Hotel-Tipp für Wien (Dezember)

Dieses Thema im Forum "Europa" wurde erstellt von Pallachs, 29. Mai 2008.

  1. Pallachs

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    Ich suche für ein Wochenende im Dezember ein schickes, preiswertes Hotel in Wien. Was würdet ihr mir da empfehlen?
     
  2. Guest

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    Specials von Hilton für Goldmember Zutritt zur Lounge. Gute Snacks, Sekt, Wein etc.
     
  3. Pallachs

    Pallachs Bronze Member

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    Danke für den Tipp. Soll ein Geschenk werden, das wär dann bestimmt was! ;)
     
  4. Pallachs

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    Uh, aber ganz schön teuer, wo ich das brauche! 300 € pro Nacht is bissl viel! :(
     
  5. Guest

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    Ich will auch noch mit meiner nach Wien. Übrigens kann ich das Musical "REBECCA" nur empfehlen. Wenn du einen guten Preis bekommst, geh ins HILTON am Schottenring! :D
     
  6. Guest

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    Habe ich jetzt nicht geprüft. 300 habe ich noch nie bezahlt, so um 120 war immer ok! 5 *****!
    Rufe die kostenlose Hotline 0080044466677 und frage nach specials 2 für 3 oder 3 für 4 Nächte. So kam ich in BKK auf ca. 80 Euro pro Nacht!!!
     
  7. Pallachs

    Pallachs Bronze Member

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    Danke für die weiteren Tipps. Ich selbst bin schon absoluter Rebecca-Fan. War im vergangenen Jahr schon 4 mal drin (bei 2 Aufenthalten in Wien)... Bisschen verrückt, abes das ist echt der Hammer. Ich selbst bin im September wieder da, 1. Reihe und Übernachtung im Lindner am Belvedere, da war ich im vergangenen Jahr schonmal. Ist ein neues, sehr nettes Hotel, aber für ein Geschenk suche ich eben bissl was besonderes. Die Karten für Rebecca kommen natürlich auch noch dazu. ;)
     
  8. Guest

    Guest Guest

    ...und sind nicht gerade preiswert! Reeeeeebbbbbbbbbbbbbbbbbeeeeeeeeeecccccccaaaaaaaaaa!
    Ich war auch schon 2mal drin. Saß weiter hinten!
     
  9. rombach01

    rombach01 Bronze Member

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    Pfui! Schweinkram :mrgreen:
     
  10. Pallachs

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    Entschuldigung, aber manchmal ist auch Schweinkram schön! :)

    Aber im Verhältnis zu deutschen Shows sind die immernoch günstig. An einem Samstag Abend zahlt man hier in der besten Kategorie schon 130 €! :roll: In Wien ist das mit 92 € noch human! Und die Show ist jeden Cent wert!
     
  11. kgalagadi

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    Also als Wiener kenn ich mich mit Wiener Hotels natürlich nicht sooo toll aus... :wink:

    Da ich kein "extremer" Vielreisender bin, und demnach auch keinen Status bei irgenwelchen Kundenbindungsprogrammen habe, buche ich meine Hotels meist über http://www.octopustravel.com/ - die haben auch wirklich gute Hotels bzw. Luxushotels dabei, und die Preise waren bisher immer niedriger als bei Direktbuchung. In Nizza habe ich für ein Vier-Stern-Haus beispielsweise ca. ein Drittel des regulären Tarifes bezahlt. Und es sind eben nicht nur die internationalen Hotelketten dabei. Wenn du auch im Hotel "Wien-Feeling" erleben willst, dann nimm kein Hotel, in dem die Zimmer weltweit alle gleich aussehen.

    Wenn du einige Hotels im Auge hast, dann melde dich hier... vielleicht kann ich ja mit Tipps zur Lage etc. helfen.

    Ad Rebecca: Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich zum Glück nicht streiten - aber da gabs schon wesentlich bessere Musicals in Wien. :?
     
  12. Pallachs

    Pallachs Bronze Member

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    Welche denn??? Elisabeth war ja mei Ur-Musical und ich kenne ja schon wirklich sehr viele! Aber für mich schlägt Rebecca alles! ;) Aber du hast recht, über Geschmack lässt sich nicht streiten! Ich mag die Susan aber so gern hören! :D
     
  13. kgalagadi

    kgalagadi Co-Pilot

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    Puh... jetzt muss ich mal mein Hirn ein bissi zamrinnen lassen.

