Lufthansa! Kerosinzuschläge runter!

Meine Vorhersage: Gar nicht.

Schau Dir mal den Verlauf der Benzinpreise der letzten zwei Jahre an. Und trotzdem sind die Straßen voll wie eh und je. Und das wird auch bei 3 oder 5 Euro pro Liter so sein. Beim Flugverkehr ist das nicht anders. Die Touristen weichen auf das Super-Billig-Segment aus oder bleiben gleich zu Hause und die Businessflieger bzw. deren Firmen preisen ihre Kosten halt mit ein. Ich sehe da (leider) noch viel Luft nach oben...

 

Dito.
Deutschland ist eines der wohlhabensten Länder dieser Erde.
Man sollte nie vergessen wie gut es uns global gesehen geht.
Bevor uns die Luft zum Geld ausgeben ausgeht, wird noch viel
Wasser den Rhein herunter fließen.

 

Glaube ich leider nicht. Die Zeit der ultrabilligen Tarife ist vorbei, das reale Durchschnittseinkommen sinkt, moderne Kommunikationstechniken werden bei Unternehmen selbstverstaendlicher und beliebter (nicht zuletzt weil berufliche Vielflieger das fliegen (egal in welcher Klasse) oft nur als notwendiges Uebel betrachten. Ich wette jetzt schon das die Flieger Richtung Asien (nicht China) ab Mitte naechsten Jahres, bei den jetzigen Preisen, in Y deutlich leerer sein werden. Den wenn der Flug nach Thailand +/- 900,-- Euro kostet, dann ist der Urlaub fuer die Familie dort nicht mehr guenstiger als irgendwo in Europa.

 

Aber cooler!

 

Aber cool werden sich bald sehr viel weniger leisten. Rezession Baby http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,570218,00.html. Der nachgebende Oelpreis koennte im uebrigen auch als Zeichen der niedergehenden Wirtschaft sein, nur so ein Gedanke.

 

Das allerdings glaube ich auch.

 

Komisch, dass es seit Menschengedenken fortwährend Schwarzseher wie euch gibt,
es uns aber unverändert gut geht. Und die Presse braucht natürlich auch Schlagzeilen.
Mit "heile Welt" lässt sich die Auflage nicht verkaufen; ist ganz normal.

Fazit: Uns wird es die nächsten 10 Jahre genauso gut gehen wie die letzten 10 Jahre.
Und in 10 Jahren wird hier wieder jemand schreiben, dass es bald "abwärts" geht.
Wer die Welt bereist hat, weiß, auf welchem Niveau wir seit 50 Jahren jammern.

Habe letzt im Wartezimmer vom Arzt Focus gelesen (den abonierten schmeiße ich
immer gleich weg). Da stand was von einer Umfrage: "Wovor haben die Deutschen
am meisten Angst?" (schon die Fragestellung ist suggestiv). Zur Auswahl standen die
üblichen Platitüden "höhere Energiepreise, Krankheiten, Arbeitslosigkeit, usw."
Ich hätte aber an der Umfrage gar nicht teilnehmen dürfen, denn es gab kein Feld
"nichts von den Genannten". So lässt sich natürlich auch Politik machen.

 

Ich sehe nicht schwarz, sondern schaue mir genau an was in meinem Umfeld passiert. Ich kenne z.B. niemanden mehr der mit einem "normalen" Beruf (KFZ Mechaniker, Drucker, Verkauefer, Baecker, Koch, Optiker usw. usw.) einen sozialversicherungspflichtigen Job hat von dem er gut leben kann, geschweige den eine Familie versorgen kann. Ich selbst merke taeglich wie meine Kunden den Cent 3 mal umdrehen bevor sie ihn ausgeben. Das ein Konzern wie GM in einem Quartal Verluste in Hohe von 40 Mrd. USD macht hat auch nichts mit "schwarzsehen" zu tuen.

