Nachdem auch die internationalen Menschenrechts-Organisationen Thailand dafür gelobt haben,
daß nun endlich der in der ersten Amtszeit des weiterhin flüchtigen Ex-PM Thaksin Shinawatra
durchgeführte sog. "war on drugs" untersucht wird und sogar ein allererstes Verfahren gegen fünf
Polizeibeamte in Gang gesetzt worden war, sieht man derzeit nur entsetzte Gesichter:
Die 5 Polizisten, die inzwischen schuldig befunden wurden, damals einen wahrscheinlich völlig
unschuldigen Minderjährigen zu Tode gebracht zu haben, waren als Mörder zum Tode (zwei zu
minder schweren Strafen) verurteilt worden. Man mag nun zur Todesstrafe, die ich (persönlich)
grundsätzlich, auch bei solch abscheulichen Taten, ablehne, stehen, wie man will. Daß es in dem
einen (dem ersten) Fall überhaupt zu einer Verurteilung kam, ist ja schon ein Fortschritt.
Aber man mag es gar nicht glauben: Die verurteilten Mörder (allesamt Gefolgsleute des damaligen
Premierministers) wurden jetzt wohl - allen Ernstes - gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuß
gesetzt. Eine Million Baht pro Kopf wurden in kürzester Zeit (angeblich von einem "Gönner, der
sich zur Zeit im Ausland aufhält") gezahlt, um den Verurteilten wieder zur Freiheit zu verhelfen.
Die Schwester des flüchtigen Ex-PM Thaksin Shinawatra, die derzeitige PM Yingluck, konnte bisher
noch nicht zu einer Stellungnahme zu diesen Vorgängen bewegt werden. Politische Beobachter -
und nicht nur einige wenige - vermuten inzwischen (nicht einmal mehr hinter vorgehaltener Hand),
daß der Initiator dieses angeblichen "Kampfes gegen Drogenhändler" damals, also der Ex-PM Thaksin,
mit aller Macht verhindern "mußte", daß die fünf Verurteilten doch noch die Wahrheit (und damit
möglicherweise gegen ihn) aussagen könnten. Zumal ja noch Hunderte von ähnlich gelagerten Fällen
aufzuarbeiten sind. Auch unabhängige und nicht in der Politik des Königreichs Thailand involvierte
Organisationen vermuten, daß in der ersten Amtszeit Thaksins mehr als 2,000 (vielleicht sogar 3,000)
Menschen den Tod unter bis heute nicht geklärten Umständen fanden.
Damals sollen (so manche Kritiker) unter dem Vorwand des unbewiesenen Drogenhandels Thaksin-
Gegner und Oppositionelle systematisch aufgesucht und "abgeschlachtet" worden sein. Ein solches
Bild (nicht einmal nur mit diesem einen toten 17jährigen) würde selbstverständlich nicht zu dem
Bild passen, das sich Thaksin gerade wieder geben möchte, um auf einem Besuch der Vereinigten
Staaten als "Welt- und Staatsmann" aufzutreten. Könnte es sein, daß er selbst hinter der anonymen
"Spende" steckt und den Verurteilten damit so etwas wie "Schweigegeld" gezahlt hat?
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