Ab heute nacht, 00:00 venezuelanischer Zeit wird in Venezuela der letzte freie Fernsehkanal, RCTV, von der kommunisitischen Einheitspartei geschlossen.. Den ganzen Tag gab es daher recht heftige Demonstrationen in CCS.. Hat Genosse Chavez nun endgültig die Macht auf seiner Seite oder ist er dabei dummerweise einen Schritt zu weit gegangen?? Insbesondere viele einfache Arbeiter, die ihm mitunter den grössten political support gegeben haben, sind heute auf die Strasse gegangen.. Wie denkt ihr darüber?? Der Wellensittich
Einen Fernsehkanal zu schliessen ist nicht wirklich eine Lösung, hat irgendwie den Beigeschmack einer aufstrebenden Diktatur.
ist es wirklich schon vollendet??' im Tread Titel steht es schon so, aber da braucht es sicher noch ein bischen mehr unterdrückung damit wir von vollendeter Komunismus reden können oder?
Chavez ist ein Trottel. Zuerst einen auf fürsorglichen sozialen Landespapa machen, und jetzt so langsam ( oder auch schneller ) die Diktatur durch die Hintertür. Das mag beim alten Fidel geklappt haben, aber der hatte ja auch eine Revolution angeführt und regiert auf einer Insel. Chavez gebe ich noch ein paar Jährchen, dann landet er da, wo er hin gehört. Auf dem Müllhaufen der Geschichte. Davongejagt von Arbeitern.
Soweit ich mich erinnern kann, wurde der liebe "Onkel Hugo" nach wie vor demokratisch gewaehlt und somit muss sich die dortige Bevoelkerung, auch wenn sie allenfalls auf die dessen Wohltaetigkeitsversprechungen reinfiel, selbst an der Nase nehmen ... irgendwie erinnert mich das an etwas :roll:
Chavez wird zumindest so lange an der Macht bleiben, wie der Ölpreis hoch ist, damit finanziert er ja seinen Kommunismus, und was noch viel schlimmer ist, er kauft mit dem Geld langsam aber sicher sämtliche Regierungen in Südamerika. Bleibt also der Ölpreis, was doch ziemlich wahrscheinlich ist, hoch, haben wir in ein paar Jahren einen überwiegend kommunistischen Kontinent - und das ist dann überhaupt nicht mehr witzig.
Wenn er es richtig macht, nimmt er sich China als Beispiel. Dann wird er vom Westen hofiert, Menschenrechtsverletzungen grosszügig übersehen, Hauptsache der Wirtschaftsmotor brummt. Man könnte auch Putin nennen und wie die anderen Despoten noch so alle heißen, denen wir so den Hof machen. Beste Grüße Selenum
Auch wenn ich gutbürgerlich denke, so ist für mich der Sozialismus gerade in wirtschaftlich schwaecheren bzw. politisch instabileren Gegenden eine recht valable Alternative zum Kapitalismus bzw. der dort primaer implementierten Variante der Kleptokratie. Ob aber Hugo C. einen echten, ehrlichen Sozialismus verwirklichen will, das wage ich ebenso zu bezweifeln.
Nachtrag: genau China ist in meinen Augen ein Beispiel des sog. "gelungenen" Sozialismus. Dass Menschrechtsverletzungen stattfinden bzw. die Bürgerrechte dort nicht besoders viel zählen, mag zwar auch eine bittere Tatsache sein, aber der Lebensstandard ist dank des politeischen Systems viel höher als in vergleichbaren Staaten, welche zum "Selbstbedienungsladen" einer kleinen Oligarchie verkamen.
Immerhin ist China das Land mit den meisten vollstreckten Todesurteilen. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt in Armut, ohne Strom, medizinische Versorgung und in miserablen hygienischen Umständen. Umgekehrt gibt es, wie in Russland, die Superreichen, welche in Peking, Shanghai und anderen Städten die Sau rauslassen. Mit Sozialismus hat das nichts mehr zu tun. Das erscheint mir eher Kapitalismus aus der Frühzeit der Industrialisierung. Ganze Landstriche werden ausradiert, 100.000 Menschen umgesiedelt für Industrieprojekte. Sehr gelungen erscheint mir das nicht. Letztlich ist China aus meiner Sicht nur eine Erfolgstory, wenn man sich rein auf das Betrachten des Wirtschaftswachstums beschränkt.
Hierzu ein Nachtrag: die letzt entscheidende Wahl im Dez 2006 gewann Chavez mit 60:40, also für dortige Verhältnisse denkbar knapp. Das zeigt, dass es dort sehr wohl eine Opposition gab und immernoch gibt und die Bevölkerung recht gespalten ist. Und dafür, dass es dann halt für die 60% gereicht hat, haben die chavistischen Helfershelfer halt ganz gut gesorgt: Als es am Wahltag eng wurde, wurden Wahllokale einfach früher geschlossen, vor allem in gehobenen Stadtvierteln, Stimmen für ungültig erklärt, viele vor allem öffentliche Arbeitgeber drohten ihren Angestellten mit Verlust des Arbeitsplatzes, falls sie sich "falsch" entscheiden sollten.. Ohne all diese "effizienten Massnahmen" wäre er jetzt nicht mehr Präsident.. Der Wellensittich
Vielen Dank für diesen Link. Wenn man diesen Artikel liest, kann einem schon das Messer in der Tasche aufgehen, vor allem, wenn man das Land gut kennt, selbst schon oft da war und viele Freunde dort hat, die unter der jetztigen Neo-Diktatur leiden müssen. Ich frage mich nur, wie es dort weitergeht. Wer könnte Chavez jetzt noch stoppen? Wird das Land denselben bitteren Gang wie Kuba gehen, bis der Diktator "die Löffel" abgibt? Und wird Venezuela tatsächlich grössere Auswirkungen auf weitere südamerikanische Staaten haben? Immer mehr Regierungschefs dort scheinen sich mit Chavez zu verbünden, nur Kolumbien steht ja als Gegengewicht politisch gegen diesen Trend... Der Wellensittich
Ja, aber nur solange eifrig "Gringo-Dollars" fuer den Kampf gegen das Koks fliessen ... nachher beginnt auch dort wieder der gleiche "Larifari Betrieb" :roll:
Na immerhin koennen in Cuba mehr Leute korrekt lesen und schreiben als hier und das Gesundheitswesen ist vorbildlich, zumindest fuer Lateinamerika.
