Strafanzeige nach Condor-Flug

Dieses Thema im Forum "Low Cost Carrier" wurde erstellt von wolfi911, 9. Januar 2008.

  1. Guest

    Guest Guest

    Sowas passiert öfter.
    Ich wundere mich sowieso, wie Piloten bei dem oft völlig unverständlichen Genuschel zwichen ATC und Cockpit alles korrekt mitbekommen. Bei gewissen Airlines sprechen die Piloten außerdem kaum Englisch, was die Sache weiter erschwert.
     
  2. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    Die Lage war zuerst einfach blöd. Dann wurde sie unangehm. Das steigerte sich zu einer ernsten Lage. Später wurde es eine Krise, und dafür braucht es weder Pest noch Cholera. Wir standen nämlich ziemlich verratzt und verloren ohne passende Währung oder Sprachkenntnisse am ziemlichen Ende der Welt, wo wir ohne Pässe gar nicht hätten stehen dürfen. Helfen wollte keiner mehr. Keiner verstand uns mehr (bzw. wollte uns verstehen), keiner unterstützte uns mehr. Von Condor war eh keiner da. Das alles mit rund 60 Kilo im Sand versinkendem Gepäck für zwei Personen. Dazu konkret: vor dem "Hotel" waren etlich nicht-arabische Gastarbeiter, wohl vornehmlich aus Indien, Pakistan etc.. Einer von denen sprach zufällig absolut fließend Deutsch. Wir sprachen ihn an, ob er nicht bitte was arrangieren könne. Der Kerl war echt nett, erklärte aber eindeutig, sich nicht einzumischen - wenn er hier was für uns machen würde, wäre er morgen seinen Job los. Der Chef hier wäre der Chef vom Hotel, und damit Ende. Nur der bestimmt, was geht. Also wurden sämtliche Taxis, die ich anhalten wollte, von den Leuten um uns herum weggewunken - keine Chance. Absolut keine Chance ... und daher: ja, Krise! Ohne Wasser, ohne Essen. Ich habe schon viele Länder dieser Welt bereist, und mein Horizont geht weit über den der deutschen Grenzen hinaus, da ich schon beruflich nur im Ausland bin; zudem in extrem heterogenen Strukturen arbeite. Es hat aber gerade was mit Intelligenz zu tun, zu realisieren, dass man in einer echt "krassen" Sackgasse feststeckt, aus der es trotz aller Bemühungen erst einen Ausweg gab, als die Deutsche Botschaft uns noch etwas Unterstützung zukommen ließ. Btw.: gut dass wir Handys hatten und also intelligent genug waren, die a.) mitzunehmen und b.) gut geladen zu haben.

    Wenn ich mich selbst in eine solche "Sackgasse" manövriere, dann ist das schade, aber mein Problem. Dann mag es auch einfach nur misslich sein. Hier hat mich jemand anderes da reingebracht, und wie ausführlich dargestellt meines Erachtens nach nicht aus Versehen oder zufällig, sondern durch eine ganz perfide Denkweise. Und das ist dann aus meiner Sicht eine Krise gewesen, die zum Glück zu einem guten Ende kam.

    Ob Gefahr bestand, ob es eine Notlage war, ob es mit Blick auf eine Körperverletzung zu einem pathologischen Zustand kam oder ob eine Aussetzung objektiv oder subjektiv vorlag, muss ich nicht abschließend beantworten - ich habe aber durchaus meine Meinung dazu.
     
  3. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    Ist zwar OT, dennoch ein Zitat dazu aus dem Weltnetz:

    An diesem Abend erhält eine Boeing 737 der niederländischen "KLM" um 21:39 Uhr, bei Dunkelheit aber guter Sicht, die Landefreigabe auf Piste 08 Rechts: "KL 1801 cleared to land 08 right." Die nächsten 15 Sekunden entscheiden über Leben oder Tod der 127 Passagiere an Bord. Mit 200 Stundenkilometer setzt die Boing auf. Über Funk schreit der Pilot plötzlich: "Die is op de bahn" ("Da ist etwas auf der Landebahn"). Gemeint ist eine zweimotorige ATR 42 der "Air Dolomiti" mit etwa 50 Menschen an Bord. Die Anweisung an den ATR-Piloten hatte gelautet: Start erlaubt nach der nächsten Landung auf dieser Bahn. Er rollt los. Und er irrt sich. Vier Sekunden bleiben dem Boeing-Piloten, um der ATR auszuweichen. Sein Manöver rettet fast 200 Menschen das Leben.

