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Die Lufthansa Group leidet auch im 2. Quartal stark unter den Folgen der globalen COVID-19 Pandemie. Der Konzern kommuniziert nun verschiedene Kennzahlen aus dem ersten Halbjahr in 2020 und gibt einen Ausblick auf die kommenden Monate.
Lufthansa Technik & Lufthansa Cargo erwirtschaften Großteil des Umsatzes
Der Einbruch der Nachfrage nach Flugreisen aufgrund der Corona-Pandemie hat bei der Lufthansa Group im zweiten Quartal zu einem Umsatzrückgang um 80 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro geführt (Vorjahr: 9,6 Milliarden Euro). Der größte Teil des Umsatzes (1,5 Milliarden Euro) wurde durch Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik erwirtschaftet. Der Verlust im 2. Quartal 2020 liegt bei 1,5 Milliarden Euro – und das trotz umfangreicher Kostensenkungen. So konnten die operativen Aufwendungen um 59 Prozent reduziert werden, vor allem durch die Einführung von Kurzarbeit für große Teile der Belegschaft und die Streichung nicht betriebsnotwendiger Ausgaben. Diese Maßnahmen konnten den Umsatzrückgang allerdings nur teilweise kompensieren. Der Geschäftsbereich Logistik profitierte von einer stabilen Nachfrage. Angesichts des Wegfalls von Frachtkapazitäten in den Passagierflugzeugen („Bellies“) führte dies zu deutlich steigenden Durchschnittserlösen.
96% weniger Passagiere als in 2019
Im zweiten Quartal 2020 beförderten die Airlines der Lufthansa Group 1,7 Millionen Fluggäste, 96 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das Angebot verringerte sich um 95 Prozent. Der Sitzladefaktor lag bei 56 Prozent und damit 27 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Das Frachtangebot sank aufgrund fehlender Kapazitäten auf Passagierflugzeugen um 54 Prozent. Der Rückgang der verkauften Frachtkilometer lag bei 47 Prozent. Darin spiegelt sich ein um 10 Prozentpunkte höherer Nutzladefaktor (71 Prozent) wider.
Lufthansa Group macht im ersten Halbjahr 3,6 Milliarden Euro Verlust
m gesamten ersten Halbjahr 2020 gingen die Umsatzerlöse der Lufthansa Group um 52 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro zurück. Zusätzlich belastend wirkte die negative Marktwertentwicklung von Verträgen zur Treibstoffkostenabsicherung. Somit beläuft sich das Konzernergebnis insgesamt auf einen Verlust von 3,6 Milliarden Euro. In den ersten sechs Monaten haben die Airlines der Lufthansa Group insgesamt 23,5 Millionen Fluggäste befördert, zwei Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum (minus 66 Prozent). Das Angebot verringerte sich um 61 Prozent.
Restrukturierungsprogramm „ReNew“
Der Konzern geht aktuell davon aus, dass die Nachfrage nach Flugreisen frühestens im Jahr 2024 wieder das Niveau von vor der Krise erreicht. Die Lufthansa Group hat daher ein umfassendes Restrukturierungsprogramm mit dem Titel „ReNew“ beschlossen, das auch die bereits laufenden Restrukturierungsprogramme der Airlines und Servicegesellschaften umfasst. Ziel bleibt es, die globale Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Lufthansa Group zu erhalten. Das Programm sieht den Abbau von 22.000 Vollzeitstellen in der Lufthansa Group vor. Die Konzernflotte soll dauerhaft um mindestens 100 Flugzeuge verkleinert werden. Dennoch soll die im Jahr 2024 angebotene Kapazität der des Jahres 2019 entsprechen. Dazu soll die Produktivität bis 2023 um 15 Prozent erhöht werden, unter anderem durch die Reduktion der Flugbetriebe auf zukünftig maximal zehn. Die Vorstands- und Geschäftsführungsgremien der Konzerngesellschaften werden verkleinert und die die Zahl der Führungskräfte im Konzern soll um 20 Prozent reduziert werden. In der Administration der Deutschen Lufthansa AG werden 1.000 Stellen abgebaut. Die Summe der Maßnahmen soll es ermöglichen, die Mittel des Stabilisierungspakets schnellstmöglich umzufinanzieren. Die Finanzplanung des Konzerns sieht vor, im Verlauf des Jahres 2021 wieder positive Cash Flows zu erwirtschaften. Die Zahl der Mitarbeiter der Lufthansa Group ist zum 30. Juni 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um knapp 8.300 auf aktuell 129.400 Mitarbeiter gesunken. Ziel des Konzerns war es, betriebsbedingte Kündigungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Vor dem Hintergrund der Marktentwicklungen im globalen Luftverkehr und basierend auf dem Verlauf der Verhandlungen zu notwendigen Krisenvereinbarungen mit den Tarifpartnern ist dieses Ziel auch für Deutschland nicht mehr realistisch.
Bis Jahresende sollen 95% der Kurzstreckenziele angeflogen werden
Seit Anfang Juli haben die Lufthansa Group Airlines ihr Flugprogramm weiter ausgebaut. Dies betrifft vor allem die touristische Kurzstrecke. Der Konzern hatte den Ausbau seiner Marktposition in diesem Segment bereits vor der Coronakrise zu einem Schwerpunkt seiner Strategie gemacht. Dabei kommt den Airlines Eurowings und Edelweiss eine wichtige Bedeutung zu. Im Juli hat der Konzern das Angebot schrittweise auf rund 20 Prozent des Vorjahresniveaus gesteigert, mit Ladefaktoren im europäischen Kurzstreckenverkehr von über 70 Prozent.
Im dritten Quartal soll die angebotene Kapazität auf der Kurz- und Mittelstrecke durchschnittlich auf rund 40%, auf der Langstrecke auf rund 20% des Vorjahreswerts gesteigert werden. Im vierten Quartal soll die Kapazität auf durchschnittlich rund 55% (Kurz- und Mittelstrecke) bzw. rund 50% (Langstrecke) weiter erhöht werden. Damit sollen bis Jahresende rund 95% der Kurz- und Mittelstreckenziele und rund 70 Prozent der Langstreckenziele wieder angeflogen werden. Dank einer hohen Flexibilität in der Angebots- und Kapazitätsplanung können die Werte auch kurzfristig variieren.
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