NEWS - Air Madrid: Flugverbot?

miles-and-points · 4. November 2006

Spaniens "Skandal-Airline" AIR MADRID droht Flugverbot
- ein "reißerischer" Titel - hier der gesamte Artikel:

Wöchentlich Verspätungen von bis zu 60 Stunden und abgesagte Flüge
Madrid - Der spanischen Billig-Fluggesellschaft Air Madrid droht bereits drei Jahre nach ihrer Gründung der Entzug ihrer Fluglizenz. Das in Spaniens Medien bereits als "Skandal-Airline" bezeichnete Unternehmen fällt wöchentlich durch Verspätungen von bis zu 60 Stunden und abgesagte Flüge auf. Jetzt hat auch die spanische Luftverkehrsbehörde eine Untersuchung eingeleitet.

Nicht selten waren es technische Mängel, die zu den stundenlangen Verspätungen und Flugstreichungen führten. Die Aufsichtsbehörde des Madrider Flughafens Barajas konnten der Airline aus Sicherheitsgründen keine Startgenehmigung geben.

Heftige Proteste verärgerter Passagiere
Die ständigen Verspätungen führen auf dem Madrider Flughafen regelmäßig zu solch heftigen Protesten verärgerter Passagiere, dass die Flughafenpolizei an Tagen, an denen Air Madrid fliegt, sogar ihre Beamtenzahl deutlich aufstocken muss, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Vor einigen Wochen belagerten erboste Passagiere fast sogar eine Startbahn und konnten nur mit Polizeigewalt daran gehindert werden.

Madrid-Mallorca: Dauer 21 Stunden
Auch in der vergangenen Woche war die Airline wieder mit einer sensationsverdächtigen Nachricht in den Medien. Air Madrid brauchte 21 Stunden, um ihre Passagiere von Madrid nach Mallorca zu bringen. Der Flug dauert normalerweise knapp eine Stunde. Der Air Madrid-Flieger startete Samstagnacht um 22.45 Uhr in Madrid und machte einen Zwischenstopp auf Menorca. Da auf der Nachbarinsel Mallorca allerdings wegen Nebels nicht gelandet werden konnte, flog der Pilot zurück auf den Flughafen von Valencia. Dort mussten die Passagiere im Flugzeug schlafen, weil nach Angaben des Unternehmens keine Hotelzimmer frei waren. Am nächsten Morgen flog die Maschine nach Madrid zurück und nach einem mehrstündigen Aufenthalt von dort aus über Ibiza nach Mallorca, wo die Maschine am Sonntag um 20.00 Uhr landete.

Gutes Geschäft
"Ich wollte von Menorca zum Abendessen mit meiner Familie nach Mallorca fliegen. Schlief allerdings in Valencia, aß in Madrid zu Mittag und kam erst zum Abendessen am nächsten Tag auf der Nachbarinsel an", scherzte einer der betroffenen Passagiere im spanischen Fernsehen. Andere nahmen die Odyssee weniger humorvoll. Nur das 4-Sterne Hotel neben dem Madrider Flughafen freut sich über Air Madrid. "Die Fluggesellschaft ist unser bester Kunde. Wir bekommen von Air Madrid wöchentlich rund 500 Gäste geschickt", meint ein Rezeptionist.

Werben gegens Disaster
Die Fluggesellschaft versucht unterdessen mit Werbespots und Wohltätigkeitsaktionen ihr angekratztes Image wieder aufzupolieren. Wie Air Madrid allerdings mit nur neun Flugzeugen, von denen derzeit auch nur sechs funktionieren, pro Woche 900 Flüge macht, konnte und wollte selbst Julio Martínez, Vizepräsident von Air Madrid, nicht vor der spanischen Presse erklären. Die Billig-Fluggesellschaft, die sich auf Routen zwischen Spanien und Lateinamerika spezialisiert hat, will demnächst sogar noch den Kontinentalverkehr ausbauen, um Zubringerflüge in andere europäische Metropole anbieten zu können.
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Quelle: Standard (APA)

DariusTR · 4. November 2006

uih, hört sich nicht gut an. War letztin auch in Madrid und habe am Gate nebenan auch eine Air Madrid Maschine beobachtet, die immerhin (nur!?) 2 Stunden Verspätung hatte. Damit hat sich auch erledigt, Air Madrid als günstige Alternative für Südamerika in betracht zu ziehen.