    Doch wie konnte es zu diesem Zwischenfall kommen? "Das ist ein typischer Fall einer sogenannten 'Runway Incursion'", sagt Johann Reuß von der "Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung" in Braunschweig. "Runway Incursions passieren in aller Regel dadurch, dass Anweisungen falsch erteilt werden oder Anweisungen durch die Besatzung nicht richtig ausgeführt werden. In dieser Situation war die Besonderheit, dass hier tatsächlich ein Missverständnis entstanden ist, weil die Besatzung der ATR gesehen hat, dass ein Flugzeug gelandet ist, das aber in Wirklichkeit ein anderes Flugzeug war. Und es kam hier auch noch dazu, dass die Besatzung der ATR das landende Flugzeug - rein von der geometrischen Position heraus - aus dieser Anordnung heraus nicht sehen konnte."

    Papier-Pläne für den Weg zum Gate

    Kein leichter Job also für die Piloten. Nicht nur bei der Landung, auch bei der Fahrt zum Gate bekommen sie ihre Anweisungen über Sprechfunk. Auch dabei kann es Missverständnisse geben. Um nach der Landung den Weg zum Gate zu finden, sind die Piloten auf einfache Papier-Pläne des jeweiligen Flughafengeländes angewiesen. Bei Tag sehen die Piloten die anderen Flugzeuge und können ihnen ausweichen. Doch bei schlechter Sicht oder Dunkelheit wird es gefährlich. Jeder Airport hat andere Rollwege und eine andere Beschilderung. Piloten verlangen daher seit Jahren eine technische Nachrüstung der Flugzeuge, um das Gate immer sicher zu erreichen.

    "Alle Piloten müssen am Boden ohne Navigationssystem zu ihrer Start- oder Parkposition rollen", sagt Markus Kirschneck von der Piloten-Vereinigung Cockpit. "Und das ist natürlich absolut nicht mehr dem Zeitgeist entsprechend. Sie haben heute Autos, da können Sie jederzeit genau erkennen - selbst mit einem Navigationssystem von Discounter - wo sich dieses Auto gerade befindet. Und so ein System sollte auf alle Fälle auch in Flugzeuge eingebaut werden, um dem Piloten ganz klar zu zeigen: Achtung, hier kommt eine Start- oder Landebahn, auf gar keinen Fall weiterrollen, wenn der Tower dich nicht freigibt."

    Eine Gefahr für den gesamten Flugverkehr

    Die Propellermaschine in München hatte eben diese technischen Hilfen nicht im Cockpit. Der Pilot konnte die heranrasende Boeing deshalb nicht erkennen. Nur die Lotsen im Tower haben den Überblick. Sie wissen, welche Flugzeuge starten und landen und wohin diese am Boden rollen. Mit allen Piloten sprechen sie Englisch. Der Pilot wiederholt den Wortlaut der Startfreigabe sofort per Funk. Damit kontrolliert der Lotse, ob die Anweisung verstanden wurde. Erst dann ist der Start erlaubt. Die Lotsen haben auch ein Radargerät, das die Bewegungen der Flugzeuge am Boden darstellt. Die Piloten dagegen haben keine genauen Informationen, wo die anderen Flugzeuge gerade sind: Eine Gefahr für den gesamten Flugverkehr.

    "Die Gefahr besteht immer", hebt Marek Kluzniak von der Gewerkschaft der Flugsicherung hervor, "weil die Flugzeuge am Flughafen so nahe beieinander sind, wie sonst zu keiner anderen Phase des Fluges. Und man als Towerlotse einen sehr großen Bereich hat, den man mit seiner Aufmerksamkeit überwachen muss. Und da passiert es unwahrscheinlich schnell, dass ein Flugzeug einfach eine Haltelinie oder ein Stop Bar überrollt und dann plötzlich näher an den anderen Flugzeugen ist, als es eigentlich sein sollte."

    Zu einer Beinahe-Katastrophe kommt es laut offiziellen Angaben etwa einmal pro Monat - die Dunkelziffer liegt vermutlich noch höher. Das Problem ist also bekannt - warum haben dann die Flughäfen nicht schon längst technisch aufgerüstet? Die Antwort lautet, dass Technologien für die Überwachung der Flugzeuge am Boden erst seit 10 Jahren entwickelt werden. In der Luftfahrt dauern Zulassungen - wegen der strikten Sicherheitsauflagen - viel länger als in anderen Verkehrsbereichen.

