Ganz, ganz vorne gesessen in einer B 737

Dieses Thema im Forum "Trip Reports" wurde erstellt von Guest, 14. November 2007.

  1. Guest

    Guest Guest

    Ja ok, war "nur" im Simulator vom Lufthansa Flight Training in Berlin-Schönefeld, aber schon sehr real!

    Aber nun von Anfang an:

    Ich hatte mir als Incentive für mich und meinen Vater einen Gutschein ausgesucht für einen Simulatorflug B 737. Überschrieben war das mit "B 737 selber fliegen", was in Wirklichkeit natürlich noch einmal viel aufregender gewesen wäre.

    Es ging los letzten Samstag Nachmittags in Berlin-Schönefeld. Nach Angabe unserer Personalien für das BKA (falls man gedanklich so eine Simulation für was anderes nutzen möchte :roll: ) hat uns, wir waren insgesamt 3 Teilnehmer, ein Instrukteur in Empfang genommen und ein bisschen was zur Geschichte von Flugsimulationen erzählt. Dann ging es ab in einen kleinen Schulungsraum für das Briefing und den flugtheoretischen Teil. Der Schulungsraum war wirklich klein und bestand aus einem Tisch mit 4 Stühlen und einer Tafel und einem Instrumentenplan einer B 737-800.

    Es ging relativ schnell zur Sache. Der Instrukteur war selbst ein LH-Pilot und hat nach einer ganz kurzen Einführung warum Flugzeuge fliegen auch ein paar nette Anekdoten erzählt (Teilnehmer mit Flugangst wären jetzt vermutlich gegangen). Dann kam die Instrumentenkunde und ich bin immer tiefer unter den Tisch gerutscht weil mir Angst und Bange wurde, vor dem was der alles von uns im Simulator verlangte. Mein Vater und der andere waren relativ relaxt. Der eine war Segelflieger aktiv und mein Vater vor 45 Jahren auch mal Pilot. Ich dachte mir, das geht schief, wie soll ich das behalten.

    Im Simulator wechselte man sich dann ab. Wir einigten uns auf Berlin-Tegel als Start und Landebahn. das Cockpit ist natürlich eine 1:1-Übersetzung für den Simulator und die Flugbewegungen und die Aussicht aus dem Cockpit wirklich real, sehr beeindruckend.
    Ich hätte nicht gedacht, wie anstrengend das ist, das Flugzeug wenigstens in der richtigen Flughöhe zu halten. Landung habe ich hingebrettert, es ist alles Ganz geblieben mit der freundlichen helfenden Hand, des Piloten hinter mir...

    Näheres zum gesamten Ablauf hier http://www.proflight.com/deu/erlebnisflug.html

    Im Nachinein, muss ich sagen es hat Spaß gemacht, aber für einen absoluten Fluglaien, doch zuviel Informationen auf einmal um es genießen zu können. Das einzige was mir geholfen hatte sind allgemeine Erfahrungen aus Videospielen etc, damit man überhaupt weiß, was ein künstlicher Horizont ist etc. ansonsten wäre es sicher nicht so glimpflich ausgegangen.

    Mein Vater fand es toll. In dem Sinne vielleicht eher etwas für diejenigen, die mit den Instrumenten schon mal etwas mehr anfangen können. Es war in jedem Fall die Erfahrung wert!
     
  2. vegaslars

    vegaslars Gold Member

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    Ja, ist immer spaßig in der Schützenstraße. Trotzdem ist es doch erstaunlich, dass jeder Volltrottel (natürlich alle Leser ausgeschlossen) nach kurzer Einführung ein Flugzeug starten und landen kann. Und da machen die so einen Zirkus bei der Pilotenausbildung mit gleichzeitig Matheaufgaben lösen, fliegen und Kartoffeln schälen - oder ähnlichen multitasking-Tests.
     
  3. Guest

    Guest Guest

    Naja, ich glaub nicht, dass es wirklich so einfach geht, weil der Instructor ja auch einige Dinge eingestellt hat.
    Die Geschwindigkeit z.B.

    Und da waren ja auch noch tausend andere Knöpfe zum rumspielen...
     
