Strafanzeige nach Condor-Flug

Dieses Thema im Forum "Low Cost Carrier" wurde erstellt von wolfi911, 9. Januar 2008.

  1. Guest

    Guest Guest

    Hä? Verschwörung? Aliens? Chips im Hirn?
    Au weia. Jetzt fehlt's aber weit. ;)
     
  2. Jürgen

    Jürgen Bronze Member

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    Also, ich wüßte im LH Konzern keine Gesellschaft, die Bar oder mit CC bezahlt. Denn die Verträge gelten für alle Konzernteile. Es gibt nur einen Fueleinkauf für LH Konzern und nicht einen für jede Gesellschaft extra.


    @wolfi911

    Mit dieser Aussage kann ich leben! Und hier gebe ich dir 100% Recht. Einer IST verantwortlich, aber dieser wird in Kelsterbach zu suchen sein!
    Und wenn ich ehrlich bin, gönne ich dir JEDEN Cent, den du bekommst! Ich bin ja kein Unmensch und ich stehe auch in solchen Fällen immer auf der Seite der Paxe, nur wenn wir dann keine Handlungsmöglichkeit mehr haben, und das ist in dem Fall nach dem Anruf gewesen, bei dem AUCH DER CREW versprohen wurde, man kümmere sich darum, dann ist für mich der Fall erstmal beendet und ich kann davon ausgehen, das die Firma alles nötige in die Wege leitet- was eben nicht geschehen ist.

    Ich hab Kunden von uns auch schon nach verkorksterm "Groundservice" nach dem Flug geraten und gebeten(!), sich zu beschweren!
    Wenn sich eben keiner beschwert, wird sich nichts ändern und es wird als "Einzelschicksal" abgetan, was die Standardausrede der Firma ggü. der Crews ist, wenn mal wieder was nicht so klappt, wie es sich das Crewmember vorgestellt hat.
     
  3. Jürgen

    Jürgen Bronze Member

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    Wird alles über die Airline und Hotel abgerechnet.
    Die Karte bezieht sich nur auf Spesen (und in diesem Rahmen kannst du dann auf die Karte zugreifen, so eine Art Guthabenkonto zum Geldabheben im Ausland)
    Die Karte hat aber auch eine Kreditfunktion, die dann aber mit dem Privatkonto bei der Degussa (oder eben deiner Bank) abgerechnet wird. Dafür kostet die Karte keine Gebühren.
     
  4. Guest

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    So. Und was ist nun, wenn ihr auf einem Langstreckenflug eine ungeplante Zwischenlandung machen müsst, an einem Ort, wo LH sonst nie ist und auch nie sein wird, weit ab der "Zivilisation", sagen wir mal in Schwarzafrika. Und dann müsst ihr dort auftanken (zB nach einem kleinen Technical, das sich am Boden lösen ließ). Wie bezahlt ihr das dann? Hat der PIC dann nicht vielleicht doch ne kleine CC? Oder sagt der nur "LH", und die Afrikaner füllen auf und schicken ne Rechnung nach Deutschland?
     
  5. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Somit hat er neben fehlender Fachkompetenz auch noch keine soziale Kompetenz. Wie kann ein großes Unternehmen so jemanden nur als Führungskraft beschäftigen? :roll:
     
  6. PVG

    PVG Bronze Member

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    Ich würde dir eine Karriere in der Personalabteilung eines großes Unternehmens empfehlen.
    Genauer gesagt, bei der Personalauswahl.
    Dann müssen sie keine tagelangen Assesmentcenter zur Personalrekrutierung mehr veranstalten, sondern nur einen Satz sagen, und du kannst dann sofort beurteilen, wo die Kompetenzen des einzelnen liegen/ nicht liegen....
     
  7. Guest

    Guest Guest

    Letztere meinte ich natürlich auch insbesondere, wenn ich "inkompetent" geschrieben habe. Mann, ich muss als PIC bei Condor doch wissen, was ich da für Paxe geladen habe. Und ich weiß doch auch, wie es in arabischen Ländern läuft, vor allem, wenn ich dort regelmäßig ein Layover habe. Dann bleibe ich doch vor Ort, bis ich sicher weiß, dass alles geregelt ist und läuft. Da vertraue ich doch nicht auf irgendeinen Heini in der Zentrale, sondern dem, was ich vor Ort selbst sehe. Und dann verkneife ich mir am nächsten Tag auch den Zynismus. Piloten sind doch Teamarbeiter, die brauchen soziale Kompetenz. Ich selbst habe so gut wie keine, deshalb habe ich auch nie Personalverantwortung angestrebt sondern mir was gesucht, wo man auch ohne Teamarbeit erfolgreich sein kann.
     
