Strafanzeige nach Condor-Flug

Dieses Thema im Forum "Low Cost Carrier" wurde erstellt von wolfi911, 9. Januar 2008.

  1. Guest

    Guest Guest

    Ist so ein technisches Detail denn wirklich wichtig?
    Ich kann's dir leider auch nicht sagen, weil ich davon nichts verstehe.
    Ich frage mich vielmehr, ob RTL2 tatsächlich Schülerpraktikantenstellen vergibt.
     
  2. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    Kann man - aber DAS hier war Birgen Air ...

    "The Cockpit-Voice recorder [...] reveals a picture of pilots who, faced with minor problems, became confused and lost control of a flyable aircraft [...].

    [After the crew had remarked that the captain's ASI was not working and elected to continue the takeoff, they] did not consult checklists or manuals and, points out the report, neither did they compare the main instruments with the standby ASI. [...]

    The captain flew the take-off. Almost 2min later, the flaps had been retracted and the captain ordered the center autopilot engaged. This is normal procedure - but the center autopilot is slaved to the air-data computer which senses airspeed from the captain's ASI. The captain's ASI, as height increased, began to read a speed of 350kt which was far faster than the real airspeed. As a result the autopilot/autothrottle acted to increase pitch-up attitutde and reduce power to lower the speed.

    At this point two "advisory" messages [rudder ratio and Mach/airspeed] appeared on the engine-indicating and crew-alerting system. 757 pilots say that no response was essential for safety, but the crew's reaction indicated confusion.

    Meanwhile, the co-pilot stated that his ASI was reading 200kt "decreasing". The captain's response indicated that he thought the co-pilot's ASI was now also wrong. Stall speed at that configuration is close to 160kt. The overspeed warning, slaved to the captain's faulty ASI, sounded, but, within 22s, the stall-warning alert started as the captain brought the speed back, and the sound of the stickshaker [...] continued until impact. [...]"

    Jetzt kannste entscheiden, ob Du mit zwei Dingern fliegst, oder nur einem ... :mrgreen: ...
     
  3. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Genau das ist der Punkt, der mich immer besonders ärgert: Als Kunde (und da ist es fast schon egal, bei welcher Firma) wird man gern hin- und her vermittelt, weil natürlich keiner zuständig sei (die Deutsche Telekom läßt grüßen!). Nur muss ich es mir als zahlender (!) Kunde nicht bieten lassen, in einem von mir nicht bestellten Theaterstück den Buchbinder Wanninger spielen zu müssen. Dieses - leider häufige - Verhalten bestimmter Firmen steigert doch nur den Ärger des Kunden - und damit ist letzlich niemandem geholfen.

    Wir sind uns doch wohl alle einig, das es sich bei dem geschilderten Vorfall (und ich unterstelle jetzt mal, das er sich auch so abgespielt hat) um einen Skandal allererster Güte handelt. Am meisten hat mich der Kommentar der Deutschen Botschaft geschockt: "Condor sei der Botschaft bereits bekannt, das passiere häufiger." Das nun ein Betroffener die Pforten der Hölle öffnet - mit allem, was dazugehört: Presse, Staatsanwaltschaft, Forenberichte, Anwälte, etc. - ist IMHO mehr als verständlich. Ich würde es wohl nicht anders machen. Probleme können passieren, es kommt immer darauf an, wie die Verantwortlichen es behandeln - und die verantwortliche Crew mit dem Kapitän an der Spitze hat ja wohl gar nichts getan - oh, doch, ich vergaß: sie haben sehr schnell ihren Transfer in ihr Hotel organisiert! Super! :evil:

    @Jürgen: Wenn Du wirklich Pilot bist und die hier geschilderte Einstellung Deine Arbeitsauffassung ist, kann ich nur hoffen, als Pax nie mit Deinem Flieger in eine Notlage zu geraten.

    Du willst uns hier ernsthaft weismachen, ein Pilot fliege eine Destination an (und hat dort sogar einen lay-over) und hat keine Ahnung von Infrastruktur, Transfer, lokalen Besonderheiten, usw.??? Ich bitte Dich! Da bin ich aber froh, dass die ach so uninformierte Condor-Crew so schnell in ihr kuscheliges Hotel gefunden hat.
     
