Ist besonders beeindruckend, da der Kleine ja wohl überhaupt keine eigenen Erfahrungen mit dem so "hinreißend" gespielten Slum-Leben hat - als Sprößling einer (sagen wir: großbürgerlichen?) Familie... Obwohl: sein wirkliches Leben in der elterlichen Villa, von der er ja täglich in der Luxus-Limousine vom eigenen Chaffeuer abgeholt und in eine Privatschule gefahren wird, ist sicherlich angesichts des Elends, das er jeden Tag mehrmals vom klimatisierten Rücksitz aus beobachten muß, echt kein "Zuckerschlecken". Der Arme... :idea: Aber Du hast Recht: So funktioniert "großes Kino". Die Leute sollen's glauben. 8)
SLUMDOG ist ein wirklich guter Film, da gebe ich Dir Recht. Aber unsereins lebt zum Großteil von dieser amerikanischen Sch... und ich bin heilfroh, dass es sie gibt!
@miles-and-points quote Ist besonders beeindruckend, da der Kleine ja wohl überhaupt keine eigenen Erfahrungen mit dem so "hinreißend" gespielten Slum-Leben hat - als Sprößling einer (sagen wir: großbürgerlichen?) Familie... unquote ist das denn so ?? habe verschiedentlich gelesen, das die ,,kleinen,, hauptdarsteller vorher arm waren und nach dem film wieder im slum leben und es sich nicht wirklich etwas geaendert hat ? oder nur publicity ? :?:
Yup. Soweit es bisher veröffentlicht wurde. Es wäre ja auch ein sehr mysteriöser "Zufall", wenn die Familie des kleinen (Haupt-)Darstellers kurz nach der Oscar-Verleihung ihre Villa und Limousine hätte aufgeben und den Fahrer entlassen müssen. Davon ist nichts bekannt. Was natürlich nichts daran ändert, daß der gut gemachte Streifen die allzu liebgewonnenen Vorurteile mancher Zeitgenossen (wie in diesem Thread ja eindrucksvoll nachzulesen ist) auf's Beste bedient (und verfestigen kann). :idea: Auch das ist ja die "Aufgabe großen Kinos". Und es funktioniert doch gut. 8)
da hast du recht...,,brot und spiele,, waren ja schon damals der vorreiter der heutigen ,,illusionsfabrik,, aber solange es funktioniert, warum nicht :roll:
da lobe ich mir doch den user miles-and-points , der sich für favela-tours in rio begeistern konnte. gegen bezahlung das elend anderer hautnah begaffen , das hat doch was. die sightseeing- touren werden auch nicht in der klimatisierten limousine, sondern im open-air bus angeboten. sehr strapaziös bei den temperaturen in rio. eine hommage an die slum bewohner. ausserdem kommen denen die touren finanziell zugute. irgendwie . wenn man sonst nicht weiss wie man menschen in not helfen kann , dann ist das eine suuuper sache.
Der Streifen zeigte doch nur die halbe Wahrheit. Fakt ist aber dass den Slumbewohnern nach den Überflutungen der letzten Woche in BOM das Brackwasser bis zu den Knoecheln im "Einzimmerhaus" steht, so auch bei der jungen Hauptdarstellerin. Die Slums ob BOM, DEL oder CCU sind Fakten und die Bollywood Maechtigen und Schoenen sowie die korrupte Politik locken diese Bewohner in die Kinos um dem Elend fuer 2 Stunden zu entfliehen.Aber die Fassade broeckelt denn die Jugend laesst sich nicht mehr so leicht fuer dumm verkaufen wie es noch bei deren Grosseltern und Eltern moeglich war. Bezgl. "gewollte Zwangsunterhaltung", da hat m & p voellig Recht. Nun sollte man aber nicht glauben dass ein Land mit Mondfahrprogramm -von Europa mitfinanziert- etwas fuer die Armen tun kann. Nein weit gefehlt, dafuer gibt es ja die dummen Auslaender mit ihrer Entwicklungshilfe die die Taschen der korrupten Politik noch weiter fuellen. Nur Organisationen die direkt vor Ort sind und Gelder ganz gezielt in Projekte investieren bewirken etwas. Honorig und bestens bekannt in der Bevoelkerung sind u.a. auch die German Doctors.
Richtig - es hat sich nichts geändert. Weder haben die Darsteller/innen sich nach dem Film "verbessert" (beim von mir angesprochenen "Kleinen" war das auch kaum möglich), noch ist die Gesamt-Situation besser geworden. So wie die "reichen" Kino-Besucher/innen das Elend im Slumdog-Film atemlos angucken, so versuchen die echten Slumbewohner/innen mittels der beliebten Bollywood-Streifen dem harten Leben zu entkommen. Kino eben. Auf beiden Seiten.