    ...
     
  4. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Und wie verheerend die Folgen sein können, hat man hier gesehen: http://de.wikipedia.org/wiki/Flugzeugkatastrophe_von_Teneriffa
     
  5. TomSE

    TomSE Bronze Member

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    Ich verstehe schon die grundsätzliche Problematik. Aber nicht die Reaktion darauf.

    Ich habe mal 2 Tage in einem arabischen Knast verbracht weil so ein Depp auf einer Polizeistation mir den falschen Stempel in den Pass geknallt hat. Also hatte ich bei der Ausreise kein gültiges Visum und schwupp weg war ich. Zu blöd, ist aber keinem aufgefallen. Offiziell war es auch eine Pauschalreise (die habe ich als Tauchlehrer begleitet), da hat mir auch niemand Händchen gehalten. Wäre auch gar nicht gegangen. Aber man hat halt im "Hintergrund" daran gearbeitet. Mein Arabisch und die Kontakte die ich noch von früher hatte, haben dann letztlich nur dazu geführt das ich vielleicht einen Tage früher im Heimflieger saß.

    Grundsätzlich finde ich es zwar auch schön wenn mir jemand die Hand hält. Aber ich weiss auch, dass genau der der die Hand hält eigentlich gerade nicht daran Arbeitet das eigentliche Problem zu lösen. Nicht umsonst werden z.B. Techniker immer mehr von Call-Center Drohnen abgeschirmt. Eben damit sie ihre Arbeit machen können.
     
  6. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    Wie schon gesagt: man kann alles über sich ergehen lassen. Dinge stets nett akzeptieren. Hinnehmen. Davon gehen die ganzen Anbieter eh aus - es wehrt sich keiner. Wie singt Herbert Grönemeyer: " ... wie eine träge Herde Kühe schaun wir kurz auf und grasen dann gemütlich weiter ...".

    Ich bin eben anders eingestellt; das passt dem einen weniger und er meint, mein sei Horizont begrenzt, mein Intellekt sei beschränkt, was auch immer - andere wiederum können mich verstehen. Ist mir alles egal, ich suche hier ja keine Bestätigung, sonst hätte ich klar und deutlich gefragt, was ich machen soll. Ich habe auch nicht Condor gegenüber erklärt "zahlt, sonst ...", sondern ich habe parallel meine Aktivitäten gestartet.

    Letztlich kann jeder aus der ganzen Sache seine eigenen Konsequenzen ziehen. Meine sind ja bekannt ...
     
  7. afdhh

    afdhh Gold Member

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    Ich finde es auch ganz schlimm was Dir und den anderen Passagieren passiert ist, die Reaktion mancher hier kann ich wenig verstehen, nach dem Motto, Pech gehabt und ähnliches.
    Letztendlich wundere ich mich das der Kapitän (natürlich der frische und nicht der verbrauchte, aber selbst der darf nicht einfach abhauen) nicht bei seinen "Schäfchen" war, da wor er hin gehört. Er wird doch auch von jedem einzelnen Pax dafür bezahlt.
    Den würde ich auch Anzeigen und so weit gehen wie es möglich ist, mit Presse und allem was dazu gehört.
    Fast noch schlimmer finde ich, dass es keinen Notfallplan gibt. Vielleicht habe ich ja eine zu beschränkte Sichtweise. Aber was ist daran so schwierig für eine Fluggesselschaft einen Notfallplan in der Schublade zu haben für jeden Flughafen wo getankt oder sonstiges wird, halt dort gelandet wird.
    Es kann ja immer mal was sein, siehe jetzt!
    Ich bin ein "kleiner" Unternehmer, aber ich habe doch immer einen Plan für Notfälle in der Schublade. Jemand schrieb in anderen Texten das wäre zu teuer. Sorry, was ist denn daran zu teuer?
    Ein Plan mit Telefonnummern von Hotels, Taxi- und Busunternehmen, Visavorschriften und so weiter. So etwas herzustellen ist doch kein Kraftakt, oder. Die werden dann im Falle X angerufen und dann wird das kurzfristig organisiert und der Kapitän ist dann der "Leithammel" (nicht böse gemeint!!!). Klar ist es schwieriger so etwas mit 100-300 Leuten, aber doch machbar.
    Sowas kann ich ja sogar vom kleinen heimischen Computer aus. Vielleicht habe ich doch mein Beruf verfehlt, :)
    Wie schon gesagt, ich sehe das wahrscheinlich falsch und zu einfach.
    Mich würde wirklich interessieren was aus der Sache wird, bitte sei so nett und Berichte weiter davon.
    Lieben Dank und beste Grüße aus Hamburg...
     
