Hallo wieder einmal aus Thailand, dieses Jahr habe ich wenig zu erzählen über mein Leben hier, es plätschert recht fein und unspektakulär dahin von Tag zu Tag, und auch keine amüsanten Reiseberichte zu bieten. Wenn ich mir nicht gerade selbst im Wege stehe anstatt zufrieden und gelassen zu sein, mich nicht wie viele andere hier Verweilende in österreichisch-deutscher Genervtheit über alles Mögliche und alle Möglichen übe, oder wieder einmal der alte Depressionswurm im Hirn erwacht und zu nagen beginnt, könnte ich der zufriedenste Mensch sein. Je weniger Nachrichten ich sehe, Internet surfe oder von mühsamer Technik umgeben bin, desto entspannter werde ich. Immer vorausgesetzt ich habe stattdessen echte Menschen mit Gesicht und Stimme, ausreichend Freunde und Bekannte um mich, das gilt für Österreich wie für hier, denn zum Einsiedler bin ich wahrlich nicht geboren. Wenn ich dann noch Gedanken- oder Lese- oder wie gerade über China Hörbuchausflüge in die 1000en Jahre Menschheitsgeschichte mache, in das endlose Kommen und Gehen von Menschen, Völkern, Rassen, Kulturen, Ländern und das damit verbundene endlose Elend und Mühsal von Millionen Menschen, oder mich daran erinnere dass tagtäglich 160 000 Menschen sterben und dafür gleich wieder über 200 000 nachkommen, es also täglich mehr werden, egal wie viele Seuchen und Kriege die Gottheiten auch immer schicken mögen, wie lächerlich und nichtig wird da gleich alles. Und trotzdem werden uns immer das Wimmerl am eigenen Arsch, das schmerzende Knie oder das 5 Kilo Weihnachtskeks-Übergewicht mehr beschäftigen als 1000de in den türkischen Bergen erfrierende syrische Flüchtlinge oder 100 einfach in die Luft gesprengte Marktbesucher in Bagdad oder Schulkinder in Kabul. Was machen wir uns den ganzen Tag für Gedanken und Sorgen, welche 1000 unglaublich wichtigen Entscheidungen müssen wir täglich treffen, und hat das alles tatsächlich auch nur einen Millimeter mehr Bedeutung als die Anzahl der Sandkörner unter meinen Füßen zu kennen, oder die der Wellen, die diese in jeder Minute wieder an- und abschwemmen am Strand? Ich/wir alle sind so privilegiert und doch ständig am Jammern und Zweifeln, dass diese Unzufriedenheit manchmal schon unerträglich ist. Ich habe zu Essen, ein Bett (na eigentlich ist´s ja aus Platzgründen nur eine Matratze zum Hochklappen), ein Dach, Sicherheit, muss nicht frieren und bin nicht alleine oder auf der Flucht, -alles wovon mehr als die halbe Menschheit nur träumen kann. Ich bin zwar weder zum Mönch noch zum konsumverweigernden Zausel geeignet, aber in Gesellschaften in denen man Wohnungen, Gärten oder Essenstafeln alleine mit dem Ausschuss unserer Überflussgesellschaft füllen kann und dennoch kaum einer von uns zufrieden ist, täte uns ein wenig mehr Bescheidenheit, Achtsamkeit, Rücksichtnahme und Zufriedenheit ganz gut. Daran will ich persönlich auch nächstes Jahr arbeiten und damit soll´s auch schon genug sein mit dem Denken. Ich wünsche dir/euch von ganzem Herzen, dass auch du deinen Zielen näher kommst ; wünsche dir nicht gleich das Erreichen, denn dann kommt ja wieder der Stress mit dem Stecken neuer Ziele. Also: Ich wünsche dir alles Liebe und Gute, eine feine Zeit, einen guten Rutsch, das Allerbeste für 2015, und dass uns doch noch viel gute Jahre bleiben!!!
wer sich in unserer atemlosen zeit dieselbe nimmt um den text zu ende zu lesen , der wird sich wiederfinden . möglicherweise.
Von Alkohol, Neid und Mißgunst oder Statusgeilheit vernebelte Hirne werden dazu nicht in der Lage sein.
Du nervst Thaimaid. 2 Nicks gesperrt. Dann pöbeln wir eben mit dem 3. weiter. Macht Dein Niveau aber auch nicht besser!
