Strafanzeige nach Condor-Flug

Dieses Thema im Forum "Low Cost Carrier" wurde erstellt von wolfi911, 9. Januar 2008.

  1. miles-and-points

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    Natürlich kann man das tun.

    Man kann auch zur nächsten Polizeidienststelle gehen und dort erzählen, was einem so alles widerfahren ist.
    Wenn allerdings auf der Hand liegt, daß die geschilderte Geschichte nichts strafrechtlich Relevantes in sich
    birgt, kann ein (freundlich gesinnter) Beamter durchaus nett auf diesen Umstand hinweisen und die Anzeige
    eben nicht entgegen- oder gar aufnehmen (wieder war ich versucht, von "sofort" zu sprechen :lol: ).

    Wenn aber der Anzeigende darauf besteht, wird jede/r Beamte selbstverständlich - u.U. nur zähneknirschend
    oder auch innerlich bzw. offen schmunzelnd) den gar erschröcklichen "Vorgang" aufnehmen und weiterleiten.
    Daß dies irgendetwas mit einer juristisch haltbaren Begründung durch den (manchmal ja sehr aufgeregten)
    Antragsteller zu tun haben soll (oder müßte), hat m.W. bisher niemand behauptet. Ich habe doch nur gefragt.

    :mrgreen:
     
  2. AntonBauer

    AntonBauer Diamond Member

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    Da Polizisten in der Regel juristisch weniger beschlagen sind als die Staatsanwaltschaft, empfiehlt es sich, die Geschichte gleich schriftlich an letztere zu übermitteln.

    Dies um so mehr, als auch die Polizisten nix anderes machen, als die Anzeige an die Staatsanwaltschaft zu übermitteln.
     
  3. Senator96

    Senator96 Platinum Member

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    Absolut kann er darauf hinweisen. Wie auch ein Bäcker seinen Stammkunden darauf hinweisen kann, dass ein momentanes Brötchensonderangebot existiert (wenn es denn existiert), welches einen unsinnigen, da überteuerten durch einen sinnvollen Kauf ersetzen würde. Das wäre sogar überaus nett...
    Er kann natürlich auch ablehnen, den Vorgang aufzunehmen, jedoch darf er das nicht und nett wäre das auch nicht.
    Der Staatsanwalt übrigens auch nicht - er muss prüfen. Wenn diese Prüfung jedoch arg kurz ist, bin ich mit einem "sofort" einverstanden. Aber nur bei der Staatsanwaltschaft, nicht bei der Polizei.
     
  4. miles-and-points

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    Wenn Du das so weißt ... Aber im Ergebnis: schon wieder sind wir einer Meinung. :D


    Es gilt ebenfalls das oben Gesagte. Ergebnis: schon wieder sind wir einer Meinung. :D



    Wird ja langsam echt "unheimlich" hier. :mrgreen:
     
  5. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    Neuigkeiten gibts dann prompt auch heute Abend:

    Miles&Points wusste natürlich, dass das sofort alles zurückgewiesen würde - hatte aber leider Unrecht. Kann ja mal passieren, immerhin hat sein Freund, der arme belämmerte Anwalt, ja auch nur gelacht ... aber lassen wir das :wink:

    Also: die zuständige StA'schaft stellte mir heute schriftlich ein paar interessante und sicherlich förderliche Rückfragen, wobei die Denkrichtung klar ist und sich mit dem deckt, was Einzelne hier auch schon angesprochen haben. Es wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet - was keinen denkfähigen Menschen überrascht. Sobald ich Neues aus dem strafrechtlichen Lager weiß, werde ich weiter berichten.

    @Miles&Points: nein, den Wortlaut des Briefes werde ich nicht widergeben.

    Was immer noch offen ist - oder habe ich was übersehen - ist die Frage nach der EU-VO ... traut sich niemand, oder weiß niemand etwas?
     
