Interview Tim Clark - Serviceverbesserungen

Dieses Thema im Forum "Emirates" wurde erstellt von rodus, 12. März 2010.

  1. rodus

    rodus Pilot

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    Neue Attacke der Golf-Airlines (12.3.2010/WIWO)

    Bisher haben die größte arabische Fluglinie Emirates europäischen Marktführern wie der Lufthansa vor allem über die Preise zugesetzt. Jetzt will die Airline aus Dubai auch verstärkt beim Service punkten, sagte Unternehmenschef Tim Clark im Interview mit der Wirtschaftswoche.



    "Wir werden in den nächsten drei, vier Jahren rund 600 Millionen Dollar in ein besseres Produkt stecken", erklärte Emirates-Chef Tim Clark gegenüber der Wirtschaftswoche. Die Investition von umgerechnet fast einer halben Milliarde Euro ist deutlich größer als die Ausgaben der größten europäischen Linien. Lufthansa und Air France haben jeweils nur rund Investitionen im von 100 Millionen Euro angekündigt.

    Für den gewaltigen Betrag will Clark die derzeit knapp 150 Flugzeuge mit der neuesten Generation von Sitzen und dem besonders umfangreichen Bordunterhaltungssystem ausstatten – dazu kommen noch mehr als 100 Millionen Euro für die Lounges. Bislang hat die Linie in der Regel nur in neu erhaltene Maschinen die aktuelle Generation der Ausstattung eingebaut. In den anderen Fliegern wurde die ältere Ausstattung beibehalten. Damit konnten Passagiere nie sicher sein, mit welcher Ausstattung sie nun reisen.
    Betten für die Business-Class

    Zur Erneuerung zählt auch, dass Business-Class-Reisende statt Schlafsesseln nun in allen Maschinen ein flaches Bett bekommen. Damit würde Emirates mehr Komfort bieten als die Lufthansa und Air France. Beide haben derzeit nur eine Art Liege mit einem geringen Gefälle. Das spart Platz, so dass die Linein auf gleichem Raum mehr Passagiere unterbringen können. Doch viele Reisende empfinden dies als deutlich weniger bequem empfinden als ein ebenes Bett. Nach Informationen von Lufthansa-Mitarbeitern soll auch bei der neuen Produktgeneration, die mit dem Erhalt des ersten Superjumbos Airbus A380 im kommenden Mai vorgestellt werden soll, noch keine flaches Bett eingeführt werden.

    Emirates-Chef Clark hofft mit dem besseren Produkt auf weiter steigende Einnahmen. "Gerade weil immer mehr Fluglinien Angebot in der Business und First Class runterfahren, haben wir eine Chance da zuzulegen" sagt Clark. Das zeige die Erfahrung während der Branchenkrise der vergangenen anderthalb Jahre. Fast alle seine Konkurrenten, so Clark, seien dem Reflex erlegen, nicht nur die Kosten, sondern auch ihren Service zu kappen und hätten so Kunden verloren. Emirates hingegen habe zwar gespart und so Kosten etwa im Einkauf und der Verwaltung in rund einem halben Jahr um 16 Prozent gekürzt. "Doch wir haben unsere Netz an Flugzielen sogar noch ausgebaut und so Kunden gewonnen", sagt Clark.

    Kein Kundenrückgang bei Emirates

    Zwar hatte auch Emirates vorübergehend mehr als zehn Prozent weniger Passagiere in der Business und First Class, wo die Linie wie alle in der Branche mehr Umsatz und Gewinn macht als in der engeren Touristenklasse. Doch im Gegenzug gab es ein zweistelliges Passagierplus in der Economy Class durch sparsame Geschäftsreisende, die zuvor in den Nobelabteilen oder bei anderen Fluglinien gereist sind. "Darum konnten wir es riskieren, die Preise in der Economy Class im Schnitt um fast ein Drittel zu erhöhen – und waren trotzdem noch besser ausgebucht als zuvor."

