Ganz genau. Sonntags morgens z.B. liegt sie eher bei 10%. Schwer, damit auf 90% im Schnitt zu kommen. 90% erreicht die Bahn maximal im Nahverkehr, wenn man die überfüllten Züge mit mehr als 100% Auslastung ansetzt.
Auf der anderen Seite ist die Auslastung ja nicht zwingend kennzeichnend für die Umweltfreundlichkeit eines Verkehrsmittels. Denn die Auslastung kann man - wenn man das möchte - fast auf 100% bringend. Etwa dadurch, dass man Tickets verschenkt. Dadurch sinkt zwar der errechnete Durchschnittsverbrauch pro Passagier, jedoch wird der Umwelt zusätzlicher Schaden zugefügt. Bleiben wir beim Luftverkehr: LH verkauft Tickets zum Preis von 1 Euro (zzgl. Tax usw.). Indem zu diesem Preis Leute mitfliegen, die sonst diese Strecke an diesem Tag überhaupt nicht zurückgelegt hätten, steigt (durch das zusätzliche Gewicht) der Verbrauch an Kerosin. Außerdem müsen diese Leute ja auch zum Flughafen kommen. Es wird also ein zusätzliches Verkehrsaufkommen generiert. Die Bahn macht es mit ihren Sonderpreisen ähnlich. Die Umwelt würde nur dann entlastet werden, wenn hierdurch Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert würde.
Deshalb sind die reinen Billigflieger ja auch mit die größten Umweltsünder. Mit ihren (fast) verschenkten Marketingtickets generieren sie eine Nachfrage, die es sonst - bei Kosten deckenden Preisen - überhaupt nicht geben würde. Aus Umweltsicht skandalös sind auch Vielfliegerprogramme, die Mitglieder zu Mileage Runs und zusätzlichen Segmenten animieren, wodurch weitere unnötige Flüge entstehen, inkl. An- und Abreise vom Flughafen. Auch hier wird also Nachfrage generiert, die es sonst nicht geben würde. Aus Umweltsicht vorbildlich verhalten sich dagegen die Meilenflieger (mit Ausnahme von HONs und SEN, welche die Buchungsgarantie in Anspruch nehmen), die systembedingt hauptsächlich Plätze belegen, die laut Airline-Prognose unverkäuflich sind. Diese Kunden fliegen quasi "per Anhalter" oder "als Fahrgemeinschaft" mit, mit einer entsprechend geringen durch sie zusätzlichen verursachten Umweltbelastung. Dies gilt freilich nur, wenn man davon ausgeht, dass der Meilenflieger den jeweiligen Flug in jedem Fall hätte machen müssen - wenn nicht mit Meilen, dann eben mit einem (umweltschädlicheren, weil der Airline Profit bringenden und somit den Flugverkehr fördernden) Kaufticket in einer niedrigeren Serviceklasse. Es gibt also zwei widersprüchliche Tendenzen: Einerseits sind Billigplätze (inkl. Awardplätze) umweltfreundlich, weil sie die Auslastung verbessern und die Kundschaft quasi "per Anhalter" mitgenommen werden kann - und das ist immer noch besser, als mit halb leeren Fliegern durch die Gegend zu gondeln. Andererseits schaffen diese Billigplätze aber oftmals überhaupt erst eine die Umwelt belastende, künstliche Nachfrage. Billigplätze sind folglich nur dann umweltfreundlich, wenn sie auf Kunden treffen, die ohnehin fliegen müssten, egal zu welchem Preis. Generiert wird der schädliche Flugverkehr bekanntlich nicht durch die billigst mitfliegenden "Anhalter" sondern durch die Vollzahler mit den teuren flexiblen Tickets. Die bringen den Profit, die bringen den Flieger überhaupt erst kostendeckend in die Luft und ermöglichen dadurch erst die Mitnahme der billigen "Anhalter". Kurzum: Wir "Anhalter" verdanken den Vollzahlern mit den besonders teuren Tickets, dass wie überhaupt so günstig fliegen können. Gleichzeitig sind wir auf der moralisch sicheren Seite und können eben jene Vollzahler für das Gros der durch den Flugverkehr verursachten Umweltschäden verantwortlich machen. Tolle Sache. Und das alles mit einigen WELT-Abos, die man recyceln kann.
Wäre sinnvoll, aber anscheinend meint man, das günstige Mitfliegen allein wäre schon Förderung/Anreiz genug.
Kommt wohl auf die Strecken an. FRA nach {Jamburg, hannover, berlin, München, Köln} habe ich selten leer erlebt.
Frankfurt - Hannover - Hamburg ist Samstag vormittags leer und auch Sonntag früh. Frankfurt - Köln kenne ich außerhalb der üblichen Stoßzeiten selten richtig voll. Der RE 300 (Mainz - Köln) war eigentlich nie wirklich voll. Außer zu den typischen Pendlerzeiten. Eine Auslastung von 90% und darüber ist (von den Stoßzeiten abgesehen) nicht die Regel. Selbst bei einer Auslastung von ca. 70% wirkt ein Zug schon voll, da es immer wieder Fahrgäste gibt, die sich nur in den mittleren Wagen aufhalten oder 4 Plätze für sich alleine belegen.
Funktioniert das Rail&Fly dazubuchen online auch auf internationalen LH-Websites bei Tickets mit Abflügen von D aus?
