Thema: "Sicherheit" an Bord

Dieses Thema im Forum "On The Road" wurde erstellt von miles-and-points, 7. Dezember 2006.

  1. miles-and-points

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    Dieser Artikel von Florian Rötzer (gerade heute wieder in etwas veränderter Fassung veröffentlicht) geht zwar auf mehrere ältere zurück (die man über "deep links" im Artikel selbst auch ansehen kann, wenn man denn möchte), scheint mir aber dennoch als Diskussions-Grundlage zum Thema "Sicherheit an Bord" gut geeignet zu sein.

    Schutz gegen Entführer von Passagiermaschinen

    Quelle: Heise
     
  2. Guest

    Guest Guest

    Sehr spannendes Thema, das noch vieler Diskussion würdig ist.

    Also, grundsätzlich finde ich die Idee nicht schlecht, auf diese Weise ein Kontrollieren eines Passagierflugzeuges durch Terroristen auszuschalten.

    Problem ist die praktische Umsetztung. Zum einen aufgrund der bereits genannten Gefahr durch Hacker, die dann eben durch Manipulation Flieger gezielt zum Absturz bringen könnten.
    Zum anderen sehe ich das Problem des nicht mehr verstellbaren Autopiloten. Nehmen wir mal an, beim Landeanflug herrschen sehr schwierige Bedingungen, Unwetter, Scherwinde, starke Regenfälle etc., der Autopilot ist kein Mensch, er könnte in solchen Situationen Fehler machen. Der Pilot kann immer noch die Landung abbrechen und durchstarten, wenn er das Risiko als zu hoch einstuft, während der Autopilot "eiskalt" runtergeht.. Das könnte dann zu einem Chaos bei der Landung führen.

    Anders gesagt: wäre das mit dem Autopiloten 100% sicher, wäre dies der Todesschuss des Pilotenberufs.. Wozu bräuchte man dann noch menschliche Piloten??

    Wird also sehr sehr schwer zu realisieren sein..


    Der Wellesittich
     
  3. 08/15 PAX

    08/15 PAX Platinum Member

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    Menschliche Piloten sind eigentlich schon jetzt ueberfluessig, dh. der Autopilot unterstützt von einem sicheren link zum Boden fuer Sonderfaelle, ist wohl zuverlassiger, aber der Markt, dh. der 08/15 PAX wuerde dies wohl (noch) nicht akzeptieren.

    Man vergleiche dieses Denken mit der immer noch teilweise vorhandenen Aversion gegen Langstreckenmaschinen mit zwei Triebwerken (=> LH Entscheidung fuer die 747-8 bzw. 340-600 :wink:
     
  4. Guest

    Guest Guest

    Also ich muss gestehen, dass diese Aversion auch bei mir immer noch ein wenig besteht..

    Ich denke immer, wenn man nur zwei Triebwerke hat, und ist gerade mitten über dem Ozean, mehrere Stunden vom nächsten Flughafen entfernt, und dann fällt eines aus, dann kann man nur noch beten, dass das andere dann der Mehrbelastung standhält und man es doch noch "über´s Wasser" zum Land schafft. Ist es nicht sehr riskant, grössere Strecken über´s offene Meer mit zwei Triebwerken zu fliegen?

    Oder denke ich da etwas zu pessimistisch? Wer kann helfen?

    Der Wellensittich
     
  5. miles-and-points

    miles-and-points Nach Verwarnungen dauerhaft verreist
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    Das ist genauso wie beim Auto, auf'm Jahrmarkt oder in der U-Bahn:

    Wenn ich schon an einem solch profanen Ort sterbe, muß es vorher spannend sein.

    8) 8) 8)
     
  6. carlo

    carlo Gold Member

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    Dieses Thema hatten wir doch schon mal hier irgendwo besprochen, oder...? [​IMG]
     
  7. Guest

    Guest Guest

    kann mich jedenfalls nicht erinnern.

    Würde aber trotzdem gerne wissen, ob nun zweistrahlige Flugzeuge (767, 757, 777, A330 etc.) wirklich völlig risikolos grosse Ozeane überwinden können und sollten.

    Mir ist schon auch aufgefallen, dass etwa LH grundsätzlich bei Langstrecke übers Meer auf 4-strahliges Fluggerät setzt, während andere Carrier konsequent auf 2-motoriges Fluggerät setzten... Ist letzteres denn im Verbrauch so viel billiger??

    Der Wellensittich
     
  8. thestig

    thestig Bronze Member

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    Die LH fliegt auch mit dem A330 über den Teich.
     
  9. gougoul

    gougoul Bronze Member

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    2 strahlige müssen ja theoretisch nach ETOPS fliegen (d.h. immer x (Fliegerabhängig) Minuten von einen Flugplatz entfernt sein).
    Lustig ist zu sehen dass es soger im Südpazifik klappt. Da hat zahlt boeing immer noch für den unterhalt von Flüplätze für Notlandungen...
    Deshalb wurde auch der 777 auch mehr als 180 Minuten zertifiziert...
     
  10. Guest

    Guest Guest

    @ gougoul:

    Hab schon mal vielen Dank fpr die Info!

    Aber würde gerne noch etwas genauer wissen: was ist ETOPS? Wie ist das in etwa geregelt mit den Minuten?

    Und wo hat Boeing Notlandeplätze im Südpazifik?? Wäre sehr spannend zu wissen..

    Ein Beispiel: LAN fliegt mit einer 767 von SCL über den offenen Pazifik auf die Osterinseln, Flugzeit rund 6 Stunden. Wenn da mitten auf dem Flug was ist, wo sollen die dann landen?

    Der Wellensittich
     
  11. gougoul

    gougoul Bronze Member

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    ETOPS : Extended-range Twin-engine Operational Performance Standards

    Bedeutet dass eine Maschine nie mehr als X Minuten von einen Landeplatz sein muss.
    Ublich ist 120-180 Minuten.

    http://gc.kls2.com/ Zeigt dir so ungefahr wie die Maschine fliegen wuerde.
    Eine 767 haette wohl 120-138 Minuten Etops.
    Es gibt eben winzige Inseln dort, mit nur einen Landeplatz...

    Hier gibt es eine ETOPs karte (120/180) : http://www.albadawi.be/etops.htm
     
  12. Guest

    Guest Guest

    @ gougoul!

    Hab ganz vielen Dank!!! Super-Link!! Was da steht, wollte ich schon seit Jahren gerne wissen!

    Es gibt also doch recht genaue Regelungen, welcher Flugzeugtyp auf welchen Strecken fliegen bzw. nicht fliegen darf, wobei der A330 und die 777 dabei die besten Karten haben (bis 207 min zum nächsten Airport).

    Auf der ETOPS-Karte kann man dann sehr schön sehen, dass es im Südpazifik und Südatlantik einige Zonen gibt, die mit zweistrahligen Maschinen garnicht überflogen werden dürfen, hierzu ist dann eine 4-strahlige Maschine notwendig.

    Der Wellensittich
     
  13. gougoul

    gougoul Bronze Member

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    Aber Bitte ! Es freut mich richtig !
     
  14. miles-and-points

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    auch zum Thema "Sicherheit an Bord"
    (aber eben von der anderen Seite aus gesehen):

    reh/ddp/dpa, Spiegel
     
  15. Guest

    Guest Guest

    eines der brisantesten Themen, die es im Bereich Zivilluftfahrt wohl gibt, denn hier geht es -mal ganz krass gesprochen- mitunter darum, über das Leben hunderter Passagiere zu richten, denn genau das kann es im Ernstfall bedeuten..

    Ich bin grundsätzlich gegen ein Abschussrecht. Man muss immer sehen, dass es zum einen die Möglichkeit eines Fehlalarms gibt, irgendetwas wird falsch übermittelt, irgend jemand erlaubt sich einen ganz üblen Scherz, oder aber, sofern ein Flugzeug wirklich in Händen von Entfühern ist, gelingt es der Boardcrew schliesslich, die Entführer in ihre Gewalt zu bringen und das Chaos zu verhindern, und dann steigen Kampfflieger auf und schiessen den ganzen Jet ab....

    Ich weiss, dass es auch viele Gegenargumente gibt, aber sollte jemals bei so etwas ein Irrtum passieren, wäre das barbarisch und fatal...
    Möchte so etwas jedenfalls nicht entschieden wollen..

    Der Wellensittich
     
  16. miles-and-points

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    Natürlich verbietet sich so etwas von selbst.

    Eine "Güter-Abwägung" von x gegen y Menschenleben
    (selbst wenn x ein Vielfaches von y sein sollte) ist einfach
    nicht zulässig. Wer solches fordert, ist wirklich barbarisch.
     
  17. miles-and-points

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    Irgendwann brauchen wir eine Rubrik "Vermischtes"...

    Wer den "launigen" Artikel lesen mag, wird verstehen, wieso ich auf die Idee kommen konnte, es unter dieser Überschrift "Sicherheit..." hab einstellen können. Alle anderen "über"lesen es einfach, okay? 8)

    Stinkender Faulhering als Delikatesse
    Quelle: Kurier
     
  18. miles-and-points

    miles-and-points Nach Verwarnungen dauerhaft verreist
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    Mehr zur Diskussion

    SICHERHEIT an BORD

    Quelle: Europäisches Parlament 18.4.2007
     
  19. 08/15 PAX

    08/15 PAX Platinum Member

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    Ausbildung schadet nie, selbst in angeblich "sicheren" Laendern ...
     
  20. Kalttaucher

    Kalttaucher Diamond Member

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    Ich bin eigendlich davon ausgegangen das da Topleute den Job machen.

    Sonst kann es ja schlimmer kommen als vorher.
     

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