TEMPE (Dow Jones)
Die US Airways Group Inc hat ihr Übernahmeangebot für die insolvente Delta Air Lines Inc erhöht. Der neue Vorschlag bewerte das Unternehmen mit 10,2 Mrd Dollar, teilte die US-Fluggesellschaft am Mittwoch mit. Im November hatte US Airways ein Angebot im Volumen von 8 Mrd Dollar vorgelegt, den Delta jedoch zurückgewiesen hatte. US Airways bietet nun 5 (zuvor 4) Mrd Dollar in bar sowie 89,5 (78,5) Mio eigene Aktien im Wert von 5,18 Mrd Dollar. Die Annahmefrist laufe bis zum 1. Februar, hieß es.
Der Board von Delta kündigte am Mittwoch an, er werde die neue Offerte prüfen. Das revidierte Gebot scheine aber die nach Vorlage der ersten Offerte geäußerten nachhaltigen Bedenken nicht zu berücksichtigen, schreibt die Airline. Zudem sehe es danach aus, dass die Schulden der fusionierten Gesellschaft um 1 Mrd Dollar steigen würden.
Delta, die seit September 2005 unter Gläubigerschutz operiert, hatte bislang argumentiert, eine Unabhängigkeit der Airline sei die bessere Alternative für das Unternehmen und dessen Gläubiger. Die Fluglinie will dem Konkursgericht am 7. Februar den offiziellen Reorganisationsplan vorlegen. Die fusionierte Fluggesellschaft wäre die größte Airline der USA nach Passagieren. Delta ist derzeit die Nummer 3, US Airways die Nummer 5 am Markt.
Während einer Telefonkonferenz führte Doug Parker, Chairman und CEO von US Airways, aus, dass sich die Offerte an die Gläubiger der unbesicherten Kredite von Delta richte. Sollte das Vorhaben erfolgreich umgesetzt werden, so würde diese auf Pro-forma-Basis einen Anteil von 49% an der fusionierten Fluglinie halten. Das Gemeinschaftsunternehmen könne Synergien von jährlich 1,65 Mrd Dollar erzielen. Die Transaktion würde sich im ersten Jahr positiv im Ergebnis niederschlagen, so US Airways weiter.
Parker zufolge hatte US Airways keine Probleme, finanzielle Unterstützung für ihren Übernahmeplan zu erhalten. Inzwischen sei auch Morgan Stanley, neben der Citigroup Inc, Underwriter eines Kredits über 7,2 Mrd Dollar. Der Manager verwies am Mittwoch auf die für den 24. Januar anberaumte Anhörung im U.S. Senate Committee on Commerce, Science and Transportation über die Konsolidierung im Luftfahrtsektor. Eine Fusion von US Airways und Delta würde wahrscheinlich auch andere Airlines zu Zusammenschlüssen zwingen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Michael Linenberg, Analyst bei Merrill Lynch & Co, hält das Fusionsvorhaben für "machbar". Zwar würde der Zusammenschluss der beiden Gesellschaften länger dauern als das Ausscheiden von Delta aus dem Gläubigerschutz. Allerdings dürfe man das Ausmaß der Bargeld-Komponente der neuen US-Airways-Offerte nicht vernachlässigen.
Webseiten:
http://www.delta.com
http://www.usairways.com Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.