    Also zu Rebecca: da war ich vor vermutlich ungefähr einem Jahr. So genau kann ich mich wirklich nicht mehr erinnern (wohl auch ein Zeichen, dass ich nicht restlos begeistert war :wink: ). Wenn ich meine Gedanken so zusammenkratze: die Musik, das Thema, hat sich nicht so eindrucksvoll durchgezogen, wie in anderen Musicals, es ist teilweise so versteckt in die Musik eingearbeitet, dass man es nicht allzu oft wiedererkennt. Und die Inszenierung war so, dass ich die Story ganz einfach nicht immer verstanden habe - beide Punkte sind unisono von allen (meine Eltern plus ein befreundetes Ehepaar meiner Eltern) kritisiert worden.

    Ich bin nicht so der Musical-Geher, Opern sagen mir auch nicht wirklich zu - ich bin der begeisterte Theater-Fan, der auch fünf Stunden Bernhard oder Jelinek aushält. :wink:

    Musicals in Wien... dann krame ich mal zusammen, was die Kritiker in den Wiener Zeitungen so geschrieben haben. Elisabeth wurde schon genannt, das hat auch mir wirklich ausgezeichnet gefallen, und hat sehr gute Kritiken bekommen. Barbarella hab ich nicht gesehen, wurde aber sehr verrissen. The Producers und We Will Rock You sollen beide ganz nett sein.

    Wenn du in Wien sonst noch Veranstaltungen besuchen willst: rechtzeitig online bestellen und mit Kreditkarte zahlen. Es ist teilweise unverschämt, was Hotels oder Kartenbüros verrechnen.

    http://www.bundestheater.at/Content.Node2/ (Burgtheater, Staatsoper, Volksoper), http://www.volkstheater.at/, http://konzerthaus.at/, http://www.musikverein.at/

    Wenn dich sonst noch was speziell interessiert, einfach hier melden. Viel Spaß in Wien!
     
  14. Pallachs

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    Den werd ich haben!

    Wie gesagt: Bin absoluter Musical Fan (blos keine Oper) und hab schon Tickets für September!

    Elisabeth ist echt ein tolles Musical (stammt ja auch von den selben Machern wie Rebecca), aber Rebecca hat mich echt absolut in den Bann gezogen, als ich das erste Mal drin war. Kann ich sonst schlecht beschreiben, aber das war besser wie manch ein Krimi! Hab anschließend das buch echt verschlungen, das will bei mir schon was heißen.

    We will rock you kenne ich aus Köln! Ist auch klasse, aber nicht vergleichbar mit den anderen beiden. Ich bin ja schon gespannt auf den Rebecca- und Eli-Nachfolger "Rudolf", welches im Frühjahr Premiere feiern soll. Eins steht fest: Ich werde regelmäßig WIen-Touri sein! So lange es so leckere Sandwiches bei FlyNiki gibt sowieso! ;)

    Aber gibts noch etwas außer Theater/Musical/Oper, was man in Wien gemacht haben muss (von Schönbrunn und Co abgesehen!)!

    Geh jetzt erstmal ins Bettchen und freu mich auf ein WE in HH ! Gute Nacht! :)
     
  15. kgalagadi

    kgalagadi Co-Pilot

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    Ok: ich habe diese Warnung jetzt nachträglich eingefügt, weil es ein ziemlich langer Monolog geworden ist, der teilweise philosophisch, von einer reinen Aufzählung der Sehenswürdigkeiten etwas abgeglitten ist. Die Sehenswürdigkeiten kommen aber noch am Schluss - keine Sorge. :wink:

    Nun ja, wie beschreibe ich das in einem halbwegs kurzen Forenposting. :wink:

    Ich bin zwar erst 26, aber kenne doch noch ein klein wenig die Zeit vor 1989 - wenn auch das Gesamtbild vermutlich stark von Erzählungen meiner Eltern/älteren Freunde etc. geprägt ist. Ich habe auch schon jeweils ein halbes Jahr in Prag und jetzt ein halbes Jahr in Leiden (NL) gelebt, und kenne daher auch ein wenig andere Städte. Dazu kommt noch, dass ich aus persönlichem Interesse viel mit meinen Studienkollegen aus Deutschland über Wien rede, weils mich einfach interessiert. Das Folgende ist also eine "Melange" aus all dem.