    Dass fast alle seine Konkurrenten über Kundenschwund klagen, kann Clark nicht nachempfinden. Emirates habe insgesamt keinen Rückgang gespürt. Dafür sorgte vor allem das weltweite Netz der Linie mit Strecken wie China nach Afrika oder nach Lateinamerika. „Dort gab es an beiden Enden fast keine Rezession und wir bieten die schnellste Verbindung zwischen diesen Regionen, was uns vor allem Geschäftsreisende gesichert hat“, sagt Clark. Aber auch in Europa und Nordamerika habe man ein Plus und sei gegen den Markt gewachsen. „Hier könnten wir mehr Flugzeuge füllen, wenn wir sie denn hätten“, sagt Clark. „Wir sehen immer noch mehr viel versprechende Strecken, als wir derzeit bedienen können.“

    Zunehmend ärgerlich findet der Airlinechef dagegen die Kritik von Lufthansa oder Air France, Emirates wachse nur weil das Unternehmen aufgrund von Staatshilfen Dumpingpreise anbieten könne. „Das ist völlig aus der Luft gegriffen“, sagt Clark. „Wir haben nie billigeres Benzin oder ähnliches bekommen.“ Mit Hinweis auf die Finanzprobleme des Emirates Dubai, dem die Linie gehört, fügt er hinzu. „Warum sollte unsere Regierung ausgerechnet jetzt damit anfangen.“

    Falls das seine Widersacher nicht überzeuge, bietet er an, gegenüber der EU-Kommission seine das Bücher zu öffnen. „Die können gerne alle unsere Zahlen sehen und wenn sie irgendeine Staatshilfe finden, trete ich sofort zurück.“

    Kritik an europäischen Regierungen

    Dazu hält er die Subventions-Vorwürfe für unredlich. Wenn jemand Hilfe vom Staat bekomme, dann sind aus seiner Sicht eher die Europäer. "Uns hat Deutschland aufgrund einer uralten Verordnung gezwungen, auf bestimmten Routen wie nach Bangkok unsere Tickets nicht mehr billiger zu verkaufen als europäische Linien", sagt Clark. "Das gibt es in keinem anderen Land der Welt." Gleichzeitig werde Emirates nicht erlaubt, in Berlin oder Stuttgart zu landen, obwohl die Flughäfen das wollten. "Beides geht zu Lasten der Bürger und hilft vor allem der Lufthansa."

    Dass der Flughafen Dubai hingegen deutlich niedrigere Landeabgaben verlange als Frankfurt oder Paris hält Clark für keine Verzerrung. "Diesen Vorteil bekommt jeder, der in Dubai landet", sagt Clark. Mit den günstigen Gebühren wolle Dubai den Flugverkehr fördern, weil der für Wohlstand und Arbeitsplätze sorge. So schafft ein neues Flugzeug mehr als 100 neue Stellen beim Personal an Bord und am Flughafen. "Wenn europäische Regierungen trotz steigender Arbeitslosigkeit dieses Wachstum nicht fördern, sondern durch hohe Landeabgaben bestrafen", sagt Clark, "dann dürfen Lufthansa und andere das bitte nicht uns vorwerfen, sondern ihren Regierungen."

    http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/ ... -424784/2/
     
  2. aviator

    aviator Platinum Member

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    Warum spricht der auesserst clevere Tim Clark von Service ? Genau deshalb , weil er weiss dass es an dem noch deutliche Verbesserungen bedarf. :mrgreen:
     
  3. gatostar

    gatostar Bronze Member

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    Wir wollen mal "die Kirche im Dorf lassen", denn ich habe doch oft das Gefühl,dass wenn man über den Service von Emirates klagt, "auf hohem Niveau" klagt. Bei welcher Airline soll der Service denn besser sein ???

    Selbst ein inzwischen ( zugegeben) reduzierterer Service bei Emirates ist immer noch besser als das, was uns z.B. europäische Airlines als Service versuchen,zu verkaufen.....
     
  4. hal9000

    hal9000 Platinum Member

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    Hier klag ja auch keiner :)
    Höchstens die, die in anderen Foren meinen, dass es ja "nichts besseres als LH / LX gibt" :lol:
     
  5. subzero

    subzero Gold Member

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    Na ja, so ein Kommentar, dass es nichts besseres als LH / LX gibt, kommt wohl von einer PR Agentur!
    Richtig ernsthaft scheint das keiner behaupten zu können, besonders einer, der die Airlines im direkten Vergleich kennen gelernt hat. Und das müsste man ja, wenn man solche Kommentare abgibt. 8)
     
  6. Hubert63

    Hubert63 Co-Pilot

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    @ gatostar da muss ich dir jetzt aber wiedersprechen. mein sohn hat jetzt bei drei flügen hintereinander bei emirates das kindermenü nicht bekommen, obwohl es bestellt und bestätigt war. ist mir bisher noch bei keiner anderen airline passiert, fliegen immer von wien nach bangkok zuletzt war es die teilstrecke wien - dubai am 11. märz. sind wien - bangkok schon mit den diversesten fluglinien geflogen - austrian, lufthansa, evaair und emirates, das war aber noch nie der fall, nur emirates ist die unrühmliche ausnahme.
     
