Award vs. Upgrade

Dieses Thema im Forum "Lufthansa" wurde erstellt von nixande, 4. März 2007.

  1. nixande

    nixande Pilot

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    Anscheinden mache ich irgendwo einen Denkfehler, daher die Frage:

    Warum würde irgendjemand freiwillig am Beispiel Europa NA einen Flug per Meilen upgraden anstatt gleich komplett auf Meilen zu buchen?

    Man benötigt 100K Meilen von den meisten Ecoklassen als Upgrade und 90K für einen Flug in Biz als Awardflug.

    Beim ersten Beispiel bezahle ich die Eco-Kosten für den Flug und beim zweiten die Awardkosten, und ich vermute daß die Verfügbarkeit von kompletten Awardflügen geringer ist (gegen Null) im Gegensatz zu Upgrade.Möglichkeiten aber wenn man diese Dinge mal beiseite läßt ist trotzdem der Awardflug einiges 'preiswerter' in Meilen als der Flug mit Upgrade.

    Es sei denn ich verpasse irgendeine relevante Information. :)
     
  2. sdennisx

    sdennisx Pilot

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    So wie Du es schon sagst, ist die Verfügbarkeit von reinen Awardflügen wesentlich geringer als Upgrades, die noch am Gate vorgenommen werden können = Punkt 1
    Punkt 2: Bei Awardflügen zahlst du auch die Steuern, die bei den Upgrades beim Flugpreis schon inklusive sind.
    Punkt 3: Bei Upgrades bekommst Du Meilen für den Flug; somit ist das Verhältnis in deinem Beispiel etwa gleich (Flug nach FRA nach LA und zurück ca. 11500 Meilen; 100000-11500 = 89.500 Meilen zu 90.000 Meilen als Awardticket); und das, ohne etwaige Executive Meilen!
    Punkt 4: Meilen für gekauftes Ticket sind gleichzeitig auch Statusmeilen
    Punkt 5: Du bekommst diese Flüge z.T. sehr günstig, z.B. 550€ mit UA nach LA, wovon schon ca. 150€ allein die Steuern betragen würden!
    Wenn ich bei diesen Flügen definitiv Business fliegen wollte, würde ich mich am Gate mit Meilen mein gekauftes Ticket upgraden lassen!
     
  3. nixande

    nixande Pilot

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    Naja ich habe gerade einen Flug nach SFO gecheckt, für 750 euro habe ich dort knapp 7750 Meilen angeboten bekommen, nicht die eigentlich vollen. ;)

    Für jemanden der also eventuell upgraden will und dem es nichts ausmacht wenn es nicht klappt ist das natürlich okay, ich hingegen möchte schon vorher wissen was auf mich zukommt (bez. Sitz weniger Service).

    Aber danke für die Ergänzungen.
     
  4. Kalttaucher

    Kalttaucher Diamond Member

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    Die einzig denkbare Variante man hat nicht genug Meilen und nimmt nur einen upgrade.
    Es ist zum muss termin kein Award verfübar und man nimmt den schlechteren Deal in kauf.
    Alles andere würde für mich keinen Sinn machen.
     
  5. nixande

    nixande Pilot

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    Ich scheine dort etwas anders zu denken da ich hauptsächlich auf anderen Airlines fliege und diese Kalkulaiton nur für den Zweck erstellen würde das ich z.B. nächstes Jahr einmal in die USA fliegen will und deshalb jetzt anfangen würde 'Meilen' sammeln zu gehen.

    Also mal die Angebote durchzuschauen etc. ;o)


    Ein reiner Flug ohne die Statusmeilen ist daher für mich genauso interessant wie umgekehrt, da ich nicht genügend Meilen sammeln werde, um Status zu erreichen.
     
  6. Guest

    Guest Guest

    Was kein Grund ist, warum man für dieselbe Leistung deutlich mehr bezahlen wollte.

    Stimmt nicht, denn natürlich hat auch der Upgrader die vollen Steuern für den Flug bezahlt, PLUS den Ticketpreis für den Flug in der niedrigeren Klasse.