  4. PVG

    PVG Bronze Member

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    Also ich weiß ganz ehrlich nicht, warum sich hier alle so aufregen.
    Natürlich fliegt man von FRA nach BKK, nichtsdesdo trotz überfliegt man auf dem Weg auch so einige andere Länder, und es ist nicht nur einmal bisher passiert, dass aufgrund von technischen oder medizinischen Problemen, oder sei es nur ein betrunkener Randalierer, ein Stop erfolgt, der so nicht geplant ist.
    Und man muß auch irgendwann akzeptieren, dass nicht überall alles so schnell und rund läuft wie zu Hause.
    Gerade in arabischen Ländern geht ja alles gerne einmal ein bißchen ruhig zu, für viele andere Kulturen ist mal 8 Stunden warten können, bis der Flieger geht, keine Katastrophe.
    Für einen Deutschen, der bisher nur Kulturen, die seiner eigenen in punkto "zack-zack schnell schnell" ähneln, natürlich unfassbar.
    In Europa wird ein ausgefallener Flug innerhalb einer Stunde ins Hotel gebracht, es werden Busse organisiert, Hotels gebucht, durch einen einfachen "wir brauchen 125 Zimmer mit Frühstück sofort, gezahlt wird mit Vouchern, ist das möglich?" wird in anderen Ländern erst gefragt, wie es dem Bruder, dem Onkel und dem Enkel geht, bevor man nach 30 Minuten erstmal zur Sache kommen darf.
    Dort ticken die Uhren nunmal anders, die Einreisebeamten müssen auch erstmal mit Zigaretten und Alkohol versorgt werden, bis sie einen ungeplanten Flieger abfertigen.
    Egal ob Busunternehmer, Hoteliers oder diejenigen, die in Sharjah eure Übernachtung organisiert haben, die machen sich einfach keinen Stress, weil es einfach eine andere Kultur ist, in der Warten und die Kunst des Wartens ein riesiger Bestandteil ist.
    Natürlich kann ein Kaptän da auch nicht viel machen.
    Bißchen rumschreien?
    "Schauen sie, ich hab da vier Streifen am Ärmel, und jetzt machen sie mal schneller?"
    Und am nächsten Tag die Maschine aus Bangkok nicht heimfliegen, weil die Ruhezeit nicht ausgereicht hat?

    Natürlich ist das Verhalten der Condor, als ihr wieder zuhause wart, nicht in Ordnung, aber die ganze Abwicklung war halt nunmal, sagen wir mal landestypisch...
     
  5. trichter

    trichter Platinum Member

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    L e s e n: Gibt es denn nicht drei Pitot Rohre? Wieso kann nicht mit 2 Pitot Rohren weiterfliegen?
     
  6. somkiat

    somkiat Diamond Member

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    Jürgen ,


    Deine Behauptung , daß du die deutsche Sprache beherrschst kann man akzeptieren wenn du einen Migrationshintergrund nachweisen kannst .

    Letztlich nehme ich mal an , mit der aus deinen Erörterungen ersichtlichen psychischen Grundbefindlichkeit wärest du wohl beim Eignungstest für die große deutsche Fluggesellschaft ( nicht AIR BERLIN ) ebenso wie ich durchgefallen . Bei der Rossijawskajy Interair hätten wir's vielleicht geschafft .
     
  7. crux

    crux Pilot

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    .... nicht ganz, aber immerhin:

    http://www.rtl2.de/5389.html
     
  8. Jürgen

    Jürgen Bronze Member

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    Lieber Flysurfer,

    wenn du mich zitierst, dann richtig und nicht nur in Teilen!

    Es tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muß, ich kenn leider nicht alle Verträge, die meine Firma mit den etwa 200 Destinatinons bezgl. Groundhandling abgeschlossen hat, und ebenso kenne ich nicht für alle 200 Destis die Transporteure, deren Telefonnummer oder sonst irgendwelche Busunternehmen. Ich kann auchnur mit dem Wissen arbeiten, daß mir von der Firma zur Verfügung gestellt wird. Und wenn das eben nunmal nichts ist, kann ich auch nicht weiterhelfen!
    Darauf bezog sich das von dir zitierte: "weil ich nicht weiß...".

    Da du ja aber anscheinend genau weißt, wie die Airlineoperation auch ausserhalb des Fliegers funktioniert, muß ich ja nichts weiter dazu sagen.



    @wolfi911
    Ehrlich und ernst gemeint(!):
    Es tut mir wirklich Leid, was da passiert ist, v.a. wie man mit den Paxen umging! Das ist nicht in Ordnung und gehört sich auch nicht und euch bzw. den restlichen Passagieren steht eine Entschädigung zu!