  6. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    @Senator: ja, das ist auch so ziemlich das einzige, was ich wirklich kenne. Andererseits: liest man sich die Anfrage des BGH an den EuGH durch, dann kommen ja ganz interessante Aspekte zu Tage, beispielsweise:

    - Kofferrückgabe -> eventuelle Beendigung des Fluges, dann also Annulierung?
    - Streichung des Flugplanes -> Annulierung?
    - falls keine Verspätung, aber anderer Flieger: Annulierung, obwohl Schutzzweck der Norm verfehlt?
    - und wenn Verspätung, dann: wie lange darf sich ein Fliger verspäten, bevor Verspätung = Annullierung?

    Ich tendiere eher zu Annullierung (Kofferrückgabe, Flugplan gestrichen, keine Information wg. Weiterflug), freue mich aber auf eine kritische Diskussion ...
     
  7. miles-and-points

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    Ja, warten wir's ab - im übrigen (hier kann ja Geschriebenes nicht mehr nachträglich geändert werden) kannst auch Du es nachlesen: Es hat sich stets um (für Dich vielleicht als "quälend" empfundene) Fragen gehandelt. Meinen Anwalt kennst Du doch wohl nicht? Wie kommst Du dann dazu, ihn zu beleidigen? :shock:
     
  8. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    Miles&Points: geh mir doch bitte einfach nicht auf den Nerv. Du bist sicher ein netter Kerl, toll, wenn man Dich auf ner Langstrecke neben sich hat, da wird alles zur Kurzstrecke á la Frankfurt - Nürnberg, nur bitte: aber lass es einfach gut sein mit dieser Thematik. Ist echt ne liebe Bitte.

    Gestern Nacht hast Du doch selbst geschrieben(exakt 23:26): "Ja, klar - der [mein belämmerter Anwalt] sollte doch ebenfalls mal wieder was zu lachen haben."

    Also: gut gelacht - und am besten nen neuen Anwalt gesucht :wink: ...

    Magst Du Dich nicht einfach wie ein artiger Junge benehmen und Dich förderlich und sachlich an der Diskussion beteiligen?
     
  9. miles-and-points

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    Eben: genau das in den eckigen Klammern habe ich nicht geschrieben.
    Wobei er es mir vielleicht gar nicht mal übelgenommen hätte -
    Freunde dürfen so etwas. Manchmal. :mrgreen:
     
  10. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    Hat jemand Erfahrung mit denen? Das LBA, das sich bei mir gemeldet hat, hat im letzten Absatz seines Schreibens auch auf die verwiesen ... ich hatte da noch keine Berührungspunkte, wäre ja aber mal vielleicht ein Versuch wert. Oder?
     
  11. miles-and-points

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    Du merkst es nur nicht - das tu ich die ganze Zeit schon. :shock:
     
  12. Senator96

    Senator96 Platinum Member

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    Man muss sich in der Tat fragen, wann ein Flug annuliert wird, wenn man z.B. auch den o.g. Fall sieht... in der Tat würde ich mal bei der Schlichtungsstelle anrufen.

    Den Link finde ich auf die Schnelle nicht, ich hatte gestern jedoch bei meiner kurzen Recherche auch gelesen, dass "außergewöhnliche Umstände" die die Fluggesellschaften vor Ausgleichzahlungen schützen übrigens auch bei unerwarteten technischen Problemen, die die Sicherheit der Gäste gefährden, angenommen werden können. Sprich: wenn Annulierung, dann ist noch zu klären ob außergewöhnliche Umstände vorlagen...
    Wie gesagt würde ich mal bei der Schlichtungsstelle anrufen und nachfragen, ob sich objektive Kriterien bei der Unterscheidung Annulierung vs. Verspätung in der Rechtsprechung durchgesetzt haben.

