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Die uralte Diskussion über Check-in vs. Handgepäck beginnt man am besten mit dem geschichtlichen Hintergrund. Es war im Jahr 1987, als der „Rollaboard“-Koffer erfunden wurde. Diese Erfindung bedeutete, dass Passagiere nun ganz einfach das Aufgeben von Gepäck vermeiden konnten: Das Zeitalter des Handgepäcks hatte begonnen.
Später im selben Jahr wurden die ersten Richtlinien für Handgepäck eingeführt, da es eine immer beliebtere Art des Reisens wurde. Mit dem reinen Handgepäck konnte man die Schlangen am Check-in umgehen und auch bei der Ankunft Zeit sparen, da man nicht am Gepäckband warten musste.
Erste Hindernisse
10 Jahre später, im Jahr 1997, sponserte die Association of Flight Attendants eine Konferenz mit dem Titel „Carry-On Bags – An Everyday Risk“.
Kern dieser war, dass viele Besatzungsmitglieder häufig von Handgepäck, welches aus den Overhead-Bins gefallen ist getroffen wurde. Auch über 4.000 Passagiere wurden im Jahr der Konferenz durch herabfallendes Gepäck teils schwer verletzt.
Es folgten immer mehr Einschränkungen beim Reisen mit Handgepäck, von denen einige heute noch aktiv sind und mitunter der größte Nachteil hinsichtlich Handgepäck ist. Die zulässige Größe und das erlaubte Gewicht der Koffer werden immer strenger kontrolliert, sodass es ein größeres Risiko gibt die Koffer am Gate aufgeben zu müssen. Viele Passagiere haben bereits erlebt noch am Gate das Wichtigste, was man für den Flug braucht, schnell aus dem Cabin Trolley herauszuholen, weil der Gate Agent mit dem Gepäcklabel daneben schon wartete.
Ist das Fliegen mit Aufgabegepäck besser?
Wenn man mit aufgegebenem Gepäck fliegt, trifft man am Flughafen auf mehr Warteschlangen als sonst. Es gibt nur wenige Dinge, die nerviger sind, als in einer langen Schlange an einem Flughafen zu stehen – egal, ob man geschäftlich reist oder in den Urlaub möchte.
Hinzukommt der Fluch des verloren gegangenen Gepäcks. Jeder, dessen Gepäck für wenige Tage oder gar für Wochen oder für immer verloren gegangen ist weiß, wie stressig dies ist und wieviel Nerven dies kosten kann. Auch die Zeit, die man damit zubringt die Regelungen für die zu zahlende Entschädigung durch die Airline herauszufinden, ist eigentlich verlorene Zeit. Für viele ist dies der Hauptgrund, wieso sie Handgepäck präferieren.
Positiv ist, dass in den letzten drei Jahren der Prozentsatz der verlorenen Gepäckstücke deutlich zurückgegangen ist: 70 % weniger Gepäckstücke gehen mittlerweile verloren. Zukünftig sollte sich dies durch innovative Tracking-Lösungen, die die Gepäckabfertigung verbessern, noch zuverlässiger werden.
Mehr: Diese Änderungen wünschen sich Reisende, wenn die mit Aufgabegepäck fliegen
Aufgabegepäck oder Handgepäck?
Fakt ist, dass für viele aufgrund verschiedener Faktoren das Fliegen mit ausschließlich Handgepäck keine Option ist. Wenn jedoch gleichzeitig weiterhin versucht wird so viel wie möglich im Handgepäck unterzubringen und gleichzeitig die Art und Weise der Gepäckabfertigung am Flughafen so bleibt wie sie ist, werden auch die langen Schlangen am Check-In-Schalter weiterhin präsent sein.
Die Lösung des Problems ist, das Fliegen mit Aufgabegepäck so angenehm und einfach wie möglich zu gestalten. Es sind bereits Kleinigkeiten, die einen merklichen Unterschied machen können.
Schlangestehen?
Das Hauptargument gegen das Fliegen mit Aufgabegepäck ist, das Schlangestehen am Check-In-Schalter und am Gepäckband zu vermeiden. Je nach Art der Reise, kann dies ein großer Vorteil sein. Hinzukommt, dass mittlerweile viele Airlines zusätzliche Gebühren für Aufgabegepäck erheben.
Ein großer Zeitfaktor am Schalter ist das physische Drucken des Gepäcklabels und dieses am Koffer anzubringen. Außerdem weiß man am Gepäckband nach der Ankunft nie, wie lange es noch dauert, bis der Koffer endlich auf dem Band auftaucht.
Eine praktische Alternative wäre, wenn grundsätzlich ein kostenfreies Gepäckstück bei den Flugtickets inkludiert ist. Anstatt lange am Check-In-Schalter zu warten bis alle Labels gedruckt worden sind, nutzt man einen elektronischen Gepäckanhänger, sodass man den Großteil des Check-In-Vorgangs bereits bequem von zu Hause aus erledigen kann. Dies ist über die App der Airline oder online möglich. So wäre der Prozess bereits deutlich angenehmer.
Bereit zum Abflug
Ab Flughafen angekommen müsste man in einem solchen Fall das Gepäck nur noch kontaktlos an einem Drop-Off-Point abgeben. Je mehr Leute mit Aufgabegepäck fliegen, desto kürzer wird auch die Wartezeit an der Sicherheitskontrolle. Auch der Boarding-Prozess verläuft schneller und reibungsloser, es gibt keinen Kampf mehr um die Gepäckfächer.
Dank des elektronischen Gepäckanhängers, welcher mit einem Tracker ausgestattet ist, kann man bereits direkt nachdem man platzgenommen hat per Smartphone prüfen, ob der Koffer auch tatsächlich an Bord ist. So vermeidet man böse Überraschungen am Ziel.
Nach der Landung lohnt sich ebenfalls ein Blick auf das Smartphone: Man wird automatisch informiert wann das Gepäckstück ausgeladen wurde, sodass man je nachdem noch in Ruhe einen Zwischenstopp im Duty Free einlegen kann, anstatt sinnlos am Gepäckband zu stehen.
Klar ist, mit der Verbesserung des Passagierflusses wird das gesamte Reiseerlebnis aufgewertet, da weniger Wartezeit anfällt. Das Gute ist, dass die Technologie für diesen Weg zu Reisen bereits existent ist, sodass man diese Verbesserung ganz für sich bereits jetzt vornehmen kann.
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