  8. Guest

    Guest Guest

    Eben, und deshalb betrachtest du deine Kunden ja auch als Menschen, nicht als Objekte zur Profitmaximierung bzw. wenn was schief geht, als ungeliebte Kostenstellen.

    Bei einem großen Konzern ist das anders. Problematisch wird es halt, wenn Dienstleistungskonzerne es auch so sehen. Alle Airlines sehen es aber so, hängt natürlich mit den oft irrwitzig geringen Ticketpreise zusammen. Klar, dass da jeder Cent gestrichen wird.
     
  9. afdhh

    afdhh Gold Member

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    Tja da ist wohl was wahres dran.
    Ich gehe von mir aus, aber es stimmt, Großkonzerne sehr das wohl anders, leider und zum Nachteil der zahlenden Kunden.
     
  10. miles-and-points

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    So, wir sind wieder in Deutschland. 8)

    Auf dem Hub in München haben wir fast alle ausliegenden Zeitungen durchforstet, um diese Geschichte weiterzuverfolgen - außer den ganzseitigen Anzeigen in blau haben wir nichts von der "großen Kampagne" entdecken können (ist die u.U. schon vorbei?).

    @ "wolfi911":
    Zur Erklärung, wieso ich Dich oben zu einem "Journalisten" gemacht habe, hier noch einmal das wörtliche Zitat, das mich in dieses Mißverständnis geführt hat:
    Also ein großes "sorry" dafür, daß ich davon ausgegangen war, Dir eine "Sonderstellung" als Journalist zuschreiben zu dürfen. Für den nicht auszuschließenden Fall, daß sich letztlich auch der "Vielflieger mit hohem Status" als ein Mißverständnis herausstellen sollte, unterlasse ich es selbstverständlich ebenfalls, Dir als einem solchen ein etwas "professionelleres Handling" der beschriebenen Situation abzuverlangen.

    Es bleibt demnach auch nach diesen bedauerlichen Mißverständnissen dabei, daß man (wie ich es oben schon schrieb) weder von Omas, Familienvätern oder allen anderen, "normalen" Condor-Passagieren (wie nun also auch von Dir, "wolfi911") erwarten darf, in einer solchen Situation einigermaßen "clever" (= "weltgewandt", angemessen, zielführend usw.) zu agieren. Auch Dich beziehe ich nunmehr logischerweise - wie alle anderen Condor-Gäste, die ja von einem anderen User schon sehr treffend umschrieben worden sind - in meine aufrichtigen Wünsche nach einer angemessenen Entschädigung mit ein.

    Noch einmal: Dieses "Mißverständnis" tut mir leid. Allen Beteiligten würde ich allerdings anraten, auf das völlig unmotivierte "Botschafts-Bashing" zu verzichten. In solchen Situationen sollte man m.E. versuchen, alle Stellen, die letztlich hilfreich beim Handling des Vorfalls gewesen sind, entsprechend zu loben (und sich der weiteren Unterstützung zu versichern) - statt sie vollkommen unnötigerweise in eine "unmögliche Situation" zu bringen. Selbst wenn ein Mitarbeiter (?) in einem Gespräch (?) derartiges über eine bestimmte Fluglinie gesagt haben sollte, nutzt es doch keiner Seite, dies jetzt zu veröffentlichen.

    Das ist zwar nur einer der Fehler, die hier von den "normalen" Passagieren (wie etwa "wolfi911") gemacht wurden; aber es nützt wahrscheinlich eher weniger, auch die anderen "falschen Reaktionen" aufzuzählen, solange nicht versucht wird, möglichst objektiv das tatsächliche Geschehen aufzuarbeiten, sondern (für "normale" Passagiere ja durchaus verständlich und nachvollziehbar) nur "sein Mütchen zu kühlen".