    Kofferrückgabe? Würde ich bei vorhersehbaren großen Verspätungen auch machen, damit die Damen und Herren auch duschen können... aber korrekt, das ist ein kleines Indiz (siehe unten, Kriterium 2)
    Streichung des Flugplanes? Wenn es nicht ausreicht, dass an der Anzeigetafel "annuliert" steht...
    Wie lange darf man sich verspäten? Ich würde Annulierung von der Verspätung ganz anders abgrenzen - zwei Kriterien:
    1) wenn Condor in einem Zeitraum n Flüge geplant (das ist objektiv messbar) hat und nur n-1 mal fliegt, dann hat man irgendwo eine Annulierung.
    2) Wenn die Reisenden durchgängig gefühlte Reisende sind, dann ist es eher eine Verspätung als eine Annulierung. (weiß nicht, wie ich das besser ausdrücken kann -geht halt um das Gefühl "der Flug ist gestrichen und wir stoppen nun unsere Reise, warten auf den nächsten um unsere Reise fortzusetzen" vs. "ich muss während meiner Reise auch noch eine Nacht länger warten".)

    Ich würde also nach wie vor zur Verspätung tendieren (was im übrigen auch Schadensersatzforderungen unabhägig von der oft zitierten EG-VO 261/2004 nach sich ziehen kann) - aber ich war ja nicht dabei und weiß nicht, wie Du Kriterium 2) bewerten würdest...
     
  13. monsterschradde

    monsterschradde Bronze Member

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    Vorausgesetzt die Geschichte stimmt, finde ich es richtig das mal von der Staatsanwaltsschaft überprüfen zu lassen. Ich kann auch die Argumente dagegen nicht so richtig nachvollziehen.
    Meine Erachtens haben sich die Piloten und auch die Crew nicht nur um das Fluzeug, sondern auch um die Passagiere zu kümmern. Der Einwand, dass der Flug und Dienst mit der Landung beendet war kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, wenn man die Passagiere einfach in einem Land ohne deren Pässe und ohne vernünftige Hilfeleistung aussetzt.
    Das wäre doch in etwa so wie wenn ein Schiff auf Grund läuft, der Kapitän und die Crew schlägt sich als erstes in die Rettungsbote und sagen den Passagieren, dass sie das wohl schon auch schaffen werden bzw. das das wohl andere zu Hilfe kommende Schiffe übernehmen würden.
     
  14. miles-and-points

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    Das kann wohl niemand wirklich nachvollziehen.
    Aber das hat ja noch einmal der OP behauptet. :wink:
     
  15. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    Zeit für ein kurzes Update ...

    Wie ja bereits geschrieben, bot mir Condor schriftlich eine recht geringfügige Minderung meines Ticketpreises an, zudem Schadensersatz für einige meiner mir tatsächlich entstandenen Kosten (Getränke und Taxi sowie eine Telefonpauschale). Dann war da noch der Gutschein für meine nächste Reise, quasi als Entschuldigung.

    Zwischenzeitlich habe ich meine Handyrechnung erhalten, die Telefonate in Sharjah kosteten über 200 €, Condor wollte aber nur pauschal 50 € zahlen. Nice try ... wohlgemerkt: da waren exakt zwei "private" Telefonat dabei ("hey, wir kommen später heim ..."), Kostenpunkt 6,22 €. Und: nach EU-VO ist das jedenfalls ohnehin zu zahlen. Der Rest waren Gespräche zu Condor bzw. deren Rückrufe bei mir, der Anruf bei der Deutschen Botschaft usw..

    Zudem hatte Condor vergessen (sind ja nur Peanuts), die bereits schriftlich reklamierten € 6 für das verlängerte Parken am Flughafen zu berücksichtigen (hatten die es echt vergessen, oder hatten die es einfach mal versucht - naja?).

    Ich rief also heute gut gelaunt den freundlichen Leiter der Kundenbetreuung an, dessen Telefonnummer mir mitgeteilt worden war. Klasse schon der Eingangssatz: er könne sich bestimmt nicht an mich erinnern, schließlich habe er ja jede Menge zu tun :mrgreen: ... sehr genial!

