Mit MP und M&M sieht es für dt. Vielflieger folgendermaßen aus:
• Wer viel innerhalb der USA unterwegs ist, oft in die USA fliegt und US-Airlines (und ihren speziellen Service) mag sowie dabei fast immer Economy bucht (jedoch auf Upgrades steht), liegt mit MP nicht falsch. Zwar ist UA in den Premiumklassen den nicht-amerikanischen Airlines in jeder Hinsicht unterlegen, was sich auch nicht so schnell ändern wird, doch UA C (per Upgrade) ist zweifellos angenehmer als LH Y, TG Y oder SQ Y. Wer zudem noch ein US-Bankkonto sowie ein US Credit Rating besitzt, kann sich außerdem eine UA Kreditkarte besorgen und diese in den USA auch für US$-Charges einsetzen und Meilen sammeln. Für den Einsatz außerhalb Amerikas ist die Karte jedoch unbrauchbar, wegen der hohen Währungsumrechungsgebühren. Für US-Residents gibt es allerdings noch zahlreiche andere Möglichkeiten, Meilen zu sammeln. Dazu muss man aber schon zumindest halb in den USA leben.
• Prämienflüge kann man mit MP fast nur auf UA-Metall buchen, denn für andere *A-Airlines gibt es nur ein extrem(!) limitiertes Kontingent. Kein Vergleich zu M&M und anderen nicht-amerikanischen Programmen. Wer also MP-Meilen sammelt, um dann extensiv SQ, TG, LH, NH usw. mit F-Awards zu fliegen, wird auf Granit beißen und sehr lange suchen müssen. Zumal MP die Award-Levels gerade erst deutlich erhöht hat.
• Für billige LH-Flüge in L&T (bald sicher auch E&U) gibt es bei MP seit November keine Meilen mehr, und auch keine Segmente. Die Flüge tauchen tatsächlich gar nicht mehr in der Abrechnung auf. Da könnt ihr also Hunderte billige Flüge machen, doch euer MP-Konto ist am Ende ziemlich leer. Für die berühmten 99 EUR-Flüge ist MP also nicht mehr zu gebrauchen.
• Die Call Center für europäische MP Mitglieder (in Indien und in Polen) sind leider weitgehend inkompetent, dort bekommt keine Hilfe, verschwendet unendlich viel Zeit und ärgert sich enorm. Die US Callcenter sind nur dann etwas besser, wenn man mindestens 1P (Premier Executive, also *G) oder 1K (das Gegenstück zum HON, aber längst nicht so exklusiv und schwierig) ist.
• Wer MP nur für den *G macht, kann das mit Billigflügen (RTF) auf der Langstrecke in der Tat leichter hinkriegen als mit M&M, dafür muss er die 50.000 Meilen aber auch jedes Jahr neu fliegen. In den USA kommt man mit einer 1P oder 1K Karte aber trotzdem in keine von UA oder US betriebene Lounge rein, außer man fliegt interkontinental. Bei M&M muss man für SEN zwar 100.000 Meilen in 1 Jahr fliegen (mit Wohnsitz im Ausland, was man ja sinnvollerweise immer einrichtet), dafür aber nur alle 2 Jahre. Mit MP muss man in 2 Jahren letztlich ebenfalls 2x50.000 = 100.000 Meilen fliegen.
• Der einzige echte Vorteil von MP ist die Vielfalt von verfügbaren Upgrade-Instrumenten, die aber nur was bringt, wenn man meistens UA-Metall fliegt (denn nur so verdient man sich die Voucher, und nur auf UA-Flügen kann man sie später sinnvoll seinsetzen). LH-Vielflieger machen neben SEN oder HON manchmal noch den MP 1K aus Spaß dazu, um an die 6 SWUs (Systemwide Upgrades) zu bekommen, die man dann auch für LH-Flüge benutzen kann (als Papiervoucher und nur auf Standby-Basis). Ich hab das auch mal 2 Jahre hintereinander ausprobiert, aber leider sind jedes Jahr 1-2 Voucher verfallen, da LH in der F meist ausgebucht ist (mit zahlenden Leuten), zumindest auf meinen Stammstrecken. Wer dagegen nur von Y auf C upgradet, hat es in der Regel etwas leichter, weil C nicht so häufig dicht ist, oft gibt's da auch noch Last Minute No-Shows, und wer das Spiel beherrscht, kann sich mit dem Bodenpersonal derart verbünden, dass der Sitzplatz eines No-Shows wenige Minuten vor Abflug an den MP-Upgrade mit dem Papiervoucher vergeben wird. Ich habe das selbst mehrmals erfolgreich praktiziert. Ohne die SWUs (die nur 1Ks bekommen) ist MP für LH-Upgrades aber nicht relevant, da die anderen MP-Upgradeinstrumente (außer Meilen natürlich) nur auf UA-Metall funktionieren. Wobei es durchaus schwierig ist, mit MP-Meilen von LH betriebene Flüge upzugraden, es gibt da nämlich ernste Restriktionen bei den Buchungsklassen, und das Verfahren ist komplizierter und zeitaufwändiger als mit M&M. Bei M&M bekommt man zwar weniger Voucher, und Meilen-Upgrades sind sehr teuer, aber wenn man die Voucher und die Meilen einmal hat, ist das Upgrade-System für die Langstrecke vergleichsweise liberal.
• Man kann sich natürlich den Spaß machen, in den abwechelnden Jahren, in denen man nichts für den M&M-Status tun muss, bei MP zu sammeln und dort Status zu bekommen. Dann sollte man aber wenigstens so viel fliegen, dass man in den M&M-Qualifizierungsjahren noch genug Flüge zu MP schieben kann, um bei dort wenigstens 2P (*S) oder 1P (*G) zu halten. Sonst fällt man gnadenlos von 1K oder 1P auf "blau" zurück, und weg sind der E+ Access und all die anderen Perks. Der wichtigste Perk ist dabei ohnehin der 100% Bonus auf Prämienmeilen, den man als 1P und 1K auf sämtliche Flüge bekommt, die von UA/UX betrieben werden, sowie auf von LH betriebene Transatlantikflüge. Man bekommt also zB für einen W-Klasse-Flug zwischen den USA und Deutschland (egal ob auf UA oder LH, es gilt auch für US-Airways) tatsächlich 200% der geflogenen Streckenmeilen als Bonus (aber nicht als Statusmeilen). Bei M&M sind es nur 50%, plus 25% Executive Bonus als FTL oder SEN, also am Ende 75%. 75% gegenüber 200%, das ist sicher ein Argument für MP - aber eben nur auf UA-Metall und den LH TATL-Flügen.
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