Systemimmanenter Umgang mit Payback und M&M

@flysurfer: Dass Du an dieser Stelle verkrüppelte Kinder ins Spiel bringst, ist völlig unangebracht! Das Kind ist mutig, aber nicht dumm. Deshalb wird es den Grund für das Sammeln nicht schon im Vorfeld bekannt geben: "Bitte um Ihre Payback Punkte, ich sammle für einen Business-Class-Flug!". So etwas von dem Kind zu hören, hätte mich bestenfalls zum Lachen gebracht ... bevor ich dem Kind die Punkte geschenkt hätte.

Ansonsten: Wie es um die Taschengeldsituation des Kindes aussieht, wissen wir nicht. Klar ist nur eines: sie kann sich vom Taschengeld keinen Business-Class-Flug nach USA kaufen. Und das ist auch gut so! Dass es karg ist, bezweifle ich, denn ein Mädchen mit solcher Geschäftstüchtigkeit ist ein harter Verhandler in Sachen Taschengeld mit ihrem Vater!

Und: Wenn ich meinen Töchtern Taschengeld gebe, dann dürfen Sie es ausgeben, wie sie es wollen (ausgenommen schädliche Sachen wie Zigaretten, Alkohol oder noch schlimmeres). Dieselbe Haltung sollten wir auch dann haben, wenn wir es anderen Kindern geben.

 

Das geht manchen so - aber ich war doch gar nicht "weg"? :shock:

 

Schade :twisted:

 

Gehe ich dann recht in der Annahme, das deine Tochter in erster Linie Kunden angesprochen hat, die sich für Kaminöfen, Gartenhäuschen, Carports, oder was man sonst teures im Baumarkt kaufen kann, interessieren und nicht den mit einer Packung Nägel?

 

Bingo

 

Keine Ahnung, ich kann mich nicht erinnern, irgend etwas bewertet zu haben.
Hausdruckerei brauche ich nicht, wir benutzen elektronisches Geld.

 

Gut beobachtet!
Und genau deshalb beschreibe ich das Kind in meinem Post auch als "mutig" und nicht als "dumm".
Super, wie wir uns mal wieder einig sind!
Tolle Sache.

Ansonsten verstehe ich die Aufregung nicht.

Wenn man fremde Menschen ungefragt auffordert, einem Geld (oder eine geldwerte Leistung) zu geben, ohne dass man selbst eine Gegenleistung erbringt, ist das die Definition von BETTELN. Eigentlich ganz logisch.

Betteln funktioniert am besten, wenn man Mitleid erweckt oder andere psychologische/biologische Reflexe (Kindchenschema, Mitleid etc.) ausnutzt ("Das arme Kind", "Die süße Kleine", "Och is die mutig"). Außerdem funktioniert es besser, wenn man den eigentlichen Zweck des Bettelns verschleiert ("Habe Hunger" ist effektiver als "Brauche neuen Alk-Vorrat"). Auch ganz logisch. Alle diese Elemente treffen auf das geschilderte Verhalten zu, deshalb darf man folgern, dass hier effizient vorgegangen wurde und offenbar Talent vorhanden ist. Talent ist einer Karriere in der Regel förderlich, also darf man annehmen, dass das Kind es später einmal zu was bringen wird - warum nicht bei LH oder M&M?

Alles also durchaus logisch, auf irrationale Gefühlsausbrüche kann man bei der Analyse/Darstellung dieses "Projekts" vollkommen verzichten.

Oder geht es hier um die Grundsatzdiskussion, ob Betteln moralisch oder unmoralisch ist?
Das wäre dann eine andere Baustelle, ab an "Alle Alles".

 

Sozusagen real,-ismus :lol:[/quote]

Eher eine REAL - Satire

 

@flysurfer:

Der Begriff BETTELN hat implizit eine negativen Beigeschmack. Alles, was ich möchte, ist diesen negativen Beigeschmack von der 12-jährigen Tochter fernzuhalten. Die Tochter ist nicht im geringsten ein Bettler, ebenso wenig wie ich meine Tochter als Bettlerin bezeichnen würde, wenn sie mich am Monatsende nach ihrer "Gage" inkl. Sonderzuschläge für gute Noten und verrichtete Hausarbeiten bittet.

Nicht mehr und nicht weniger wollte ich damit sagen. Vielleicht sind wir uns dann einig.

 

Keinesfalls, denn leider schreibst du Unsinn. Wenn deine arme Tochter dich um ihre "Gage" anbettelt, bettelt sie nämlich nicht wirklich, sondern fordert nur Geld für die erbrachte Gegenleistung "gute Noten" und "erledigte Hausaufgaben" ein.