  8. Guest

    Guest Guest

    Och, ich hab das ja u.a. auch studiert, also Arbeits- und Organisationspsychologie, ich fand's nicht sooo prickelnd, aber schön, dass in dem Bereich erfolgreich tätig bist. Das LH-AC für die Flugbegleiter ist ja auch ganz witzig, lese immer wieder mal mit Freude die recht unterhaltsamen Berichte der Teilnehmer.
     
  9. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Ein Satz würde vielleicht nicht reichen, aber u.U. ein Flug... :wink:
     
  10. Jürgen

    Jürgen Bronze Member

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    @UnlceSamDavid

    Ich habe oben geschrieben, daß die Crew nur sehr spärlich mi tInfos versorgt wird.

    Hab ich selbst erlebt leztes Jahr. Wie gemütlich losgeflogen, im Ausland angekommen, und schon beim Einsteigen der Paxe im Ausland kam die Purserette nach vorne und sagte uns, daß die alle so muffig wären. Kannja mal vorkommen, dachten wir uns.

    Nach etwa 30 min Flugezit kam die PU wieder nach vorne und erzählte uns die Geschichte dazu WARUM die alle so muffig sind.
    Am Abend zuvor sollte einer unserer Flieger zurück nach D fliegen, war aber kaputt. Nun ja, die Paxe wurden von der Firma nichgt informiert, was passiert, ebenso die Crew nicht. Der Flieger wurde vom MEL Control Broard für einen techn. Ferry in die Werft freigegeben, also sind die alle nach D geflogen- ohne Paxe, selbst für die FB muß dafür eine Ausnahmegenehmigung eingeholt werden.
    Nun ja, die Paxe bekamen keine Info, keine Verpfelgung, kein Hotel. teilweise übernachteten diese bis morgens um 8 vor dem Flughafen, weil dieser die Gäste rausgeschmissen hatte!

    Wir, die am nächsten Morgen ex D hinflogen, wussten von alledem nichts, was da am Abend passiert war!
    Das war z.B. eine Situatoin, wo ich den Gästen empfohlen habe ordentlich Dampf bei der Firma zu machen.

    Ich glaube auch nicht, daß der CPT von DE informiert wurde, was da mit den Gästen passierte am Abend zuvor!

    @flysurfer

    Wir haben in der Regel das Privileg zu entscheiden, wo wir landen können/wollen/müssen- wir brauchen ja auch karten des Platzes. Das geschieht auch in Abwägung der Folgen, heißt also, wenn Möglich an einer Station der Firma.
    Sollte das mal nicht möglich sein, und wir müssen wirklich Notlanden, sprich irgendwo in einem Land, das nicht angeflogen wird, dann steht eh erstmal alles. Dann gibt es verschiedene Möglichkeiten:
    1. Der Sprit im Tank langt noch, um zu einer bekannten Station zu fliegen.
    2. Der Airport stellt die Rechung direkt an die Firma

    Und die letzte Möglichkeit ist, daß man eine Tankkarte (so ne Art DEA/Shell o.ä.Tankkarte) an Bord hat, die in den Bordbüchern des Fliegers ist. Auf der anderen Flotte hatten wir das, ob das DE hat, weiß ich nicht.
    Diese Karte gehört der Firma und ist nur fürs Tanken zu gebrauchen. Da kanst aber auch nicht einfach so tanken, denn wir können nur Sprit von geprüften Versorgern tanken, wegen Wasser im Sprit usw..- und du mußt Glück haben, daß die die Karte auch akzeptieren.
    Aber erst müßte ein Techniker her, der den Sprit auf Wassergehalt testet, dazu haben wir die Ausrüstung nicht.

    Daher schauen wir schon, daß wir an bekannten Stationen landen.
     
  11. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    @PVG: sorry, Du machst den Eindruck auf mich, dass Du beim Fehlen von Argumenten etwas desorientiert bist. Wie kommt das?

