Interessante Entwicklung am Rande: im Laufe der Nacht änderte sich das angegebene Alter des Kapitäns von 65 Jahren ( erste Meldungen ) über 63 Jahre, 61 Jahre ( diverse deutsche Tageszeitungen heute ) zu jetzt letztendlich 60 Jahren und damit der in den USA geltenden gesetzlichen Grenze für Flugkapitäne kommerzieller Airlines. Wäre er älter als 60 würde auf die Airline allerhand Ärger zukommen....
was ich seltsam fand.. wieso übernahmen beide Co piloten das flugzeug? Seit wann sind zwei an Board (laut Spon)
Sieh bitte bei von Onkel Sam verlinkten Artikel (NTC news) nach. Dort steht es: Ein zweiter Co Pilot war durch "Zufall" an Bord. Ausserdem müsste ein Copilot auch alleine fähig sein, eine Maschine sicher zu landen... Grüsse aus dem sonnigen Teneriffa - Volker
Das ist bei ALLEN Transatlantikflügen über 8 Stunden Block time so, es ist immer ein Reserve FO an Boad. Damit soll sichergestellt werden das bei längeren Verspätungen die Besatzung nicht "illegal" wird wegen der Arbeitszeitbegrenzung. Die FO sind eigentlich bei allen namhaften Airlines immer für den Flugzeugtyp zertifiziert und in der Lage das Ding allein zu fliegen.
d.h. bei LH ist immer ein dritter pilot dabei weil USA Flüge ex deutschland ja glaube ich alle über 8h sind bei KLM oder BA aber nicht weil ex AMS sind es nur 7:55 und bei BA sind es nochmal weniger?
Im größten Teil der Welt ( USA; Rußland, Südamerika ) muß der SIC NICHT "type rated" sein. Noch heute ist das bei vielen Flügen innerhalb der USA gang und gäbe. Der bei diesem Flug hier eingesetzte "Relief pilot" brauchte nach internationalen und amerikanischen Regelungen her kein type rating certificate, nach europäischen schon. Etliche "namhafte" Airlines wie DL, CO, NW setzen aber auf Grund eigener, über die Anforderungen der FAA hinausgehende Regelungen ausschließlich zertifizierte Ersatzbesatzungen ein. Nicht namhafte Airlines wie zum Beispiel USA 3000 tun das auf Charterflügen oft nicht, auch bei Flügen Richtung Asien kommt so etwas vor.
Ist das die Regel 3 Mann auch bei den US-Ostküstenflügen (BOS/EWR/JFK)? Man hat extra das Zweimanncockpit eingeführt um dann doch mit 3 Piloten zu fliegen. Denke mal bei den kürzeren US- Ostküstenflügen ist ein 3.Pilot die Ausnahme. Bei allen weiteren Zielen macht es Sinn. # Gruß WB
Der 3. Mann an Bord ist eine reine Vorsichtsmaßnahme der Airlines selber, wäre gesetzlich nicht gefordert. Die meisten Airlines schicken einen 3. Mann ( einen FO, keinen CA ) mit wenn die "Blockzeit" des Fluges ( die im Flugplan ausgewiesene Flugzeit, meist ist die echte Flugzeit deutlich geringer ) über 8 Stunden liegt. Normalerweise können Flüge bis zu 10 Stunden Dauer von einer 2er Besatzung geflogen werden. Das Problem liegt daran das es beim Abflug in JFK/IAD/ORD wie viele hier wissen mal schnell zu 2 Stunden rumstehen auf der Rollbahn kommen kann und die Zeit mit zur Flugzeit zählt. Da könnte es dann passieren das eine Besatzung illegal wird weil Sie über das Zeitlimit rutscht, deshalb zur Vorsicht der 3. Mann. Gebraucht wird er selten. Erst bei ULD Flügen ( > 15 Stunden Flugzeit ) braucht meine eine komplette 2. Crew ( CA + FO ) an Board.
Es gibt unterschiedliche Bezeichnungen und unterschiedliche Kenntnisse. Es gibt z.B. den "Senior First Officer", einen normalen zweiten "First Officer" (First Officer = Copiloten) sind IMMER type rated. Solche hat LH an Bord, auch die meisten anderen größeren Airlines aus Europa und Nordamerika haben die an Bord. Es gibt aber in einigen Ländern (afaik auch bei AI) den "Cruise Pilot", auch dieser ist type rated. Er ist berechtigt, das Flugzeug auf Reiseflughöhe zu fliegen, jedoch nicht landen. Hierbei handelt es sich zum Beispiel bei CO auf den TransPac Flügen um First Officer, die noch unter supervision stehen und noch nicht "alleine" mit Captain als First Officer unterwegs sein dürfen.
Die bezeichnungen sind weltweit eigentlich gleich, nur die gesetzlichen Anforderungen der Luftfahrtbehörden nicht. In der EU muss jeder FO auch ein "type rating certificate" für den genutzten Flugzeugtyp haben, in vielen anderen Regionen der Welt aber nicht. Das gilt zum Beispiel für die USA, dort fliegen in diesem Augenblick hunderte FO's ohne ein solches certificate. Um eines klarzustellen: natürlich sind die FO's fähig und in der Lage das Flugzeug im Notfall auch allein zu fliegen, in der Regel erfüllen Sie die Anforderungen für das certificate spielend - sie haben einfach nur keines weil es eine reine Formalie ist und von der FAA auch als reine Formsache gesehen wird. Wenn sie international fliegen wollen, vorallem nach Europa oder zum CA aufsteigen wollen ist das certificate zwingend vorgeschrieben. Bis zum Jahre 2006 wäre es US Airlines erlaubt gewesen solche "non-rated" FO's auch nach Europa einzusetzen, dann aber begann die Europäische Luftverkehrsaufsicht solche Crews zu grounden bzw. Ihnen den Rückflug zu verwehren. Viele US Airlines haben deshalb schon vorher freiwillig nur zertifizierte FO's eingesetzt. FO's die unter supervision stehen werden eigentlich auf solchen Flügen immer von einem Instructor begleitet der im Notfall einspringen würde und somit die vorgeschrieben Kriterien eingehalten werden.