    Das Faszinierende an Wien ist für mich, dass es seit 1989 wieder zu dem zurückgefunden hat, was es einmal war: eine Metropole Zentraleuropas mit extrem vielen Einflüssen, die sich alle irgendwie in dieser Stadt zusammengefunden haben. Mit teilweise neuen Einflüssen geschieht das auch heute wieder. Natürlich, vor jeder Veränderung wird zunächst einmal ganz kräftig herumgegrantelt (gemeckert): des hamma bis jetzt a net ghabt, wozu brauch ma des, des kost nur a Göd, des is schiach, und überhaupt.

    Wir haben aber jetzt trotzdem zum Beispiel das Haas-Haus gegenüber vom Stephansdom. Stell dich vom Graben kommend so hin, dass sich der Stephansdom in der Fassade spiegelt - ein wunderschönes Bild, wie ich finde.
    Wir haben das Filmfestival im Sommer am Rathausplatz, der vorher im Dornröschenschlaf lag. Dort gibts (mittlerweile leider völlig überteuert) was feines zum Essen, und eine riesige Kinoleinwand, wo jeden Abend Opern oder Konzerte übertragen werden. Von der Pensionistin bis zum Punk sitzen dort jetzt die Leute rum, und schauen sich das an.
    Der Naschmarkt ist nicht, wie prophezeit untergegangen, sondern hat sich zu einer sehr schicken Gastromeile entwickelt.

    Wien ist nicht in der klassischen Musik steckengeblieben: mittlerweile kommen weltbekannte DJs nach Wien, um in Clubs hier aufzulegen, und auch aus Wien gibt es Künstler, die nicht mehr ins Mozart-Schema passen.

    Dazu kommt dann noch, ich weiß, ein Stereotyp sondergleichen, die vielzitierte Wiener Gemütlichkeit. Speziell meinen deutschen Kollegen hat die Anfangs genausoviele Probleme bereitet, wie mir die "deutsche Gründlichkeit", als ich auf einem Kongress in Berlin war: Die ganze Gruppe war etwas zu spät dran, und die Zeit beim Essen wurde knapp. Ich hab dann noch zuviel Schmäh geführt, und war irgendwie mit der Hauptspeise ein wenig spät dran beim Buffet, aber fertig mit dem Essen war der Rest auch noch nicht. Die Seminarleiterin brauchte nur mal kurz zu erwähnen, dass wir aufbrechen müssen, und innerhalb von zwei Minuten war die ganze Gruppe (lauter Deutsche) bei der Tür draußen. Wir drei Wiener waren eigentlich verärgert - dann fängt man halt ein bisserl später mit dem Seminar an, aber einen Stress beim Mittagessen machen, sowas. Da sind wirklich Leute freiwillig vor dem Dessert aufgestanden, weil die kalkulierte Essenszeit um war... für uns Wiener höchst unverständlich. :wink:

    Wie stell ich das nun etwas verständlicher dar? Die folgende "Anleitung" basiert auf Erfahrungen von den schon genannten deutschen Studierendenkollegen und auch Freunen von mir aus Deutschland. Also quasi "How to deal with a Weana":

    Am Kopf scheißen braucht man sich nicht lassen, aber Stress braucht man auch nicht gleich machen. Der dem stereotyp entsprechende Wiener hasst Stress. Auch wenn wir die gleiche Sprache sprechen, es gibt österreichische Eigenheiten, und wir freuen uns, wenn diese akzeptiert/geschätzt werden. Ein freundliches "Grüß Gott" am Anfang hilft immer. Dann kommt noch etwas dazu, das ist sogar linguistisch bestätigt: wir Österreicher verwenden wesentlich häufiger den Konjunktiv. Für uns klingt der Satz an der Hotelrezeption "Rufen Sie mir bitte ein Taxi." relativ hart und direkt, mit einer gewissen Tonlage dann sehr schnell unhöflich. Ein Wiener würde sagen "Könnten Sie mir bitte ein Taxi rufen?" - mit der Betonung eines Fragesatzes. Migrationswissenschaftler der Universität Wien haben die Integration deutscher Studierender in Wien untersucht, und herausgefunden, dass unter anderem wegen der Nicht-Verwendung des Konjunktives Deutsche oft als unfreundlich angesehen werden - und deshalb auch dementsprechend behandelt werden. Im Dialekt wird es noch eindeutiger. Ich habe vor kurzem in einer U-Bahnstation Kleingeld für einen Fotoautmaten gebraucht, und ging deshalb zu einer Bäckerei: "Grüß Gott. Geh, könntens ma des vielleicht wechseln?". Selbstverständlich kein Problem. In der gleichen Situation bekommst du auf den Satz "Wechseln Sie mir das bitte." aber ziemlich sicher die Antwort "Mir san ka Bank." Klar, wenn der Rezeptionist im Hotel nicht professionell arbeitet, muss man sich das nicht gefallen lassen. Aber es hier nunmal üblich, um etwas zu bitten, und es nicht gleich zu fordern - auch wenn es einem zusteht. Fordern kann man immer noch, wenns mit Bitten nicht funktioniert... Völlig sinnlos ist es übrigens, das muss ich gleich sagen, und ich finde es auch nicht gut, in irgendeinem Café den Ober (des ist der Kellner, der wird in einem richtigen Kaffeehaus mit "Herr Ober" angesprochen) zu Freundlichkeit oder höherer Arbeitsgeschwindigkeit zu bewegen - das versuchen wir Wiener seit ein paar 100 Jahren, und wir sind auch nicht erfolgreich damit.

