Hallo, auf dem Heimflug von St.Petersburg über Moskau nach München ist mein Gepäck verloren gegangen. Ich war (faktisch, nicht offiziell) Reiseleiter einer größeren Gruppe und hatte für die zwei Wochen in Russland Kleidung für verschiedene Anlässe und Wetterlagen dabei sowie alle Toilettenartikel. Also fast alle Sommersachen aus meinem schlanken Hausstand und fast die gesamte Unterwäsche. Nach einigen Tage habe ich mich beim Servicecenter von Airberlin erkundigt und die Dame am Telefon hat mir zugesichert, dass alle notwendigen Ausgaben von Airberlin übernommen werden. Da ich in meiner Tätigkeit ein Hemd gelegentlich angemessen ist und ich nicht jeden Tag meine wenige Unterwäsche waschen konnte, habe ich ruhigen Herzens für über 100€ etwas Kleidung und Wäsche eingekauft, einen guten Rasierer, Toilettenartikel, Medikamente; es ist einiges zusammengekommen. Bedauerlicherweise habe ich das Gespräch mit dem Servicecenter nicht aufgezeichnet. Nach sieben Tage ist mein Gepäck geliefert worden. Nachdem klar war, dass ich nichts mehr einzukaufen brauche, habe ich Scans der entsprechenden Quittungen an Airberlin gemailt. Auf die Nachfrage ein paar Wochen später, kam eine Bitte um Verständnis für die lange Bearbeitung, auf eine weitere Nachfrage nichts mehr. Die Unannehmlichkeiten, die ja fortdauern, finde ich unverschämt. Sehe ich das richtig, dass obwohl ich in München ein Zuhause habe, mir aber meine brauchbarste Kleidung eine Woche vorenthalten wird, ich ein Recht auf Erstattung habe. Die können die neuen Sachen jetzt gern für sich behalten! Hat jemand einen Rat, wie ich meine Forderung am effektivsten kommuniziere, ohne einen Anwalt einzuschalten? Bisher hatte ich das Glück, mit meinem Gepäck gleichzeitig anzukommen oder es schnell nachgeliefert zu bekommen. Daher würde ich mich über eure Erfahrungen freuen. Danke im Voraus!
Die Frage ist, wieviel Du wegen 100€ investieren möchtest. "Effektiv kommunizieren" hilft auch nicht viel, wenn sich die Airline querstellt. Der Betrag sollte Dir nach dem Montrealer Abkommen wohl zustehen. Sollte auf Schrift-/Telefonverkehr nicht reagiert werden, bleibt Dir nur der Gang zum Anwalt.
Danke für die schnelle Antwort! Es sind über 300€ insgesamt. Für Sachen, die ich sonst nicht gebraucht hätte. Die Feinheiten in der Kommunikation halte ich erfahrungsgemäß für sehr wirksam. Nur in solchen Fällen habe ich noch keine persönliche Erfahrung. So hat ein Freund von mir letztens eine Entschädigung für 16 Stunden in Heathrow von LH erstritten. Eine freundliche Anfrage hat erst nichts genützt, ein zornige Mail mit Fachbegriffen, wie "Regressansprüche" etc, half (er arbeitet bei einer Versicherung und argumentierte gegen LH's Verweis auf höhere Gewalt). Was da das richtige Maß ist und welche Stichworte eventuell nützlich, war meine Frage.
Nun, der Verweis auf die AZ entsprechender Gerichtsurteile bzw. der entsprechende Hinweis auf das Montrealer Abkommen kann helfen, muss aber nicht. Einen pauschalen Rat kann man hier sicher nicht geben. Ausser, dass sich bei vielen Airlines nur Hartnäckigkeit lohnt!
Dazu muss FR aber erst mal antworten und falls die innerhalb von den nächsten 4-8 Wochen nicht geschieht, hilft nur noch der Gang zum Anwalt bzw. Flightright.
Ich glaube kaum an die Erstattung Wer muss sich schon zuhause Klamotten für 300 Euro kaufen, weil er sonst nix zum anziehen hat ? Im Urlaub fehlen die Klamotten, klar, aber zuhause ??
Meine Frage betraf das adäquate Verhalten unter der Annahme von Richtigkeit meiner Angaben und nicht meine Glaubwürdigkeit. Vielen Dank soweit. Die Antworten helfen, sich nicht zu aufdringlich vorzukommen. Das Hinhalten scheint wohl eine bewährte Taktik vieler Airlines zu sein.