Preise fuer Wohnimmobilen in D stagnieren bzw. sinken auf breiter Front waehrend die Nebenkosten ins unermessliche steigen. Arbeitnehmer zahlen Unsummen in ein Kranken- und Rentenversicherungssystem ein das kurz vor dem Kollaps steht. Ein Arbeitnehmer der vernuenftig verdient hat direkte Abzuege im Bereich von 40% - 50%, dann kommt die MwSt., die Energiesteuer usw. usw. und wenn er sich dann ordenlich was zur Seite schafft 25% vAbgeltungssteuer - klar hier in D kann man es noch zu was bringen.

Klar in 10 Jahren sieht hier alles rosig aus wenn man es schafft sein Geld noch dieses Jahr in Aktien anzulegen.

 

Was haben bitte Erhöhungen von Kerosinzuschlägen oder Flugpreisen mit der Inflation zu tun? Bin ich jetzt völlig im falschen Film? Vor kurzem sagte mir jemand, dass die Höhe des gesamten Flugpreises mit dem Ölpreis zu tun hat! War das eine Lüge? Hatten wir innerhalb des letzten Jahres eine Inflation von 200 % in Deutschland?

Und die Preisgestaltung der Flugtickets über die allgemeine Inflationsrate zu rechtfertigen. Ich wäre froh, wenn das so wäre.

Und wieder meine Erinnerung: Es ist nicht verboten, das Hirn einzuschalten, bevor man postet!

 

Wenn es Dir unverändert gut geht, dann finde ich das toll für Dich. Daraus zu schliessen, dass es uns allen gut geht, ist definitiv falsch. Es gibt - auch in Europa - Verlierer der Globalisierung, Verlierer des hohen Ölpreises und Verlierer am Arbeitsmarkt, weil seine/ihre Arbeit jetzt ein Chinese macht. Und glaub mir, mit solchen möchtest Du nicht tauschen wollen.

 

@anla & ED Size
Geht nur mal 14 Tage z.B. in die Ukraine (ist noch Europa, muss also gar nicht weit weg sein, wie z.B. Kenia, Philippinen, Bolivien, um einmal ganz zwanglos nur ein paar Beispiele aus drei verschiedenen Kontinenten aufzuzählen) ... ihr werdet geheilt zurück kommen. Wir leben im Paradies.

Unser Sozialversicherungssystem steht vor dem Kollaps??? Die Menschen in diesen Ländern wissen nicht mal was ein Sozialversicherungssystem ist.

Zu guter Letzt: Wer behaupt unser Sozialversicherungssystem stünde vor dem Kollaps... na, wenn das kein Schwarzseher ist, weiß ich auch nicht...

Und wenn deine KFZ Mechaniker, Drucker, Verkauefer, Baecker, Koch, Optiker usw. glauben, dass sie nicht gut leben ... wie gesagt ... 14 Tage Urlaub in der Ukraine und sie werden sich nach ihrer Rückkehr richtig wohl fühlen. Für ganz harte Fälle empfehle ich Madagaskar.

 

Mensch, zardi! Deine Aneinanderreihung von Themenverfehlungen ist ja fast schon bemerkenswert.

Ich war im Februar/März 2008 in Indien, der Hochburg von Armut. Dort sah ich, ...

- wie in den Slums Menschen auf Müllbergen nach Nahrungen suchten - um die Wette mit den Schweinen.
- wie ein kleines Kind - weggelegt auf den Straßenrand - vor meinen Augen starb.
- wie Leute in den Slums von Delhi leben.

Glaub mir, ich habe dieser Armut ins Gesicht gesehen und war froh, dass es mir in Europa besser geht. Aber bei all dem war ich nicht so dreist wie Du und behaupte, dass es uns allen gut geht.

Armut existiert genauso in reichen Ländern wie Deutschland, Frankreich oder Österreich - nur trägt sie hier ein anderes Gewand. Sie vermittelt nach außen den Eindruck, dass wir alle reich sind - sind wir aber nicht.