    Nun, was würde ich also empfehlen für eine Wien-Tour, die auch ein wenig die Atmosphäre der Stadt rüberbringen kann - und zwar eben nicht nur die Mozart-Sängerknaben-Lippizzaner-Atmosphäre, sondern auch das Gefühl, dass die Stadt lebt, und Altes und Neues in ihr Lebensgefühl eingebaut hat.

    Kauft euch entweder die Wien-Karte (72 Stunden-Ticket für die Öffis plus günstiger in Museen) oder eine entsprechende andere Zeitkarte (http://www.wienerlinien.at/ unter "Tickets"). Apropos Öffis: der CAT (City-Airport-Train) von Schwechat in die Stadt kostet 9 Euro, die Schnellbahn (wie die S-Bahn hier trotz offizieller Umbenennung in S-Bahn immer noch heißt), die nur um 10 Minuten länger braucht, kostet 3,40 - aber da ist der Fahrschein für die anschließende Weiterfahrt in Wien schon dabei! Schnellbahn-Fahrscheine gibts am Bahnsteig, CAT-Automaten fast überall mit entsprechender Werbung - nicht drauf reinfallen!

    Dann fahrt ihr einmal (oder zweimal, manche fahren noch viel öfter, und findens immer noch lustig) mit der Linie 1 oder 2 rund um den Ring herum. Bevor ich den Ring jetzt lange erkläre: http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Ringstraße. Man hat von der Straßenbahn einen sehr guten Ausblick, und kann sich bequem einmal einen Überblick verschaffen. Hier würde ich zwecks Aussicht darauf achten, mit einer alten Hochflur-Straßenbahngarnitur zu fahren, und nicht mit einer Niederflurbim - da sieht man nicht so gut. Jeder Touristenbus fährt die gleiche Route, und da sieht man auch nicht mehr... zusätzlich gibts dann noch das Schauspiel, den Wienern beim Straßenbahnfahren zuzuschauen, und japanischen Touristen beim verirren. Es gibt natürlich keine Garantie für lustige Szenen, aber mit etwas Glück erlebst du "Wien Live" in der Bim. :wink:

    In der Innenstadt selbst wirst du alles in deinem Reiseführer finden - aber biege auch einmal ab von den Trampelpfaden. Du wirst in Wien zig ruhige Plätzchen finden, mit einem gemütlichen Bankerl, um ein bisschen zu ruhen, mit deiner Freundin zu tratschen, oder was im Reiseführer nachzulesen. Wenn dich Architektur ein wenig interessiert: achte auf das Zusammenspiel aus wirklich "alter" Bebauung (niedrig, enge Gässchen) und 19. Jahrhundert. Den Judenplatz sollte man gesehen haben, ein ganz ruhiges Winkerl ist die Mölker Bastei, der letzte Teil der Wiener Stadtmauer, gleich beim Schottentor.

    Ein oder mehrere Stopps in einem Kaffeehaus sind natürlich Pflicht. Der Wikipedia-Artikel ist wirklich sehr gut geschrieben: http://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Kaffeehaus, und bereitet auch auf die Bestellung vor. Genauso beleidigend, wie den Ober Kellner zu nennen, ist es übrigens, einen "Kaffee" als "Kaffe" zu verunglimpfen.

