Lufthansa führt Anschnallpflicht ein

Dieses Thema im Forum "Lufthansa" wurde erstellt von hagalulu, 29. Januar 2007.

  1. hagalulu

    hagalulu Pilot

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    Quelle: har/dpa
     
  2. carlo

    carlo Gold Member

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    Ob das so eine gute Idee ist?

    Immerhin hat man vor nicht allzulanger Zeit regelrecht dazu aufgefordert, sich zumindest während der Dauer von Langstreckenflügen immer wieder zu bewegen, um der Bildung von Thromben ("Economy-Class-Syndrom") vorzubeugen.

    carlo [​IMG]
     
  3. DUS

    DUS Gold Member

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    Steht ja nicht da, dass du immer sitzen bleiben musst. Nur, dass du während du sitzt, den Gurt nutzen musst.

    Nun, mich stört diese neue Regel nicht, bin ich doch ohnehin immer angeschnallt. Merkt man doch eh nicht, den Gurt!

    DUS
     
  4. Peruaner

    Peruaner Diamond Member

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    stören tut der gurt nicht.

    würde mal wissen, wie die das kontrollieren wollen, wenn dann ein begleiter sieht dass du nicht angeschnallt bist, sagt man einfach ich wollte grad aufstehen.

    und wenn man am fenster sitz, müssen die andern leute sich ja erst wieder abschnallen, dann wenn du wegbist wieder anschnallen und wenn duw ieder kommst wieder abschnallen :)
     
  5. douggyhaffernan

    douggyhaffernan Gold Member

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    Find diese Regelung gar nicht schlecht.
    Ich bin eigentlich immer angeschnallt, will halt nicht geweckt werden bei Turbulenzen.
    Bei Start und Landung mach ich ihn schön eng und sonst schön locker.
     
  6. carlo

    carlo Gold Member

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    Ich habe mal bei LH gestöbert und bin auf die offizielle Verlautbarung gestoßen:


    Anschnallpflicht an Bord

    Neuregelung im Interesse der Sicherheit für Fluggäste
    Bei unerwartet auftretender Turbulenz kommt es an Bord von Verkehrsflugzeugen immer wieder zu Verletzungen, dabei wäre dies bei geschlossenem Sitzgurt vielfach zu verhindern gewesen. Aus diesem Grund empfahl Lufthansa bislang, den Gurt stets anzulegen. Im Interesse der Sicherheit ihrer Fluggäste haben wir uns nun entschlossen, eine generelle Anschnallpflicht einzuführen. Weiterhin gestattet ist das Aufstehen, etwa um sich die Beine zu vertreten oder die Toilette aufzusuchen, es sei denn, die Anschnallzeichen sind eingeschaltet. Die neue Regelung gilt ebenfalls bei Lufthansa Regionalpartnern. Das Flugzeug selbst ist übrigens so konstruiert, eine Belastung durch Turbulenz von vornherein ohne nennenswerten Schaden zu überstehen.


    http://www.lufthansa.com/online/portal/ ... id=1755140


    In der Economy mag das ja einigermaßen umsetzbar sein, aber ob C- und F-Passagiere widerstandslos akzeptieren, während eines Nachtfluges im Bett angeschnallt zu sein...? [​IMG]

    Die Begründung hat irgendwie auch ein G´schmäckle:

    Turbulenzen sind für den Piloten in aller Regel rechtzeitig erkennbar, so daß stets genügend Zeit verbleibt, die Passagiere aufzufordern, sich anzuschnallen. Nicht vorhersehbar dagegen sind die sogenannten "Clear Sky Turbulences", die das Flugzeug bei strahlend blauem Himmel ohne Vorwarnung mal kurz einige Meter in die Tiefe sacken lassen.

    Aber wie oft passiert so etwas im Jahr, eher selten bis gar nicht, sonst wüßten wir schon davon, oder?

    Ich könnte mir schon eher vorstellen, daß man das intern als Maßnahme im "Kampf gegen den Terror" eingestuft hat.

    Just my 50cents...
     
  7. miles-and-points

    miles-and-points Nach Verwarnungen dauerhaft verreist
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    Laß stecken. 8)

    Eine solche Neu-Regelung (von einer "Empfehlung" hin zur "Pflicht") hat natürlich vor allem Gründe im Schadenersatzrecht. Stichwort: Beweislastumkehr. Darüberhinaus muß nicht wegen jeder "absehbarer" Turbulenz eine gesonderte Durchsage mit akustischem und Anschnall-Zeichen erfolgen, was von der Mehrheit der Passagiere durchaus goutiert wird.

    Auch einige andere Gründe mögen mitbestimmend gewesen sein - allerdings wohl erst ganz zuletzt (wenn überhaupt) Dein "Kampf gegen den Terror". :shock:
     
  8. Kalttaucher

    Kalttaucher Diamond Member

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    Ein vorteil hat es die Anschnaller sind beim liegen nicht immer unter den Sitzen eingeklemmt wenn man sie braucht. :p
     
  9. kasi

    kasi Diamond Member

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    Da gibts Du die Begründung ja bereits selbst: Selbst bei einer erwartet auftretenden Turbulenz möchte der Passagier, der viel Geld zahlt um in C und F durchschlafen zu können ja wohl bestimmt nicht geweckt werden, um sich anzuschnallen. Mache ich schon immer - wg. Turbulenzen - hat mich noch nie am Schlafen gehindert.

    Zur Häufigkeit des Auftretens: Sehr selten - aber dann ... Das letzte Mal hat es mich auf dem Weg von der Toilette zum Platz so heftig erwischt, dass ich nicht weiß, ob ein älterer Mensch die Kraft gehabt hätte, sich ohne Schaden fest zu halten. Selbst das Personal hatte alle Mühe sich zu halten, ohne umzufallen.

    Wie bei allen Sicherheitsmaßnahmen gilt: In 99 % der Fälle eher lästig, aber ist der potentielle Schaden in dem 1 % Restrisikofall umso größer ...
     
  10. miles-and-points

    miles-and-points Nach Verwarnungen dauerhaft verreist
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    Niemand - weder in Y noch in C oder F - wird "gezwungen", eine solche Regelung "widerstandslos" hinzunehmen. Wer glaubt denn wirklich, daß jeder einzelne Pax ständig kontrolliert (und im Fall des Falles zum x-ten Mal auf eine Anschnallpflicht hingewiesen wird)?

    Sollte aber etwas passieren, wird der "widerspenstige Pax" halt (unjuristisch gesprochen) "selbst schuld" sein - und es wird sehr viel schwieriger für ihn werden, später einen Anspruch gegen die entsprechende Airline durchzusetzen. Und das ist auch gut so.

    Schließlich wurden solche (schon jetzt relativ selten vorkommenden) Schadenersatzansprüche einzelner "Unverbesserlicher" letztlich durch alle Passagiere "subventioniert" - wieso eigentlich? Da ist eine grundsätzliche "Pflicht" (mit den entsprechenden Auswirkungen auf diejenigen, die sich darüber hinwegsetzen "müssen") doch sehr viel gerechter für die Allgemeinheit.

    Kann sich halt jeder selbst entscheiden, ob er "auf eigene Gefahr" unangeschnallt bleiben möchte oder nicht. :D
     
  11. Guest

    Guest Guest

    Was LH macht ist absolut richtig. Jeder, der so einen "Absacker" schon einmal mitgemacht hat weiß, von was ich rede. Ein locker angelegter Gurt in C oder F stört nicht beim Schlafen. Er verhindert aber im Zweifelsfall, dass man mit dem Kopf durch die Kabinendecke geht. Kann sich noch jemand an das Nachrichtenvideo der UA-Maschine ex NRT erinnern? Da ist nix mehr mit festhalten.

    Ähnliches habe ich einmal über dem Golf von Bengalen erlebt. Da ging es plötzlich 300 m nach unten. Zugegeben, die Anschnallzeichen waren an, aber trotzdem. Viele haben noch geschlafen, die FB ziehen auch nicht jedem Pax die Decke weg, um zu sehen, ob die angeschnallt sind. In der Maschine gab es damals einige Knochenbrüche.

    Ich hoffe, ALLE Airlines schließen sich dem Beispiel LH ganz schnell an.
     
  12. katzerl

    katzerl Platinum Member

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    Ich finds in Ordnung sich anzuschnallen, wenn wir im Auto sitzen tun wirs ja auch oder?
    Und beim Schlafen störts auch nicht, man macht den Gurt einfach lockerer.
    Ich habe damit kein Problem, finde es extrem ok
     
  13. carlo

    carlo Gold Member

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    Ihr diskutiert meinem Eindruck nach ein wenig am thematischen Kern vorbei...


    Lufthansa begründet die Anschnallpflicht so:

    "Bei unerwartet auftretender Turbulenz kommt es an Bord von Verkehrsflugzeugen immer wieder zu Verletzungen, dabei wäre dies bei geschlossenem Sitzgurt vielfach zu verhindern gewesen."


    In Konsequenz dessen verhindert auch in Zukunft nicht, daß der Y/C/F-Pax nach 10 Stunden sitzendem/liegendem "Angeschnalltdasein" auf dem möglichgerweise einzigen Gang während des Fluges, beispielsweise zur Toilette, Verletzungen durch ebensolche Turbulenzen erleidet, die Lufthansa durch die Anschnallpflicht subsumiert sehen möchte.