Grüße

Guest · 5. November 2006

Also, ich hab auch des öfteren mal über Air Madrid als Alternative zu anderen etablierten Carriern nachgedacht, doch was ich bisher so gehört und gelesen habe, reicht mir...

Verspätungen sind eine Sache, ständige technische Mängel eine andere, die man weiss Gott nicht unterschätzen sollte..

Wenn man dann bedenkt, dass die etwa nach Lima oder Cartagena ca. 2000€ für einen C-Flug wollen, dann nehme ich wirklich lieber Iberia oder andere Qualitäts-Carrier und fliege dann ohne Sorge..

Der Wellensittich

Guest · 5. November 2006

Ich möchte übrigens noch anfügen, dass ich absolut dafür bin, bei technischen Mängeln und Sicherheitsbedenken ein RADIKALES Vorgehen gegenüber der Airline durchzuziehen..

Da hängen hunderte Menschenleben dran...und niemand möchte afrikanische Verhältnisse... wenn da auch nur die geringsten Zweifel bestehen: Flotte grounden!!!!

Der Wellensittich

DariusTR · 5. November 2006

hast völlig recht, Wellensittich. Da darf es kein Pardon geben. Wer sich nicht an Sicherheitsvorgaben hält und da ein paar Euro sparen will, hat nichts auf dem Fliegermarkt zu suchen !

Guest · 6. November 2006

ganz genau meine Meinung!

Und wenn man dann bei Flugzeugunglücken mal schaut, welche Airlines es waren, so kennt man diese eher wenig oder oft gar nicht (so geht es mir zumindest).

Ein Unglück einer Qualitätairline ist sehr sehr sehr selten, das sollte einem schon zu denken geben...
Bei den Low-cost-Carriern (gerade noch im Ausland) wird dann halt irgenwo doch gespart, sei es das Fluggerät, die Wartung, die Ausbildung oder Kontrolle der Piloten..das sind kleine Unterschiede zu den etablierten, die aber in der Summe ein deutlich erhöhtes Risikopotenzial darstellen..

Der Wellensittich

miles-and-points · 17. November 2006

Die Chaos-Airline

Die spanische Air Madrid ist auf dem Weg zur unpünktlichsten Fluglinie der Welt: Mit 20 bis 30 Stunden Verzögerung werden die Passagiere in der Regel eingecheckt. Aber es kann auch länger dauern. Air Madrid hat neun Maschinen - und die sind offenbar überlastet. Dauernd kommt es zu massiven Verspätungen.

Madrid - Alles hatte so schön geklungen. Vor zwei Jahren war Air Madrid als neuer Low-Cost-Carrier an den Start gegangen. Ziel: dem Platzhirschen Iberia Passagiere auf den lukrativen Lateinamerika-Strecken abzujagen. Dazu unterbot er den Konkurrenten: Für ein Viertel des Iberia-Preises bietet Air Madrid den Weg über den Atlantik. Doch Schlagzeilen macht der Billigflieger vor allem durch rekordverdächtige Verspätungen.

Mit 20 bis 30 Stunden Verzögerung werden die Passagiere in der Regel eingecheckt. Im Hotel Auditorio nahe dem Flughafen Barajas hält man täglich einen ganzen Flügel für frustrierte Air-Madrid-Kunden bereit. Einer davon war kürzlich Horacio Álvarez. "Wir waren lange vor Abflug da, doch die ersten Stunden bewegte sich die Schlange keinen Zentimeter", sagt der 34-Jährige. Erst 15 Minuten vor Abflug kam endlich ein Air Madrid-Angestellter. Der Mann hatte eine scheinbar beruhigende Botschaft: "Der Flug startet pünktlich." Was er nicht sagte: Es waren erst einmal die Passagiere vom Vortag an der Reihe. 26 Stunden später begann die Reise auch für Horacio. Für seine Sitznachbarin zu spät: Sie kam nicht rechtzeitig zur Beerdigung ihres Vaters nach Buenos Aires.

Im Oktober lag die Rekordverspätung bei einem Air Madrid-Flug von Barcelona nach Buenos Aires bei 120 Stunden. Nur mit dem Schiff wäre es langsamer gewesen, kommentierte ein Passagier da. Auch bei den Inlandsflügen lief nicht alles nach Plan. Unlängst brauchte eine Air Madrid-Maschine von Madrid nach Mallorca 20 Stunden - mit Zwischenstopps auf Menorca, Valencia, neuerlich Madrid und Ibiza - sowie einer Nacht auf der Rollbahn im Flugzeug.