  7. rodus

    rodus Pilot

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    ... ich muss gestehen, das mein erster Gedanke bei dem Interview auch war " Investition in ein konsistentes Produkt (C-Klasse) reicht nicht!" . Wichtig ist auch die Crew, und da ist es leider eben auch manchmal sehr unterdurchschnittlich bis exzellent.

    Auf meinem letzten Flug hatte der Purser(männlich) z.B. nichts besseres zu tun als mit einem Teil der Crew, bei hochgelegten Beinen die meiste Zeit zu "Quatschen" während in meinem Gang (Sitzplatz in C, Bulkhead hinter der Galley) Gäste auf Getränke Nachschub und ähnliches warteten.... :twisted:
    Der Job mag hart sein, aber die Fluggäste sollten dies nicht spüren.
    Auf der anderen Seite gibt es eben auch Crews die sich (inkl. Purser) sehr persönlich und fürsorglich um einen kümmern ( z. B. wollte mich einmal eine Purserin nicht wecken als ich schlief , da Sie mich begrüßen wollte, und hinterließ Ihre Visitenkarte mir ein paar netten Worten ;-) )

    Bei Kindermenu kann ich nicht mitreden :mrgreen:,finde ich jedoch bedauerlich wenn man diese Dinge (ebenso Spezialmenu) "vergisst" obwohl man Sie in der Buchung mit angegeben hat. das sollte nicht passieren. Es gibt eben immer auch Raum für Verbesserungen.
     
  8. kenting

    kenting Gold Member

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    Mich wollte man in der letzten Zeit auch öfters mal mit einem normalen Menü abspeisen. Erst auf meine Nachfrage wurde dann mein Spezialmenü serviert. Hast du nachgefragt?
    Ich weiß nicht warum das in letzter Zeit so extrem ist. Klar kann man in der Hektik was vergessen, aber nicht so oft wie zuletzt.
     
  9. Bali08

    Bali08 Diamond Member

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    Ich habe die "perfekte" Airline in vielen Jahren in C und F nicht kennengelernt (mit Abstrichen vielleicht SQ).
    Das gilt auch für EK. Überall ist etwas zu verbessern, immer kommt es zB. auf die Crew gerade am betreffenden Tag an.
    Nach gerade 4 abgeflogenen Segmenten in F muß ich jedoch sagen, dass sie insgesamt ein ordentliches Produkt anbieten, vor allem einen guten Gegenwert für den Ticketpreis.
    Unter aller Würde finde auch ich allerdings das Bestuhlungsproblem in C, auch wenn ich davon diesmal nicht betroffen war. Das haben die echt verknackt. Wie kann es angehen, dass selbst so schwerfällige Airlines wie LH oder AF ein durchgängiges Sitzangebot haben, EK aber das Lottospiel bei fast jedem Flug?
    Dafür haben dann andere Airlines eben wieder andere Probleme. Das wird auch in der Zukunft so bleiben und wir haben immer etwas zu posten.
     
  10. Hubert63

    Hubert63 Co-Pilot

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    @ kenting

    ist jedes mal passiert, als meine frau alleine mit ihm unterwegs war, an verständigungsproblemen kann es aber nicht liegen, da meine frau jedesmal mit einen thai sprechenden crewmitglied (beide dann die gleiche muttersprache) darüber gesprochen hat. außer ein halbherziges statement, das man die Situation bedauern würde, ist nichts dabei heraus gekommen.

    beim ersten mal ist es dann sogar soweit gegangen, das man meine frau, als sie um heißes wasser gebeten hat, um das milchfläschchen, das wir immer mit haben, reinigen zu können, auf die toilette geschickt hat! dort habe sie heißes wasser.

    Das sich die begeisterung meiner frau mit emirates zu fliegen in grenzen hält, wird jeder nachvollziehen können. wahrscheinlich wird es so sein, das meine frau sich standhaft weigern wird, weiter mit emirates zu fliegen und nur ich alleine weiter emirates nützen werde. habe bei EVA-Air goldstatus aufgegeben weil ich mit der airline nicht mehr zufrieden war, um zu emirates zu wechseln (dort mittlerweile auch wieder gold) und nun das. aber das mit dem kindermenü ist natürlich nicht wirklich nachvollziehbar und die reaktion der crew mehr als dürftig. und meiner frau kann ich jetzt natürlich nicht mehr erklären, dass das service bei emirates besser ist als anderswo, die lacht mich jetzt höchstens aus.
     

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