    Ich wollte eigetlich nur klar machen, daß bei solch einer Geschichte unheimlch viele Parteien mitspielen und wir als Piloten meist als letzte erfahren, was nun genau ausgehandelt wurde, bzw. wer letzendlich zuständig ist.
    Daher hätte dir der Pilot wirklich auch nicht helfen können, selbst wenn er vor Ort geblieben wäre.
    Es gibt für solche Fälle eben bei Airlines einen Routineablauf, der aus Kelsterbach gesteuert wird.
    Da sitzen die Leute, die wissen, wer, was, wann und den kompletten Überblick haben sollten und auch die Anweisungen in solchen Fällen bekommen, wie weiter zu Verfahren ist.
    Wie bekommen dann nur noch mitgeteilt, daß man sich um die Passagiere kümmert und eine neue Info, wie weiter fortgefahren wird, rausgibt.
    Probelm bei Plätzen, an denen man keine Station hat und nur zum Tankstopp nutzt (und deshalb auch die Aussage aus dem Callcenter, daß man SHJ nicht anfliegt, weil die nichts über die Operation wissen), ist, daß man keine Ansprechpartner in solchen Fällen hat.
    Eine Station wäre DXB geweseh, da die LH hinfliegt.
    Bezg. der Wartung gibt es von Hersteller Vorschriften, die alle eingehalten werden. Abgesehen davon gibt es in der Luftfahrt und v.a. bei LH den sog. "best Industries Standard", der strikter ist, als es die Hersteller vorsehen bzw. es die gesetzliche Limits sind. Und den gibt es genau aus diesem Grund, falls mal was pasiert- und da muß ja nicht ein lapidarer Fehler sein, wie Pitot-Heat, der leider ein AOG verursacht, weil gemäß MEL eine Operation nicht möglich ist- sichr sein kann, daß man das best mögliche auf technischer und operationeller Seite getan hat um die größt mögliche Sicherheit zu gewährleisten.

    Was die tehnische Sicht angeht und zu den Pitot-Heats:
    Es ist richtig, daß es drei verschiedene Systeme gibt, und zwar CPT, FO un STBY. Wie das bei B767 ist, weiß ich nicht, aber ein Versagen der gesamten Heizung führt beim Durchflug durch Wolken dazu, daß diese Dinger sehr schnell Eis ansetzen, was fatal wäre.
    Der Birgenair-Unfall ist wohl allen noch gut in Erinnerung.
    Das hätte in diesem Fall genau die gleichen Auswirkungen.
    Man kann die Heizung für das System nicht einzeln Schalten (die sind beim Airbus am Boden mit einem Schalter "Probe/Windowheat" manuell zu schalten, oder sobald ein TW läuft sind die automatisch an.
    Auf dem Airbus ist- wie soll es auch anders sein- dafür ein Computer zuständig, um genau zu sein, drei "Probe Heat Computers", die jedes System (CPT,FO, STBY) unabhängig heizen. Wobei natürlich auch alle drei Systeme auf einmal ausfallen können.

    Zum "technischen" Stop:
    Das ist ein Tankstop (hatte ich glaube ich irgendwo schon erwähnt), der meist nur auf dem Rückflug wegen der ungünstigen Winde zu machen ist. Auf dem Hinflug in der Regel eben nicht.
     
  9. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    @PVG

    Da hast Du im Prinzip recht, PVG, aber der Punkt ist doch, dass sich eigentlich niemand gekümmert hat. Hätte man Informationen an die Paxe gegeben; Leute, wir sind dabei, ein Hotel zu organisieren, dazu einen Transfer, aber wir sind nunmal nicht in FRA und daher dauert es nunmal so und so lange - niemals wäre die Lage so eskaliert.

    Und etwas Getränke und für die älteren Paxe einen Gepäckträger zu organisieren - das sollte doch wohl auch im arabischen Raum möglich sein.

    Und wenn dabei Ruhezeiten überschritten werden - der Kapitän muss das alles ja nicht persönlich vor Ort regeln. Es wäre aber seine Verantwortung gewesen, z.B. ein Mitglied der Crew als Ansprechpartner und Organisator für die Paxe abzustellen.

    Mal abgesehen davon, das dieser Vorfall auch zeigt, dass es der Condor-Zentrale offenbar total wurscht ist, was mit Paxen und Crew in so einem Fall vor Ort passiert.
     
  10. Jürgen

    Jürgen Bronze Member

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    Somkiat, ich weiß nicht, warum du dir hier anmaßt zu beurteilen, ob ich den LH Test bestanden habe oder nicht, aber ich habe ihn bestanden, auch wenn du es nicht glauben magst. Und ich habe keinen Migrantenhintergrund.

