Einreisebestimmungen für visumspflichtige Länder

Hallo Carlo,
ja da haben wir Glück. Wobei keines der Länder in die wir reisen für uns die Krankenversicherung übernehmen oder unsere Abschiebung nach Deutschland finanzieren würde. Da gibt es sicher wege sich bei Dir schadlos zu halten.
Der Staat hält sich ja nur schadlos, wenn ein Schaden eingetreten ist.
Insofern hätte ich kein Problem für den Besuch eines guten Freundes/guter Freundin 50-200Euro für eine Krankenversicherung auszugeben. Und was die Erklärung angeht, würde ich die auch leisten, denn bei einer guten Freundin/Freund kann ich darauf vertrauen, dass dieser nichts tun wird, was mich in Unkosten stürzt.
Viele Grüße
Selenum

 

zu carlo´s Post:

ich finde das auch sehr sehr traurig. Wenn man das, was Selenum schreibt, mal zuende denkt, kann einen so ein Besuch im schlimmsten Falle "den Kopf kosten".

Mich würde auch sehr interessieren, nach welchen Kriterien die deutschen Behörden gegen einzelne Länder Visumspflicht verhängen. Warum brauchen Kolumbianer bei der Einreise ein Visum, Mexikaner aber nicht?

Und für welche anderen südamerikanischen Staaten gilt Visumspflicht? Weiss das jemand?


Der Wellensittich

 

Neben den Inselstaaten in der Karibik (etwa DomRep und Kuba)
gibt es noch einige Staaten in Mittel- und Südamerika, für deren
Bürger eine Visumspflicht für die Einreise nach Deutschland gilt:

Außer Kolumbien sind das relativ sicher Belize, Ecuador, Guyana
und Suriname - aber ob das nun eine vollständige Aufzählung ist,
weiß ich so "aus'm Hut" auch nicht genau.

Andersrum wär's leichter:
Sag, um welches Land es Dir geht - und ich guck gerne mal nach.

 

Ob ein Land der Visumspflicht unterliegt oder nicht ist sehr oft eine ausschließlich politische Frage und daher nicht immer rational zu erklären. Häufig korrespondieren die Visumpflicht/ Visafreiheit zwischen D und dem jeweils anderen Land miteinander. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Bei Mexiko würde ich vermuten, daß die Visumsfreiheit mit der (geplanten?) Nordamerika-Freihandelszone zusammenhängt...

Ach, die aktuelle Liste gibt es übrigens hier
http://www.auswaertiges-amt.de/dipl...seUndAufenthalt/StaatenlisteVisumpflicht.html

Ein gewisses Kopfschütteln tritt hier aber schon auf... (nein: Argentinien, Paraguay, El Salvador; ja: Ecuador, Bolivien...)

R.

 

Bei Bolivien hätte ich nun echt gedacht, daß im Moment
(noch) keine Visumspflicht bestehen würde - sollte das
nicht erst im Laufe des Jahres (und wohl auf poltischen
Druck des George W.) passieren? Ich meine, etwas vom
April gelesen zu haben.

Edit:
auch auf der Liste des AA ist ja der 1. April angegeben.
Meine Erinnerung ist also doch nicht immer getrübt...

 

@ Rostow: hab vielen Dank für die Liste des Auswärtigen Amtes. DA kann man mal in aller Ruhe die Länder durchgehen und sich ggf. etwas wundern..

Würde echt gern wissen, wer am Ende so eine Entscheidung trifft, denn da hängst ja einiges dran..
Sowas kann Freundschaften, Beziehungen, bis hin zu Ehen zerstören..

Ich find´s recht krass, dass Venezuela (von einem Rechtsstaat nun wirklich meilenweit entfernt) keine Visumspflicht hat, während Kolumbien (eines der wenigen Länder Südamerikas mit einer halbwegs vernünftigen Regierung) sie hat...


Der Wellensittich

 

Hallo selenum

Du hast sicher recht, und ich würde selbstverständlich genauso handeln.


Aber mein Ansatzpunkt war ursprünglich ein anderer:

Lädt mich wellensittichs Bekanntschaft spontan zu Ostern nach Kolumbien ein, bekomme ich innerhalb von Stunden ein Visum für das Land und steige problemlos in den Flieger. Ergreifen Land und Leute dermaßen tief von mir Besitz, daß ich beschließe, den return-Flug verfallen zu lassen und mich fortan dem Obstanbau zu widmen, bin natürlich ich selbst und nicht etwa mein freundlicher Gastgeber, mit aller sich daraus ergebender strafrechtlicher Relevanz verantwortlich.


Umgekehrt sagt Vater Staat in D:

Klar kann wellensittichs kolumbianische Bekanntschaft auch mich besuchen. Aber für den Fall, daß sie auf die Idee kommt, es hier so schön zu finden und den Rückflug erstmal Rückflug sein zu lassen, werde ich als Gastgeber und nicht etwa mein Gast als Missetäter vom Staat für dessen Rückführung haftbar gemacht.


Natürlich sind die Gründe für die deutsche Position verständlich und dürften sich bis zum Vollmer-Erlaß 2000 auch bewährt haben, aber die finanzielle Verantwortung für gesetzkonformes Verhalten seines Gastes in dieser Frage ausgerechnet auf den Gastgeber abzuwälzen, gefällt mir nicht sonderlich.