    Nach diese Rechnung verschenkt LH also Economy-Flüge zwischen FRA und LAX (also 0 EUR fare + tax)? Bitte um einen kurzen Hinweis, wo ich diese kostenlosen Tickets bekommen kann, dann wäre das ja in der Tat eine Alternative. :D

    Ja, das sind dann wirklich äußerst teure Statusmeilen - die man übrigens auch bekommt, wenn man auf das überteuerte Upgrade verzichtet. ;) Anders gesagt: Niemand muss überteuerte Upgrades machen, um damit in den Besitz von Statusmeilen zu gelangen.

    Ich dachte, diese Flüge sind umsonst, sonst macht die Rechnung in Punkt 3 ja absolut keinen Sinn. Und wenn ich mit UA fliege, kann ich ja kein Upgrade machen, denn das geht da nur ab H-Klasse, und die ist nicht billig.

    Sorry, aber in diesem Thread wurde bisher recht viel Krampf erdichtet. ;)

    Der OP ist aber durchaus berechtigt, und es gibt tatsächlich ernsthafte, einleuchtende Antworten auf die Frage, wieso jemand zum Beispiel ein vollbezahltes C-Klasse-Ticket für 5500 EUR plus Tax kauft und dieses dann mit 100.000 Meilen in F upgradet, obwohl er denselben Flug doch auch für 0 EUR (plus weniger Tax) und 140.000 Meilen hätte bekommen können. Eine mögliche Antwort hat Kalttaucher bereits genannt.

    Eine andere Möglichkeit: Der Passagier hat einfach keine Wahl, weil seine Firma ihm die teuren Tickets bezahlt (ob Wucher-Y oder Wucher-C ist dabei nicht so relevant) und er seine Meilen laut Arbeitsvertrag oder interner Travel Policy nur auf Geschäftsreisen nutzen darf. Er kann seine Meilen also nicht für Privatflüge ausgeben, zugleich erlaubt ihm die Firma aber auch nicht, Geschäftsreisen auf Award zu buchen. Was macht der Passagier also? Er wirft dem teuer bezahlten Y oder C Ticket nochmal 100.000 Meilen hinterher, damit die Meilen wenigstens irgendeinen Nutzen bringen.

    Weitere Möglichkeit: Der Passagier darf seine Meilen zwar privat nutzen, hat aber kein Interesse an privaten Flugreisen auf Prämie, weil er schon beruflich genug fliegt und heilfroh ist, wenn er mal zuhause bleiben kann. Da er beruflich jedoch ausschließlich mit Bezahltickets fliegt (bzw. fliegen muss), wirft er die Meilen eben für die überteuerten Upgrades raus, da sie anderweitig keinen Wert für ihn haben. Und manche Menschen haben schlicht und einfach so viele Meilen, dass sie diese mit Privatflügen nie und nimmer aufbrauchen können. Also geben sie die Meilen auch für Upgrades aus.
     
  7. peter42

    peter42 Diamond Member

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    Was auch gegen Billigticket + Upgrade spricht ist, dass Awards deutlich flexibler sind, umbuchen gegen 40€/$ ist fast immer möglich.
     
  8. Guest

    Guest Guest

    Auch Stornieren ist oft billiger, zB Stornierung einer TATL Z-Fare ex Germany: 300 EUR; Storno eines Awards: 40 Dollar.
     
  9. Guest

    Guest Guest

    also die Dasrstellung von sdennisx ist insbesondere bzgl. Punkt 3 schon etwas unglücklich, und ich möchte mich da flysurfer anschliessen:

    es gibt halt einen Markt für die eigentlich stark überteuerten Upgrades, deren Sinnhaftigkeit sich ja insbesondere nach der grossen Meilenreform vom September 2004 stark verschlechtert hat.

    Ich werde in der Tat nur dann ein Y-Ticket Richtung USA mit 100.000 Meilen upgraden, wenn eben die Firma das Ticket zahlt und mich verdonnert, geschäftlich erworbene Meilen auch geschäftlich einzusetzen, oder wenn ich eben zuviele Meilen habe, um sie je privat einlösen zu können und die Firma mir dennoch nur Y- oder C-Tickets zahlt.