Bei Air Madrid heißt es, die Verspätungen nach Lateinamerika seien vorübergehend. Vor einem Monat wurden Reparaturarbeiten bei zwei der neun Maschinen fällig, kurz darauf sei auch eine angemietete Ersatzmaschine ausgefallen. Auf keinen Fall will man zugeben, dass mit dieser kleinen Flotte unmöglich 900 Flügen im Monat zu bewältigen sind.

Schuld hat nach Ansicht von Air Madrid-Chef José Luis Carrillo jedoch vor allem die Presse, die negativen Schlagzeilen hätten dazu geführt, dass die Air Madrid-Flüge nun noch genauer überwacht würden, weitere Verzögerungen seien unvermeidlich. "Wenn die Verleumdungskampagne nicht aufhört, sind tausend Arbeitsplätze gefährdet", so Carrillo, der sein Geld hauptberuflich im Hotelbusiness verdient.

Der Unternehmer wollte schnelles Geld mit den vielen lateinamerikanischen Einwanderern verdienen und konzentrierte sich dabei auf die Routen nach Argentinien, Kolumbien, Peru und Ecuador. Mit einer Auslastung von 85 Prozent rollte denn auch der Rubel am Anfang, doch mittlerweile zahlt man wegen der vielen Verspätungen drauf. Nun hat Carillo von der spanischen Flugaufsicht eine ernste Verwarnung bekommen.

Da hatte er noch Glück, denn die Inspektoren der Behörde hatten zuerst damit gedroht, seine Lizenz einzuziehen oder der Fluglinie das Streckennetz zusammenzustreichen. Das wäre vielleicht besser gewesen, denn nun liegt die Entscheidung, sich auf das Abenteuer Air Madrid einzulassen, weiterhin bei den Passagieren.

17.11.2006
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Von Ute Müller, Die Welt

saftschupser · 17. November 2006

Gelten da eigentlich auch die Flaggastrechte wie in Deutschland.
Wenn ja, ist es wohl eh bald vorbei.

Guest · 20. November 2006

Da wären wir wiedermal direkt beim Thema Verspätungen von mehr als 24h...120h ist ja schon sehr krass..

Also Air Madrid ist wohl ein (noch) lebendes Beispiel für solche Situationen, die ich bei
http://www.businesstravel-forum.de/view ... c&start=45

noch immer suche... :lol:

Dagegen ist dann ja 24h Verspätung fast schon "pünktlich" :lol:

Der Wellensittich

Guest · 21. November 2006

Zitat von saftschupser:

Gelten da eigentlich auch die Flaggastrechte wie in Deutschland.
Wenn ja, ist es wohl eh bald vorbei.
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Natürlich gelten die, ist ja eine EU-Richtlinie. Nur kümmern die sich wahrscheinlich einen Scheissdreck drum. Und das Risiko und den langen Weg einer Klage gehen dann vermutlich doch recht wenige Passagiere ein. Ist schon eine Unverschämtheit...

Guest · 22. November 2006

nun, hier schient mein Freund Mahlwerk aussnahmsweise mal einer Meinung mit mir zu sein...

Ist doch auch mal schön!

Der Wellensittich

miles-and-points · 14. Dezember 2006

Air Madrid vor dem Aus

Die spanische Billigfluglinie sorgt seit Monaten fast täglich für Schlagzeilen, weil Passagiere tage- und nächtelang auf Flughäfen ausharren müssen. Jetzt steht sie vor dem Aus.

Guillermina hatte ihrer Mutter in den letzten Stunden ihres Lebens nicht beistehen können. Nun wollte die in Spanien lebende Chilenin wenigstens zur Beisetzung der Mutter die letzte Ehre erweisen. Es sollte ihr nicht gelingen. Sie kam zu spät, weil ihr Flugzeug von Madrid nach Santiago de Chile über 30 Stunden Verspätung hatte. Ihr Landsmann Gonzalo verpasste einen Prozess, in dem er als Staatsanwalt die Anklage vertreten sollte. Seine Maschine, die ihn und seine Frau von den Flitterwochen heimbringen sollte, flog zwei Tage später ab als vorgesehen.

Entnervte Passagiere
Die beiden Chilenen gehören zu den Tausenden von Fluggästen, die „Opfer“ der Verspätungen von Flugzeugen der Gesellschaft Air Madrid wurden. So hatte es ein Flug von Barcelona nach Buenos Aires auf eine Verspätung von 120 Stunden gebracht. Der Durchschnitt liegt bei über vier Stunden. Eine Air-Madrid-Maschine benötigte für die Route Madrid-Mallorca, die normalerweise in einer Stunde zurückgelegt wird, mehr als 20 Stunden.

Die spanischen Behörden hatten die Linie mehrfach aufgefordert, ihre Flugpläne einzuhalten. Nun scheinen sie die Geduld verloren zu haben. Das Verkehrsministerium drohte, Air Madrid noch vor Silvester bis auf Weiteres die Lizenz zu entziehen. Schon mehrfach hatte an den Abfertigungsschaltern der Gesellschaft die Polizei einschreiten müssen, weil Passagiere nach stunden- und tagelanger Wartezeit die Nerven verloren und handgreiflich wurden. Mal pöbelten aufgebrachte Fluggäste das Schalterpersonal an, mal wollten sie eine Startbahn blockieren.

Ausreden für Verspätungen
Air Madrid wurde vor drei Jahren gegründet und hat sich auf die Routen zwischen Spanien und Lateinamerika spezialisiert. Die Fluggäste sind zu einem großen Teil in Europa lebende Zuwanderer aus Mittel- und Südamerika. Die dem mallorquinischen Hotelier José Luis Carrillo gehörende Linie verzeichnete ein rasantes Wachstum. Mit ihren neun Airbus-Maschinen transportiert sie 2,6 Millionen Passagiere im Jahr.

Für die vielen Verspätungen findet Air Madrid immer neue Erklärungen. Firmenchef Carrillo sprach mal von einer „beispiellosen Pechsträhne“, weil seine Flugzeuge länger gewartet werden mussten als geplant. Mal gab er den Passagieren die Schuld, weil diese zu viel Gepäck mitführten und die Maschine deshalb Zwischenlandungen zum Auftanken einlegen müssten. Und mal sah er eine Verschwörung der Konkurrenz am Werk.

Fluggarantie nur bis Samstag
Die spanische Flugaufsicht wies darauf hin, dass die Air-Madrid-Flüge nur bis zum kommenden Samstag garantiert seien. Falls das Unternehmen noch vor Weihnachten seine Lizenz verliert, droht auf den Flughäfen ein Chaos. Air Madrid hat nach eigenen Angaben 300 000 Tickets verkauft. Umbuchungen auf Maschinen anderer Linien werden kaum möglich sein, weil die meisten Flüge wegen der Feiertage ausgebucht sind. Mehrere Passagiere, die am Mittwoch mit Air Madrid nach Südamerika flogen, stellten sich bang die Frage: „Wie kommen wir nur zurück?“

13.12.06
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Quelle: Focus (kp/dpa)

Guest · 14. Dezember 2006

Aber ich finde es absolut richtig, so einem Chaos-Carrier baldmöglichst die Lizenz zu entziehen!!

Bei sowas verstehe ich überhaupt keinen Spass! Air Madrid ist für mich so ein typischer Kandidat für einen fatalen crash. die Mitarbeitert sind rettungslos überfordert, es herrscht chronischer Zeitdruck, also wird man früher oder später auch bei der Wartung oder seitens der Piloten schlampen...und irgendwann rächt sich sowas..

Da wollte einer schnell das ganz grosse Geld machen..und das ist halt nicht so einfach!

Also wenn das, was man so liest, richtig ist, fordere ich eine sofortige Stilllegung dieser Airline!

Der Wellensittich

miles-and-points · 15. Dezember 2006

Air Madrid stellt Flugbetrieb ein

(PM v. 15.12.)

Rückflüge von 120.000 Fluggästen in Lateinamerika gestrichen

Die spanische Fluglinie Air Madrid hat am Nachmittag die sofortige Einstellung ihres Betriebes angekündigt. Die Schuld dafür trage nach Ansicht des Unternehmens alleine das spanische Verkehrsministerium, das seit Tagen mit einem Lizenzentzug droht. Der Grund der Drohung, teils dreitägige Verspätungen der Fluglinie, wird in der an die Presse verbreiteten Erklärung nicht erwähnt.