    Womöglich liegt die fehlende Reaktion in der Öffentlichkeit an diesem Fehler (und dem anderen, nicht unbedingt "diplomatisch" zu nennenden, bisherigen Verhalten) der Betroffenen?

    Es bleibt aber durchaus "spannend". :mrgreen:
     
  11. Jürgen

    Jürgen Bronze Member

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    @Uncle Sam

    wegen einem Verroller wie in MAD hat noch niemand seine karriere als Pilot aufgeben müssen.

    Wenn du die Karten sehen könntest...da kann es ganz schnell mal vorkommen, daß man sich verrollt. auch die BEschilderung ist da alles andere als gut. Aber deswegen hat noch kein Pilot auf seine karriere verzichten müssen.
    Die in MAD sprechen mit den spanischen Airlines nur spanisch , wir verstehen daher auch leider nicht was die spanischen Flieger machen/welche Anweisungen die bekommen haben.
    Ich würe mal aus Erfahrung sagen, daß MAD und CDG zum rollen nicht so einfach sind, wie sich das evtl. für den Pax darstellt.

    Versuch mal an Taxicharts von MAD und CDG zu kommen, dann verstehst du was ich meine.

    Ich werde welche suchen wenn ich von Dienst wieder da bin.
     
  12. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Wegen so etwas sollte auch niemand seinen Job verlieren. Wie gesagt, es kam ja niemand zu Schaden und für uns war das ganze eher auf eine gewisse Art unterhaltsam (mal wieder was zu erzählen von der Reise :wink: ).

    Ich wusste bis zum Beitrag von wolfi auch nicht, dass sich die Piloten mit profanen Karten und nach Sicht orientieren müssen. Nachdem Navis ja schon im Auto Standard sind, hätte ich sie im technisch hochgerüsteten Cockpit eines Verkehrsflugzeuges erst recht erwartet (obwohl ich mir bisher eigentlich nie genauere Gedanken darüber gemacht habe, nach welchen Regeln und mit welchen Mitteln das Rollen abläuft). Da kann ich mir jetzt schon vorstellen, dass es aus Cockpitsicht alles nicht so easy ist, wie man "hinten" den Eindruck hat, besonders bei Nacht und schlechter Sicht.

    Was erwartet eigentlich den Piloten nach so einem Fauxpas? Papierkram und eine Belehrung? Oder ist die Peinlichkeit eines solchen Vorfalls "Strafe" genug?
     
  13. Guest

    Guest Guest

    Die neuesten Flugzeugtypen haben ja alle (zumindest optional) elektronische Karten, ob die mit einem GPS gekoppelt sind, kann uns sicher der Jürgen sagen. LH möchte ja nun auch gerne insgesamt von Papier auf elektronisch umstellen. Dass man sich beim Rollen verfranst oder etwas falsch versteht, kommt (leider) immer wieder vor. Ich persönlich wundere mich eher, dass es nicht noch häufiger passiert, denn das Genuschel ist teilweise wirklich ziemlich unverständlich, und wenn auf einem großen Airport viel los ist, gehen die Taxi-Anweisungen im 3-Sekunden-Takt raus. Dass da die Lotsen nicht öfter wen verwechseln, ist erstaunlich.
     
  14. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    @Miles&Joints: Kampagne?? Flieg Du halt weiter Condor, ist doch Deine freie Entscheidung. Ich nicht - der ein oder andere, der das liest auch nicht, der andere doch. Ist doch schön. Mit Kampagne hat das nichts zu tun.

    @Miles&Joints: Das Thema "Entschädigung" ist in der Tat interessant und - trotzt meiner entspechenden Frage (siehe oben) - bisher nicht Gegenstand Deiner dankbaren Erörterung. Mach doch mal Vorschläge, wie Deiner Meinung nach für Opas, Omas, kleine und große Passagiere Deine Erwartungshaltung wäre ...??

    @Miles&Joints: Sehe ich eben völlig anders. Ist doch interessant, wenn sowas von offizieller Seite kommt, oder? Aber ich sagte ja auch schon: wenn sich jemand eben mehr dafür interesseiert, welche "Meilen und Pünktchen" er sammeln kann - vielleicht nur, weil er so wenig fliegt, dass er diese Gedanken noch nötig hat -, dann soll mir das auch Recht sein. Jedem Tierchen sein Plaisierchen, jedem Pointchen sein Jointchen.