Viele Menschen in Kerneuropa müssen mit 700 Euro pro Monat um die Runden kommen. Nur zahlen wir halt nicht Mietpreise wie in Indien, sondern europäische Mietpreise, die viel höher sind. Und da sind die 700 Euro mal schnell weg. Und ab dem Ausgeben des letzten Euro-Cents sind wir genauso dran wie die Inder - mit der Ausnahme, dass bei uns dann wirklich die Tür geschlossen ist: Strom wird abgedreht, etc. Glaub mir, ich habe solche Familien betreut - da ist es zappenduster. Und für die wird es Jahr für Jahr schlimmer.

Also bitte - aufhören mit Wahrheitsverweigerung und mit Äpfel und Birnenvergleichen.

 

Schon mal überlegt, warum Kerneuropa in den letzten Jahren die Sozialsysteme herunterfährt? Leistungen werden gekürzt, private Alternativen forciert, Selbstbehalte erhöht. In wenigen Jahren ist vom hochgelobten europäischen Sozialsystem nichts mehr übrig. Dann gibt es nur mehr 2-Klassenmedizin und Mindestrente. Und spätestens dann lachen uns die Inder und Einwohner von Madagaskar aus. Weil wir nachwievor die hohen Steuern zahlen, aber sozial nichts mehr zurückbekommen.

 

Hoffentlich nicht erst in "wenigen" Jahren.

Vielflieger wissen jedenfalls, wo sie ihr Kreuz am 28. September machen.

 

@zardi
Deine Vergleiche sind hohl und unreflektiert. Wir haben in Westeuropa eine Geschichte der sozialen Erungenschaften auf die wir auch mal stolz waren, wenn wir uns im Zuge der Globalisierung mit den schwaechsten vergleichen geben wir ca. 200 Jahre sozialer Evolution auf. Kein Mensch wuerde z.B. ernsthaft in Deuutschland Loehne wie in Kenia, Thailand oder China fordern.

Das es uns hier relativ gut geht ist dich jedem klar, nur wird es auf Dauer nicht dazu reichen das wir weiterhin wie wild um den Globus jetten koennen - das war mein Punkt.

@anla
Na jetzt sind wir uns ja erstaunlich einig (im Bezug auf die Sozialversicherungssystem etc.)

 

Du sprichst die Wahlen in Österrreich an. Ich kann Dir schon heute genau sagen, was ich ankreuzen werde: Nix und niemanden. Ich werde zwar an der Wahl teilnehmen (Pflichterfüllung der Alpenländler), aber meine Stimme keiner Partei geben, sondern folgenden Satz schreiben:

Wegen sozialer Kälte Stimme verweigert - mit Grüßen von Arigona Zogaj.

 

Ich weiss ja das du immer auf Gags aus bist aber zitiere mich bitte richtig, aus dem Zusammenhang gerissene Satzfragmente sind da doch etwas billig.

Ich habe nicht geschrieben das ich niemanden kenne der einen sozialversicherungspflichtigen Job hat, sondern das ich niemand mehr kenne der einen solchen Job hat und damit ausreichend verdient, sagen wir mal mehr als 1500,-- netto im Monat.

Auch in Deutschland sind Immobilen laengst nicht mehr das was sie mal waren http://immobilienmarkt-content.sueddeutsche.de/immobilien/geldmarkt/artikel/180/30150/

Da du ja an unser Sozialsystem glaubst zahlst du bestimmt kraeftig dort ein und verzichtest auf jede Art der privaten Absicherung :mrgreen: (Warum mag ich das wohl nicht glauben? Weil die Renten sicher sind?)

Zum letzten Punkt laesst sich doch nur sagen das alle Anlagen aus 2008 Abgeltungssteuerfrei bleiben, fuer die untere Mittelschicht werden aber die 25% Abgeltungssteuer kraeftig zu buche schlagen, klar das Gutverdiener mit dieser Regelung sogar besser fahren ais in der Vergangenheit

 

In Bayern wird gewählt.

Und es geht darum, die Systemveränderer und Umverteiler eindeutig in die Schranken zu weisen.

 

Bingo! Und viel Auswahl bleibt da wirklich nicht...