    Gegen dieses Risiko hilft weder ein mit C- und F-Ticket verbundenes Wunschdenken, wie kasi schreibt, noch minimiert es zukünftige Schadensersatzansprüche, wie map ausführt, weil das Montrealer Abkommen, das inzwischen 53 Länder der Welt ratifizierten, Fluggesellschaften nur bis zu einer Summe von 100.000 SZR (ca. 120.000 €) uneingeschränkt haften läßt:


    Artikel 21
    Schadensersatz bei Tod oder
    Körperverletzung von Reisenden

    (1) Für Schäden nach Artikel 17 Absatz 1,
    die 100000 Sonderziehungsrechte je Rei-
    senden nicht übersteigen, kann die Haf-
    tung des Luftfrachtführers nicht ausge-
    schlossen oder beschränkt werden.

    (2)Der Luftfrachtführer haftet nicht für
    Schäden nach Artikel 17 Absatz 1, soweit
    sie 100000 Sonderziehungsrechte je Rei-
    senden übersteigen, wenn er nachweist,
    dass
    a) dieser Schaden nicht auf eine unrecht-
    mäßige Handlung oder Unterlassung
    des Luftfrachtführers oder seiner Leute,
    sei sie auch nur fahrlässig begangen,
    zurückzuführen ist
    oder
    b) dieser Schaden ausschließlich auf eine
    unrechtmäßige Handlung oder Unter-
    lassung eines Dritten, sei sie auch nur
    fahrlässig begangen, zurückzuführen
    ist.



    Setzt man hiernach die Kosten ohnehin äußerst selten auftretender Unfälle durch unvorhergesehene Turbulenzen in Korrelation zu geflogenen Meilen, beförderten Passagieren und der überaus erfreulichen Bilanz des Konzerns, bleiben Verhältnismäßigkeit und Begründung der Anschnallpflicht durch Lufthansa zum jetzigen Zeitpunkt de jure einigermaßen unerklärlich, zumal eine solche kein andere Premium-Airline ausgesprochen hat...

    carlo [​IMG]
     
  14. miles-and-points

    miles-and-points Nach Verwarnungen dauerhaft verreist
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    Aber Dein Eindruck ist falsch. Und Dein "Argumentations"-Strang noch "falscher".
     
  15. kasi

    kasi Diamond Member

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    Wie meinen? Bitte ERST Beitrag LESEN, bevor Du ihn zitierst.
    Was hast Du denn für C/F-Wünsche, die mit dem Thema hier zu tun haben?
     
  16. carlo

    carlo Gold Member

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    Hi kasi,


    Du schreibst, daß ein C/F-Passagier viel Geld bezahlt, um durchschlafen zu können, richtig?

    Nun wäre es ja nichts ungewöhnliches, wenn er nach 10 Stunden die Toilette aufsuchen muß.

    Schützt ihn die Beachtung der lufthanseatischen Anschnallpflicht, wenn er auf dem Weg zur oder von und während der Benutzung der Toilette durch eine unerwartete Turbulenz körperlich verletzt wird?

    Eben, das war mit "Wunschdenken" gemeint.[​IMG]


    Übrigens macht sich LH um die Sicherheit von Infants nicht mal während des Starts und der Landung Sorgen, die sitzen wie eh und je während des gesamten Fluges völlig unangeschnallt auf Muttis Schoß.

    Bei allen Mitgliedern der oneworld-Gruppe bekommt man einen speziellen Baby-Gurt, der mittels einer Schlaufe mit dem eigenen verbunden und anschließend um das Baby gelegt wird - ich habe bei BA und CX (früher auch SR) mehrfach selbst erlebt, daß die Crew den festen Sitz genau kontrolliert.


    Gruß carlo
     
  17. DUS

    DUS Gold Member

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    Ich meine, dieses aber mitlerweile auch bei LH und LX gesehen zu haben. Sollte ich mich da echt so täuschen?

    DUS
     
  18. miles-and-points

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    Nein, natürlich täuscht Du Dich nicht.

    Aber es geht doch erkennbar gar nicht mehr ums Diskutieren...
     
  19. Guest

    Guest Guest

    Es ist doch aus LH-Sicht verständlich, daß die sich gegen Schadenersatzforderungen soweit wie möglich absichern wollen (ob letztendlich erfolgreich sei mal dahingestellt).

    Und wenn man mal ehrlich ist, spricht doch auch für keinen vernünftig denkenden Menschen etwas dagegen sich wahrend des gesamten Fluges anzuschnallen - außer natürlich für die Leute, die immer was zu nörgeln haben.
     
  20. carlo

    carlo Gold Member

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    Hallo DUS,


    ich spreche aus eigener Erfahrung.

    Letzter Interkontinentalflug mit SIA im Juli: kein Babygurt

    Letzter Kontinentalflug mit LX im Oktober: kein Babygurt

    Letzter innerdeutscher Flug mit LH im November: kein Babygurt


    Letztes offizielles statement des LH-Sprechers vor 5 Tagen: weiterhin kein Babygurt

    http://www.sueddeutsche.de/reise/artike ... eadcomment

    -

    Aber map hat schon ganz recht,
    ohne Kinder und ohne Flug "diskutiert" es sich besonders gut! [​IMG]
     

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