    Durchs Museumsquartier, ehemalige Hofstallungen, umgebaut vor kurzem zu einem Museums- und Kunstviertel, sollte man einmal durchspazieren - dort gibt es von höchstmoderner Medienkunst (in der "electric avenue") bis zum bekannten Leopoldmuseum (Klimt, Schiele etc.) alles mögliche, inkl. Cafés. Von dort aus könnte man weiter den 7. Bezirk hinaufspazieren, und sich das Spittelbergviertel anschauen - wobei mein Tipp wäre, dort am Abend hinzugehen, und Essen zu gehen. Witwe Bolte ist ausgezeichnet, aber sehr teuer - aber auch die anderen Lokale (bis auf das Centimeter, das ist eine Billig-Kette!) sind alle sehr empfehlenswert. Wer im Café Lux die Zeit übersieht, und viel zu lange dort sitzt, hat vielleicht das Glück, dass irgenwann einer der meist immer anwesenden Musiker zum Instrument greift, und eine Jam Session hinlegt.

    Wenn dich moderne Architektur interessiert, dann fahr mit der U1 bis "Kaisermühlen - Vienna International Centre" und schau dir die Donaucity an, stehst du dirs auf Hundertwasser, kannst du dir das völlig von Reisegruppen überfüllte Hundertwasserhaus im Dritten anschauen, oder die Müllverbrennungsanlage Spittelau (gleichnamige U-Bahn-Station).

    Wenn du zu einem Heurigen willst, fahr ja nicht nach Grinzing- dort hat sich fast alles auf die Massenversorgung japanischer Busgruppen spezialisiert. Fahr mit dem 35A nach Neustift, dort gibts viel schönere Heurige. Die sind mittlerweile Restaurants, und du wirst nicht verhungern. Willst du wirklich höchst rustikale Heurige erleben, dann setz dich in den 31er nach Stammersdorf. Allerdings vorher herausfinden, ob jemand "ausgsteckt" (offen) hat - speziell im Winter!, dort gibt es keine richtigen Restaurants, sondern Winzer, die ihren Wein ausschenken.

    Zum Essen: im Sommer auf einen Tafelspitz zum Grünspan nach Ottakring, im Winter selbigen beim Plachutta am Ring genießen. Das Vergnügen ist bei beiden nicht billig (ca. 20 Euro die Portion), aber das Geld wert! Spittelberg habe ich oben schon erwähnt.

    Kaffeehäuser gibt es Ende nie... einige Tipps von mir: Landtmann ist ein typisches Wiener Café, die Preise aber eine Frechheit, und das Personal noch unfreundlicher als anderswo. Ein empfehlenswertes Ringstraßen-Prachtcafé ist das Prückel, schräg gegenüber vom Plachutta und vis-a-vis vom Museum angewandter Kunst. Ein typisches, kleineres Café ist das Café Korb auf der Brandstätte, 5 Minuten vom Stephansplatz. Die so genannten Cafés in der Kärtnerstraße und am Graben meiden - speziell das l'Europe -> reiner Touristennepp. Die Kaffeehausliste auf wikipedia ist übrigens wirklich sehr gut - such dir dort was raus!

    Wirklich "kultig" ist das Hawelka - der (im Lied vom Georg Danzer) zitierte "alte Hawelka" (genannt "Herr Leopold") sitzt wirklich mit seinen 90 Jahren noch am Eingang, und wenn wenig Platz ist, nimmt er dich an der Hand "Woart, kumm mit, mir finden dir scho an Platz", und du wirst irgendwo dazugesetzt. Erwarte dir kein modernes Restaurant - die Sessel wackeln, die Luft ist dick, und sicher, man könnte wieder einmal renovieren.

    Renoviert hat übrigens mals das Alt Wien - nach heftigen Gästeprotesten wurden die alten Möbel wieder von der Deponie geholt, und die schön neu gestrichenen Wände wurden wieder mit Plakaten überklebt. Ins Alt Wien solltest du schauen, nachdem ihr vielleicht am Abend noch in der Innenstadt unterwegs wart, auf ein Bier, am Heimweg. Auch das Alt Wien wird auf wikipedia sehr treffend beschrieben... "Das Alt Wien wird unter anderem von Künstlern, Schriftstellern und Journalisten frequentiert, zu später Stunde mischen sich mitunter skurril wirkende Personen unter die Gäste. Als Spezialität des Hauses gilt Gulasch."

    So, und wenn du es bis hierher geschafft hast: Die Wien-Artikel auf wikipedia sind lesenswert, online habe ich bis jetzt Marco Polo sehr nützlich gefunden (habe die Tipps kontrolliert, und kann nichts dagegen sagen).