    Auf die Telefonkosten angesprochen sagte er, ich solle das schriftlich einreichen, man würde es prüfen. Das selbe meinte er für die 6 € Parken. Zusagen treffen am Telefon könne er natürlich nicht, man müsse alles prüfen.

    Ich wies darauf hin, dass der Purser beim Rollen zum Gate in Ffm noch sagte: "wir garantieren ihnen eine schnellste und unbürokratische Erledigung ..." - worauf mir der Leiter des Kundendienstes sagte: ein Purser kann ja viel sagen, das hat keine Bedeutung :mrgreen: ...

    Nun, darauf entwickelte sich eine ganz nette Diskussion, da ich natürlich erklärte, mit der knappen Minderung aus diversen Gründen nicht einverstanden zu sein; aus meiner Sicht deckt das gerade mal die enorme Verspätung, nicht aber die ganzen Sachen rumherum: die Leistung sei einfach extrem schlecht erbracht worden, das sei ja wohl zu berücksichtigen. Auch darauf nur lapidar: ich solle halt was schreiben. Wirkte - mal wieder typisch für Condor - alles andere als professionell oder engagiert. Irgendwie kenne ich das bei denen: wir können jetzt nicht helfen, schreiben Sie bitte einen Beschwerdebrief. Worauf ich zu erklären versuchte, dass ich das ja getan habe, aber nicht mal der mir entstandene Schaden korrekt abgerechnet wird, geschweige denn die Minderung. Mein Bestreben war es einfach und sachlich, am Telefon eine Lösung wegen der Minderung hinzubekommen - nur: der gute Mann verwechselte mit einer erstaunlichen Ignoranz Minderung und Schadensersatz, was nun bekanntlich zwei unterschiedliche Rechtsbehelfe sind, und mischte es alles noch mit der Kulanz aus dem Gutschein auf ... dann wird das Erreichen einer klugen Lösung schwer.

    Lange Rede, kurzer Sinn: der Kundenservice von Condor passt zu der ganzen Geschichte perfekt dazu. Kaum engagiert, der sich beschwerende Kunden soll für blöd verkauft werden, alles wird abgeblockt ("schreiben sie halt mal") ... aber ja: ich werde schreiben, und wenn das nicht klappt, dann habe ich auch keine Sorge vor einem netten Rechtsstreit. Dann wird die ganze Sache nur noch stärker publik, scheinbar kann Condor sich perfekt jede Form von Negativwerbung erlauben :roll: ...
     
  16. UncleSamDavid

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    Selbst wenn Wohlmeinende (ich gehöre nicht dazu!) vielleicht bisher meinen könnten, das ganze Geschehen sei nur eine unglückliche Verkettung von Versehen; spätestens diese Reaktion zeigt doch deutlich, daß Condor seine Kunden vorsätzlich , bewußt und gewollt - mir fällt kein besseres Wort ein - verarscht.

    Ein Grund mehr, Condor die volle Breitseite zu verpassen.

    Wenn die keinen Bock haben, Menschen anständig zu befördern, sollen sie ihre Klitsche zumachen und das Geschäft anderen überlassen!
     
  17. Guest

    Guest Guest

    Aber genau das haben sie doch vor.

    Condor soll bekanntlich an AB gehen, deren herausragendes Qualitätsmerkmal laut Werbung darin besteht, an Bord keinen Handyempfang zu gestatten.
     
  18. miles-and-points

    miles-and-points Nach Verwarnungen dauerhaft verreist
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    Ob's dann bei den "Roten" eine "Condor-Status-Match"-Aktion geben
    wird und wir plötzlich alle zu "Top Bonus Gold"-Kunden mutieren? :shock:

    Ich schmeiß mich jetzt schon weg. Das gönn' ich dem Unhold - echt. :lol:
     
  19. miles-and-points

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    "Curry-Ketchup" war doch auch nicht schlecht... :idea:
     
  20. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    :D :D :D
     

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