Um dem drohenden Lizenzentzug zu entgehen, kündigte das Unternehmen gestern an, auf Ziele zu verzichten und die Flugzeugflotte erweitern zu wollen. Die Entscheidung der Fluggesellschaft fiel jetzt jedoch, bevor sich das Ministerium abschliessend geäussert hatte.

Wer die rund 120.000 Air Madrid Fluggäste von Lateinamerika nach Europa zurückfliegt, ist derzeit noch völlig unklar. Gegen Abend wird eine Stellungnahme der spanischen Regierung erwartet.

Informationstelefon: +34 954 589 641
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Quelle: n4p/argentinien-aktuell

Guest · 15. Dezember 2006

das musste kommen! Und ist auch richtig so!

Ist ja absolut unverantwortlich, was die sich geleistet haben.

Naja, nun wird´s halt auf den Südamerika-Routen zu recht netten Engpässen kommen, und das ganze in der absoluten Hochsaison...
So manche Airline (Iberia??) wird es freuen..

Der Wellensittich

miles-and-points · 15. Dezember 2006

Für die gebuchten Passagiere muß es ja einigermaßen furchtbar sein.
Die einen sitzen in Südamerika fest und wissen nicht, wie sie nun zurückkommen sollen - den anderen platzt jetzt womöglich der Traum vom Weihnachtsurlaub (die sitzen aber zumindest hier zuhause) - und für die Südamerikaner ist es natürlich ein mittelschwere Katastrophe.

Noch eine Meldung (Auszüge):

Air Madrid gibt auf

...
Das Verkehrsministerium hatte Air Madrid diese Woche ultimativ mit dem Entzug der Fluglizenz gedroht. Dessen ungeachtet hat die Gesellschaft in den vergangenen Tagen noch fast 30 000 Tickets verkauft.
...
Was mit den Passagieren geschehen soll, die bereits gebucht oder ihre Reise schon angetreten haben, war ungewiss. So müssen rund 130 000 Fluggäste um ihren Rückflug nach Spanien bangen, wie es in Radioberichten hiess. Air Madrid ist auf Flüge nach Lateinamerika spezialisiert und wird vor allem von Einwanderern aus dieser Region in Anspruch genommen.
...
Umbuchungen schwierig
Air Madrid forderte das Verkehrsministerium auf, sich um die Tausenden betroffenen Passagiere zu kümmern. Ein Ausweichen auf andere Gesellschaften ist jedoch schwierig, weil die meisten wegen der Weihnachtsfeiertage ausgebucht sind. Air Madrid hat nach eigenen Angaben insgesamt rund 300 000 Tickets verkauft, die bis Februar abgewickelt werden müssten.
...
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Guest · 16. Dezember 2006

ist schon logistisch ein wenig krass:

300.000 Tickets, das sind -mal optimistisch gerechnet- wenigstens 1000 bis zum letzten Platz gefüllte Langstreckenflieger, die jetzt fehlen..

Da wird es in der ganzen Region zu einigen vorübergehenden Umschichtungen kommen, selbst US-Carrier werden u.U. davon profitieren, da viele Gäste über die USA ausweichen werden.

Der Wellesittich

miles-and-points · 18. Dezember 2006

Chaos auf Flughäfen

Zehntausende Passagiere sitzen nach Flugverbot für spanischen Billigflieger Air Madrid fest

"Wir wollen fliegen", schreien hunderte von wütenden Passagieren auf dem spanischen Hauptstadt-Flughafen Madrid. Sie versuchen, das internationale Terminal zu blockieren. Polizisten müssen die Angestellten der Billig-Fluglinie Air Madrid davor schützen, verprügelt zu werden.

Chaotische Szenen spielten sich am Wochenende nicht nur auf dem Madrider Flughafen ab. Nach dem Flugverbot für die spanische Airline, die durch ewige Verspätungen und Sicherheitsmängel ihre Lizenz verspielte, sitzen zehntausende von Reisenden vor allem in Spanien und Lateinamerika fest.

Das spanische Verkehrsministerium richtete einen Krisenstab ein, der versuchen soll, in den nächsten Tagen die Heimreise von tausenden Passagieren zu organisieren, die Weihnachten zu Hause verbringen wollen. Spaniens Regierung charterte zu diesem Zweck sechs Jumbojets.