    Trotzdem weiterhin ein schönes Leben wünsch ich dir! :mrgreen:
     
  11. trichter

    trichter Platinum Member

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    Danke für die Erklärung!
     
  12. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    @UncleSamDavid: perfekte Darstellung meiner Sicht auf die Dinge!
     
  13. 4fun4

    4fun4 Bronze Member

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    und ganz genau dieser umstand begründet mE die ivF weitergehende Garantenpflicht des jeweiligen piloten. immerhin ist er zusätzlich der ranghöchste ansprechpartner vor ort.

    4f4
     
  14. Guest

    Guest Guest

    Lieber Jürgen,

    du musst ja auch nicht alles wissen, sondern nur wissen, wo es steht. So habe ich es jedenfalls mal in der Schule gelernt, und auf den Job einer Führungskraft übertragen (wir sind uns einig, dass Piloten insbesondere auch bei der LH Führungskräfte sind, ja?) bedeutet das, dass man sich ja vielleicht ad hoc schlau machen kann (Anruf in Kelsterbach vermutlich besser als beim Pax-Callcenter) oder, wenn das nichts bringt, als Management-Vertreter seiner Firma selbst Verantwortung übernimmt und Initiative zeigt. Das sind nämlich so die Eigenschaften guter Führungskräfte. In dem konkreten Fall hätte ich mir zB vorgestellt, dass der Captain den misslungen Transfer in eigener Regie auf Taxi umstellt, die Unterbringung organisiert und die Kosten, soweit nötig, mit den Firmenkreditkarten vorstreckt bzw. den Reisenden eine Rückerstattung durch die Airline garantiert - und seine Maßnahmen dann später natürlich auch gegenüber dem eigenen Unternehmen entsprechend vertritt.

    Du sagst ja selbst, dass die Behandlung vor Ort unter aller Sau gewesen ist. Und meiner Meinung nach ist es die Aufgabe des ranghöchsten Firmenvertreters vor Ort, bei solchen Missständen und Krisen aktiv zu werden, Verantwortung zu übernehmen und Initiative zu beweisen. Dass du das anders siehst, habe ich zur Kenntnis genommen und mittlerweile auch halbwegs verdaut. Der Schock darüber war jedoch sehr groß, weil ich mir das Berufsbild des Piloten bisher immer anders vorgestellt habe. Insbesondere habe ich mir darunter Leute vorgestellt, deren Stärken gerade in Krisensituationen positiv hervorstechen, die Unerwartetes meistern und unvorhersehbare Situationen trotz ungenügender Faktenlage ("Ich weiß nicht...") besser als Otto Normalverbraucher beherrschen. Nicht zuletzt deshalb fühlte ich mich an Bord von Flugzeugen bisher immer ausgesprochen sicher.
     
  15. PVG

    PVG Bronze Member

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    Ich weiß das es ein bißchen schwer zu verstehen ist, aber das ist auch wieder so ein kulturelles Ding.
    Der Deutsche ist in so einer Situation glücklich, wenn er Informationen bekommt (wer/wann/wie/warum) und wenn man ihm genau sagt, wer schuld ist. Zudem ist es gut, wenn man ihm etwas als Geschenk gibt, sei es nur ein Kugelschreiber, er will etwas dafür haben.
    Damit kann der Deutsche leben, und entwirft im Geiste schonmal Klagen und Schadensersatzforderungen.
    Dem Amerikaner ist es wichtig, dass man sagt sorry sorry sorry, und ein bißchen smalltalk macht. Das signalisiert ihm, du bist bei mir in guten Händen und ich meine es nicht böse mit dir.
    Der Araber denkt sich "Inschallah", setzt sich auf den Boden und wartet einfach ab, was passiert, und sieht sich um, ob er vielleicht jemand kennt und mit ihm reden kann. Die Information, das es wohl irgendwann weitergehen wird, ist ausreichend.

    Nicht umsonst stehen weltweit bei fast allen Airlines Mitarbeiter aus dem eigenen Kulturraum an der Spitze der Auslandsvertetung, weil die ihr eigenes Volk kennen und dementsrechend handeln.
    Wie schon gesagt, war ja niemand von Condor vertreten, und die Botschaft hat sich taktisch gut verhalten, indem sie die deutschen-typische Info gegeben haben "Condor ist schuld", sie waren daher aus dem Schneider und mußten sich nicht weiter bemühen.