    Es gibt ja noch jede Menge Nebengeschichten, die ich alle nicht erzählt habe: Ich hatte ja noch durchaus Glück - denn andere sind mit dem Taxi zurück zum Flughafen gefahren, wo wir ja eigentlich auch hin wollten. Naja, dort wurden sie dann nachts von der Polizei aufgegriffen und nach Ausweisen gefragt :) ... die Ausweise lagen ja dummerweise irgendwo, da abgegeben. Ohne Ausweise durften die sich aber nicht außerhalb des Transferbereichs aufhalten, was ich sogar nachvollziehen kann. Nur kam die Frage auf, wie kommt man ohne Ausweis zurück in den Transferbereich? Einchecken nachts geht nicht, da kein passender Checkin offen war. Also riesen Diskussion mit der Polizei: man könnte ja an einem anderen Checkin einchecken, aber halt ohne Koffer, dann wieder raus kommen - was aber nicht ging, denn zum Checkin war ja der Ausweis auch notwendig ... usw.usf. ... letztlich war die Polizei einverstanden, dass sie blieben. Dann hatten die Hunger und Durst - und es gab ein McDonalds. Nur: die hatten nur Thaiwährung dabei (@PVG: die waren doof und hatten nicht für alle überflogenen Länder die passende Währungen dabei, also für Birma, Indien, den Oman usw., schon klar, blöde Paxe ...). Also Diskussion dort, zum Glück hat dann ein Araber ausgeholfen ... ansonsten: ich denke, jeder kann sich das alles durchaus vorstellen, und die waren alles andere als scharf auf einen Abendteuerurlaub.

    Der "Agent" war noch so dreist mir gegenüber zu sagen, ich solle dankbar sein, dass er sich um uns kümmere. Das sagte er, als wir seit Stunden auf den Minibus warteten und neben uns 50-70 Taxis parat standen.

    Es gibt auch eine nette Fotodokumentation dazu :D ...

    Toll war auch, dass ich beim Auschecken aus "meinem" Hotel dann noch 10 € cash für zwei kleine Flaschen Mineralwasser abdrücken durfte. Ist nicht viel Geld, und ich hole mir das von Condor zurück, nur: als ich nach 18 Stunden endlich ins Hotel kam, hatte ich doch tatsächlich etwas Durst und habe was getrunken. Das war aber von der Condor-Zusage dem Hotel gegenüber nicht gecovert ...

    Wie gesagt: a.) Condor lässt sich von ihrem "Agent" vor Ort echt verar*** ... und b.) Condor ist es aber auch völlig egal bzw. die nehmen das alles billigend in Kauf, weil die wenigsten Paxe irgendwas unternehmen. Der Pilot hatte die Einstellung der Company perfekt übernommen, die Hotline war restlos überfordert.

    Ich denke, die meisten haben sich ein Bild von Condor gemacht: ich möchte mit so einer Airline nie in eine für mich echt heftige Krisensituation kommen. Der Pilot haut dann eh als erster ab, die Hotline weiß wohl gar nicht, welches Business Condor betreibt, und der Geschäftsführer hat zwei Tage vorher sicherlich nen Golden Handshake erhalten und fliegt mit der LH First auf und davon :mrgreen:

    Leute: als Kunden haben wir leider kaum Macht, die einzige Macht ist es, absolut besch*** Suppliern unser Geld nicht zu geben. Also werde ich jeden davon abraten, Condor zu fliegen, und ich kann dabei getrost die Deutsche Botschaft zitieren.
     
  12. Guest

    Guest Guest

    Ja, das Spritprüfen vor dem Auftanken hab ich schon mal gesehen, gibt ja gewisse Länder, wo da gerne mal verdünnt wird, was die Flugzeit dann ungewollt verkürzen könnte. ;)
     
  13. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Ich will mich ja auch nicht zu 100% auf den Kapitän einschießen. Er war nur ein Glied in dieser ganzen Kette des Versagens. Mit Sicherheit hat die Condor-Zentrale eine Mitschuld, wahrscheinlich sogar die Hauptschuld an dem ganzen Chaos. Wie schon gesagt wurde, denen ist das einfach wurscht, was vor Ort passiert.

    Ansonsten kann ich mich nur wolfi911 anschließen:
    Wie schon weiter vorne gesagt: Für mich ist Condor erstmal gestorben! Wir kommen sicher auch anders auf die Malediven.