    @Miles&Joints: Ich wiederhole mich nur ungern, aber für manch einen scheint das notwenig zu sein. Also: wie singt Herbert Grönemeyer: " ... wie eine träge Herde Kühe schaun wir kurz auf und grasen dann gemütlich weiter ...".

    Yep.
     
  15. miles-and-points

    miles-and-points Nach Verwarnungen dauerhaft verreist
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    Siehste. Wir verstehen uns. Bin z.B. sehr gespannt, wie sich der angebliche Mitarbeiter verhalten wird, wenn er nach dieser angeblich offiziellen Aussage einer offiziellen Stelle gefragt werden wird. Einfach einmal vorausschauend überlegen (und dabei auch die jeweils andere Seite mit einbeziehen) - das würde aller Erfahrung nach sehr viel mehr bringen. Auch unter Umständen an "Entschädigung". :mrgreen:
     
  16. wolfi911

    wolfi911 Pilot

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    Tun wir sicher nicht. Macht mir aber nix :mrgreen: !
     
  17. miles-and-points

    miles-and-points Nach Verwarnungen dauerhaft verreist
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    Nicht einmal das macht was... :mrgreen:
     
  18. Jürgen

    Jürgen Bronze Member

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    @UncleSam und MAP

    Momentan gibt es nur den A380, der ein System hat, daß dir den Weg zur Parkposition zeigt. Bei anderen Fliegern gibts das nicht mal als Option!
    Man entwickelt weiterhin an System, die uns verlässlich den Weg zeigen- man muß sich das mal überlegen! Beim Aldi kauft man sich für 99€ ein Navi!
    Leider ist das in der Luftfahrt weitaus schwieriger und v.a. kostenintensiver, da jedes Teil, daß am und im Flieger verbaut ist, eine luftfahrttechnische Zulassung haben muß. Da kommt es vor, das du eine Schraube bei Obi für 5ct bekommst, die absolut gleiche Schraube aber wegen dem LBA-Stempel dann 3 Euro kostet!!!

    Daher haben wir eben nur die Taxikarten im A4 Format. Dazu kommt noch die teils sehr schlechte Beschilderung der Airports. Wenn man das aus der Vogelperspektive bei google earth sieht ist das einfach, aber wir sehen das eben nur aus 3 m Höhe und da ist das nicht ganz so einfach die Übersicht zu behalten, v.a. in MAD bei den Kreuzungspubkten zwischen den beiden neuen Terminals und dem Alten im Süden. Das ist eh das übelste, was ich in Europa kenne.
    Auch kommen in MAD teils erst Beschriftungen wenn man schon auf dem Taxiway ist und nich BEVOR man drauf rollt! D.h. u.U. merkt man erst 100 m später, daß man falsch ist und nicht schon beim Abbiegen.
    Ich hab auf die schnelle keine Karten gefunden, ich schau aber morgen in meinem Kartensatz mal nach, die sind im pdf Format und da kann ich dann mal eine aus MAD oder CDG hochladen, damit mal man einen Eindruck bekommt.

    Das ganze hat, wie bereits gesagt, keine Konsequenzen. Ist auch kein Papierkram zu erledigen, man dreht einfach um und gut ist (ein A320 hat einen z.B. Wendekreis von etwa 23 m).
    Man muß das in die Kategorie" kann passieren" einstufen. Man verfährt sich halt mal, wie beim Autofahren. Nicht weiter schlimm das ganze.

    Ich stand übrigens in FRA schon mal wie im schlechten Film fast Nase an Nase mit einem anderen Flieger! Wie waren so etwa 50-70m auseinander. Der Ground -Lotse hatte kurz nicht aufgepasst und hatte uns eine LH B737 genau in unsere Richtung geschickt. Die 737 hat dann einen 180er Turn gemach und ist dann über einen anderen Taxiway gefahren. Sah halt nur zu geil aus. Ist aber schon Jahre her.
     
  19. Guest

    Guest Guest

    Und ich war mir fast sicher, dass einige aktuelle Privatjet-Modelle auch bereits so ein System besitzen.
    Aber zumindest haben sie elektronische Airport-Maps.
     
  20. UncleSamDavid

    UncleSamDavid Diamond Member

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    Jürgen bezog sich wohl nur auf commercial jets.

    @jürgen
    Danke für die interessanten Infos!
     

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