Auch bemühte man sich, die festsitzenden Passagiere auf andere Flüge umzubuchen. Nach Abgaben von Air Madrid sind mindestens 120 000 Passagiere, die ihre Rückreise nicht antreten können, von dem Lizenzentzug betroffen. Das Verkehrsministerium schraubte diese Angaben auf "etwa 50 000" herunter.

Die Behörden empfahlen den Reisenden, von Air Madrid für verfallene Flüge und Zusatzkosten wegen Umbuchungen den gesetzlich zustehenden Schadenersatz einzufordern. Auch die Regierung werde rechtlich gegen Air Madrid vorgehen und die Ausgaben für die Rückholung der Passagiere eintreiben.

Die Airline machte derweil die spanische Flugaufsicht für die Betriebsschließung verantwortlich. Die Aufsichtsbehörden hatten bereits vor Tagen mit dem Entzug der Lizenz gedroht. Dadurch, behauptet Air Madrid, sei ihr Image ruiniert worden. Die Linie hatte zuvor durch regelmäßige Verspätungen, zuweilen von mehr als 24 Stunden, von sich reden gemacht.

Der Billigflieger flog von Madrid aus auch zu den europäischen Airports Barcelona, Paris, Rom und Palma de Mallorca. Das Hauptgeschäft bestand aber aus Langstreckenflügen nach Lateinamerika, vor allem nach Argentinien, Mexiko, Kolumbien, Ecuador und Chile.

17.12.2006
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Von OTZ-Korrespondent Ralph Schulze, Madrid

miles-and-points · 18. Dezember 2006

Mitarbeiter wollen Billigflieger übernehmen

Zehntausende Reisende sind vom Aus der spanischen Billig-Fluglinie Air Madrid betroffen. Doch jetzt gibt es neue Hoffnung für Kunden und Angestellte: Die Mitarbeiter wollen das Unternehmen übernehmen. Schon in Kürze sollen die Maschinen wieder starten.

Madrid - Ziel sei es, den Flugbetrieb noch diese Woche wieder aufzunehmen, sagte der bisherige Geschäftsführer Pablo Morera heute im Rundfunk. Der alleinige Besitzer der Fluggesellschaft, der Hotelier José Luis Carrillo, sei für diese Lösung offen. Das Ziel: Zunächst soll das Unternehmen an die rund 1300 Beschäftigten übertragen und dann ein neuer Geschäftspartner gesucht werden. Angeblich gibt es dafür bereits Interessenten. Der Plan geht jetzt zum Verkehrsministerium in Madrid.

Die spanische Flugaufsicht hatte Air Madrid am Wochenende die Betriebserlaubnis entzogen. Zuvor hatte das Unternehmen sämtliche Flüge eingestellt. Die Behörden führten als Grund massive Verspätungen der Gesellschaft sowie Sicherheitsmängel an. In den vergangenen Monaten habe die Flugaufsicht sieben Maschinen der Billigfluggesellschaft den Abflug untersagt.

Wegen der Krise sitzen derzeit mehr als 100.000 Passagiere in verschiedenen Ländern fest. Das spanische Verkehrsministerium hat aber bereits mehrere Flugzeuge gechartert, um zumindest einige Betroffene zu befördern.

18. Dezember 2006
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Quelle: Spiegel (har/dpa)

miles-and-points · 30. Dezember 2006

Air Madrid: Gespräche über Übernahme durch LTU gescheitert

Madrid. Die krisengeschüttelte Billigairline Air Madrid wird nun doch nicht von der deutschen LTU übernommen. Die Gespräche seien geplatzt, teilte ein Air-Madrid-Sprecher am Freitag überraschend mit. «Es gab kein Ergebnis.»

LTU habe auch kein Interesse mehr an einer Beteiligung. Gründe für das Scheitern der Verhandlungen nannte er nicht. Die LTU war dem Vernehmen nach besonders an den Lateinamerika-Verbindungen der spanischen Billig-Airline interessiert.

Air Madrid hat seit zwei Wochen alle Flüge eingestellt. Das spanische Verkehrsministerium hatte der Airline Mitte Dezember wegen ihrer chronischen Flugverspätungen die Fluglizenz entzogen. Seither gilt die Airline als zahlungsunfähig.

29.12.06
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Quelle: SDA/DPA/baz

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