Die 12-Jährige dagegen bettelt. Ob du das allgemein oder in diesem speziellen Fall "negativ" oder wie auch immer findest, ist egal. Das Wort BETTELN beschreibt den Vorgang nämlich präziser als jeder andere politisch korrekte Begriff, den notorische Weltverbesserer wie du naturgemäß viel lieber sehen würden, um die von diesem ach so "negativ" besetzten Wort erzeugte kognitive Dissonanz aus dem Gedächtnis zu entfernen.

Da ich für sowas aber nicht zu haben bin: leider keine Einigkeit.

 

Die imaginäre 12-jährige kann ja noch am allerwenigsten dafür. Wenn überhaupt, dann "bewerte" ich doch nur den (ebenso imaginären) "furchtbaren Erziehungsberechtigten", weil er seine Schutzbefohlene zum Betteln geschickt hat (und meint, dieses hier nun als "vorbildliches Verhalten" hinstellen zu müssen).

Da nützt es auch wenig, wenn er "argumentiert", das mißbrauchte Kind hätte es doch "gern gemacht" und würde so zu einer "cleveren Geschäftsfrau" mutieren. Fragt mal die kleinen (natürlich strafunmündigen) Kids, die in den Einkaufsstraßen der größeren Städte zum Klauen in die Kaufhäuser geschickt werden: die sagen ebenfalls auf Nachfrage stets, sie hätten es aus freien Stücken getan. Was bleibt ihnen denn auch an Alternativen? Die "Eltern" anzeigen?

Das ganze "Thema" war, ist und bleibt eine nicht einmal im Ansatz "witzige Provokation"; uninspiriert, niveaulos und völlig daneben. Und "systemimmanent" ist die ganze krude Geschichte schon mal gar nicht.

 

Nachdem ich Fotos von Vater und Tochter gesehen habe, bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, ob die Story Fake ist; ich hoffe es natürlich weiter.

 

Im Baumarkt beim Betteln? Das ist/wäre ja echt bitter. Jedenfalls für's Kind. :cry:

 

@flysurfer: Bevor Du meinen Beitrag zum Unsinn erklärst, bitte ich, ihn genauer zu lesen.

Ich habe geschrieben: "wenn sie mich am Monatsende nach ihrer "Gage" inkl. Sonderzuschläge für gute Noten und verrichtete Hausarbeiten bittet".

Meine Tochter bekommt leistungsunabhängiges Taschengeld (=Gage), wofür sie null komma nix tun muss. Wenn sie aber im Monat gute Noten heimbringt und/oder Hausarbeiten während des Monats macht, dann bekommt sie dafür leistungsabhängige Sonderzuschläge.

Wenn meine Tochter um leistungsunabhängiges Taschengeld bittet, dann bettelt sie nicht. Wenn irgendein Mädchen meine Payback-Punkte haben möchte, dann bettelt sie auch nicht.

 

@AntonBauer: Der Vater hat doch gar keinen Grund zu Lügen. Welchen Vorteil würde er sich damit uns gegenüber verschaffen?

 

Ich habe es für Satire gehalten. Aber da er selbst seine Website angegeben hat, mit Bildern zum Ankucken sowie Informationen, die das Ganze konsistent erscheinen lassen, befürchte ich mittlerweile, dass die Geschichte wahr ist.

Wenn mich also demnächst ein kleines Mädchen im Baumarkt anlabert, werde ich ihr sagen:

"1) Mir gebbet nix.
2) Sag deinem Papa, dass man Meilen für Awards, nicht Upgrades ausgibt; oops, nee, sag's ihm doch nicht."

Und: Jeder Payback-Punkt ist ein unbarer Cent. Ob jemand zu einem kommt und fragt: "Haste mal ein paar Cent" oder: "Haste mal ein paar Payback-Punkte" bleibt für den, der unbare Zahlungsweisen verstanden hat, austauschbar.

 

@AntonBauer: So schlimm sind die Zeiten nun auch nicht, dass gar nichts mehr geht!

 

Ich lass mir aber meine Payback-Punkte lieber in harten Euro auszahlen und spende das Geld dann (zusätzlich) an amnesty international,
anstatt einer 12-Jährigen die ersten Business-Erlebnisse zu ermöglichen. :wink:

Übrigens ist mein Modell steuerabzugsfähig, während dies fürs andere nicht gilt. Irgendwas muss sich Vater Staat dabei vielleicht doch gedacht haben ...

 

@AntonBauer: Nachdem ich nun doch auch eine soziale Ader entdeckt habe, bin ich sehr beruhigt.

 

Und wenn du lesen könntest, hättest du in meinem Beitrag gelesen, dass Betteln als das unaufgeforderte Ansprechen FREMDER Personen ist. Demnach wäre dir deine Tochter ausgesprochen fremd... :shock: