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Für airberlin geht das Jahr 2015 in die Geschichte ein. Unter airberlin Chef Stefan Pichler wurde in diesem Jahr ein Geschäftsjahresverlust von 446,6 Millionen Euro verbucht. Selbst vom Verfall des Kerosinpreises konnte die zweitgrößte deutsche Airline nicht profitieren.
Stefan Pichler und seiner airberlin bläst also ein eisiger Wind entgegen, auch wenn für Ihn „wesentliche operative Kennziffern“ in die richtige Richtung zeigen. Doch eine Prognose, ob man 2016 die Verlustzone wieder verlassen könne, wollte der Manager nicht wagen.
Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Umsatz um über zwei Prozent auf 4,08 Milliarden Euro, im operativen Geschäft (Ebit) fuhr man einen Verlust von 307 Millionen Euro (294 Millionen Euro in 2014) ein. Insgesamt weitete man den Nettoverlust von 377 Millionen Euro auf nun 446,6 Millionen Euro aus.
Gründe sieht Pichler vor allem im Abbau der Kapazitäten um 6,8 Prozent im Rahmen der letztjährigen Netzwerkoptimierung. Jedoch fielen auch die geopolitische Lage in Urlaubsländern, wie Ägypten und das Tauziehen um das Codeshare Abkommen mit Etihad negativ ins Gewicht: „Auch wenn die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg für uns und unseren Partner Etihad Airways einen positiven Ausgang hatte, so mussten wir dennoch in diesen Monaten einen Verlust in Höhe von 40 Millionen Euro verkraften“.
Doch selbst von der positiven Entwicklung des Kerosinpreises konnte airberlin letztes Jahr nur gering profitieren und rechnet erst in diesem Jahr mit einer stärkeren Partizipation. „Im Jahr 2016 werden wir von der relativ günstigen Kerosinpreisentwicklung in Höhe von 250 Millionen Euro profitieren“. Durch das sogenannte „Hedging“ – also einer Preisabsicherungsstrategie, durch die auch die Lufthansa nicht vollends vom günstigeren Sprit profitierte, zahlte airberlin letztes Jahr fast so viel für das Kerosin wie im Vorjahr. So titelt aktuell zum Beispiel „Die Welt“ in einem Artikel: „Air Berlin kann nicht mal billigen Sprit einkaufen“. Die volumenbereinigten Treibstoffkosten waren im Jahr 2015 tatsächlich nur um 4,5 Prozent oder 43 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr.
Steigern konnte airberlin allerdings den Ertrag aus dem Zusatzgeschäft, wie etwa der Aufgabe von Zusatzgepäck, Verkäufen an Bord und insbesonders den Sitzplatzreservierungen. Dieser lag 2015 bei 191 Millionenen Euro, eine Steigerung zum Vorjahr von etwa 8 Millionen Euro.
Pichler will weiterhin an seinem Konzept der „Netzwerkairline“ festhalten und so die Standorte Düsseldorf und Berlin weiter ausbauen und das Streckennetz vor allem in Richtung USA erweitern: „Wir haben im Jahr 2015 die Entscheidung getroffen, mehr Langstreckenflüge anzubieten, vor allem in die USA. Dieses Segment bietet Wachstum und bessere Margen und sorgt für eine höhere Kundenbindung, während wir uns stetig zu einem Netzwerk-Carrier weiterentwickeln.“ Langstreckenflüge ab München soll es künftig hingegen nicht mehr geben.
InsideFlyer.de | Kommentar
Die aktuelle Entwicklung lässt die Gerüchteküche rund die Überlebensfähigkeit von airberlin brodeln. Zwar sieht Finanzvorstand Schwierholz keine Zweifel an der Überlebensfähigkeit von airberlin, doch trotzdem halten sich die Gerüchte eines Zusammenschlusses von Alitalia und airberlin hartnäckig.
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