IDB: United zahlt mir doch noch $800

Dieses Thema im Forum "United" wurde erstellt von travelboy, 24. Oktober 2010.

  1. travelboy

    travelboy Pilot

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    Nur mal so zur Info:

    - Letztes Jahr ein Ticket gehabt, auf dem ein Segment IAD-SFO in F war (*A CRWSTAR3 ausgestellt von LH, alle Segmente bestätigt)
    - Checkin: bekomme nur eine "Departure Management Card", keinen Boarding Pass. Sitzplatz gibt's am Gate. Ahne schon Böses.
    - Gate: werde gefragt, ob ich auf Economy downgraden möchte, lehne ab… 6 Stunden in Eco muss nicht sein.
    - Werde gebumpt und auf den nächsten Flug gebucht. Fliege doch noch F, aber 4 Stunden später
    - Frage beim Customer Service nach Compensation (hab ja Zeit). Wird abgelehnt, ich hätte keinen Anspruch.
    - Ich: "Aber der Flug ist doch überbucht! Ich konnte ja nicht mitfliegen! Dafür steht mir Entschädigung zu"
    - United: "Der Flug war nicht überbucht. In Eco wär ja noch Platz gewesen"
    - Aufgegeben, ein paar Monate später US-Gesetz nachgelesen: Überbuchung bezieht sich nicht nur auf den Flug, sondern immer auch auf die gebuchte Serviceklasse. Bei Involuntary Denied Boarding steht dem Passagier an Ort und Stelle in Cash Entschädigung zu, je nach Entfernung und Verspätung. In meinem Fall $800.
    - Schreibe E-Mail an United, weise auf IDB-Vorfall hin und bitte freundlich um meine $800
    - United antwortet: "Sie waren ein No-Show! Sie waren nicht rechtzeitig am Gate" (so ein Unsinn, jetzt werde ich böse)
    - Ich schreibe zurück: "Ich WAR rechtzeitig am Gate. Aber die Klasse war ja schon vorher überbucht, denn schon am Checkin gab es keine Plätze. Und mir wurde ein freiwilliges Downgrade angeboten (noch ein Beweis für Überbuchung). Compensation hättet ihr unaufgefordert sofort zahlen müssen. Die Departure Management Card hab ich noch und ich denke jetzt mal über eine Beschwerde beim Dept. of Transportation nach"
    - United: "Sie bekommen $800. Wohin sollen wir den Scheck schicken?"

    Was lernen wir daraus:
    - Man muss seine Rechte kennen. Freiwillig zahlen die gar nichts
    - Beweismittel (Departure Management Cards etc.) aufheben. In Problemfällen am besten auch notieren, zu welcher Uhrzeit man wo mit wem gesprochen hat
    - Lieber LH fliegen wenn möglich :)
     
  2. reiner

    reiner Platinum Member

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    Frage, was ist eine depature management card? Habe ich noch nie gehabt und auch noch nie etwas von gehört. Leere Boardingcard?
     
  3. unblack

    unblack Gold Member

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  4. travelboy

    travelboy Pilot

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    Genau. So ein Ding war das auch. Nur bei mir stand "Confirmed" drauf, statt "Waitlisted".
     
  5. reiner

    reiner Platinum Member

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    So habe ich wieder etwas gelernt.
     
  6. skywalkerLAX

    skywalkerLAX Diamond Member

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    Schweinebande! Immer direkt alles dokumentieren, androhen und dann beim DOT beschweren. :idea:
     
  7. flyin_ruddl

    flyin_ruddl Pilot

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    Das Unternehmen will ich sehen, das freiwillig für eine völlig unterbezahlte Leistung eine fette Kompensation rausrückt...

    Wers kennt, bitte Info!

    F.R.
     
  8. travelboy

    travelboy Pilot

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    Solche Unternehmen kannst Du überall dort sehen, wo sie per Gesetz zu Kompensationen verpflichtet sind. Auch in den USA gibt es Verbraucherrechte, und dass Gesetze tatsächlich gelten, dürfte eigentlich für kein Unternehmen überraschend sein.

    Die Preise, zu denen Unternehmen ihre Leistungen anbieten, haben hiermit überhaupt nichts zu tun. Und da die Unternehmen ihre Preise selbst festlegen, kann von Unterbezahlung auch keine Rede sein.
     
  9. skywalkerLAX

    skywalkerLAX Diamond Member

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    Da bist du bei United schonmal gar nicht so weit weg. Habe auf meiner letzten Reise ohne grosses Verhandeln 5 Appreciation Certificates bekommen, Wert pro Stueck 250$ oder 9000 Meilen. Das Ticket nach Asien hat 1024$ gekostet und wurde in die Business Class upgegradet. Zusammen mit dem VDB bin ich somit ca 1000$ im Plus zusaetzlich zu den 49.000 Meilen die mir das Ticket gebracht hat. :mrgreen:
     
  10. Reifel

    Reifel Gold Member

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    Solche Unternehmen gibt es zum Glück durchaus, wenn auch vielleicht weniger in der Airlinebranche :)

    Aber selbst da: Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Malev gemacht. Auf einem wegen technischem Defekt stornierten Flug BUD-FRA erhielt ich nach ca 3-4 Wochen das Angebot 250 EUR in bar oder 400 EUR als Travel voucher zu erhalten (nur 125 EUR wären lt. EU-Verordnung Pflicht gewesen). Und das nach nur einem Schreiben, die haben sich gar nicht erst rausreden wollen oder sich auf höhere Gewalt (kennt man ja bei technischen Defekten...) berufen wollen. Gerade bei Malev hätte ich da eher Probleme mit der Reklamation erwartet, aber dem war überhaupt nicht so.

    Auch bei AA habe ich eine sehr gute Erfahrung gemacht. Hier wurden am Gate in EWR statt 50 USD ganze 150 USD für das zweite Gepäckstück transportiert. Habe eine Email nach Irland in deren Rekla-Center geschickt, es kam nach wenigen Tagen eine persönlich (mit einem Namen, ein echter Ansprechpartner) signierte Email, dass man sich entschuldige und die 100 USD umgehend auf die Kreditkarte wieder gutschreiben würde, was sofort geschah. Ich hatte ich gerade bei einer Airline wie AA eher weniger erwartet.

    Ich kenne es auch aus meiner Branche (Reiseveranstalter) dass auch hier in vielen Fällen - wenn die Rechtslage klar ist und auch tatsächlich ein Mangel vorliegt - sehr akkurat nach Reiserecht und Frankfurter Tabelle reguliert wird, auch bei meinem Arbeitgeber...

    Auch bei Banken habe ich gute Erfahrungen gemacht (ich spreche nicht von Beratung, eher von Übernahme von Gebühren, z.B. Clearstream-Gebühren bei Depotübertragungen).

    Ich denke schon dass bei vielen Unternehmen durchaus das Pflichtbewusstsein besteht bei Mängeln dafür geradestehen zu müssen... und darüber hinaus ein erfolgreiches Beschwerdemanagement auch als Kundenbindungsmassnahme sehen... Vielleicht ist die Airline-Branche in der Tat jedoch da eher unterdurchschnittlich entwickelt :)
     

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