    Waren noch Geschäfte und Restaurants im Terminal geöffnet?
    Wenn ja ist das auch eine Kultursache, weil warum soll man jemandem Getränke geben, wenn Restaurants aufhaben?
    Man weiß ja auch nicht, was jeder trinken will....(geschweige denn, das der Deutsche spätetens jetzt etwas geschenkt haben möchte)
    Und Älteren hilft in anderen Teilen der Welt jeder, der sieht, dass sie sich abmühen.
    Jemanden dafür abstellen? Wo doch so viele junge starke Männer eh schon da sind?

    Ja, aber dieses Crewmitglied kann ja auch nicht viel machen, weil es die gleichen Informationen bekommt, wie alle anderen auch: Nämlich gar keine.
    Es würde nur Blitzableiter aufgebrachter Paxe werden.

    Was mich mal interessieren würde, wie war es denn am nächsten Tag? Wie ging es weiter?
    Hat die Crew irgendwelche Ansagen diesbezüglich gemacht?
     
  16. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    :D Schön beschrieben!
     
  17. Guest

    Guest Guest

    Aber natürlich, die ganze Crew war doch da. Und wenn es wirklich um so eine spezielle "deutschkulturelle" Befindlichkeit handelte, dann hätte der Captain ja erst recht vor Ort bleiben müssen, um den Informationspart zu übernehmen und wenigstens das Gefühl zu vermitteln, dass die Touristen nicht allein gelassen werden.

    Ich persönlich kann das Ganze ja auch nicht wirklich nachvollziehen. Ich hätte ja auf jeden Fall die Crew gefragt, in welchem Hotel sie absteigen - und wenn sich mit dem organisierten Transfer nichts getan hätte, wäre ins einfach nächste Taxi gestiegen (Bargeld nicht nötig, Kreditkarte reicht, damit bekommt man dann am Zielort immer Cash, um den Trip zu bezahlen) und hätte mich dort hinfahren lassen und ein Zimmer genommen. Grund: Crew-Hotels sind immer halbwegs gut, und sie liegen nicht so weit vom Airport (also dem Geschehen) entfernt. Und nicht zuletzt sitzt dort die Crew, also ist man direkt an der Infoquelle und erfährt insbesondere im persönlichen Gespräch auch die WAHREN Gründe für die "höhere Gewalt". Die Kosten für Taxi/Hotel hätte ich später (als CC-Vollzahler) einfach Condor in Rechnung gestellt, und das wär's gewesen. Hätten sie nicht bezahlt (sehr unwahrscheinlich, ich will das hier auch überhaupt nicht unterstellen), hätte mein Anwalt den Fall übernommen.
     
  18. PVG

    PVG Bronze Member

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    Damit, flysurfer, hätte ich dir vor zwei Stunden auch noch rechtgegeben.
    Inzwischen habe ich meine Meinung aber geändert, dank dieses Forums.
    Ich finde es schön, das jemand wie Jürgen uns einmal die "andere Sicht" erklärt, und finde es durchaus plausibel, was er schreibt.
    Mich schockiert aber, wie seine Kompetenzen in Frage gestellt werden, und er fast schon persönlich beleidigt wird, und dass obwohl wir gerade schön gemütlich in unseren Büros hocken und nicht in einer arabischen Wüste.
    Immerhin ist der Kapitän der Condor auch nur den Anweisungen seines Arbeitgebers gefolgt, wie es sein Arbeitsvertag ihn verpflichtet zu tun.
    Vielleicht hätte es ja eine Möglichkeit gegeben, vor Ort zu bleiben, auch wenn man überhaupt nichts ausrichten kann.
    Wenn ich aber lese, was allein hier schon abgeht, könnte ich es auch verstehen, wenn er diese Möglichkeit nicht in Betracht zieht.....
     
  19. Guest

    Guest Guest

    "Ich habe nur Befehle ausgeführt".
    Nicht völlig neu, die Ausrede.

    Außerdem glaube ich kaum, dass "wir hier alle gemütlich im Büro sitzen". Ich zumindest schon mal nicht. :)
     
  20. 4fun4

    4fun4 Bronze Member

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    @ pvg

    mit der gleichen argumentation könnte sich der pilot bei einer ausserplanmässigen zwischenlandung in afghanistan erst mal in sein hotel oder ein nettes plätzchen zurückziehen....ist ja keiner da, der was tun kann.....die paxe werden sich schon mit den örtlichen warlords verständigen.

    4f4
     

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