Gruß carlo

 

@ carlo: du sprichst mir gerade aus der Seele!!

Das ist genau der Punkt! Irgendwie ist man als Deutscher bei solchen Sachen immer der Dumme.

Wenn ich nach Kolumbien reise und dort irgendetwas schief geht, geht es auf meine Kappe, wenn ich jemanden aus Kolubien hier einlade, ist es aber dasselbe, die Verantwortung trage immer ich..

Klar kann man für den Gast eine Krankenversicherung abschliessen, das würde ich auf jeden Fall tun, aber wenn der Gast plötzlich untertaucht und nicht mehr zurück will oder sonst irgendwas schiefgeht, hat man wieder das volle Risiko auf seiner Seite, dagegen kann man sich wohl kaum versichern, richtig??

Ich finde es schon ein wenig bitter, da einem für eine simple Einladung sehr hohe Hürden aufgebaut werden..

Der Wellensittich

 

Hallo Carlo,

ob das tatsächlich immer so ist oder nicht - auch in anderen Ländern gibt es Privateinladungen - müßte man sich anhand der konkreten Gesetzeslage im jeweiligen Land ansehen... Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß dort die Kosten per Gesetz/Verwaltungsentscheidung genau so verteilt werden und es aufgrund der Rechtslage dort einfach keiner ausdrücklichen Verpflichtungserklärung wie in D bedarf. Diese dient ja unter anderem auch dazu, über die Haftungsproblematik im Fall der Fälle (Zurechnung des vorsätzlich-rechtswidrigen Verhaltens deines Gastes) hinwegzuhelfen.

R.

 

Gerne. Und ich teile deine Verwunderung.......wie ich schon schrieb-es ist häufig einfach nicht nachvollziehbar....

Ach so,
hier http://www.bogota.diplo.de/Vertretung/bogota/de/02/Visaabteilung/seite__visabteilung.html kannst du dir schonmal ansehen, wie das Verfahren in Bogota abläuft und was alles beizubringen ist. Ob der Nachweis einer Krankenversicherung bei einer Visumserteilung in Kolumbien obligatorisch ist oder nicht konnte ich allerdings mangels Sprachkenntnissen nicht herausfinden - könnte der Fall sein. Dann wäre das Problem der Krankheitskosten jedenfalls keines mehr.

R.

 

Hallo Carlo,
der deutsche Staat macht in erster Instanz den Gast haftbar. Du als Gastgeber bist letztlich nur der Bürge, der herangezogen wird, wenn die Forderungen gegenüber Deinem Gast nicht durchsetzbar sind. Aber letztlich ist die Frage ja ganz einfach zu lösen. Wenn Du Dich fragst, ob Du eine solche "Bürgschaft" unterschreiben kannst und beantwortest Dir die Frage bedenkenlos mit ja, dann los und ansonsten muss man sich das gut überlegen. Und letztlich sollte man bedenken, dass diese Regelung auch ein guter Schutz gegen Menschenhandel ist.
Viele Grüße
Selenum

 

Ich denke sowas richtet sich nach den wirtschaftlichen Beziehungen zum betreffenden Land und der politischen Grosswetterlage, sprich wie nützlich ist dies Land für meine weltweiten Interessen. Andere Gründe werden nur zweitrangig eine Rolle spielen. Gutes Beispiel ist doch China. Hier werden die meisten Todesurteile vollstreckt, die meisten Menschen gefoltert und politisch verfolgt, da es aber ein Wachstumsmarkt ist, will man sich die Kunden nicht verärgern
Viele Grüße
Selenum

 

nun, dann ist die Visumsfreiheit für Venezuelaner wohl auf dem Erdölreichtum des Landes begründet.

Denn sonst sollte man doch gegenüber einem Staat, der seinen Einwohnern mitunter ihr Recht auf Besitz eines Reisepasses vorenthält, seinen wohlhabenden Bürgern aus Umverteilungsgründen ihr Eigentum enteignet, und sein Bildungssystem dahingehend ausser Kraft setzt, dass jeder Schüler unabhängig seiner Schulnoten "zwangsversetzt" wird, restriktiver vorgehen.

Der Wellensittich

 

@ Rostow:

also so wie ich das rauslese, ist eine Krankenversicherung für den Kolumbianer für seinen Deutschland aufenthalt obligatorisch und muss mit den anderen Papieren in Bogotá eingereicht werden.

Das ist dann wohl wirklich auch besser so, insbesondere für den Einlader...

Der Wellensittich

 

Die private Krankenversicherung ist ja sowieso die geringste
Schwierigkeit bei Deinem Vorhaben:

die kriegst Du wohl wirklich immer noch völlig easy beim ADAC
- hier kannst Du auch direkt klicken: ADAC KVers. für Besucher -
(Du mußt nicht einmal Mitglied sein, glaube ich) oder kannst sie
sogar online bei der "Hanse-Merkur" (mit kleiner Haftpflicht und
Unfall-Versicherung im Paket) abschließen und 73 Euro für drei
Monate per LH-M&M-Visa bezahlen: Private KVers. für Besucher