    Ein anderer Aspekt ist der der Teilbarkeit. Bis man 90.000 Meilen zusammenhat, muss man schon ein wenig sammeln, dagegen hat so manch einer halt gerade 50.000 nach Jahren des Sammelns zusammen und dann reicht es eben nur für ein One-way-upgrade. Klar im Vorteil ist, wer über eine gewisse "kritische Masse" an Meilen verfügt, um ein wenig jonglieren zu können.

    Nochmal zu den Stornogebühren bei M&M: sie betragen 40€, nicht Dollar, habe sie kürzlich erst wieder mal gezahlt..


    Der Wellensittich
     
  10. sdennisx

    sdennisx Pilot

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    Völlig am Thema vorbei! Ich habe verschiedene Gründe aufgezählt. Bei Punkt 1 bin ich nicht auf die Bezahlung eingegangen, also kannst du das auch nicht mir vorwerfen!

    Lies doch einfach mal meinen Satz in Ruhe durch, bevor du aufschreist!
    Was heisst denn "stimmt nicht"?! Jemand der upgradet, hat schon ein Flugticket, und da sind die Steuern schon bezahlt worden!

    Bis auf dich hat hier niemand was von verschenken gesagt!
    DAS VERHÄLTNIS DER EINGESETZTEN MEILEN (um es für DICH ganz klar zu machen) ist in dem o.g. Beispiel etwa gleich!!!
    Uund sonst hab ich nichts gesagt unter Punkt 3.

    Das Upgrade ist doch nicht überteuert!
    Sorry, totaler Schwachsinn von dir, da nur DU behauptest, dass die Tickets umsonst wären!

    Zum Nachvollziehen für alle, die es nicht verstanden haben:
    Kaufticket mit US Airways FRA - LAX vom 12.3.07 - 19.03.07 = 457,06€
    davon 71,06€ Steuern; somit Kaufpreis 386€ für Buchungsklasse G = 100% Meilen bei M&M => 13.000 Meilen Prämien-/Statusmeilen für 386€.
    (nur 386€, da man die Steuern beim Prämienticket auch zahlen muss)

    Nehme Upgrade vor mit 100.000 Meilen, "bekomme 13.000 Meilen zurück" = 87.000 Meilen eingesetzt und letztendlich 457,06€ bezahlt, 13.000 Statusmeilen obendrauf.

    Prämienticket über M&M gleiches Beispiel: 90.000 Meilen eingesetzt + 71,06€ für Steuern

    Unterschiede: 87.000 Meilen zu 90.000 Meilen und 457,06€ zu 71,06€
    somit ist in diesem Fall das gekaufte Ticket 386€ teurer, kostet 3000 Meilen weniger und man hat 13.000 Statusmeilen inkl. (welche somit nicht" äußerst teuer" sind!)

    Mehr brauche ich hoffentlich nicht sagen.

    P.S.: Wenn Prämienplätze verfügbar sind würde ich persönlich auch einen Prämienflug bevorzugen.

    cleaner: zitate repariert
     
  11. Guest

    Guest Guest

    LOL! Das wird ja immer märchenhafter. Als ob man mit M&M Flüge von US Airways upgraden könnte! Und schon zweimal nicht in der Buchungsklasse G!

    M&M-Upgrades gehen für LH Flüge ab Klasse V und für UA Flüge ab Klasse H. Und für alle anderen *A-Partner, die am M&M-Upgrade-Programm teilnehmen, ab Klasse B.

    Zur Erinnerung: Das ist hier das Lufthansa-Forum, es geht also um Lufthansa-Upgrades vs. Lufthansa-Prämienflüge, und zwar bezahlt mit M&M.
     
  12. sdennisx

    sdennisx Pilot

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    Ok; US Airways war vielleicht das falsche Beispiel!
    Dann ersetz es halt mit LH und V Klasse Tarif mit 460€ + Steuern!

    Bei meinen Ausführungen ging es um das Prinzip, um aufzuzeigen, dass Upgraden nicht unbedingt schlechter sein muss.

    Von der Möglichkeit Condorflüge mit 2*40000 Meilen, also nur 80000 Meilen upzugraden mal ganz zu schweigen.
     
