Lufthansa darf auf grünes Licht hoffen

Dieses Thema im Forum "Lufthansa" wurde erstellt von fuelflow, 15. Juni 2009.

  1. fuelflow

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    Die Lufthansa kann ihre Expansionspläne offensichtlich fast wie geplant umsetzen. Zwar prüft die EU-Kommission die Übernahmen der beiden Fluggesellschaften Austrian Airlines (AUA) und Brussels Airlines noch. Doch die Behörde wird wohl in beiden Fällen bis zum 1. Juli grünes Licht geben wird - mit für das Unternehmen verkraftbaren Auflagen.

    BRÜSSEL/FRANKFURT. Weder die EU-Kommission noch Lufthansa wollten auf Anfrage Details zu den laufenden Verfahren nennen.

    Für die derzeit noch zweitgrößte europäische Fluggesellschaft wäre die doppelte Genehmigung ein wichtiger Schritt. Mit dem Abschluss der beiden Zukäufe wird der Konzern die französisch-niederländische Air France-KLM als größten europäischen Anbieter ablösen.

    Größe ist zwar für sich genommen in der Luftfahrt kein Erfolgsgarant. Sie bietet aber erhebliche Skaleneffekte. So können zum Beispiel die großen, aus unterschiedlichen Flugzeugtypen bestehenden Flotten besser auf die schwankende Nachfrage auf einzelnen Strecken ausgerichtet werden. Dies ist nicht zuletzt angesichts der aktuellen Branchenkrise wichtiger denn je. So geht die Weltluftfahrtorganisation IATA davon aus, dass der Branchenumsatz dieses Jahr um 15 Prozent sinken wird.

    Noch im Frühjahr hatte es von Seiten der EU-Wettbewerbsbehörde Hinweise gegeben, dass zumindest im Fall von Brussels Airlines harte Auflagen drohen. So sollte Lufthansa nicht nur wie üblich Strecken an Rivalen abtreten. Die Deutschen sollten sogar selbst einen Wettbewerber finden, der diese Strecken verbindlich übernimmt.

    Mittlerweile scheinen sich Lufthansa und EU-Beamte angenähert zu haben. Zwar wird es wie geplant Auflagen geben. Dabei wird es aber aller Voraussicht nach um die Freigabe einzelner Start- und Landerechte (Slots) unter anderem auf der Strecke Brüssel-Frankfurt und von Brüssel zu anderen deutschen Städten gehen. Das jedenfalls berichten mit dem Fall vertraute Kreise.

    Die Wettbewerbsaufsicht befindet sich bei Brussels in der Phase zwei, eine intensive Prüfung. Kommt nun die Freigabe, könnte Lufthansa mit der vorgesehenen Integration des Neuerwerbs beginnen. Die Kranich-Airline hatte in den letzten Wochen bereits angekündigt, dass das Bonusmeilen-Programm "Miles and More" ab Oktober auch von Brussels übernommen wird. Auch der Flugplan soll synchronisiert werden.

    Bei der angeschlagenen AUA befindet sich die EU in der ersten Phase der Untersuchung. Informierte Kreise berichten, dass sich auch hier eine Genehmigung andeutet. Die Brüsseler Wettbewerbshüter hatte die Frist für die Phase eins am vergangenen Donnerstag um zehn Tage verlängert, was als ein weiteres Indiz für eine bevorstehende Freigabe gedeutet wird. Offiziell kann die EU für die Prüfung einer Übernahme in der ersten Phase zwischen 25 und 35 Arbeitstagen beanspruchen. 25 Arbeitstage würden im Fall AUA am 17. Juni verstreichen.

    Die EU werde den Fall schnell entscheiden, heißt es in Brüssel. Auch hier wird Lufthansa Auflagen verdauen müssen, auch wenn die seit einigen Jahren gepflegte Partnerschaft bereits vor Jahren von den EU-Gremien unter die Lupe genommen worden ist. Wie zu hören ist, hat die Lufthansa Zugeständnisse bezüglich einiger Slots zwischen deutschen Städten und Wien angeboten. Hier soll es insbesondere um die Strecke Hamburg-Wien gehen, heißt es in beteiligten Kreisen.

    Quelle: HANDELSBLATT
     

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