    Alle hier genannten Sehenswürdigkeiten/Einrichtungen/Restaurants sollten über Google ganz leicht zu finden sein. Das Telefonbuch Österreich ist auf http://www.herold.at zu finden.

    Ich hoffe, ihr haltet mich nicht für einen Spinner, für das, was ich alles geschrieben habe. Aber wenn ich wohin fahre, will ich mir nicht nur Bauwerke ansehen, sondern auch die Athmosphäre einer Stadt genießen, ihre Bewohner ein wenig verstehen - und nicht die Touristenattraktionen "konsumieren". Also: Wien wird auch ohne "Grüß Gott" und Konjunktiv-Verwendung funktionieren - wir leben ja sehr gut vom Tourismus, und wollen auch Geld verdienen - aber mit Grüß Gott, richtiger Kaffeebestellung und Konjunktiv-Verwendung, werdet ihr einen gewissen Zugang zu den Wienern erhalten, und mehr Freude in der Stadt haben.

    Zitat einer deutschen Studienkollegin, nach ungefähr zwei Monaten in Wien: "Also seit ich ein bisserl Österreichisch kann, fühl ich mich da viel wohler."
     
  16. kgalagadi

    kgalagadi Co-Pilot

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    Ich habs unverzeihlicher Weise vergessen: bei einem Würstelstand ("Würschtelstand") solltet ihr auch noch vorbeischauen. Dort keinesfalls "ein Paar Wiener" oder "ein Paar Würstchen" bestellen, sondern ebenfalls mit einem freundlichen Grüß Gott vorher "a Eitrige mit an Bugl" (Käsekrainer mit Brot). Auch hier verweise ich auf den exzellenten Wikipedia-Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Würstelstand.

    Und, wie ich gerade herausgefunden habe, auch die offizielle Wien-Tourismus-Seite hat kapiert, dass Wien mehr ist als Schönbrunn und Stephansdom: http://www.wien.info/. Auf der Seite der Stadtverwaltung http://www.wien.gv.at/ findest du ein Stadtplan-Tool, und unter "Tourismus" weitere interessante Artikel.

    So, jetzt mach i aber wirklich Schluss und geh ins Bett... :wink: und glaubts mas, ich freu mich drauf, morgen wieder auf ein Wochenende nach Wien zu fliegen! Ich mag diese Stadt irgendwie... obwohl ich mir gern die Welt anschau, aber zuhause bin ich halt in Wien... :roll:
     
  17. Pallachs

    Pallachs Bronze Member

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    HEy Cool! Danke für die Infos! :) Das nenne ich mal Tipps! Bin auch "erst" 28. In sofern, basst scho! Danke nochmal!
     
  18. Guest

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    ...und nicht vergessen. Auf der Kärntner Str. ist ganz oben das Restaurant "SKY". Dort kann man nicht nur hervorragend essen (Ingwersuppe mit Karotten ist unübertroffen) sondern auch gute Cocktails trinken!
     
  19. kgalagadi

    kgalagadi Co-Pilot

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    Ja, das ist wirklich beides empfehlenswert, ist oben drauf am Kaufhaus Steffl: http://www.kaufhaus-steffl.at/index_content.html.

    Ja, aber Krawatte, oder zumindest Hemd mit Sakko (zumindest in der Skybar wird das ziemlich genau kontrolliert). Es gibt auch im Haas-Haus am Stephansplatz ein Do&Co-Restaurant, bzw. die Onyx-Bar. In der Bar dort sind sie nicht so ganz streng wie in der Skybar, aber Halbschuhe zumindest sind Pflicht. Wenn ihr dort essen wollt, reserviert aber rechtzeitig (evt. schon vor dem Aufenthalt), damit ihr einen Tisch mit Blick auf den Stephansdom bekommt. http://www.doco.com/deutsch/index_restaurants_de.htm

    Die beste Cocktailbar, wenn auch ohne Aussicht und sicher nicht ganz "wienerisch" in Wien ist aber immer noch das Barfly's im 6. Bezirk: http://www.lokalfuehrer.at/?site=detail&id=227&show=tf#tf.
     
  20. Pallachs

    Pallachs Bronze Member

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    WOW, Tipps über Tipps! Da werd ich in den vier Tagen was zu tun haben! :) Aber Hemd und Sakko muss ich im Urlaub eigentlich nicht haben!

    P.S.: Hab nicht so viel Zeit zum Antworten. Bin übers WE in Hamburg! :D
     

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