  13. Guest

    Guest Guest

    Es ist genau 460 EUR schlechter, selbst wenn sich die Meilen am Ende mehr oder weniger im Vergleich zum reinen Awardticket ausgleichen. Und genau das war die Frage des OPs: Wieso machen Leute sowas, wenn es doch offensichtlich in JEDEM Fall mehr kostet als ein vergleichbarer Award?

    Wobei du nun selbstverständlich das bestmögliche Beispiel konstruiert hast, also das mit dem geringsten Verlust. In der Praxis machen die Leute meiner Beobachtung nach aber häufiger Meilenupgrades auf B,Y,D und C Tickets als auf V Tickets. Weshalb das so ist, steht in meiner Antwort.

    Dass es auch Leute gibt, die Flüge kaufen, um damit lediglich Statusmeilen zu generieren (Mileage Run), sei dahingestellt, das hat aber zunächst einmal nichts mit Upgrades zu tun, denn, wie bereits erwähnt, dieselben Statusmeilen bekommt man mit oder ohne Upgrade. Upgrades generieren keine Meilen. Upgrades KOSTEN Meilen. Und bei LH halt richtig viel - wesentlich mehr als etwa bei amerikanischen FFPs.

    Wenn nun tatsächlich jemand meint, einen an sich überflüssigen TATL-Flug kaufen und abfliegen zu wollen, um ein paar zusätzliche Statusmeilen zu generieren, gleichzeitig aber zu bequem ist, in Coach zu fliegen und deshalb 100.000 Meilen für 2 Upgrades hinlegt - nun gut, Freaks gibt es immer, sie sind aber eine vergleichsweise kleine Minderheit. LH hat die Upgrades nicht wegen dieser Mileage Runner verteuert, sondern wegen der Geschäftsreisenden, die keine andere Möglichkeit haben, ihre Meilen halbwegs sinnvoll einzusetzen. LH beutet nicht die schlechten, sondern viel lieber die besten Kunden aus, denn bei denen gibt es mehr zu holen. Und dann verkauft man die Geschichte einfach schamlos als "Enhancement". :)
     
  14. Guest

    Guest Guest

    @ flysurfer: stimme weitgehend zu.

    Möchte gerne noch einen Aspekt zum "Enhancement 2004" ergänzen:

    Man hat damit eine ganz bestimmte Kundengruppe weitgehend aus dem Markt gedrängt: die überwiegend Privatreisenden.

    Für Personen, die im Jahr vielleicht 3-4 mal fliege, und dann noch überwiegend Kurz- und Mittelstrecke, macht das M&M-Programm kaum noch Sinn. Nehmen wir einen Fluggast, der im Jahr zweimal innerdeutsch privat reist und eine europäische Urlaubsreise mit Condor unternimmt.
    Er wird sich immer für die billigste Buchungsklasse entscheiden, da er ja seine Flüge privat bezahlen muss, das heisst dann auf den innerdeutschen Strecken noch 250 Meilen pro Flug. Die Kanarenreise mit Condor bringt dann return gerade noch 750, so dass unser Kunde in dem Beispiel auf 1250 Prämienmeilen kommt.
    Vor 09/2004 wären es für die innerdeutschen Flüge noch pauschal 2000 Meilen und für die Urlaubsreise 3000, also insgesamt in einem Jahr 7000 Meilen gewesen. Nach gut zwei Jahren winkte der erste europäische Freiflug auf Award. Mit den 1250 heute ist da einfach kein Land mehr in Sicht. Ich kenne viele Privatkunden, denen es so geht.

    Der Wellensittich
     
  15. Guest

    Guest Guest

    Alles richtig. Aber die Crux ist doch, dass Deutschland- und Europatickets bei LH in den letzten Jahren so günstig geworden sind, dass sie damit meistens selbst die LCCs unterbieten.

    Ich shuttle häufig statuslose Freunde und Mitarbeiter durch Deutschland, und wenn ich denen zB ein Ticket TXLMUC-TXL kaufe, vergleiche ich natürlich vorher zwischen Germanwings, DBA und LH. Und nicht selten ist LH einfach der billigste Anbieter und bekommt deshalb den Zuschlag.

    Selten fliegende Privatkunden gehen eben meistens erstmal nach dem Preis. FFP-süchtige Privatkunden (Hobby Luftfahrt usw.) findet man geballt in Foren wie diesem, in der realen Welt kommen sie dagegen ziemlich selten vor.

    Und wenn dann mal innehält: Hat VIELfliegerprogramm nicht vielleicht doch etwas mit VIELfliegen zu tun? Wieso sollte es für jemanden Sinn machen, der 3-4 Mal im Jahr Kurzstrecke in der billigsten Klasse bucht? :?:
     
  16. Guest

    Guest Guest

    Das ist alles richtig! In Zeiten, in denen es immer schwieriger wird einen Award-Flug zu kriegen (gerade an die Westküste der USA), macht es m.E. Sinn ein normales (günstiges V Ticket) Ticket zu kaufen und am Flugsteig, bei Verfügbarkeit (und das ist oft der Fall), upzugraden. Die 50.000 Meilen schmerzen schon, aber wo will ich meine Meilen noch einsetzen, wenn ich an gewisse Daten gebunden bin.
    Bei reinen Award-Flügen muß man halt flexibel sein...
     
  17. Guest

    Guest Guest

    @ flysurfer:

    stimmt schon, D-/Europa-Tickets sind schon in letzter Zeit zumindest teilweise sehr günstig geworden. Und wenn man dann etwa für ein FlySmart-Award 15.000 Meilen + 80€ Steuern hinblättern muss, dann macht es zweifelsohne mehr Sinn, gleich in Klasse T,E oder ähnliches den billigsten Eco-Fare für 100€ zu buchen.

    Was den Privatflieger betrifft, so möchte ich die These in den Raum stellen, dass er bei M&M nicht mehr erwünscht ist, was ich zumindest mit Verwunderung betrachte. Sicher, der wirkliche Vielflieger, der mehr Zeit in der Luft als am Boden verbringt, ist für LH interessanter, aber der Gelegenheits- oder Privatflieger ist halt mengenmässig in der Überzahl, daher ist mir die Strategiekorrektur 2004 immer noch nicht ganz einleuchtend..

    Der Wellensittich
     
  18. Guest

    Guest Guest

    Mir leuchtet sie schon deshalb ein, weil sie für LH höchst profitabel ist. Meilen haben für LH einen gewissen internen Wert (Kostenposten), der etwas unter 1 Cent pro Statusmeile liegen dürfte. Sagen wir also 0,5-0,75 Cent pro Meile, so als grobe Hausnummer. Wenn LH nun für eine 99 EUR RT-Fare (wovon ein großer Teil auf Steuern und Gebühren entfällt) nun auch noch, wie früher, 2000 Meilen (2 x 1000) plus evtl. executive boni verteilen würde, wären diese Meilen, die LH ja intern M&M abkaufen muss, ein Kostenfaktor in der Größenordnung von 10-15 EUR. Da wäre es dann für LH profitabler, den Sitz ganz leer zu lassen, was jedoch nicht der Sinn der Übung ist. Der Sinn der Übung ist die maxiale Auslastung, und zwar auf profitable Art und Weise.

    Außerdem sind Meilen, die auf Konten liegen, ein Negativposten in der Bilanz. Indem LH die Meilen auf den Wenigfliegerkonten reduziert (durch Verfall und wenig Meilen für Billigtickets), reduzieren sich auch diese Verbindlichkeiten.

    Und nicht zuletzt ist die *A in den letzten Jahren enorm gewachsen, der Flugverkehr hat zugenommen, die Auslastung ist hoch, die Lounges sind voll, vielfach wird an Kapazitätsgrenzen operiert. In einer solchen Situation auch noch den Wenigfliegern Status und Meilen hinterherzuwerfen, obwohl man die Flugzeuge offenbar auch sehr gut ohne Meilen füllen kann, wäre dumm. Dann verkauft man die Meilen doch lieber als Bonusmeilen an T-Mobile und FOCUS und erzielt damit einen Gewinn. Zumal das Verteilen von Bonusmeilen eben nicht zu mehr Statuskarteninhabern führt, die LHs ohnehin oft überfüllten Lounges überfluten würden. Das spart nicht nur Geld, sondern freut auch die umsatzstarken (=umworbenen) Vielflieger, die bekanntlich sauer reagieren, wenn sie in der SEN-Lounge keinen Sitzplatz finden.

    Schlussendlich schafft das neue System ein Gefälle, und Gefälle bedeutet Anreiz (wer unten steht, möchte nach oben). Indem man mit C,D,F,J und A vergleichsweise viele Meilen bekommt und mit W,S,T,L,E usw. recht wenige, wird für Vielflieger (also Leute, die häufig fliegen müssen und es dabei gern bequem haben, ergo Status halten möchten) ein Anreiz geschaffen, eher teurere Tarife zu buchen, um dadurch Status zu erlangen. Früher flog man einfach immer mit dem billigsten Tarif, seine Meilen bekam man ja so oder so, und upgraden konnte man auch immer.

    Deshalb umwirbt LH die umsatzstarken Premiumkunden heute mit dem Vielfliegerprogramm und die Billigheimer und umsatzschwachen Wenigflieger mit Tarifen im Bereich von LCCs.

    Dem Aktienkurs hat das seit 2004 jedenfalls nicht geschadet.
     
  19. Guest

    Guest Guest

    @ flysurfer: nochmal zu deinem Post, den ich sehr interessant finde:

    Es ist schon deutlich spürbar, dass in den letzten 2-3 Jahren LH eine stark ansteigende Auslastung hat. Selbst innerdeutsch sieht man selten leere Plätze, auch zu vermeindlichen Leerzeiten am Mittag oder Nachmittag.
    Von daher scheint einfach keine Notwendigkeit vorzuliegen, den Privatkunden mit üppigen Meilen zu locken.

    Was mir weniger klar ist, ist die Geschichte mit dem internen Abkaufen von Meilen. Ist M&M ein eigenständiges Unternehmen? Und wenn ja, dann fliessen aber doch sicher beim Einlösen eines Awards bei M&M wiederum Geldzahlungen in gleicher Höhe, oder? So dass die interne Meilenverrechnung zwischen LH und M&M doch eher ein Durchlaufposten ist, oder?

    Wie würdest du den prozentualen Anteil der Premiumkunden und der Gelegenheitsflieger quantifizieren?? Ist gewiss schwer zu sagen, aber etwa der Prozentsatz aller M&M-Kunden mit Status gemessen an der Gesamtzahl?
    Ich war halt bislang der Ansicht, dass es aufgrund der Masse der Gelegenheits- und Privatflieger für eine Airline durchaus lohnend sein kann, sie mit grosszügigen Status- und Prämienmeilen zu attrahieren, damit sie einfach auf der nächsten Urlaubsreise Condor statt LTU buchen oder beim nächsten Paris-Kurztrip dann doch ein paar Euros mehr auf den Tisch legen, um der Meilen wegen LH statt AF zu fliegen.


    Der Wellensittich
     
  20. Guest

    Guest Guest

    Die Zahlen wurde neulich mal auf FT (oder auch hier) veröffentlicht, ich habe sie aber nicht im Kopf. Es war jedenfalls eine gewaltige Masse von blauen Konten (wer weiß wie viele davon haltot) gegenüber FTL und höher.

    M&M ist selbstverständlich ein eigenes Profit-Center. Einige Airlines überlegen derzeit sogar, ihr FFP unabhängig an die Börse zu bringen. Und als die US-Airlines reihenweise bankrott waren, waren die Meilenprogramme die wertvollsten Teile der Konzerne. Nicht etwa die Flugzeuge oder sowas.

    Gelegenheits- und Urlaubsflieger gucken auf den Preis, nicht auf die Meilen. Also lockt man sie mit billigen Tarifen, nicht mit Meilen. Die Anzahl der "Freaks" (Hobby: privater Meilensammler) ist marginal, das erscheint nur deshalb verzerrt, weil die sich alle in Foren wie diesem oder FT tummeln.

     

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