Reisewarnung > England

Dieses Thema im Forum "Trip Reports" wurde erstellt von halk, 29. August 2012.

  1. halk

    halk Platinum Member

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    Ich war am Sonntag in England, (am Montag danach war staatl. Feiertag). In einer kleinen Stadt, in einer Anwohnerstraße.
    Mitten in der Nacht wurden wir geweckt durch lautes Gebrüll auf der Straße und Schlaggeräusche.
    Ein Blick aus dem Fenster zeigte mehr als 10 Jugendliche im Kampf auf der Straße.
    Die meisten kurzhaarig mit nacktem Oberkörper. Links im Blickfeld liegt eine bekleidete Person auf dem Boden.
    Dann sahen wir wie jemand einen Pylon vom Straßenbau über unseren PKW warf, der aufs Dach aufschlug.
    Also raus auf die Straße.
    Jetzt liegt rechts ein junger Mann, die Schläger verschwinden; Anwohner stehen um den Jugendlichen herum.
    Jemand ruft die Polizei an.
    Zur Sicherheit wir auch.
    Das Gespräch wird sehr langwierig, einschl. der Frage, wer vor uns am Tatort war.
    Der junge Mann liegt immer noch mit blutenden Kopf auf der Straße.
    Das Telefon wird auf Wunsch der Polizei an die Person, die vor uns da war, weitergegeben.
    Nach einiger Zeit bemerkt jemand, das in 100 Meter Entfernung zwei Ambulanz-Fahrzeuge stehen.
    Schließlich gehen zwei Damen im Morgenmantel zu ihnen und können sie überreden zu dem jungen Mann zu kommen mit der Erklärung, die anwesenden Personen seinen nur Anwohner, es bestehe keine Gefahr.
    Es kommen zwei Sanitäter zu dem jungen Mann, der auf der Straße liegt, Blut am Kopf, und leuchten diesen mit der Taschenlampe ab; sie bleiben zunächst stehen.
    Schließlich bückt sich die Sanitäterin doch und fühlt dem jungen Verletzten die Brust ab, ob die Rippen noch alle da sind.
    Dann "darf" er aufstehen. Keine Bahre, nichts.
    Schließlich kommt zunächst ein einzelner Polizeibeamter, der ein paar Fragen stellt, mir ob ich die Person identifizieren könne, die den Pylon geworfen hat; kann ich nicht.
    WIR ermitteln die Zeugin, die alles von Anfang an gesehen hat.
    Schließlich Aufnahme unserer Personalien, weil das Auto beschädigt ist.
    Dann kommen zwei weitere Polizeifahrzeuge, mit insgesamt drei Polizisten.
    Wartezeit bis zum Eintreffen der Polizei etwa eine Stunde.
    Wäre der zu Boden geschlagene Jugendliche schwerer verletzt gewesen, wäre er in Sichtweite der abwartenden Ambulanz "verreckt"!
    Alle Fahrzeuge erschienen ohne Blaulicht. Erst als die Ambulanzfahrzeuge direkt vor dem Verletzten standen, wurde das Blaulicht eingeschaltet, was die Sichtmöglichkeit ziemlich belästigte.
     
  2. Guest

    Guest Guest

    Was willst Du uns mit diesem Bericht ueber Dein persoenliches Erlebnis sagen?

    So funktionieren nun mal Polizei und Rettungsdienste, wenn sie nach marktwirtschaftlichen Grundsaetzen organisiert sind. Wollen viele der Voristen doch auch in Deutschland.
     
  3. halk

    halk Platinum Member

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    Die "Opfer" waren Litauer, die "Täter" Engländer; woher der Streit rührte, wissen wir natürlich nicht. Eine Bewohnerin desselben Hauses, in dem die Litauer wohnen, sagte, bei denen sei es ständig sehr laut.
    Interessanterweise entschuldigte sich die Vermieterin der Litauer, die wir am nächsten Morgen zufällig beim Wegfahren sahen, bei uns.
    Was das späte Erscheinen und "zaghafte", besser gesagt, völlig unzureichende Tätigwerden von Ambulanz und Polizei mit einer "Privatisierung" (?) der Polizei zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
     
  4. halk

    halk Platinum Member

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    Kleine Ergänzung: ein früherer Versuch, die angekommen "Ersthelfer" zum "helfen" zu bewegen, war fehlgeschlagen. Auf die Annäherung eines etwa 30 Jahre alten Mannes und einer 60-70 Jahre alten Frau reagierten die beiden Ambulanzler durch Flucht in ihr Fahrzeug, daß sie verschlossen. :cry:
     
  5. DUS

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    In welcher "Kleinstadt" war das denn?

    Gruß aus London

    DUS

    PS: Wobei das Thema mit den nicht eingreifenden Ärzten in sozialen Brennpunkten, wo Helfer oft beim Ausüben erster Hilfe selbst angegriffen und verletzt werden, in der Tat ein ernsthaftes Problem darstellt. Das hat übrigens null mit der nicht vorhandenen Privatisierung der Rettungskräfte zu tun. Es gibt aber tatsächlich die Anweisung, dass die Ärzte im RTW bei einem Einsatz in bekannten "Unruhebereichen mit Vergangenheit" auf das Eintreffen der Polizei warten können/sollen. Resultat sind dabei dann natürlich teilweise untolerierbare Situationen am Einsatzort, so wie du sie erlebt hast.

    PPS: Den Terminus "Reisewarnung" finde ich allerdings, naja, wie soll ich sagen, "emotional übertrieben".
     
  6. halk

    halk Platinum Member

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    1.) :arrow: http://en.wikipedia.org/wiki/Howden
    2.) Deine Ausführungen zum Bestehen einer Anweisung zum Nicht-Tätigwerden bestätigen - leider - die Richtigkeit des gewählten Titels.
     
  7. DUS

    DUS Gold Member

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    Danke! Sieht ja eigentlich ganz nett aus. Und Yorkshire hat auch was!


    Darüber mag man offensichtlich, ganz emotionsfrei, geteilter Meinung sein. Richtig ist aber zweifelsfrei, dass dies ein Grund mehr ist, sich nach Möglichkeit von "sozialen Brennpunkten" fernzuhalten. Wobei das, I know, leichter gesagt denn getan ist. Aber wie die vor Ort wohnende Dame dir ja sagte, scheint das auf jener Straße ja ein bekannter Dauer-Brennpunkt zu sein.
     
  8. TallestHotelInJapan

    TallestHotelInJapan Silver Member

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    Schon krass, jetzt ist man nicht mal mehr als Tourist in England sicher! Sehr bedenklich!
     
  9. halk

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    Das wird die: http://www.useournews.co.uk/news-tours/howden/ aber freuen!
     
  10. halk

    halk Platinum Member

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  11. DUS

    DUS Gold Member

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  12. DUS

    DUS Gold Member

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  13. Susanne1971

    Susanne1971 Lotse

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    Der Thread-Titel ist ja belustigend. Ich will die Sache ganz und gar nicht herunterspielen, aber wie kommt man den bitte darauf?
     

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