  4. Mr.Radar

    Mr.Radar Gold Member

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    Stimmt - ich glaube auch nicht, dass der Instructor im Rahmen so einer Flugsimulatorstunde Nebel, klatschnasse Piste und 100 km/h Seitenwind bei Triebwerksausfall einstellen wird.
     
  5. Jürgen

    Jürgen Bronze Member

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    Vegaslars, das soll ja auch ein spaßiges Erlebnis sein.

    Was ICH so erstaunlich finde ist, daß einige dieser Fun-Flight Kapitänen dann leider nicht differenzieren können und meinen es wäre so einfach ein Flugezug zu landen oder zu starten.

    Ich weiß, wie solche Fun-Flights stattfinden, ich weiß auch, daß es so einfach wie möglich gemacht wird, damit der "Kandidat" sein persönliches Erfolgserlebnis hat. Die meißten fliegen das ILS auch nicht so wie wir.
    Oder hast du es z.B. mal im Levelflight geschafft immer auf +- 50ft genau und -0 und +5 kts genau zu fliegen ohne das der Instruktor dir den Flieger 100% getrimmt übergeben hat?

    Da fehlt noch einiges, wenn man es mit dem Vergleicht, wie bei uns im Sim die Landungen aussehen.
    Wurde dir mal im Sim mal eingespielt, wie es ist bei Kyrill zu fliegen? Böige Winde, "Bumps", die den Flieger immer wieder zum Wanken bringen usw...

    Es gibt keine Landung, die einfach normal ist wie bei dir im Sim, so schön ruhig. Ich habe ettliche 1000 Flugstunden, aber sowas gibt´s nur im Sim.
    Selbst wenn wenig Wind ist, der der Wind ruhig ist, ist es nicht wie bei dir im Sim. Umeltweiflüsse kann man ausser im Sim nicht ausblenden- und das passiert auch bei und im Sim leider nicht. Wenn wir im Sim sitzen um unsere Berechtigung zu verlängern, herscht erstmal Grundsätzlich Seitenwind. Ist schon was anderes, wenn direkt vor den INstrumenten sitzt aber den Kopf dann nach links drehen muß, um auf die Bahn sehen zu können...

    Aber ich lass dich mal in deinem Glauben fliegen wäre so einfach!

    Ich denk mir auch manchmal, der Job vom Mayerhuber kann jeder Volltrottel machen, schließlich hat MH ja nen haufen "Laufburschen" und er muß ja eh nur delegieren!
    Aber ist wohl doch nicht so einfach und v.a. so pauschal gesagt wie getan, gell?
     
  6. trichter

    trichter Platinum Member

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    Natürlich ist fliegen einfach. Es handelt sich um eine weitgehend standardisierte Tätigkeit die in einer Ausbildung die deutlich kürzer ist als ein Studium erreicht werden kann. Also nicht gleich beleidigt sein...
    Trotzdem respektiere ich diesen Beruf außerordentlich weil diejenigen die ihn gewissenhaft ausführen eine hohe Selbstdisziplin haben und ihren Beruf auch unter schwierigen Bedingungen (Zeitverschiebungen, Trennung von der Familie etc) verantwortungsvoll ausführen müssen. Und die Verantwortung für mehrere 100 Menschen hinten ist ja nun beachtlich.
    Ansonsten ist jeder Beruf ist schwierig. Für den der es nicht kann.
     
  7. Guest

    Guest Guest

    Die Fliegerei ist relativ leicht zu erlernen; sicherlich etwas schwieriger als eine Fahrprüfung, aber es ist erlernbar. Es wird immer auf die Verantwortung für 50, 100 oder 500 Passagiere hingewiesen. Es wird selten auf den wirtschaftlichen Aspekt hingewiesen: Ein Passagierflugzeug kostet mehrere Millionen Euro, Verspätungen, kleine Schäden schlagen sofort mit hohen Geldbeträgen zu Buche. In erster Linie wegen der hohen möglichen wirtschaftlichen Schäden, die im Zusammenhang mit dem Flugbetrieb entstehen können, findet eine derartige aufwändige Ausbildung statt und rechtfertigt sich auch die überdurchschnittliche Bezahlung.
     
  8. UncleSamDavid

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