nicht versprechen. Zumal die Rothemden nicht auf Dauer still halten werden. Der Protest wird sich - nachdem die Schockstarre überwunden ist - seinen Weg bahnen. In welcher Form auch immer - im schlimmsten Fall in der Abspaltung eines radikalen Flügels und terroristischer Aktivität. Da bin ich mir sicher.
Zuletzt bearbeitet: 17. September 2014