    @wolfi911: Halte uns bitte auf dem laufenden.
     
  14. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    Ja sicher - ich erwarte jetzt schon mit einer gewissen Vorfreude die erste Reaktion von Condor. Fristablauf ist bald, aber ich denke, die erste Runde wird auf einem Standardbrief hinauslaufen.

    Was Alternativen zu Condor betrifft: es gibt ja genug Angebote, kein Mensch braucht Condor!
     
  15. Guest

    Guest Guest

    Deswegen geht sie ja an Air Berlin.
    Und was aus AB wird, ist wieder ein anderes Thema.
     
  16. TomSE

    TomSE Bronze Member

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    Akute Krisensituation? Hat es gebrannt? Ist die Cholera ausgebrochen?

    Über den "Ernst der LAge" kann man glaube ich etwas streiten. Aber für mich bestand da keine Gefahr für Leib und Leben. Aber wie ich schon vorher schrieb, ich glaube längere Aufenthalte im arabischen Raum stumpfen einen da ab und ein über sensibler Mensch aus der sog. ersten Welt mag hierbei ein pysch. Problem kriegen.
     
  17. Guest

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    Nicht für mich, wie ich mehrfach deutlichst betont habe.
    Eine Form von Intelligenz ist indes, sich in die Lage anderer Menschen mit anderen Erfahrungen/Kenntnissen und Möglichkeiten zu versetzen.

    Keine Ahnung wie du auf sowas kommst.
    Ich hoffe nicht.

    Keine Ahnung wie du auf sowas kommst.
    Ich hoffe nicht.

    Für mich auch nicht, deshalb habe ich auch genau das gschrieben.
    Schön, dass wir uns völlig einig sind.
    Unschön, dass du so tust, als wäre das Gegenteil der Fall.
    Um es mit Monty Python zu sagen: SPALTER! :p
     
  18. TomSE

    TomSE Bronze Member

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    <ironie> Felix, qui potuit rerum cognoscere. </ironie>
     
  19. Guest

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    Das hat Lucien ja auch schon gut erkannt. ;)
     
  20. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Jetzt fällt mir gerade noch eine kleine Ankedote zu Condor ein, die ich hier zum Besten geben möchte.

    Flug DE852 MUC-MAD letzten Sommer.

    Ein schöner, sonniger Tag und abgesehen von den legebatterieähnlichen Sitzabständen auch ein angenehmer Flug. Wir landeten dann in Madrid, wo das Cockpit uns schon auf eine längere Taxi-Zeit hingewiesen hatte. (MAD ist auch ziemlich großflächig).

    Allerdings fand unser Pilot dann irgendwie die vorgesehene Außenparkposition nicht. Er rollte an der Position vorbei, und wäre das noch nicht genug, bog er in falsche Richtung in einen Taxiway ein. :shock: Wir merkten dies erst an einer ziemlich abrupten Bremsung und an diesen Herrschaften, die sehr schnell und emsig auf dem Taxiway auftauchten und die Maschine zum Drehen aufforderten. Während wir noch darüber witzelten, an welchem Ticketcounter der Pilot wohl ab heute Dienst tun wird, sahen wir auch den Grund der Aufregung: Uns kam eine andere Maschine entgegen, :shock: die fraglos "Vorfahrt" hatte und ob diesen Vorfalls bereits gestoppt hatte.

    Zugegeben, die 180° Drehung auf dem dafür doch sehr engen Taxiway managte der Pilot sehr gut und ohne fremde Hilfe, was die Sache sicherlich noch peinlicher und noch zeitraubender gemacht hätte. Es ging also wieder zurück, und diesmal ging die Bodencrew kein Risiko mehr ein, das "Follow-Me" Car geleitete und zu unserer Parkposition, wo wir bereits vom Ground Service erwartet wurden (ich meine, in deren Gesichtern das eine oder andere Grinsen wahrgenommen zu haben :wink: )

    Obwohl niemand zu Schaden kam (außer vielleicht die Karriere des Piloten) finde ich dennoch, das dies ein sicherheitsrelevanter Zwischenfall war. Wäre es Nacht gewesen oder schlechte Sicht, hatte das Ganze durchaus auch weniger "lustig" ausgehen können.

    Es war übrigens eine der wenigen Male, wo beim Debording die Cockpittür verschlossen blieb und sich keiner der Piloten verabschiedete...
     

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