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Vor einigen Monaten stand für mich ein Flug von Sofia nach Paris an und ich entschied mich für die praktische Verbindung über Warschau in der LOT Business Class. Ausschlaggebend war für mich die frühe Ankunft in Paris, denn die Verbindung startete in Sofia bereits um 05.35 Uhr und ich sollte Paris bereits um 09.55 Uhr erreichen. Somit freute ich mich trotz bescheidener Erwartungen auf ein für mich neues Business Class Produkt.
In den folgenden Erfahrungsbericht werde ich beide Flüge einbeziehen. Leider verpasste ich jedoch auf Grund eines operativen Problems meinen Anschluss in Warschau und konnte somit erst am Nachmittag Richtung Paris weiterreisen.
Check In & Lounge
Nur mit Handgepäck bewaffnet, begab ich mich umgehend zur Sicherheitskontrolle in Sofia und war binnen kürzester Zeit durch die Sicherheits- und Passkontrolle. Da ich noch einen Augenblick Zeit hatte, begab ich mich in die von LOT genutzte Green Lounge. Hierbei handelt es sich um einen großen, weiß gekachelten Wartesaal, der mit grünen, unbequemen Möbeln ausgestattet ist und ein absolutes Minimum an Getränken bietet.
Zum Glück sollte das Boarding bereits wenige Minuten später beginnen, weshalb ich nach einer Runde durch die Lounge auf dem Absatz kehrt machte und mich zum Gate begab. Hier hatte sich bereits eine Schlange gebildet, aber das Abfertigungspersonal begann pünktlich mit dem bevorzugten Einstieg für Gäste der Business Class, Star Alliance Gold Gästen sowie Premium Economy Gästen. Das Boarding in Warschau verlief gleichermaßen geordnet, bzw. strikt.
Die LOT Business Class Lounge in Warschau mit der integrierten Star Alliance Gold Lounge „Elite Club“, war durchaus nett. Zwar war das Sitzangebot im Elite Club recht eingeschränkt, dafür konnte das Catering mit vielerlei kalten Kleinigkeiten, einigen warmen Gerichten und Champagner aus dem Hause Nicolas Feuillatte durchaus überzeugen.
Auf beiden Flügen wurde ich überaus freundlich begrüßt und sogar zu meinem Platz geleitet. Nachdem ich mein Handgepäck verstaut und es mir bequem gemacht hatte, wurde ein Welcome Drink in Form eines stillen Wassers im Plastikbecher gereicht. Darüber hinaus wurden polnische Zeitungen angeboten, welche ich auf Grund mangelnder Sprachkompetenz dankend ablehnte.
Kabine & Sitz
Während der erste Flug von einer Embraer 175 durchgeführt wurde, setzte LOT auf dem Flug nach Paris auf ihre neue Boeing 737-MAX8 in der „100 Jahre Polnische Unabhängigkeit“ Bemalung. In Anbetracht der zwei Unglücke dieses Musters würde ich mich nicht noch einmal für einen Flug mit diesem entscheiden, zum aktuellen Zeitpunkt stellt sich diese Frage aufgrund des Groundings jedoch ohnehin nicht.
Auf beiden Flugzeugen verbaut LOT bequeme Ledersitze mit Nackenstütze, wobei ich die älteren Sitze auf der E-175 definitiv bevorzuge, da es sich um gut gepolsterte Sessel mit Fußstütze handelt, die gefühlt schon näher an die „echte“ Business Class herankommen, die man aus Nordamerika kennt. Zwar sind die bei LOT verbauten Sitze nicht vergleichbar breit, aber durchaus komfortabler als die Angebote der europäischen Konkurrenz und bieten einen Neigungswinkel von 31“.
In der Business Class blockt LOT auch auf der Embraer den Nebensitz – KLM zum Beispiel verzichtet darauf. Interessanter Weise positioniert LOT die Premium Economy Class vor dem Vorhang, wobei hier der Mittelsitz nicht geblockt wird und das Catering etwas kleiner ausfällt als in der Business Class. Nichtsdestotrotz ist dies für Gäste der Premium Economy sehr angenehm und ein sicherlich interessantes Angebot, insbesondere als Zubringer zur Langstrecke. Der Sitzabstand in den ersten Reihen war komfortabel.
Die Ledersitze auf der Boeing 737-8MAX sind auch durchaus komfortabel und verfügen über eine großzügige Neigung von 34“ – zumindest in den Reihen 1 bis 5. Was mich allerdings gestört hat, ist der fehlende Vorhang zwischen den Premiumkabinen und der Economy Class.
Zum einen bleibt meiner Meinung nach so ein Teil der mitbezahlten Exklusivität auf der Strecke und die Kabine ist somit deutlich unruhiger. Auch hier wurde in der Business Class der Mittelsitz geblockt. Der fehlende Vorhang wurde durch farblich unterschiedliche Nackenlehnen und kleine Hinweisschilder kompensiert. Nichtsdestotrotz machte die moderne Kabine einen angenehmen Eindruck.
Zusätzlich wurden auf beiden Kissen und Decken angeboten. Diese waren für eine europäische Business Class in Ordnung.
Catering & Service
Die Qualität des Caterings in der LOT Business Class erwies sich leider als recht unbeständig. Auf dem frühen Morgenflug von Sofia nach Warschau wurden zwei kleine Schälchen mit Oliven und eingelegtem Gemüse sowie Reis mit Apfelmus, Rosinen und Mandelbättern gereicht. Jedoch machte das Angebot einen sehr angetrockneten Eindruck und die Flugbegleiterin entschuldigte sich von sich aus – das Catering war wohl bereits auf dem Flug des Vorabends geladen worden und verbrachte somit die Nacht an Board in Sofia. Bis auf die Getränke und die Lindor Praline, war die angebotene Mahlzeit leider ungenießbar und ging somit zurück in die Galley.
Auf dem Flug nach Paris wurde kurz nach dem Start ein Aperitif mit gesalzenen Erdnüssen gereicht.
Anschließend wurde das Mittagessen auf einem Tablett gereicht. Dieses war durchaus schmackhaft und bestand aus einer kalten Vorspeise, einem warmen Hauptgericht nach Wahl und Dessert.
Regelmäßig wurde sich nach dem Wohlbefinden und weiteren Getränkewünschen gefragt. Der Service wirkte auch nicht aufgesetzt und sehr herzlich. Dies gestaltete den Flug sehr angenehm.
Entertainment
Das Entertainmentsystem lässt sich bei LOT auf beiden Mustern mit schlicht – nicht existent – bewerten. Monitore und WLAN sind nicht verbaut, somit bringt man sich besser etwas zu Arbeiten mit, oder kümmert sich um sein eigenes Entertainment.
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