Zum Zweck der Forumsökonomie hier der ultimative Referenzthread zu allen Fragen wie: "Bei Lufthansa in Malta ist der Treibstoffzuschlag 2,50€ niedriger. darf ich dort buchen?" Die Antwort zum 01.11.08 ist: JA! Genaueres läßt sich folgender Mitteilung der EU- Kommission entnehmen: http://europa.eu/rapid/pressReleasesAct ... age=en#fn1 Die einschlägige Verordnung (EG) 1008/2008 kann man hier nachlesen: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/Lex ... 020EDF
"Preisdiskriminierung aufgrund des Wohnsitzes oder der Staatsangehörigkeit des Verbrauchers oder aufgrund des Orts der Niederlassung des Reisebüros ist untersagt." Das bedeutet, dass die Vorzugspreise der LH ab morgen der EU-Verordnung widersprechen.
Ich konnte dazu nichts finden: Bis wann soll denn die Richtlinie umgesetzt sein? Lohnt es sich wohl noch ein paar Wochen mit dem Buchen zu warten? (Achtung: "wohl" impliziert, dass ich Meinungen erfrage, kein Wissen :wink: ) Kann ja auch sein, dass das Buchen für alle gleich teuer wird, oder?
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/Lex ... 020EDF 1. November 2008 Die Verordnung ist in Kraft und unmittelbar anwendbar (muss nicht erst in den einzelnen Ländern ratifiziert werden). Das ist aber unwesentlich. Das "Diskriminierungsverbot" ist ein Grundsatz des EU-Binnenmarktes und hat bisher schon gegolten. Es war deshalb natürlich immer erlaubt mit Wohnsitz Deutschland ein Ticket in Spanien, Irland, etc. billiger zu kaufen als in Deutschland. Diesbezüglich bringt die Verordnung nichts neues. Muss nicht sein. Selbst wenn die Preise in Europa vereinheitlicht werden, eine EU-Verordnung kann nur für den EU-Raum gelten. Buchungsportale/Agenten außerhalb des EWR sollten davon nicht betroffen sein. In Hongkong könnte z.B. ein Flug von FRA nach CDG zu einem anderen Preis angeboten werden als in Deutschland.
Natürlich hat das Diskriminierungsverbot als abstrakter Grundsatz der EG- Verträge schon immer gegolten. Das hat nur all denjenigen nicht geholfen, die bei LH in Spanien, Expedia in Frankreich usw wahrheitswidrige Adressangaben machen mussten, um überhaupt dort buchen zu können, Rechtsgrundsatz hin oder her.
Wahrscheinlich wird sich an der jetzigen Situation nicht viel ändern. Denn Lufthansa wird (wie alle anderen Fluggesellschaften auch) weiterhin unterschiedliche Preise in den jeweiligen Ländern haben. Nur brauchen diejenigen, die bisher ein schlechtes Gewissen hatten oder Probleme beim Check In befürchteten, sich keine Sorgen mehr machen.
nicht nur die Vorzugspreise für Ablfug ab Wohnsitzland (bzw. nur für bestimmte Reisebüros zB. LH online gültig) sind dann unzulässig! Auch dass, die Kredtikartenstrafgebühr nur für Deutsche-Wohnsitze gilt bzw. dass die TSC an die jeweiligen Konkurrenten im Wohnsitzland angepasst sind (in DE 4 EUR/Ticket). Aber LH hat ja schon vorgesorgt, der Rail&fly kostet jetzt 4 EUR mehr, weil es den exclusive bei LH in zusammenhang mit einem LH Flug gibt. Natürlch behaupten die, das liege an der allegemeinen Preiserhöhung der Bahn, die gilt aber erst ab 1.1.09. Schauen wir mal, was passiert, wenn jetzt jeder (?) bei jeder Buchung (?) widerspricht?
TSC und Kreditkartenstrafgebühr zahlt man in Deutschland ohnehin nicht (oder nur ganz wenig), wenn man es schlau anstellt. Und die Vorzugspreise bekommt man hierzulande sowieso. Interessant ist die EU-Richtlinie vor allem für ausländische Reisebüros und Anbieter, die nicht mehr in der Lage sind, auf die um 30 EUR "verbilligten" Tickets zuzugreifen (in Wirklichkeit wurden ihre Tickets ja um 30 EUR verteuert, der Vorzugspreis ist schließlich nur der alte Normalpreis). Druck dürfte LH deshalb vor allem aus Frankreich, Spanien, Benelux und UK bekommen. Andererseits haben diese RBs aber vielleicht kaum Kunden, die Reisen ex DACH beginnen und das Ganze verläuft im Sand. Und darauf dürfte LH spekulieren, denn wo kein Kläger ist... Man sollte spannenderweise auch bedenken, dass TSC und Kreditkartenzuschlag keine Bestandteile des Ticketpreises sind, sondern quasi die separat ausgewiesene "Gebühr" des Reiseanbieters für seine Dienstleistung der Reisevermittlung. Denn offiziell gibt es für LH-Tickets ja keine Provision mehr (in Wirklichkeit sieht das natürlich, wie immer, anders aus, LH sagt ja grundsätzlich nie die Wahrheit bzw. verschweigt ganz einfach wichtige Details, denen man einfach einen anderen Namen gibt, aus Provisionen werden dann ganz einfach irgendwelche "Kickbacks"). Und welchen Betrag ein bestimmter Reiseanbieter nun für seine Leistungen berechnet, bleibt in der Marktwirtschaft ihm selber überlassen. Ich glaube kaum, dass man LH wegen der TSC und der KK-Gebühr belangen kann, schließlich verlangen ja auch fast alle Reisebüros entsprechende oder noch viel höhere Gebühren. Zumal die KK-Gebühr ja schlauerweise nicht mehr als solche ausgewiesen wird, das ist jetzt alles Bestandteil einer TSC, die sich zufälligerweise um 4 EUR verringert, wenn man per Bankeinzug bezahlt. Es gibt also offiziell keine KK-Gebühr mehr, sondern einen Rabatt bei Zahlung via Bankeinzug. Auch das natürlich eine LH-typische Manipulation. Momentan bezahlt man bei LH für einen innerdeutschen Roundtrip in der E-Klasse ca. 88 EUR inkl. aller Gebühren (plus evtl. noch 5 EUR TSC). Beim aktuellen Dollarkurs wäre USA-Buchung kaum günstiger, selbst wenn man dort noch mit den Vorzugspreisen buchen könnte. So gesehen bin ich recht froh, den Umstieg von USA-Buchung aud dt. Reisebürobuchung genau im richtigen Moment gemacht zu haben. Das war ausnahmsweise mal sehr gutes Timing, und ich bin ja, wenn ich mich auf gewissen Usertreffen umgucke, offenbar nicht der einzige, der diesen Weg gegangen ist.